Ich hätte eigendlich schwören können, dass dieser Thread schon existiert, konnte ihn aber nirgends finden. Falls ich einfach zu dumm war um es zu finden, unds übersehen habe, kann man es gerne wieder löschen und dann stelle ich mein kleines Review hier in den ursprünglichen Thread.
Also, ein Spiel das ich kürzlich erst abgeschlossen habe ist:
Metal Gear:
Das erste Spiel des beliebten Stealth-Franchises, und wohl einer der Mitgründer des ganzen Genres.
Und dennoch lustigerweise chronologisch eher irgendwo in der Mitte der Story. Schon lustig, wie der ganze Plot um diesen und den nächsten Teil herum gewachsen ist.
Dieses Spiel hat für mich etwas faszinierendes. Ich liebe die Story des Metal-Gear-Universums, dennoch hatte ich diesen Teil bisher nicht gespielt. Und viele Leute sagen auch, dass man die 2D-Teile gut überspringen kann. Allerdings sind sie storytechnisch gesehen halt aber trotzdem verdammt wichtig.
Lohnt es sich also, ein derart altes Spiel nochmals auszugraben, wenn der Plot doch schon recht simpel ist, und man ihn ja kompletterweise genauso gut schnell auf Wikipedia nachlesen kann?
Nun, ich bin der Meinung ja.
Das Spiel hält sich überraschend gut! Natürlich ist es gealtert, was erwartet man denn, aber spielmechanisch gesehen ist es immer noch sehr unterhaltsam und hat zumindest mir sehr viel Spass gemacht. Das gute an diesen alten Games ist, dass sie nie versucht haben, „realistisch“ zu sein. Im Kern waren es immer noch Spiele. Das bedeutet, dir werden zu Beginn die Regeln vorgesetzt, und dann geht es darum, dass du ins Ziel kommst. Die Tatsache, dass die Wachen nur gerade aus schauen können, und dich nicht sehen, wenn du vor ihnen, aber etwas versetzt stehst mag zu Beginn etwas befremdlich sein, man gewöhnt sich aber schnell daran, da das Spiel, wie gesagt, natürlich nur eine Abstraktion der Dinge ist, welche man vorgesetzt bekommt.
Mir hat es extrem gut gefallen, durch die Basis der Gegner zu schleichen. Da es dem Spiel an einer Karte oder ähnlichem mangelt, und die Level zum Teil recht verstrickt sind, fing ich an einem gewissen Punkt an, eine eigene Karte für mich anzufertigen. Und auch das machte unglaublichen Spass, denn schon sehr bald merkte ich dass, wenn ich die Räume in der richtigen Grösse auf meiner Karte aufzeichnete, sich die ganzen Räume völlig schlüssig zu einer ganzen Karte zusammensetzen und man nicht durch eine Tür irgendwo reingeht und an einer ganz anderen wieder auftaucht. Solche Details gefallen mir halt, und führen dazu, dass das Erkunden der Level zu einer Art Puzzlespiel wird. Und wenn man dann vor einer neuen Tür steht, aber auf seiner eigenen Karte plötzlich sieht, dass dieser Eingang zu einem Teil des Levels führen sollte, den man vorhin schonmal gesehen hat, und dies dann wirklich eintritt, dann ist das eines dieser netten Erfolgsgefühle, welche man in vielen modernen Spielen nicht mehr hat (nein, nein, keine Angst. Ich sage nicht „früher war alles besser“. Ich sage nur, dass moderne Spiele DIESE Art von Erkuntschaften einfach nicht mehr wirklich ermutigen).
Natürlich hat das Spiel auch so seine Schwächen. Das ganze Back-Tracking zum Teil geht auf Dauer schon etwas auf die Nerven, und die Tatsache, dass man zum Ende mit über einem halben Dutzend Schlüsselkarten rumläuft, und bei jeder neuen Tür alle durchprobieren muss… nun, das wird in späteren Teilen ganz klar besser gelöst!
Trotzdem ist das Spiel auch aus heutiger Sicht noch gut zu spielen, und es passt erstaunlich gut in die „Metal Gear“-Reihe… Das einzige, was hierbei wohl ein bisschen stört ist, dass dieser Teil (und der Nachfolger, „Metal Gear 2“) den ersten 3D-Teil ein bisschen… runterstuft. Ich war echt fasziniert, wie viele kreativen Ideen im ersten MGS-Teil steckte. Nun musste ich aber feststellen, dass MGS, vor allem im Bezug auf den Plot, extrem viel von den beiden ersten Metal-Gear-Teilen kopiert hat. Kojima hat also bei MGS nicht ganz so kreativ zugeschlagen, wie es für mich zuerst aussah, sondern sich viel mehr selber zitiert. Natürlich ist es immer noch seine Kreativität, da er sich ja selber zitiert, darum ist das also kein echtes Problem, ich denke nur dass es einem beim Durchspielen aller Spiele in chronologischer Reihenfolge (was ich jetzt gerade am machen bin) dann doch sehr schnell auffällt.
Fazit: Interessanter Teil, und auch heute noch immer gut spielbar, wenn man mehr auf ein „Game“ mit Spielregeln aus ist, als auf eine „realitätsnahe Schleich-Simulation“.