Eigentlich wollte ich das Spiel noch letzten Monat abschließen. Hat leider zeitlich nicht ganz geklappt.
Halo 3: ODST erzählt die Geschichte eines Squads, die titelgebende ODSTs (Abk. für Orbital Drop Shock Trooper) sind. Im Prinzip sind das also Next Level-Fallschirmjäger im Halo Style, die aus dem Orbit in einer Kapsel am Einsatzort landen. Man übernimmt die Kontrolle eines neuen Mitglieds in der Gruppe (daher der Spitzname Rookie) und wird auf einen Einsatz in New Mombasa geschickt, also der Stadt, die man auch schon in Halo 2 und 3 zu Gesicht bekam. Der Drop verläuft allerdings alles andere als nach Plan. Das Squad wird über die ganze Stadt verstreut und der Spieler selbst ist lange bewusstlos in seiner Landekapsel gefangen, bis er 6 Stunden nach der Landung aufwacht und sich befreit. Umzingelt von Einheiten der Allianz durchsucht man nun New Mombasa nach Spuren des eigenen Squads.
Das Gameplay von ODST ist deutlich anders als das der anderen Halo-Teile. Während man sich normalerweise durch weitläufige aber an sich doch eher lineare Level kämpft, ist der Teil des Spiels, den man als Rookie spielt, fast schon Open World-mäßig aufgebaut. Man streift durch die engen, labyrinthartigen Straßen New Mombasas und versucht zu bestimmten Beacon zu kommen, wo man Hinweise auf seine verlorenen Kameraden finden kann. Es ist vor allem dieser Ansatz, durch den sich Halo 3: ODST anders spielt als die anderen Halo-Teile. Denn wenn man will kann Gefechte einfach umgehen, in dem man die Umgung nutzt um außer Sicht zu bleiben, oder einfach eine andere Route nutzt, um zum Ziel zu gelangen. ODST spielt sich dadurch fast schon wie eine große Stealth-Mission, bei der es auch auf richtiges Ressourcenmanagement ankommt, denn je nachdem wie viel Leben oder Munition man noch übrig hat entscheidet man vielleicht lieber zwei Mal, ob man sich in einen Kampf stürzen will oder lieber Plan B verfolgt.
Wenn man einen Hinweis auf seine Kameraden findet, ist der Fokus jedoch wieder komplett ein anderer. Man übernimmt nun die Kontrolle über einen anderes Mitglied aus dem ODST-Squad und spielt eine Mission, die zwischen der Landung und dem eigenen Erwachen in der Landekapsel spielt. So erfährt man, was in der eigenen Abwesenheit vorgefallen ist und was die anderen Squad-Mitglieder erlebt haben. Vom Gameplay her spielen sich diese Missionen wie etwas kürzere, aber ansonsten normale Halo-Level.
Durch die unterschiedliche Dynamik der verschiedenen Spielabschnitte bekommt man dadurch von ODST ein sehr viel runderes Spielerlebnis. Da das Spiel trotzdem das starke Gunplay der Reihe beibehält würde ich behaupten, dass ODST vom Gameplay sogar Halo 3 übertroffen hat. Zwar gibt es hier und da ein paar Längen und New Mombasa hätte für so ein Gameplay vielleicht etwas mehr wie ein Metroidvania mit unterschiedlich aussehenden Arealen designt worden sein, aber trotzdem war die Abwechslung durchaus sehr angenehm.
Damit habe ich die Master Chief Collection fast abgeschlossen. Der einzige Teil, der jetzt noch übrig bleibt, ist Halo 4.