Exakt das gleiche könnten ja auch die nicht-trans Frauen sagen, die in ihrem Sport von einer trans Frau wegen „unfairen Vorteilen“ deklassiert werden.
Du hast da aber grundsätzlich natürlich schon einen guten Punkt. So sehr man aber auch in der Gesellschaft trans Frauen wie jeden anderen Menschen behandeln sollte, kommt das natürlich in Bereichen, wo es um biologische und körperliche Vorteile/Unterschiede und meist auch um Kraft geht, an seine Grenzen. Solange man an Geschlechtertrennung im Sport festhält, wird es da vielleicht nie eine zufriedenstellende Lösung geben.
Ja würde man die Aussagen von JKR und konsorten einfach mal ignorieren und unkritisch stehen lassen, würde die Debatte natürlich verschwinden und man würde sie ganz sicher nicht Menschen wie JKR und konsorten überlassen.
Notier ich mir mal
Falls du nicht verstehst was ich damit meine: Was du schreibst ist Schuldumkehr
Was ich nicht verstehe ist, warum man alles auf Biegen und Brechen in den falschen Hals kriegen muss.
Ich dachte bei meinem Kommentar eher zum Beispiel in Richtung Musk, der ja scheinbar alles zu tun und zu pushen scheint, um möglichst viel Interaktion zu generieren
und
bist du dir sicher, dass die Mehrzahl der Kommentare dort noch kritisch ggü. Rowling ist?
Woher soll ich wissen, dass du bei einer Antwort auf einen Screenshot eines JKR Tweets an Musk denkst? Da musste ich ehrlich gesagt wenig biegen und brechen
Das hab ich ja garnicht behauptet. Ich ging eher davon aus, dass du das so gemeint hast. Das hab ich natürlich auch einfach so angenommen.
Falls das nicht gemeint war, tut mir das Leid, dass der Kommentar auch andere Lesarten hat, ist mir beim ersten Lesen nicht aufgefallen.
Langsam werd ich sauer. Erst vermehrten sich im Frühjahr Vorfälle, wo auf einmal eine Namensänderung bei trans* Personen bis zu sechs Monaten dauern können (nach Antragstellung, also davor war schon das normale Verfahren, dass mensch eine Stellungnahme eines klinischen Psychiaters nach sechsmonatiger Psychotherapie vorlegen musste). Hab mich da mit einer Mutter eines trans* Jungen an den zuständigen Landesrat gewandt (ist in Österreich Ländersache), auf einmal ging es wie gewohnt binnen Tagen.
Nun höre ich vermehrt von Fällen, dass trans* Personen auf einmal nicht mehr ihre Medikamente von den Krankenkasse (von SVS [Selbstständige], ÖGK [Krankenkassa], BVA [Beamte]) übernommen bekommen, weil der Akt erst in Wien bearbeitet werden muss. Mit so schönen Ausreden wie „sind überarbeitet“, „wurde von einem Privat-Arzt verschrieben“, „müssten noch genügend Medikamente haben“, … was die Personen eint: sie sind trans*. Teilweise in Behandlung bei Kassenarzt, teilweise bei Privatarzt, ob selbstständig, bei Eltern mitversichert, …
Was es bei mir anrichtet: Stress. Weil dass kann es nicht sein und was, wenn ich die nächste bin, die auf einmal keine Medikamente mehr bekommt.
Das spannende ist ja: Als Fussball während des 1. Weltkriegs vor allem von Frauen ausgeübt wurde, waren sportliche Frauen sehr nah an den Männern. Also Geschlechtertrennung. Als eine Frau Gold im Schießen gewann … Geschlechtertrennung. Als Frauen im Segeln begannen Preise zu gewinnen … Geschlechtertrennung.
Als Ben Johnson (gedopt) 1988 den WR gewann, meinten Leute - ja, die Schwarzen sind halt einfach schneller wie Europäer. Kann man nix machen. (Eine Einstellung die ich für kompletten Bullshit halte).
Und Ausnahmesportler sind immer Personen mit körperlichen Vorteilen. Keiner würde auf die Idee kommen, einen Ian Thorpe zu sperren, weil er körperlich fast perfekt für das Wettkampfschwimmen ausgelegt ist (zumindest in den Sparten, wo er antritt). Und deswegen einen biologischen Vorteil hat, den anderen nie haben können.
Und je weiter wir in die Debatte eintauchen: Sport sollte vor allem Freude machen. Allen, die ihn ausüben. Und es ist interessant, dass die Debatte immer wieder dann vom Zaun gebrochen wird, wenn es eigentlich wichtigere Dinge zu bereden gilt.
Wie, dass in Österreich noch immer inter* Kinder bei der Geburt operiert werden dürfen, um ihnen ja ein Geschlecht zuzuweisen.
Dinge wie, dass wir weiterhin nur binär denken, obwohl - je nach Schätzung - zwischen 80 Millionen und 2 Milliarden Menschen sich nicht einer binären Geschlechtswelt angehörig fühlen.
Und trotzdem kommt sofort Sport auf.
Heute ist Inter* Awareness Tag. Die letzten Jahre wurde eine der erfolgreichsten Sportlerinnen gesperrt, weil sie (nach europäischen Maßstäben) biologisch zu viel Testosteron produziert, um als Frau (als die sie sich identifiziert - und deren Geschlechtsmerkmale sie hat) mitrennen zu dürfen.
sehe da jetzt keinen kausalen Zusammenhang, nach dem ersten Weltkrieg hat sich eben viel geändert.
wobei ja erst die krassen Differenzen kommen in vielen Sportarten wenn die Leute richtig trainieren, ernähren etc.
Hans Günther und seine Fußballkumpels die nie im Verein waren sind auch nicht wirklich besser als eine gleichalte Gruppe Frauen die auch nie groß gekickt hat.
Weiß nicht genau, was du damit sagen willst. Angenommen, der Grund für die Geschlechtertrennung war wirklich nur, dass Frauen zu der Zeit besser als Männer waren, würdest du die Geschlechtertrennung in den Sportarten denn wieder aufheben wollen, damit Frauen bspw. im Fußball in der Profiklasse nicht mehr vertreten wären?
Darum ging es auch nicht, denn natürlich hast du recht, dass Sport immer unfair ist, wenn es darum geht, wer ohne zutun körperliche Vorteile mitbringt. Es ging darum, entweder die Geschlechtertrennung komplett aufzuheben, womit zwar jegliche Definitionsnotwendigkeit entfällt, wer eine Frau und wer ein Mann ist, aber dafür Frauen im Sport in den meisten Bereichen nicht mehr sichtbar machen zu können. Oder weiterhin Geschlechter- oder Klassentrennungen zu haben, dafür dann aber irgendwie bestimmen zu müssen, wer in welche biologische Kategorie fällt.
Das ist halt das Todschlagargument für jede Diskussion. Dann können wir die meisten aller Threads inkl. diesem hier, schließen, weil es immer wichtigere Dinge geben wird. Wenn jemand sagt: Gibt es nichts wichtigeres als trans Rechte? sagst du doch auch nicht: ja, stimmt, lass lieber über die Vorfälle in Butscha reden.
Meinst du dass 2 Millarden sich selbst nicht eindeutig als Männer oder Frauen identifizieren oder dass sie davon ausgehen, dass es einfach mehr als ein Geschlecht gibt, unabhängig von ihrem eigenen Geschlechtsempfinden? Wenn ersteres, woher kommt die Zahl? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass mehr als jeder 4. auf der Welt sich nicht als Frau oder Mann definiert, zumal das ja selbst auf trans Personen nicht zutreffen würde.
