WIR SIND SCHON DA! - Die Ecke rund um LGBTQIA+ Themen

weil wir eben uns nicht als Tiere sehen, sondern als Menschen.

Deswegen haben wir ja auch eine Rechtssprechung in der Intention genauso wichtig ist wie die Tat in der Urteilsfindung.
Weswegen es eben einen Unterschied macht im Gegensatz zb zu Auge in Auge, Zahn um Zahn, ob dein Balkonkastenblumentopf im Sturm abkracht und den Nachbarn trifft am Kopf, oder ob du den Topf ihm mit Absicht auf den Kopf wirfst und dabei gefilmt wirst.

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Die «Verpolitisierung» des Lebens und der Behandlung von trans Personen gehört zu den gefährlichsten Diskriminierungsmechanismen, mit denen diese Personen täglich konfrontiert werden. Die Menschen, die uns aufsuchen, brauchen keine solchen Diskussionen und sind teilweise von einer zunehmend feindlich eingestellten Öffentlichkeit eingeschüchtert.

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PS: Triggerwarnung Misgendern vom Staat

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Wie Abtreibungsgegner*­innen trans Jungs von Transitionen abhalten wollen

FCK

Aber um den Tag mit was schönen zu beenden (und wer sich mal gefragt hat, was da eigentlich gemacht wird), ein Link zu Infos über die geschlechtsangleichende Operation bei trans Frauen bzw. Neovaginen/-vulven.

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So, ich bzw. meine Auszubildende bräuchte mal ein paar Fachliteratur-Tipps zum Bereich Transgender, dazu etwas Kontext:

Einer unserer männlichen Bewohner hat sich mittlerweile einigen von uns im Team soweit geöffnet, als dass er sich als Frau fühlt und mithilfe von Psychiatern (zu denen er aber grundsätzlich ein schwieriges Verhältnis hat aufgrund falsch gestellter Diagnosen wie schizophrene Psychose und anderen Vorfällen) sein „Coming Out“ formulieren will. Auch eine Operation steht im Raum, aber für ihn verständlicherweise noch alles sehr schwierig, da er auch anerkanntes Missbrauchsopfer der Kirche ist und generell nie irgendwo wirklich zuhause war. Sich jemandem anvertrauen fällt ihm nach wie vor extrem schwer und allein so etwas durchzustehen würde ich mal glatt als unmöglich bezeichnen…
Er hat sich an Karneval getraut, sich als Polizistin (mit Engelsflügeln) zu verkleiden, jetzt im Alltag trägt er schon seit ein paar Wochen eine auffällige Kette, was wir wirklich toll finden, da es zeigt, dass er so langsam aus sich heraus kommt, ganz allgemein. Wie es da weiter geht, wird sich zeigen, wir unterstützen ihn so gut wir alle können!
Im Moment warten wir bzw. die LWL-Klinik in Münster noch auf Unterlagen seiner früheren Aufenthalte in der Psychiatrie in Lengerich, damit er in Münster nochmal stationär aufgenommen wird, um die bereits gestellten Diagnosen zu überprüfen - ein IQ-Test wurde schon absolviert.

Inwiefern das alles nötig ist, kann ich als einfacher Heilerzieher nicht so ganz durchblicken - ist das ein Standardvorgehen oder in diesem Fall eher deshalb, weil der Bewohner („Der Bewohner“ noch, weil „er“ uns noch nicht gesagt hat, wie „er“ genannt werden will und eben noch das Coming Out abwarten will, bevor er sich offiziell selbst als Frau bezeichnet) eben nicht nur Transgender ist, sondern auch die psychischen Diagnosen bestehen?

Das alles auf jeden Fall als kurzer Kontext, da liegt auch unser Hauptaugenmerk drauf.
Jetzt zu meiner Auszubildenden: sie muss, als angehende HEP, nun bald ein Kolloquium durchführen als letzte Prüfung. Sie hat sich lange Gedanken gemacht und, nach Rücksprache mit mir und heute ihrem Praxislehrer, für das Thema Transgender entschieden, Schwerpunkt ist dann der Bewohner und was es eben konkret für ihn, aber auch unsere Arbeit mit ihm, bedeutet.

Um es kurz zu machen: kann man mir/ihr Fachliteratur dazu empfehlen? Bücher dazu an sich gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer, zumindest gefühlt.
Aber könnt ihr hier etwas konkretes empfehlen, was auch fachlich genutzt werden kann?
(Obligatorischer @Addearheart Ping)

Und keine Sorge: Empfohlene Literatur wird dann nicht nur einmalig von der Auszubildenden für das Kolloquium genutzt, ich habe ja auch viel Interesse an dem Thema und im Team wird das sicherlich auch weiteren Anklang finden.

Vielen Dank schon Mal im Voraus! :beanhug:

Find ich vor einem Outing schwierig, anhand der Person das Thema transgender zu behandeln.
Wenn die Person trans ist, dann wird sie grad von dir die ganze Zeit missgendered.
Wenn nicht, passt die Person nicht zum Thema.

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Uh, das sind verschiedene Themen:

Zum Outing an sich: Wenn sie sich als Frau fühlt → ansprechen, was deine Pronomen sind und was ihr Name und ihre Pronomen sind, wie sie von nun an angesprochen werden will. Und wie sie sich entscheidet ist ihre Sache und zu akzeptieren. Ob sie OPs machen will, eine HRT in Erwägung zieht - es ist egal. Das ist so eine bescheuerte Sache (danke an dem Gesetzgeber, der das lange Zeit verlangt hat), aber eine Person ist nicht erst trans, wenn er eine OP hatte oder sich medizinische Behandlung unterzieht. Sie ist und war trans vor dem Outing und wenn sie sich endlich öffnete, sind ihre Namen und Pronomen zu akzeptieren. Egal, was im Pass steht, egal was andere sagen. Das ist einfach ein Zeichen des Respekts. (Dass für behördliche Sachen du die Person leider misgendern musst, ist klar - mich hat eine Richterin angerufen, dass sie nun leider ein Urteil fällen muss mit meinem Deadname, weil offiziell, aber alleine, dass sie mich anrief und es sagte, brachte mir soviel Selbstvertrauen). Sei ein Ally, akzeptiere das Outing. Und wenn es einmal nicht geht, dann ist es so, aber sage ihr, dass das leider die behördlichen Beschränkungen sind - und du ihre Entscheidung natürlich akzeptierst. Und sollte die Persone non-bi oder genderqueer sei, dann ist das so. Versuchen was geht, ist nicht immer gleich, aber sei ein Ally.

Zum Thema Literatur:

Glaube Gender Trouble von Judith Butler ist so das Standard-Werk (Achtung, wurde in den 90ern geschrieben).

Aktuell ist „Die Transgender-Frage“ von Shon Faye ziemlich im Gespräch (habe ich persönlich noch nicht gelesen).

Allgemein würde ich mich da nach der Lili-Elbe-Bibliothek richten

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ich kenn mich in der thematik nicht aus.
aber mein erster gedanke beim lesen deines textes war:
verständlich, dass „der fall“ um die betreffende bewohnerin / den betreffenden bewohner spannend für alle beteiligte und insbesondere für die auszubildende ist.
aber der gesamtkontext erscheint mir derart kompliziert und komplex, dass ich stark davon abraten würde, das und die person als prüfungsthema zu wählen.

ich wünsche aber natürlich allen viel erfolg auf ihren wegen, dir, der betroffenen person und der auszubildenden.

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@neithan

Was Threepwood1 sagt - aber natürlich sind wir sehr offen gegenüber Personen, die das mal einmal erforschen wollen. Aber halt nicht als Ausstellungsobjekt, sondern als ein Thema, das mal dringend behandelt werden muss.

Und bitte nicht Amazon fragen nach gescheiten Büchern, meine Güte kommt da Kacke daher.

Es sollte in eurem Umkreis auch durchaus Einrichtungen geben, die trans Personen beraten und können die sicher genauer Auskunft geben.

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Das ist eben allgemein das „Problem“ - für die Abschlussprüfung müssen wir immer einen Bewohner oder eine Bewohnerin als „Ausstellungsstück“ nehmen und anhand einer Eigenschaft unser pädagogisches Handeln erläutern.
Ich kann eure Bedenken da aber verstehen und werde nochmal mit meiner Auszubildenden darüber reden, wichtig ist mir immer, da respektvoll heran zu gehen!

Dass ich die Person weiter männlich beschrieben habe, spiegelt tatsächlich den Alltag wieder, da die Person sich auch selbst weiter männlich beschreibt - es kommen immer wieder Aussagen von sich in der dritten Person und da wird immer von sich als Mann gesprochen. Daher haben wir alle noch keine weibliche Bezeichnung genutzt, fand ich eigentlich soweit in Ordnung.
Da das offizielle Outing noch nicht kam, dachte ich eben, dass ich da nichts vorweg nehmen will, indem ich nun schon von ihr und nicht mehr von ihm spreche.
Da die Person generell noch sehr zurückhaltend ist und unsicher erscheint, weiß ich auch nicht, inwieweit ich da schon offen über so etwas reden kann, aber vielleicht ist es ja richtig, mal direkt zu fragen, wie wir von ihr/ihm sprechen sollen.

Ich hoffe, hier keinen falschen Eindruck zu erwecken: das „Thema“ Transgender soll nicht für ein tolles Kolloquium herhalten und danach wieder Nebensache werden.
Für die betroffene Person ist es ein wichtiger Lebensabschnitt, sich diesbezüglich zu outen und das vielleicht schon bald offen auszuleben. Und niemand in unserem Team hat da viel praktische Erfahrung, maximal, wie ich, theoretische. Wir wollen da natürlich der Person so gut es geht helfen und daher sehe ich das Kollo eher als Aufhänger, sich nun konkret, auch fachlich, damit zu beschäftigen.

Danke in jedem Fall schon mal für die weiterführenden Literatur-Hinweise.

Wenn es noch Anmerkungen oder Kritik gibt: immer her damit! Ich bin für alles offen und hoffe, niemandem zu sehr auf den Schlips getreten zu haben.

PS: auf transx.at findest du bei den Themen immer weiterführende Links.

Und als Buch ist auf Faulenzas „Support your Sisters not your Cisters“ - über Diskriminierung von trans*Weiblichkeiten zu empfehlen.

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Dass die Leute immer noch so ein Problem damit haben die Leute so anzusprechen wie sie es gerne hätten :roll_eyes:

Terfs doing Terf things.

Die Fischbiologin hat ja auch noch versucht, ihr verlorenes Verfahren noch für sich als Sieg zu verkaufen. Das hat schon Trumpeske Züge, wie einfach jegliche Fakten alterniviert werden.

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grafik

Hintergrund:

https://www.queer.de/detail.php?article_id=45047

DeSantis will sein Gesetz, dass die Behandlung von Sexualität bzw. LGBTQIA+ verbietet, auf alle Schulklassen ausweiten.

Dazu noch weitere Kacke, wo unter dem Deckmantel Kinderschutz sämtliche medizinische Eingriffe, die mit Sexualorganen zu tun haben, für alle verboten werden soll. ZB Masektomien bei Brustkrebserkrankten; Hormontherapien zB bei Jugendlichen, die Probleme mit zu frühen / späten Einsetzen der Pubertät haben oder zur Behandlung von Prostatakrebs; Abtreibung per Pille;…

Lustig aber 100% „fake news“