Weil Joel aus egoistischen Gründen, aber dennoch nachvollziehbaren Gründen handelt. Es ist einerseits verwerflich, aber andererseits auch nachvollziehbar. Es macht es so verwerflich, weil wir ja Marlene als den Gegenpart von ihm haben, obwohl beide ähnliche Gedanken darüber haben. Beide erkennen die schwere der Entscheidung, beide haben eine emotional starke Bindung zu ihr. Marlene handelt aber für das (potenzielle) Wohl der Menschheit und nicht aus egoistischen Gründen, obwohl ihr die Entschluss sie zu opfern sehr zusetzt. Das macht Joels Handeln „verweflicher“, da es eine Person gibt, die die schwere der Entscheidung kennt, aber die egoistischen Gründen außen vor lasst. Und wenn ich, als Ziehvater dazu entscheide, das Leben meiner Tochter zu nehmen, um einen potentiellen Impfstoff zu entwickeln, dann würde ich für das Wohl des Kindes haben wollen, dass sie nicht mit dem Tod konfrontiert werden muss. Ich würde nicht wollen, dass sie unter großem psychischen Stress und Angst leidet. Dann soll sie besser von all dem nichts wiissen. Eine solche Entscheidung kann kein einzelner Mensch entscheiden, erst recht nicht eine Teenagerin. Also ja, am Ende ist es der richtige Weg, wenn die Masse entscheidet, vor allem dann, wenn eine Person mit eingebunden wird, die eine starke Bindung zu Ellie hat.
Der Entschluss bedeutet dann eben auch, dass weder Marlene noch Joel nochmal die Möglichkeit bekommen mit ihr zu reden. Ist für Joel hart, aber aus Marlenes Sicht nachvollziehbar. Du kannst jetzt sagen, dass es ziemlich viel Interpretation ist, aber eine gut erzählte Geschichte muss es nicht immer offensichtlich erzählen.
Aus Joels Sicht ist es nachvollziehbar warum er so handelt wie er handelt. Ändert aber nichts daran, dass man es verwerflich finden kann. Nur weil etwas nachvollziehbar ist, heißt es nicht dass man moralisch auf der richtigen Seite ist. Joel hat was Schlimmes getan, darüber brauchen wir eigentlich nicht diskutieren. Die Tatsache, dass er den Arzt umbringt sollte eigentlich verdeutlichen warum es verwerflich ist. Den Arzt zu töten war unnötig, das hätte es nicht gebraucht. Auch Joel wird wissen, dass es vermutlich nicht mehr viele Ärzte geben wird, die nach einem potentiellen Impfstoff suchen. Er hätte ihn kampfunfähig machen können und damit hätte es sich auch erledigt.
Zu Part 2 sage ich nichts, weil ich nicht finde, dass Part 1 erzählerische Schwächen hat.