Ocean’s Eight:
Ein Reboot/Remake/Sequel zur “Ocean’s” Serie mit George Clooney.
Was ich eigentlich begrüsse. “Ocean’s Eleven” ist ein sehr cooler, unterhaltsamer Film, mit Style der kurzweilige Unterhaltung bietet. Und so sehr ich “Ocean’s Twelve” auch nicht mochte, so kann ich dennoch nicht abstreiten, dass die Charaktere und das Set-Up sich eigentlich anbietet um mehr als einen Film zu machen.
Das wichtigste an dieser Art von Filmen sind die Charaktere. Die Schauspieler müssen Charismatisch sein und Chemie haben, sodass die Interaktionen untereinander der Film tragen kann. Keiner will einen cleveren Raubzug sehen mit einer Bande unsympatischer, langweiliger Niemande. Deswegen hat der erste Film auch so gut funktioniert, weil alles um George Clooney und Bratt Pitt herum geschrieben war, zwei der wohl charismatischten Menschen der Weltgeschichte.
Der neue Film hat in diesen zwei Rollen Sandra Bullock und Cate Blanchett. Gute Wahl! Die beiden sind charismatisch und haben Chemie. Ich bin nicht der grösste Fan von Bullock, aber nach einem etwas holprigen Einstieg funktionierte sie gut genug als Protagonist und Cate Blanchett scheint eine Menge Spass mit der Rolle zu haben und ist sowieso immer in der Lage eine Szene zu dominieren.
Der Rest des Castes ist insgesammt ok. Rihanna löste bei mir ursprünglich das grösste Stirnrunzeln aus als ich sie auf dem Poster gesehen habe, da sie einfach keine Schauspielerin ist und bisher in den wenigen Rollen in denen ich sie gesehen habe nie überzeugt hat, aber in diesem Film stört sie nicht.
Alle anderen sind gut bis sehr gut. Der Cast kann auf jeden Fall überzeugen.
In Szene gesetzt wird der Cast durch eine sehr rassigen, stylische Inszenierung. Die meisten Szenen haben eine ziemlich auffällige, rythmische Unterstreichung, sowie offensichtliche Szenenübergänge und Einstellungen.
Und das ist auch der Grund, warum der Film insgesamt gut funktioniert: Gute Charaktere und stylische, kurzweilige Inszenierung. Das sorgte bei mir dafür dass ich immer involviert war, und kaum bemerkte wie die Zeit verging. Der Film war nie langweilig und ich genoss ihn sehr.
Leider ist es wirklich nicht mehr als das. Es ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Streifen. Das ist alles.
Denn wie bei so vielen Filmen in den letzten Jahr stauchelt er etwas, wenn es ums Drehbuch selber geht. Clooney’s “Ocean’s Eleven” hatte neben coolen Charakteren auch einen wirklich unterhaltsamen Plot. Die Frage, wie die Halunken den Einbruch fertig bringen würden führt durch den ganzen Film und zum Schluss, als dann plötzlich das letzte Puzzlestück in Position kommt erkennt man, wie gut dass doch alles zusammen passt.
“Ocean’s Eight” ist da einfach weniger Elegant. Die “Stücke” welche zum Schluss in Position gebracht werden wirken weniger wie Elemente die das Bild zusammenführen, sondern viel mehr wie Stücke, die den Film noch zu einem anderen Nebenplot knüpfen. Auch macht bei weitem nicht alles Sinn.
Das ungünstigste aber ist, dass für viele der “Schwirigkeiten” welche das Team haben müsste um ihren Plan in Szene zu setzen dadurch gelöst werden, dass einfach Plot-Magic eingeführt wird.
Was ich damit meine ist das: In “Ocean’s Twelve” gab es eine Frage, wie einer der Charaktere an einer Reihe Hochsicherheits-Alarm-Lasern vorbeigekommen ist. Keiner konnte es herausfinden und der Zuschauer wartet den ganzen Film darauf, dass dazu eine coole, clevere Antwort kommt. Als es dann aber aufgelöst wurde… Nun, es stellte sich heraus der Charakter ist aus einem völlig anderen Fantasy-Film entflohen und kann coole Akrobatische Jumps und Flips und konnte so durch die Laser durch-tänzeln.
Und das ist einfach bekloppt! Das Coole an diesen Einbruchs-Filmen ist, dass man sieht wie die Protagonisten und Helden und Antihelden mit cleveren Tricks das System austricksen können. Wenn man dann aber einfach zeigt, dass es in dem Universum Charaktere oder Elemente gibt, die das Problem einfach “wegzaubern” können (wie ein Salto-machender Supermensch), dann verliere ich das Interesse.
Und “Ocean’s Eight” hat leider gleich ein Paar solcher Elemente. Ein neues Problem wird entdeckt, welches ein Magnetisches Schloss beinhaltet? Kein Problem. Wir machen eine kurze Filmaufnahme davon, wie jemand das Schloss öffnet, und dann kennt einer unserer Charaktere zufälligerweise eine Person, die aufgrund der Aufnahme einen perfekten Imitationsschlüssel bauen kann! Das ist keine “Lösung” zum Problem, das ist Plot-Magic und sollte so nie in einem solchen Film gebraucht werden. Und wie gesagt: Der Film hat gleich ein Paar solcher Elemente.
Und deswegen ist der Film einfach nur gut und unterhaltsam und nichts Weiteres. Die Charaktere und der Style können gut darüber hinwegtäuschen, dass dem Skript der nötige Fokus und Drive fehlt, aber wenn man einen coolen Raub-Film sehen will, dann sollte man vielleicht lieber den Clooney “Ocean’s Eleven” schauen.
Fazit: Cooler Style und Charaktere, etwas schwacher Raub-Plot.