WIR SIND SCHON DA! - Die Ecke rund um LGBTQIA+ Themen

Und die, die nicht studiert haben (nix gegen Leute, die nicht studiert haben), sind dann wohl die, die auf meinen Post mit nem Kappa reagieren :kappa:

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Hat sie denn überhaupt einen Podcast mit Lanz?

:beannotsure:

Wer studiert hat, kann auch ein tl;dr für den gemeinen ungebildeteten Mob hier machen :beanwat:

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Wer sagt denn, dass ich studiert HABE! Vielleicht tue ich das ja noch oder werde nie fertig :kappa:

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Wenn du abbricht und von der stütze lebst hast du trotzdem studiert, nur halt nicht erfolgreich :eddy:

Jaja is klar. Wir hatten auch schon 2-3 Texte von Butler im Studium. Natürlich im Proseminar „Einführung in die Queer Studies“, aber auch in mindestens einem anderen. Bin allerdings noch im Studium, von daher darfst du gerne auf mich herab blicken.

Butler ist ohne Frage wichtig und enorm einflussreich. Aber für mich ist sie nicht die wichtigste Philosoph/in.
Und problematisch finde ich sie, wenn es um ihre Thesen zum Holocaust geht.

Ich kenn tatsächlich nur ihre Haltung zur Israel-Palastina-Frage. Zum Holocaust hätt ich bisher nix von ihr gelesen.

Habe danach gegoogelt und nichts gefunden. Also vielleicht könntest du dazu ja etwas Context liefern.

Ansonsten empfehle ich zu diesem Thema immer gerne diesen Podcast:

Es ist nicht so eindeutig und klar. Die theoretische Stoßrichtung, die mir hier in den Sinn gekommen ist, ist eher implizit zu finden in den Thesen von Butler, aber auch bei anderen poststrukturalistischen Denker/innen wie Hannah Arendt oder Giorgio Agamben.

Konkret bezogen auf den Holocaust, geht es den Post-Strukturalisten darum die Einzigartigkeit des Verbrechens zu relativieren. Die Shoah wird dann zu einem weiteren Fall von kolonialen Verbrechen und soll implizit gleichgestellt werden mit dem Kolonialismus im sog. globalen Süden. Dazu gehören Aussagen von Judith Butler, wie diese:

„Es ist extrem wichtig, Hamas und Hisbollah als soziale Bewegungen zu sehen, die progressiv, auf der Linken und Teil der globalen Linken sind. Das hindert uns nicht, kritisch gegenüber bestimmten Dimensionen beider Bewegungen zu sein. Das hindert nicht die unter uns, die an gewaltloser Politik interessiert sind, die Frage zu stellen, ob es andere Optionen neben der Gewalt gibt.“

Butlers Solidarität mit den Palästinenser/innen geht hier zusammen mit einer Unterstützung von islamistischen Terrorgruppen, die Israel von der Karte streichen wollen.

Noch ein Beispiel zur Relativierung des Holocaust wird in folgendem Kommentar aus der Jungle World benannt. Bezogen auf ihr Buch " Am Scheideweg : Judentum und die Kritik am Zionismus"

In jedem Kapitel versichert Butler aufs Neue, sie wolle die Zionisten sicher nicht mit den Nazis in Verbindung bringen, um genau das zu tun, wenn sie beispielsweise im selben Satz, in dem sie die »deutschen Konzentrationslager« erwähnt, vom »›Erfolg‹ des konzentrierenden Kolonialismus im Westjordanland und vor allem in Gaza« spricht, wo die »Lebensumstände ganz nach dem Modell der Konzentration beengt und verarmt« seien.
(jungle.world - Deconstructing Israel)

Butler ist sicher eine prägende und daher wichtige Philosophin, keine Frage. Ihre Position zu Israel, die Unterstützung von BDS und als Vertreterin einer bestimmten poststrukturellen Schule (wie oben angedeutet) ist in meinen Augen aber kritikwürdig.

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Allerdings muss ich mich mehr damit noch befassen, wie gesagt: Ich hab halt auch nur wenige Texte von J. Butler gelesen, bin kein Experte. Bachelor-Student :saluting_face:
…und das meiste wieder vergessen, danke Corona und Lebenskrise :simonhahaa:

Der Podcast klingt interessant @NaitomeaX , hör ich vielleicht mal rein. Sicher auch interessant, den ursprünglichen, verlinkten Vortrag von Butler anzuhören. Alles noch nicht passiert, viel zu tun :again:

Ein paar Punkte, die mir dazu einfallen:

  1. die Poststrukturalist*innen gibts in der Form nicht, dafür ist diese Strömung zu vielseitig, als dass man da alle über einen Kamm scheren könnt.
  2. ist die Einordnung der Shoah in den kolonialistisch-imperialistischen Kontext keine Relativierung sondern eben das eine Einordnung in einen größeren Themenkomplex. Mit Relativierung hat das genau nix zu tun, zumal sie lang nicht die einzige ist, die die Nazis in eben jenen Kontext stellt. Auch u.a. im Bereich der Weltsystemtheorie findet man solche Zugänge.
  3. Die erste von dir gewählte Textstelle ist da mMn auch wenig bis gar nicht aussagekräftig zu dem Thema. Hamas und Hisbollah haben mit dem Holocaust im Grunde gar nix zu tun.
  4. Die Annahme Butler würde Hamas und/oder Hisbollah unterstützen ist hier einerseits ausm Kontext gerissen und dabei gleichzeitig viel zu kurz gedacht. Denn was Butler eigentlich unterstützt ist die sogenannte Einstaatenlösung (ein Lösungsansatz, der auch in Teilen der Likud-Partei und auch in anderen Parteien diskutiert wurde und wird), bei der beide Gruppen gleichberechtigt miteinander leben können.
  5. Nur weil sie Vergleiche mit Konzentrationslagern heranzieht, ist das nicht automatisch eine Relativierung der Naziverbrechen (abgesehen davon, dass Grigat hier eindeutig übertreibt in seiner Darstellung). Dann könnt man in der Geschichtsforschung gar keine fruchtbringenden Vergleiche mehr heranziehen und so vl aus den Fehlern der Geschichte lernen. Davon halte ich nix und ebenso ein großer Teil der Geschichtswissenschaften.

Sry for wall of text :sweat_smile:

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Außer Hass und Angst haben die braunen Vollw… echt nix zu bieten.

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Sie erlauben sich immer mehr, gehen immer ein Stück weiter, und bekommen mehr „Protestwähler“.

Ja, so fängt es an.

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Weil es grad passt, setze ich hier mal den Link.
Hab mittlerweile die ersten 20 Seiten der PDF gelesen. Nichts neues, aber gut auf den Punkt gebracht mMn.

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Ja, das kann gerne auf jedem CSD gespielt werden

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Mein doofer Pin macht erstmal ne Amerika-Tour bevor er hier ankommt. Indiana, Illinois und jetzt Georgia … mal gucken wie die Europa-Tour aussehen wird. Das Ding ist schon mehr gereist als ich :beanmad:

… ich glaube du weißt es nicht.

Das war eine polemische Anspielung darauf, dass du RBTV Desinteresse vorgeworfen hast. Es war eine rhetorische Frage. Ein Gleichnis. Keine Andeutung, dass du Putin unterstützt. Natürlich ist RBTV gegen den Krieg. Genauso wie RBTV - vielmehr als andere Medienportale - schon zigfach gezeigt hat, dass ihnen die LGBetc Community am Herzen liegt.

Wenn dann mal nicht im aufgetragenen, pflichtgemäßen Turnus wie aus der Pistole geschossen genau die plakative Symbolik an den Tag gelegt wird, die du dir für deine speziellen Probleme wünschst, ist das kein Weltuntergang.

Deine Schlussfolgerung war falsch. Dein Anpinnen von Leuten überflüssig.

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Eigentlich belegst du mit deinem Beitrag nur, dass sie im Kern Recht hatte.

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