Ich hatte letztes Jahr ein lustiges Erlebnis mit der Möchtegern-Schwägerin von meinem Freund. Ich trinke schon jahrelang sehr gerne Cider. Vor ca. 2 Jahren wurde Cider durch Marken wie Sommersby oder Rekorderlig zumindest hier bei uns ein richtiges Trendgetränk.
Wir waren denn zusammen auf einer Hausparty und ich hatte Bulmers Pear und sie ein paar Flaschen Somersby.
Da fragt sie mich, was ich denn da trinke.
Meine Antwort: Cidre (also eher französisch ausgesprochen).
Da gucke sie mich richtig überheblich an und sagt: „Das spricht man aber Cider aus!“
Das sind denn so kleine Momente, bei denen ich die Augen verdrehe.
Generell habe ich aber nichts dagegen, wenn Dinge, die vorher „nur ich“ gemacht habe, plötzlich trendy werden. Gerade bei Getränken finde ich es eher gut. Plötzlich bietet nämlich auch der Rewe um die Ecke Bulmers an. Gab’s bei uns sonst nur in speziellen Läden oder halt im Pub
Ist es mittlerweile nicht eher Mainstream wie ein Taliban auszusehen?
Wenn ich durch die Gegend laufe sehe ich nur noch irgendwelche Vollidioten zwischen 16 und 30 die sich lange Haare und nen Vollbart wachsen lassen und aussehen als hätten sie vor mich morgen mit dem Flugzeug im Büro zu besuchen
Ich kann mich noch an die Wikinger Welle erinnern. Da sah plötzlich jeder aus wie dieser Typ auf der Vikings Werbung.
Schock schwere Not. Ich war letzten Sommer also auch Mainstream.
Plötzlich stand überall Sommersby rum und ich habe auch festgestellt, dass das perfekte Bier für den Sommer ist. Ich habe auch Bulmers ausprobiert und mich tierisch aufgeregt, dass der Laden die Flasche nicht wieder angenommen hat. Irgendwann habe ich peinlich berührt festgestellt, dass da kein Pfandsymbol drauf ist. Das war auch an Sommersby etwas lästig.
Zum Thema Superbowl. Ich habe kein Problem damit wenn Leute sich nur den Superbowl anschauen und keine Ahnung haben wer AFC oder NFC Champion ist oder im Ansatz die Regeln kennt.
Aber es gibt soviele Leute die an dem Tag den Experten raushängen lassen und das nervt mich
Und bei Bulmers und co ist es eben ein Cider, kein Cidre
Generell gilt: Je länger ein Saft reift, desto vollständiger wird der Fruchtzucker in Alkohol umgewandelt. Beim Cidre, der ursprünglich aus der Bretagne und Normandie stammt, wird dieser Prozess früh gestoppt. Das Ergebnis ist ein alkoholarmes, süßes und aufgrund des Kohlensäuregehalts angenehm spritziges Getränk. Der liebliche „Cidre doux“ hat etwa zwei Volumenprozent und der herbere „Cidre brut“ um die vier Volumenprozent Alkohol. Dem Cider bleibt mehr Zeit zum Reifen.
Der Alkoholgehalt kann je nach Sorte zwischen vier und acht Volumenprozent liegen. In England und Irland wird Cider wie ein Bier aus dem Zapfhahn ausgeschenkt. Manchmal wird er dort auch mit Hilfe von zusätzlichem Zucker auf einen noch höheren Gehalt an Alkohol gebracht. Je nach Auswahl und Mischung der Apfelsorten kann das Aroma sehr unterschiedlich sein. Der klassische „Ebbelwoi“ ist eher herb und hat einen Alkoholgehalt von fünf bis sieben Volumenprozent.