Whisky (für Amis und Iren auch Whiskey) - Alles rund ums "Wasser des Lebens"

Whiskey trinken aus Genuss hab ich wirklich noch nie verstanden. Ich hab da immer das Gefühl dass man es auch ein wenig des Lebensgefühls wegen macht.
Wenn ich was leckeres trinken will, mach ich mir doch nen frisch gepressten Blutorangensaft oder so (und ja ich hab auch schon mal was anderes als Jack Daniels getrunken).

Könnt ihr mir erklären, woher die Faszination kommt?

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Es schmeckt. Was soll man da erklären?

Es gibt Leute die trinken Sternburger Bier. Kann ich mir auch nicht erklären, aber es scheint denen zu schmecken.

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Ist halt so wie mit jedem Hobby oder Geschmacksrichtung, right? :slight_smile:

Mich persönlich reizt die Vielfalt des Geschmacks - das halt nicht jeder Whisky anders schmeckt und man einfach viel probieren und testen kann. Ich interessiere mich dann dazu noch für den ganzen Vorgang, die Lagerung, welche Fässer, wie die Brennereien entstanden sind, die Geschichten dahinter usw.

Niemand mit klarem Verstand wird wohl bestreiten, das ganz viel von „Ouh, da ganz hinten links an der letzten Zungenfalte schmecke ich noch etwas Rhababerkompott ummantelt mit Wasabi heraus.“ dabei ist…aber das muss man ja für sich persönlich nicht mitmachen. :slight_smile:

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und was?

am ende muss man sich halt auch einfach darauf einlassen wollen und dann öffnet sich ein eine unerwartete Geschmackswelt

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Das wird auch nur getrunken wegen des Lebensgefühls. Genau wie mate. Mich wundert es, dass es für Getränke so bestimmt Zielgruppen gibt. Der Geschmack allein kann ja nicht ausschlaggebend sein. Es gibt ja zB bedeutend weniger Frauen, die whiskeyflaschen in einer Vitrine anhäufen (was sagt das zur Schau stellen über den Geschmack aus) als Männer. Bitte keine sexismusdebattd jetzt. Wollte nur sagen, dass ich nicht glaube, dass Geschmack der einzige Faktor ist.
Yoshi ist ja schon mal etwas in die Tiefe gegangen. :slight_smile:

So.
Da hamma se.
Rechts hinten der Glenfiddich 12.
Recht fruchtig, fresh und echt süffig. Und trotzdem ein schottischer Single Malt. Mit mein erster Whisky, aber nen 12er Glenfiddich kann man immer gut im Haus haben, find ich.
Daneben der Glenfiddich 15. Joa. Hat mir am Anfang nichso geschmeckt, aber ich muss sagen mit der Zeit isser doch ganz gut. Nur halt „leider“ etwas kompliziert, sprich man schmeckt nicht auf Anhieb raus, was so drin ist - etwas älteres Holz, irgendwie fruchtig so wie Pflaumen oderso, aber schon leicht rauchig, bzw. erdig.

Dann der Lagavulin 16. Oh mann oh mann.
Der riecht heftig und schmeckt heftig gut. Schön bombig rauchig, aber nicht so BÄM sondern doch noch zurückhaltend. N Kumpel hatte vorher den „Smokehead“ getrunken und fand den fast zu heftig. Der Lagavulin soll noch einen härteren Rauch-grad haben. Als er ihn aber probiert hat, musste er sagen, dass die Rauchigkeit, die über das Alter reinkommt, eine ganz andere ist als die, die einfach „mit Gewalt“ reingepfeffert, bzw. gesmoked wird.
Noch dazu muss ich sagen, dass mich der Geschmack vom Lagavulin 16 an den Geruch aus meiner Irlandreise erinnert. Moorig torfig und so :smiley:

So.

Dann der Laphroaig Quarter Cask.
Is leider nichso mein Freund. Mir persönlich zu heftig. Da ja mit dem Quartercask-Verfahren gearbeitet wird, muss der Whisky ja rein rechnerisch weniger lang reifen, da er mehr Holzoberfläche zur Verfügung hat.
Aber meine Meinung nach geht die Rechnung nicht auf, da „einfach nichts“ das echte Alter und die daraus entstandene Rauchigkeit ersetzen kann.

Dann der Connemara Peated Single Malt hinten links.
Ziemlich geiles Teil, der Connemara.
N irischer Whisky, der aber trotzdem „schottisch“ schmeckt.
Das bedeutet: Das klassisch irische leicht, seidig süffige und dennoch rauchig, erdig, torfig und leicht phenolisch.
Und dazu noch echt günstig, im Vergleich zu anderen Whiskys.
(Wäre vl. mal was für @anon33501634, da der Torf nur „leicht“ ist)
Zurzeit mein absoluter Fan (neben dem Lagavulin).
Wenns um heftig rauchigen und „puren“ Genuss geht, dann der Lagavulin.
Wenn man Lust auf was leichteres hat und den Geldbeutel schonen will, kann man ohne schlechtes Gewissen zum Connemara greifen.

Weiter mit dem Buffalo Trace und dem Wild Turkey 101.
Nuja, Bourbons sind ja eigentlich so verschieden wie Bier und Wein, obwohl sie beide „Whiskys“ sind.
Aber ich muss sagen, bei den Bourbons schmeckt man total, dass sie in frischen, meist Eichenfässern gereift sind.
Drum ist da das holzige weniger „alt holzig“ wie bei den schottischen Single Malts. Es ist eher mehr frisch holzig, wie wenn man an nem frischen Ast rumkaut. Und dazu noch ne leichte, pflanzliche Süße-note mit ein bisschen Karamell.
Muss man nur aufpassen, die Bourbons haben gerne mal etwas viel % (45 bis über 50 is Standard). Trotzdem gibts kein Brennen.
Der Buffalo-Trace ist da eher leichter, milder. Mehr karamellig und man schmeckt deutlich das frische Holz raus.
Der Wild Turkey 101 hat deutlich mehr Roggen-anteil hab ich mir sagen lassen. Das schmeckt man auch, da er deutlich würziger, aber nicht weniger „mild“ ist. Das „frisch holzige“ wird dann eher „mittel alt holzig“ und dafür hat der 101 Bourbon dann auch mehr Würze.

Und die kleine Whisky-flasche, die aussieht wie ne Schneeflocke, hab ich geschenkt bekommen. N ziemlich junger Single Malt aus ner lokalen Brennerei.
Hat viel von Citrusfrüchten (aber nicht im Sinne von säuerlich nervig oder so, sondern eher angenehm). Kann man gut so trinken oder wunderbar mit Cola mischen (ich weiß ich weiß. Ich hab’s selbst nicht geglaubt, aber der spezielle Whisky in Cola. Wunnaba. Da kommt das Zitrusartige voll raus,.).

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Du kannst nicht jedem Mate Trinker einen Hintergedanken unterstellen. Soll durchaus Leute geben denen der Scheiß schmeckt.

Und mir schmeckt Whisky ebenfalls. Bin da bei weitem nicht so tief drin wie @DoctorYoshi aber ich würd mir irgendwann auch eine kleine Auswahl in den Schrank stellen. Ich trink Whisky nicht um Harte zu werden. Zumindest nicht immer. Es gibt echt gute Sache die einfach super lecker schmecken.
Die Faszination des Sammelns und darüber Philosphieren tut wie bei jedem Hobby sein übriges.

Da könntest du genauso gut Fragen warum eher Männer eine Eisenbahnplatte im Keller haben und Frauen nicht. Ist halt so :smiley:

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Der rauchige Geschmack knallt schon rein. Liegt halt genau an deinem Punkt, dass er nicht so lange lagert und dementsprechend nicht weicher wird. Der Triple Wood ist besser. :slight_smile:

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Einen dalmore mit diesem Hirsch auf der flasche. Keine Ahnung, welchen genau. War natürlich ganz lecker und vor allem auf schranktemperatur genießbar aber naja.

Naja, abgesehen vom Geschmack; wie Yoshi gesagt hat: die Geschichte. Ein fast altehrwürdiges Genussmittel, dass teilweise über drei Jahrhunderte perfektioniert wurde und im Herstellungsverfahren bis heute eine historische Tradition transportiert. Vor sowas habe ich auch Respekt.
P.S. Probier mal den oben erwähnten Highland Park (12 Jahre); leicht süßlich mit Sherrynote. Vielleicht ist das was für dich.

Eher Tumbler oder richtige Nosing-Gläser? Ich weiß, ich weiß - bei Nosing-Gläser hat man das bessere Geschmackserlebnis und beim ersten Tasting nutze ich eigentlich immer eins…danach greife ich aber lieber zu schönen Tumblern. Gehört für mich eher zum entspannten Genuss dazu.

Mich schreckt einfach diese „das Wasser des Lebens“ Attitüde ab, aber ich bin vermutlich im falschen Thread als jemand der gar nicht gerne Whiskey trinkt :smiley:

Dem einen schmeckt es, dem anderen nicht. Und da Whisky soviel Vielfalt mit sich bringt kann man sich damit halt auch super beschäftigen.
Der eine mag keinen Rauch, der eine mag das Medizinische nicht, der andere will süß, der andere fruchtig etc. und der andere mag es absolut nicht egal was man ihm hinstellt. Anscheinend bist du bis jetzt auf die falschen Leute getroffen, triff mal anständige Leute die Whisky trinken, die labern dir nicht die Ohren zu mit irgendeinem Scheiß (Stichwort Rhabarberkompott im unteren drittel 30Grad Linksgredreht direkt unterhalb der Zunge) und darunter sind auch genug Frauen :wink:
Warum die Flaschen meistens sichtbar im Schrank stehen? Weil man zu 99% nur Vitrinen bekommt und irgendwo muss der Scheiß ja stehen. Ich hätte auch lieber so einen geilen Thekenbarschrank aus Holz (keine Ahnung wie so ein Ding heisst) bei dem man die Klapptür als „Tisch“ benutzen kann aber teuer.

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Ach so, haha. Das kann ich aber auch verstehen :wink:

Versteh ich nicht. Bevor ich einen guten Whisky einschenke, knie ich immer vor meinem Schrein des heiligen Patrick nieder, bete an den großen Torfgott und fange dann erst an zu trinken. :smiley:

Du hast schon recht, aber oftmals erkennt man durch solche Sachen recht schnell „Blender“.

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Der Laphroaig ist mir auch zu hart, irgendwie ledrig.
Bei Bourbons gefällt mir besonders der Makers Mark (mit dem schönen Siegelverschluss), vor allem als Old Fashioned oder Manhattan.

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Sachma, bissu n Laphoraig-Verkäufer, so mit Hut und Aktenkoffer?
Weil wenn du jetzt den Triple Wood anpreist, ist das hier meine Reaktion :laughing:
Sorry, aber ich geh erstmal den Bourbon-Weg entlang, später gönn ich mir dann mal den Triple Wood ^^

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Ich selbst habe derzeit leider keine Ausgiebige Sammlung zuhause vorzuweisen, bin aber persönlich mehr ein Fan von milderen Single Malts. Ich hab durch einen mehrmonatigen Aufenthalt in Schottland (Moray - wo die meisten Destillen stehen) zum Whiskey gefunden. Ich kann jedem Whiskeyfreund der mal zufällig dort sein sollte “Gordon&MacPhails” in Elgin wärmstens ans Herz legen, denn die haben Jeden(!!!) schottischen Whiskey im laden.

Meine Perönlichen Favs sind: Aberfelby 12y, Benromach 15y und Edruador 12y, alle aus dem milden Segment.

Alles weitere hol ich mir in homeopathischen Dosen bei meinem Onkel einem bekennenden Sammler mit über 150 Sorten im Haus.

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Ich hab mich halt verliebt. :smiley: Ich kann dir natürlich auch einen guten Bunnahabhain oder Ardberg empfehlen. (in Wahrheit bin ich Tourismusleiter der Isle of Islay.)

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