Habe mich vor kürzerem auch selbst für jemand im familiären Umfeld um Hilfe bei Depressionen gekümmert - meine Erfahrungen (falls jemand da Korrekturen hat, gerne melden!):
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Meine erste Anlaufstelle wäre ein Allgemeinarzt, dass muss nicht direkt dein Hausarzt sein, einfach einer mit einem freien Termin. Mit dem kannst du sprechen und er/sie gibt eine erste Einschätzung und kann dann gegebenenfalls die Überweisung schreiben. Vor allem kannst du dort auch schon Medikamente verschrieben bekommen, also Psychopharmaka. Das richtige zu finden, in passender Dosierung kann ein längerer Prozess sein, letztendlich ist das auch Aufgabe der psychatrischen Praxis, aber wenn du dort eben noch keinen Platz hast kann dir ein Rezept deines Arztes vielleicht schon einmal in der Zwischenzeit etwas helfen. Muss aber der Arzt entscheiden, was dran ist.
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Psychiater (das sind Mediziner mit Zusatzausbildung, können deswegen Medikamente verschreiben) sind im Moment sehr ausgelastet. Manche nehmen nur Privatpatienten, andere nehmen gar keine neuen mehr auf. Wenn du einen freien findest (wir hatten da schon eine Überweisung vom Hausarzt), können das bis zum nächsten freien Termin auch einige Monate sein (leben in einer eher ländlichen Gegend).
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Psychotherapie (können keine Medikamente verschreiben) ist dann z.B. eine Gesprächstherapie, Medikation und Psychotherapie sind aber kein entweder/oder, wenn du Medikation brauchst hebt dich das u.U. erst auf das „Level“ das man da in einer Therapie an den Ursachen arbeiten kann. In manchen Fällen kann Psychotherapie allein vielleicht auch schon reichen, aber das ist dann Entscheidung der Fachleute.
Ich glaube einer der schwersten Schritte ist schon einmal, sich einzugestehen, dass etwas nicht stimmt, und bis dann die Behandlung steht kann es auch noch etwas dauern. Aber lieber einmal zuviel beim Arzt als zuwenig und ich kann dir versichern, ganz egal wie anstrengend es auch ist, im Rückblick wird es sich mehr als lohnen! Alles Gute dir!