So, ich bzw. meine Auszubildende bräuchte mal ein paar Fachliteratur-Tipps zum Bereich Transgender, dazu etwas Kontext:
Einer unserer männlichen Bewohner hat sich mittlerweile einigen von uns im Team soweit geöffnet, als dass er sich als Frau fühlt und mithilfe von Psychiatern (zu denen er aber grundsätzlich ein schwieriges Verhältnis hat aufgrund falsch gestellter Diagnosen wie schizophrene Psychose und anderen Vorfällen) sein „Coming Out“ formulieren will. Auch eine Operation steht im Raum, aber für ihn verständlicherweise noch alles sehr schwierig, da er auch anerkanntes Missbrauchsopfer der Kirche ist und generell nie irgendwo wirklich zuhause war. Sich jemandem anvertrauen fällt ihm nach wie vor extrem schwer und allein so etwas durchzustehen würde ich mal glatt als unmöglich bezeichnen…
Er hat sich an Karneval getraut, sich als Polizistin (mit Engelsflügeln) zu verkleiden, jetzt im Alltag trägt er schon seit ein paar Wochen eine auffällige Kette, was wir wirklich toll finden, da es zeigt, dass er so langsam aus sich heraus kommt, ganz allgemein. Wie es da weiter geht, wird sich zeigen, wir unterstützen ihn so gut wir alle können!
Im Moment warten wir bzw. die LWL-Klinik in Münster noch auf Unterlagen seiner früheren Aufenthalte in der Psychiatrie in Lengerich, damit er in Münster nochmal stationär aufgenommen wird, um die bereits gestellten Diagnosen zu überprüfen - ein IQ-Test wurde schon absolviert.
Inwiefern das alles nötig ist, kann ich als einfacher Heilerzieher nicht so ganz durchblicken - ist das ein Standardvorgehen oder in diesem Fall eher deshalb, weil der Bewohner („Der Bewohner“ noch, weil „er“ uns noch nicht gesagt hat, wie „er“ genannt werden will und eben noch das Coming Out abwarten will, bevor er sich offiziell selbst als Frau bezeichnet) eben nicht nur Transgender ist, sondern auch die psychischen Diagnosen bestehen?
Das alles auf jeden Fall als kurzer Kontext, da liegt auch unser Hauptaugenmerk drauf.
Jetzt zu meiner Auszubildenden: sie muss, als angehende HEP, nun bald ein Kolloquium durchführen als letzte Prüfung. Sie hat sich lange Gedanken gemacht und, nach Rücksprache mit mir und heute ihrem Praxislehrer, für das Thema Transgender entschieden, Schwerpunkt ist dann der Bewohner und was es eben konkret für ihn, aber auch unsere Arbeit mit ihm, bedeutet.
Um es kurz zu machen: kann man mir/ihr Fachliteratur dazu empfehlen? Bücher dazu an sich gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer, zumindest gefühlt.
Aber könnt ihr hier etwas konkretes empfehlen, was auch fachlich genutzt werden kann?
(Obligatorischer @Addearheart Ping)
Und keine Sorge: Empfohlene Literatur wird dann nicht nur einmalig von der Auszubildenden für das Kolloquium genutzt, ich habe ja auch viel Interesse an dem Thema und im Team wird das sicherlich auch weiteren Anklang finden.
Vielen Dank schon Mal im Voraus!