Gestern gabs einen Filmmarathon mit Freunden.
Hier eine kurze Übersicht über die Filme die wir gesehen haben…
The Fall (2006):
Seltsamer, aber verdammt guter Film!
Ein Kind und ein Mann als Patienten im Spital finden sich, und er erzählt ihr fantastische Geschichten, welche dann im Film umgesetzt werden… mit dem typischen „Alice-im-Wunderland“/„Wizard-of-Oz“/„Pans Labyrinth“-Element, dass Dinge aus der Realität so aufgegriffen und verarbeitet werden.
Sehr schnell fiel mir auf, dass die extrem ausgearbeiteten Kostüme, Kulissen und Kameraeinstellungen bekannt vorkamen… und ich hatte recht!
Der Film stammt von Tarsem Singh, dem Regisseur von „The Cell“. Und während „The Cell“ ein Film ist der neben aufwändiger und visuell spektakulärer Inszenierung nicht viel zu bieten hat, so arbeitet er hier mit einem wirklich hervorragenden Skript! Und das sorgt dafür, dass der Film wirklich sehr gelungen rüberkommt.
Auch speziell hervorheben muss man Catinca Untaru, da kleine Mädchen in der Hauptrolle, welche einfach fantastisch und sehr authentisch ist, und Lee Pace als der Geschichtenerzähler. Beide sind wirklich sehr, sehr gut!
Fazit: Toller Film! Visuell spektakulär und inhaltlich sehr gut geschrieben!
Anchorman - The Legend of Ron Burgundy:
Ist immer wieder schwierig den Film fair einzuschätzen. Auf der einen Seite hat er einige echt brilliante Gags (primär dank Steve Carell und Fred Willard), auf der anderen Seite ist es halt eine der typischen Apatow-Komödien, die für mich immer sehr, sehr viel Leerlauf zwischen den guten Gags hat. Der Film geht 94 Minuten, und enthält etwa 30 Minuten wirklich gutes und lustiges Material. Und das ist einfach etwas wenig. Aber die Lacher sind halt eben doch genial… vor allem Brick!
„There were Horses, and a Man on fire, and I killed a guy with a triedent.“
Fazit: Viel Leerlauf mit einigen wirklich gelungenen Momenten.
The Last Witch Hunter:
Haben wir auf Netflix gesehen, fanden dass der Trailer lustig-trashig aussah, und haben mal reingeschaut…
Haben es nicht bereut! Der Film ist besser, als ich erst angenommen hätte. Ja, ein bisschen trashig ist er, aber was kannst du erwarten von der Prämisse: „Ein mittelalterlicher Hexenjäger wird zur Unsterblichkeit verflucht und arbeitet heute in Amerikan unter der Aufsicht des Vatikans Hexen“? Ach ja… mit Vin Diesel.
Der Film macht recht Spass. Er hat ein Paar kreative Ideen, eine nette Geschichte alles in allem, überraschend gute Effekte und alles in allem hohem Unterhaltungswert.
Nicht so toll ist der Plot, welcher einfach zu oft etwas zu fest Zeit damit verschwendet irgendwelche „Objekte“ finden zu müssen, als ob man in einem Videogame wäre, und die Charaktere haben auch nicht den Tiefgang den man gerne hätte (was vermutlich auch etwas daran liegt, dass ich 50% des Castes falsch besetzt finde), aber für kurzweilige Unterhaltung an einem Abend, wenn man eh schon müde und ein bisschen was getrunken hat… dafür funktioniert er gut. Und so wie er aufgesetzt ist wirkt es eh mehr wie die Pilotfolge eines geplanten Franchises. Und ehrlich… da hätte ich kein Problem damit. Wirkt wie eine Welt mit der man Spass haben kann.
Fazit: Etwas Trash, aber kurzweilig und kreativ.
Cold War:
Ist immer wieder interessant, wenn man sich einen Film ansieht und an einen ganz anderen Film erinnert wird, dann rauskommt und nachschaut, nur um zu realisieren, dass die beiden Filme die man miteinander assoziert hatte tatsächlich vom gleichen Regisseur sind. Zeigt halt wirklich, dass gewisse Regisseure einen sehr eigenen Stil haben.
„Cold War“ stammt von Pawel Pawlikowski, der schon „Ida“ gemacht hat. Und wie schon in „Ida“ sticht seine Kameraführung wirklich sehr ins Auge.
Er mag es seine Charaktere oft etwas deplaziert im Frame hängen zu haben, mit einem Fokus auf ihrem Gesicht. Allerdings würde ich behaupten, dass er in „Ida“ diese Art gezielter eingesetzt hatte als in „Cold War“. In „Ida“ wirkte es, als sei die Protagonistin zu Beginn des Filmes inhaltlich verloren in der Welt, unsicher wo sie hingehört. Und das wiederspiegelte die Cinematographie. Und je mehr sie sich und ihren Weg findet, desto mehr scheint sie ihren Platz innerhalb des Frames zu finden.
In „Cold War“ scheint diese narrative Begründung für seine Bildkomposition nicht immer ganz zu funktionieren. Es wirkt mehr so, als habe er einfach versucht die Bilder interessant aussehen zu lassen, als dass er wirklich eine Struktur dahinter hat. Aber kann gut sein, dass ich es einfach nicht ganz gesehen habe.
Der Film ist aber trotzdem sehr gut. Die Geschichte ist anspruchsvoll und verlangt eine Menge Vorwissen zur Situation innerhalb Europas nach dem zweiten Weltkrieg. Die Schauspieler sind hervorragend und die Struktur des Skriptes ist erfrischend anders.
Fazit: Ein sehr gelungener Film!