Wie erstellt man ein Pen&Paper Spiel

Hallo ihr lieben,

ich habe bisher bei Pen&Paper nur durch Rocket Beans zugeschaut, nun wollte ich für mein Freund zum Geburtstag eine P&P Spiel erstellen. Diese sollte auch nicht so lange gehen ca. 3 Stunden und wir sind max zu 6 mit mir als Spielleiterin.
Allerdings will ich mir auch kein Spiel kaufen, sondern wirklich selber erstellen
Und nun kommen wir zur Herausforderung, das Einzige was ich bisher finden konnte war nichts, außer Regeln aufstellen. Mal ehrlich bringt mich jetzt nicht gerade weiter, also dachte ich, ich frage euch.
Wie geht man vor? Gibt es Internetseiten mit sogenannten Leidfäden oder sogar Bücher?

Ich weiß, es ist eine Herausforderung, aber 1. liebe ich Herausforderung und 2. mein Freund wird niemals darauf kommen, dass er das zum Geb. bekommt (außer er ließt zu viel im Forum)

Die grobe Geschichte weiß ich auch schon

Vielen Dank für Eure Antwort

Willst du einfach nur ein Abenteuer erstellen oder ein komplett neues P&P entwickeln?

ich kapier nicht so wirklich bei was wir dir jetzt helfen sollen. simple regeln? das abenteuer? leitung der runde?

Wo ist der Unterschied?
Ich dachte beides hängt irgendwie zusammen.

dreckige wäsche und waschpulver hängt auch irgendwie zusammen und sind trotzdem 2 sehr unterschiedliche dinge^^

1 „Gefällt mir“

es fängt doch schon damit an, dass sie sich für ein bestimmten Weg entscheiden, was ist, wenn sie von diesem Weg abweichen? bzw. Stehe ich mit den W20 Würfel auf dem Schlauch. Einige brauchen ja ziemlich lange um ein Spiel zu entwickeln. Weiß du was ich meine?
Mir geht es eher um die Regeln. Das Abenteuer habe ich bereits grob in meinen Kopf, Wie man eine runde leitet stelle ich mir auch nicht so schwierig vor.

Vorab ich hab keine PnP Erfahrung.

Wenn die Spieler vom Weg abweichen gibt es zwei Möglichkeiten. Du als Spielleiter lenkst die Spieler wieder auf den Weg zurück oder du lässt sie machen und musst improvisieren.

1 „Gefällt mir“

ich will natürlich auch eine Unterstützung bei der Entwicklung der Spielfiguren sein

Naja ein Abenteuer wäre jetzt nur eine einzelne Geschichte in der Welt. Wenn du ein neues P&P machst, musst du ein Würfel-/Regelsystem entwicken und eine Welt erschaffen in der diese spielt. Das finde ich für einen Abend viel zu viel Aufwand.
Ich würde dir vorschlagen einfach ein Regelsystem eines schon bestehenden Systems an dein Abenteuer anzupassen. Dann vermeidest du auch Balancing-Probleme.

2 „Gefällt mir“

ok, das klingt gut und wo finde ich so ein Regelsystem von einem bestehende Abenteuer?
Solange ich das Abenteuer selber steuern kann bzw. meine Ideen einfließen kann finde ich es schon mal eine gute Lösung

also ein simples und effektives system ist die regel der 20. die leute haben fähigkeiten mit einem wert zwischen 1 und 20. für einen fertigkeitscheck würfeln sie einen w20 + ihrem fähigkeitswert und ist das ergebniss grösser wie 20 war es ein erfolg. eine fähigkeit mit dem wert +10 hat also eine 50%ige erfolgschance. wenn dinge leicht oder schwer sind kannst du es mit boni oder mali modifizieren. dieses system kann man auf ziemlich alles anwenden und ist leicht zu lernen

zwecks dem falschen weg, erstens versuchen alle eventualitäten einkalkulieren und ausarbeiten, oftmals sind abenteuer 2-3x so gross wie das was die spieler zu sehen kriegen. zweitens sich ne handvoll sachen überlegen die passieren können wenn die spieler ganz woanders landen wie vorgesehen. drittens sich überlegen wie lenkt man die charakter, das geht durch hinweise zb durch npc’s oder durch blocker wie eine tödliche gefahr wenn man in die falsche richtung geht.

wie gesagt, je genauer die infos sind die du preis gibst desto genauer kann man auch die hilfestellungen machen. wenn du angst hast im forum zu schreiben zwecks spoilern auch gerne per pn

4 „Gefällt mir“

Glaube im Animalsquad oder Mm-Thema wurde mal dieser Einsteigerguide gepostet mit Beispiel für den Spielleiter:
http://www.pegasus.de/fileadmin/_downloads/cthulhu/cthulhu_fuer_einsteiger.pdf

Erst einmal schon vielen Dank.

Ach ich habe keine Angst vom Spoilern. Bin halt noch recht am Anfang und habe gerade mal die Einleitung fertig. Wo es dann hingehen sollen, lass ich NOCH offen und wird sich in den nächsten Wochen ergeben. Es geht dabei um ein Zombie-Virus und sie müssen einfach nur überleben (wie bei 21days und Tipps wie man überlebt hole ich mir aus dem Buch Der Zombie Survival Guide von Max Brooks) Was es genau für Zombies sind überlege ich mir diese Woche, werden aber wahrscheinlich langsame seine.

Ich habe natürlich auch vor mit „echten“ Gegenständen zu arbeiten. In dem ich z.B. Zeitungsartikel hinlege usw.

Was brauchst du noch für Information?

Es werden halt 5 Leute dabei sein + mich als Spielleiterin. Bisher hat keiner Pen&Paper gespielt und ich glaube auch nur mein Freund & ich haben Rocket Beans P&P gesehen. Also komplettes Frischlinge :slight_smile:

Gibt es eine Liste von Fähigkeiten oder erstellt man diese selbe und gibt man Charakter Eigenschaften vor?

Ich hatte auch vor zwei - drei weiter Wege (Ausarbeitung) zu gehen. Ich behaupte auch mal ich bin kreativ genug um während des Spiels neue Ideen einfallen zulassen.
Was sind npc’s?

Das was @Bammbamm sagt. IWenn es ein modernes Setting ist, kannst du die Gruppe auch etwas führen in dem ein NPC sie anruft und ihnen Infos oder Aufträge gibt, um sie wieder auf den richtigen Pfad zu leiten. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit als Spielleiter einen NPC in der Abenteuergruppe zu spielen. Dieser ist dann zu 90 % sehr ruhig, aber kann in kriitschen Momenten, der Gruppe Hinweise geben. Das sollte aber immer nur als ultima ratio angesehen werden.
Als letzten Tipp: Das Abenteuer so planen dass es auf Aktionen beruht die unabhängig von den Spielfiguren passieren können. Nach 2h explodiert irgendwo eine Bombe; sie werden angerufen; es sind plötzlich Leute vor ihrer Tür …

Super, vielen Dank schon mal hierfür. Werde ich mir auf jeden Fall noch genauer anschauen

Super Idee, soweit habe hier noch nicht gedacht und wird auch auf jeden Fall verwenden.

Im Endeffekt musst du dir einfach nur eine Geschichte ausdenken.

Gerade wenn man sich eine selber ausdenkt und schon eine Vorstellung hat, wie alles aussieht, braucht es oftmals für einem selbst als Spielleiter nur Stichwörter.

Schreib für dich selber eine Inhaltsangabe, wie es grob ablaufen soll.

Wenn bestimmte wichtige Figuren und Orte vorkommen, mach quasi ein Steckbrief von den Personen/Orten.

Ansonsten halt kleine Texte/Stichwörter zu jedem Ereignis/Kapitel.

  • Beschreibung des Ortes/Raumes
  • Welche Personen befinden sich dort
  • Intentionen/Handlungen der Personen zu diesem Zeitpunkt/raum
  • Was befindet sich im Schrank/Truhe/unter dem Teppich
  • etc.

Gerade, wenn es eine einmalige Sache sein soll und man die Zeit begrenzen will, würde ich Kämpfe/feste Würfelregeln/Ausgefeilte Heldenblätter komplett weglassen.

Vielleicht einfach nur so 5 Kategorien wie beim allerersten DSA Regelwerk: Mut, Klugheit, Charisma, Geschicklichkeit und Körperkraft und dort Werte von 1 (Nulpe) bis 20 (Perfekt) eintragen und bei einer Probe muss derjenige mit einen 20 Seitigen Würfel gleich oder drunter kommen (+evtl Erschwerung um „x“, wie bei Tears und Beards bekannt).

Mit Mut, Klugheit, Charisma, Geschicklichkeit und Körperkraft kann man eigentlich, wenn mans nicht so genau nimmt, alles abdecken.
Frauke will die Tür aufbrechen? - Würfel auf Körperkraft
Steffen will Karl überreden, das er für die Gruppe als erster durch die Tür geht? - Würfel auf Charisma
Mike will vom Pferd auf die Kutsche springen? - Würfel auf Geschicklichkeit

etc.

Kämpfe auf jedenfall weglassen oder vielleicht ein finaler Kampf, wenn man nur 3-6 Stunden spielen will. Das kostet oft viel Zeit.

Ganz grob gesagt ist Rollenspiel nix anderes als improvisiertes Theater. Mit Etwas Phantasie kann man auch spontan ganz ohne Vorbereitung und Regeln ein Abenteuer spielen.

Wenn ein bestimmter Ort wie ein Gebäude eine große Rolle im Abenteuer spielt, zeichne dir auf jedenfall eine Skizze der Räumlichkeiten. So wie ein Bauplan. Wo alle Möbel eingezeichnet sind. Dass hilft dir dann die Räume gut zu beschreiben und den Überblick zu behalten.

Grundsätzliches:

Unterschätze niemals die Phantasie deiner Freunde :slight_smile:
Und damit einhergehend: Spaß vor Regeln/Planung
Also es kann gut passieren, dass die Gruppe nicht in die von dir vorgesehene Art und Weise handelt und eigentlich hattest du dir das so vorgestellt, dass sie mit Klaus reden und er ihnen dann einen Brief gibt, wo drinsteht, wie es weitergeht.

Aber Kumpel Marvin tötet Klaus plötzlich und sie durchsuchen ihn nicht. Anstelle Marvin quasi zu zwingen, ihn nicht zu töten oder dir spontan auszudenken, dass plötzlich Wachen kommen und Marvin die Waffe wegnehmen (und Marvin sich bei dir beschwert, woher denn plötzlich die Wachen kommen und bescheid wissen, dass er seine Waffe gezogen habe?), lass einfach alles geschehen, wenn es die Gruppe denn (ungebedingt) so will.
Dann bau den Brief spontan ein paar Minuten später woanders ein.

Geb der Gruppe das Gefühl, dass sie (theoretisch) alles tun und lassen können.
Wo ich zur zweiten, wichtigen Grundregel komme:

Geb der Gruppe das Gefühl, dass sie dann auch mit allen Konsequenzen leben müssen.

Bei uns hieß das immer „Gesagt - Getan!“.

Wenn alle das Gefühl haben, dass was sie sagen (was ihre Heldenfigur macht), Bedeutung und Konsequenzen hat, dann macht es auch viel mehr spaß und man lebt das Abenteuer und seinen Charakter besser aus.

Rückzieher a la „Ne das wusste ich nicht! Dann hätte ich das nicht gemacht!“ - „Ok. Dein Charakter hat es sich doch nochmal im letzten Moment überlegt und macht es doch nicht.“ sind doof.

Und selbst wenn das Abenteuer vollkommen aus den Fugen geraten sollte und überhaupt nicht nach Plan läuft, ist alles egal. Wenn man erstmal angefangen hat und drin ist und nicht vollkommen phantasiebefreit ist, geht es irgendwie weiter und man wird so oder so einen lustigen Abend verbracht haben, auch wenn es unepisch endet oder so.

Joah dass sind so spontan ein paar Sachen die mir dazu einfallen.

1 „Gefällt mir“

NPCs Non player character, also alles was nicht von deinen Spielern gespielt wird.

Ich würde neuen Spielern eher eine Liste von Fertigkeiten vorgeben, an statt sie frei wählen zu lassen.
Autos fahren, Mechanik, Schießen, Nahkampf, soziale Talente, Taschendiebstahl… So dass du vllt auf zwischen 20-40 kommst. Dann gibtst du den Spielern eine gewisse Anzahl an Punkten mit denen sie diese Fertigkeiten skillen können. Gleichzeitig soll der Charakter dazu aber auch glaubwürdig sein. Der dicke Werkstattmonteur hat wahrscheinlich keine Ausbildung in Schußwaffen aber ist wohl in Mechanik sehr gut und kann aufgrund seiner anstrengenden Arbeit wohl auch im Nahkampf harte Treffer landen.

non player characters, also personen die du spielst und nicht die spieler.

zombieapokalypse/survival ist schon ein guter hinweis :wink:

was ist das ziel das die spieler erreichen sollen? soll das abenteuer räumlich begrenzt sein (zb befestigtes lager oder kleine stadt?) oder offen (zb eine reise zu einem militärlager wo sie in sicherheit sind)?

als blocker können dann grosse zombiehorden oder banditen dienen die den weg versperren, zerstörte strassen etc. als hinweise zb ein npc der ihnen erzählt das es anderswo noch viel schlimmer ist und sie besser hier bleiben sollten usw.

persönlich finde ich fähigkeiten zur auswahl zu stellen ist die bessere wahl da du dann die kontrolle darüber hast. das heisst wenn du sachen wie klettern, schleichen oder überreden anbietest weisst du auch das du dinge einbauen solltest wo man diese auch nutzen kann. wenn sich die chars völlig frei entscheiden können kann es passieren das nahezu nutzlose charakter entstehen weil sie sachen können die sie im abenteuer nie brauchen zb eine redegewandten charakter der nie jemandem begegnet bei dem er es anwenden kann oder einen autofahrer dabei ist es gar nicht vorgesehen das sie irgendwo mit dem auto hinfahren sollen

Auf dem Youtube-Kanal von Orkenspalter TV gibt es (neben vielen tausend anderen Videos) auch viele ein paar gute Einsteigertipps in Videoform, die infomativsten Videos haben eigentlich alle “Spielleiten” im Titel:

Ebenfalls gut gefallen haben mir die Hilfs-Videos von Ben&Paper - mag aber auch an seinem Kater Filou liegen… ich mag Katzen einfach. Fange mit dem Viedo an: https://www.youtube.com/watch?v=YZaBoR4layQ und wühle dich deinem Interesse entsprechend durch die anderen Videos.