WIR SIND SCHON DA! - Die Ecke rund um LGBTQIA+ Themen

https://www.derstandard.at/story/2000123669495/wie-sich-ein-lehrer-vor-seiner-klasse-outete?ref=article

das versteh ich wirklich nicht :frowning:

wo liegen da aktuell die Hemmschwellen? *
Ich bin zwar kein Fan davon, dass sich Personen outen „müssten“, aber in ihrer repräsentativen Funktion und als Vorbilder, erscheint mir das nich so verkehrt

*ich kann es mir eigentlich denken, Lust auf die homophobe Seite des Fußballs hätte ich nicht, aber soll es so bleiben?

Wahrscheinlich eher die Angst vor der Reaktion der „Fans“ im Stadion, als die der TeamkollegInnen sind bisher die Hemmschwelle denke ich…

Natürlich kann es nicht so bleiben.

ja, dass kann ich mir sehr gut vorstellen

Vielleicht bin ich da etwas subjektiv, da viele Jahre Stadiongängerin, aber ich glaube gerade das Stadion wird da völlig falsch eingeschätzt. In den meisten Kurven gab es in den letzten 20 Jahren massive Veränderungen, viele sehr fragwürdige Ausrufe „Schiri du Z-Wort“ sind vielerorts komplett verbannt und die Affengeräusche finden sich auch nur noch an eher wenigen Problemorten. An vielen Orten würden die Ultras Homophobie unterbinden, in Mainz waren sie bspw. mit starker Unterstützung an einer riesigen Choreographie zum Geburtstag eines LGBTIQ-Fanclubs beteiligt. Auch wenn ich nach Frankfurt schaue, kann ich mir nicht vorstellen, dass die das zulassen. Man erinnere sich wie stark die Reaktion war als letztes Jahr, kurz nach Hanau, im Stadion eine Schweigeminute von einzelnen Deppen gestört wurde und nahezu das komplette Stadion „Nazis Raus“ gebrüllt hat. Dazu kommen allerhand andere Standorte - St. Pauli, Freiburg, Köln,…

Natürlich gibt es sicherlich auch problematischere Ecken, ich denke an Stadien wie Chemnitz, wo eine Gedenkfeier für einen rechtsradikalen Hooligan möglich war. Aber im Profibereich sehe ich die eher in der Minderheit.

Meine Vermutung ist eher das Drumherum und andere Vereine. Mit dem Drumherum meine ich die Medien. Am Anfang werden die das Leben desjenigen ausquetschen wollen, weswegen ein Gruppenouting sicherlich hilfreicher wäre um diese Geilheit des Boulevards „verteilen“ zu können.
Bei den anderen Vereinen denke ich an Vorbehalte bei Transfers. Es wäre für die Vereine ein absolutes PR-Desaster wenn sowas rauskäme, aber ich kann mir vorstellen, dass es Vereine mit schweren Vorbehalten gibt. Bpsw. Mannschaften, die [Insert Königsfamilienmitglied aus Katar oder den Emiraten] gehören. Oder Mannschaften bei denen extreme Christen regieren. Bspw. die neuen Eigentümer des KFC Uerdingen, ein abstuses Konsortium, dass verschiedene Vereine aufkauft um dort ein „Noah“ in den Namen zu bringen… Da ist es denkbar, dass ein Besitzer, Anteilseigner,… den Daumen senken würde. Auch wenn dies sicher nur einen gewissen Prozentsatz an Spielern betreffen würde - wohl weniger einen mittelmäßigen Zweitligakicker.

Letztlich finde ich auch, dass der DFB da einfach zu wenig macht. Klar, die sind gerne bei Aktionen dabei, aber was ist letztlich mit dem Katar? Warum sagt ein Philipp Lahm nichts dazu? Nächstes Jahr findet eine WM in einem Land statt, welches Homosexualität unter Strafe stellt. Ein Land, das quasi per Gesetz gegen den angeblichen FIFA-Moralcodex verstößt und nahezu JEDEM VERDAMMTEN FUNKTIONÄR (sorry, aber das regt mich auf) ist das einfach komplett egal. Niemand greift ernsthaft den Katar an, überall kommen dümmste Beschwichtigungen. Es sei halt deren Kultur." oder Wir haben Prozesse angestoßen, die halt etwas Zeit brauchen. Nein - es ist weggucken. Katar & Co sind dafür im Fußball einfach zu mächtig. Ihnen gehören Weltvereine, sie sind wichtigste Sponsoren anderer Weltvereine,…

Selbst der DFB ist nicht gänzlich unabhängig. VW ist dort Hauptsponsor und wer hält ca. 15% der VW-Anteile? Eine Holding aus Katar. Kritik an Katar wäre in gewissem Sinne also auch Kritik am eigenen Sponsor… Und VW ist ja nun auch noch mit einem eigenen Verein in der Bundesliga vertreten, der 100%igen VW-Tochter Audi gehören ca. 8% der Anteile am FC Bayern,… Das System Fußball ist einfach kaputt.

Man muss das mit dem Outen müssen mal so sehen: Jedes Mal, wenn sich Spieler X mit seiner Freundin/Frau zeigt, outet er sich als heterosexuell. Es kümmert nur niemanden, weil es der gesellschaftliche Standard ist. Niemand würde je auch nur eine halbe Sekunde irritiert sein, wenn ein Mann und eine Frau in der Stadt Händchen halten.
Fußballer wollen ja keine riesige Outingshow. Letztlich wird es den meisten darum gehen einfachste Basics haben zu können, welche heterosexuelle Spieler haben. Mit der geliebten Person in ein Restaurant gehen. Die Mannschaftsfeier besuchen. Einfach ein 0815-Instagrambild gemeinsam posten. Das sind für Heteros absolut normale Dinge, welche für eine ungeoutete homosexuelle Person nicht möglich sind. Oder nur mit Fakebeziehungen um irgendeinen Hetero-Anschein zu erwecken.

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und gerade das, was du im letzten Abschnitt beschreibst, muss unglaublicher emotionaler und psychischer Druck sein

nur jemanden zu drängen und das zu erwarten können, da bin ich eben zurückhaltender - das ist etwas, was jemand genau unter diesen Umständen für sich selbst entscheiden muss und es ist eher ein Bedauern der Realität, dass es notwendig ist und ein Spieler nicht einfach ein Bild mit seinem Freund posten kann

ich kenn sogar Lehrer, die sich mit Freund*in nicht zeigen wollen und können, weil sie in eher konservativen Umgebungen arbeiten :confused:

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Hallo,

ich will mal auf Horror-Literatur aufmerksam machen, im Speziellen auf Geschichten aus dem Cthulhu Mythos. Nun könnte man sich fragen, wieso man ausgerechnet in einem solchen Thread über Lovecraft, dem Rassisten vor dem Herrn, reden sollte. Tue ich nicht, jedenfalls nicht hauptsächlich.

Es geht mir darum, aufzuzeigen, dass der Cthulhu Mythos oder Cosmic Horror heute auch in der LGBTQIA+ Welt gelesen und produziert wird.

Wer also auf Lovecraftian Horror steht und moderne(re) Varianten aus LGBTQIA+ Kreisen lesen will, dem sei der Blog von Bobby Derie, einem „Lovecraft scholar“ und Autor von „Sex and the Cthulhu Mythos“, wärmstens empfohlen:

Deep Cuts in a Lovecraftian Vein is a review site, dedicated to examining some of these lesser-known works of the Mythos. Stories I particularly want to focus on will involve writers and protagonists that are female or POC, LGBTQ issues, and related themes of sex, gender, race, and all the other bits and pieces that people don’t normally like to talk about. There are entire Mythos anthologies and novels these days that touch on these subjects—but in many cases, there are forebears and influences of which many contemporary readers will be unaware. So let’s take a look at that.

Es gibt dort auch weiterführende Links zu Blogs für Horror von Frauen uvm.

Lovecraft selbst schrieb eine Kurzgeschichte, die man tatsächlich Transgender-prototypisch lesen kann (auf den Charakter Asenath Waite bezogen), wenn man will: The Thing on the Doorstep.

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Das ist es. Ich kenne jetzt auch nur das trans Outing (bzw. „Nicht-Outing“). Das hat unfassbar viele Hürden mitgebracht, die viele vermutlich gar nicht vor Augen haben. Wenn ich Klamotten kaufen wollte - selbst sowas wie T-Shirts, Jeans,… bin ich meistens mindestens 50km weit gefahren um definitiv sicher gehen zu können, dass ich niemandem begegne, die/der mich erkennen könnte. Meinen besten Freunden gegenüber habe ich jahrelang etwas vorgelogen - aus Angst, dass ich sie verlieren könnte. Da ich mich 10 Jahre vorher schonmal bei einem anderen Freundeskreis geoutet hatte (der aber keine wirklichen Berühungspunkte mit meinen besten Freunden hatte) und dort fast nur negative Reaktionen erhielt, habe ich jahrelang in der Angst gelebt, dass dort irgendwelche Infos durchsickern könnten. Gerade weil ich nach letzterem Erlebnis in einer Depression landete und meine ganzen Fortschritte im „trans sein“ über Bord warf. Selbst alltägliche Dinge waren für mich nicht leicht möglich. Keine Bilder (wenn wir im Freundeskreis Bilder gemacht haben, erfand ich immer irgendwelche Gründe, warum ich nicht aufs Bild kann. Entweder wollte ich das Bild selbst machen, musste schnell aufs Klo oder habe mich „versehentlich“ hinter einem 1,95m großen Freund gestellt.

Letztlich sind es solche vermeintlichen Kleinigkeiten, die bei schwulen Fußballern meiner Vermutung nach das größte Problem darstellen, da sie auch für die Psyche unglaublich hemmend sein müssen, wenn man keine totale „f*ck off“-Mentalität hat. Weshalb ich auch vermute, dass der Anteil schwuler Fußballer letztlich unter dem gesellschaftlichen Durchschnitt liegt. Irgendwann haben Betroffene vermutlich die Schnauze voll und entscheiden sich dann lieber für ein normales Berufsleben, welches keine solchen Einschränkungen mit sich bringt.

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Ein Blick auf die Queeren Orte Berlins. Ich vermisse die Bars und Clubs.


:partying_face::purple_heart::black_heart::brown_heart::orange_heart::yellow_heart::green_heart::blue_heart:

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Ich fand ihn sehr gut

#TeachOut #ActOut Rise Up!

https://www.teachout.de/

Queere Lehrer:innen sind für viele Kinder und Jugendliche der erste Kontakt zu einer noch unbekannten Community. Hier erzählen drei Lehrkräfte, wie ihr Coming-out an ihrer Schule war, wie die Schüler:innen seither damit umgehen und ob sie Diskriminierung im Schulalltag erfahren. Sie sind Teil der Kampagne #TeachOut auf Instagram, für queere Sichtbarkeit im Schulbetrieb.

https://www.zeit.de/zett/queeres-leben/2021-03/coming-out-lehrer-schule-homosexualitaet-queer-schwul/komplettansicht

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Das Urteil erregt großes Aufsehen in einer Weltregion, in der die gleichgeschlechtliche Ehe meistens nicht zulässig ist. Ausnahmen sind Neuseeland seit 2013, Australien seit 2017 und Taiwan seit 2019.

Schön, dass nun der Stein auch in Asien langsam ins Rollen kommt. (Zur Erinnerung: auch in Österreich war ursprünglich nur die „Verpartnerung“ für homosexuelle Lebensgemeinschaften vorgesehen - bis der hiesige VfGH entschied, dass der Unterschied zwischen „eingetragener Partnerschaft“ nur für homosexuelle und „Ehe“ nur bei heterosexuellen Partnerschaften gegen den Gleichbehandlungs-Grundsatz verstößt).

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No longer just a phase, we celebrate those progressive values that bring everlasting change.

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Liebe Alle,

am Wochenende kam es in Frankfurt zu einer Attacke auf eine trans Frau.
Ich könnte so kotzen.
Artikel der Mannschaft im blur.

Volle Solidarität mit Fabienne

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Falls wer übrigens wissen will, wie Solidarität gezeigt werden kann:

While there are holidays commemorating transgender people who have suffered, International Transgender Day of Visibility focuses on more of the positive aspects of what being transgender means and takes direct action in changing the biases of people who don’t understand transgender.

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Hast du zufällig über social media vllt mitbekommen, ob es dieses Jahr auch in Deutschland Aktionen zu diesem Tag gibt? Kundgebungen oder ähnliches? Ich schau gerade schon über Google, kann aber leider bisher nichts finden zu diesem Jahr.

Hab eben bei der Suche zufällig ein sehr hilfreiches Archiv für besondere Gedenktage im Jahr gefunden.
Sicher interessant für uns und für die Zukunft:
https://www.queerweg.de/projekte/lsbtiq-koordinierungsstelle/queerer-jahreskalender

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Nicht direkt zum 31.03 und etwas kurzfristig.
Heute gäbe es noch eine kleine Info Veranstaltung.

Das trans* Einmaleins - Aufklärung über geschlechtliche Identität.
https://www.queer.de/events_detail.php?event_id=5302

https://fb.me/e/1WMd8Fzpk

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