WIR SIND SCHON DA! - Die Ecke rund um LGBTQIA+ Themen

Gute Frage, kann ich dir so nicht beantworten. Bin nur beim „Zeitunglesen“ drüber gestolpert und hamma dacht, das passt hier gut rein.

Geht beim geplanten Gesetz in Italien das offene Diskriminierung, welche aus rassistischen, homo- oder transphoben oder ähnlichen Gründen begangen wird, künftig hart bestraft wird. Also nicht unbedingt jedes Wort, sondern mehr: Ich vermiete diese Wohnung nur an heterosexuelle Cis-Männer aus Italien seit 5 Generationen.

Keine Ahnung wie es in Italien bisher ist, aber (was die wenigsten wissen) offene Diskriminierung aus rassistischen (nicht aufgrund der Geschlechtsidentität bzw. Sexualität) Gründen ist zB in Österreich eine Verwaltungsstrafe (und kämpfen wir darum, dass eben auch Geschlechtsidentität und Sexualität mit in den Diskriminierungskatalog aufgenommen wird).


Es gibt zunehmend diese Attitüde der selbstzufriedenen Toleranz. Immer mehr Stimmen, die suggerieren: 'Jetzt habt ihr doch schon so viele Rechte, dürft schon heiraten. Was wollt ihr denn noch?
Es gibt zwar eine gewisse Akzeptanz von Minderheiten – aber oft nur mit einem herablassenden Gestus, der stille Dankbarkeit einfordert. Schwarze Deutsche, Menschen mit Migrationshintergrund, LGBTIQ+, die Erfahrungen der Diskriminierung beschreiben, werden mitunter abgewimmelt mit so einer ‚Ab-ins-Körbchen‘-Geste.

Finde ich gut. Was wir noch wollen. Einfach leben, ohne uns darüber Gedanken machen zu müssen wer wir sind und wen wir lieben. Habe gerade durch den Tod meines Papas es einfach so satt überall erklären zu müssen, dass mein anderer Papa/sein Lebensgefährte AUCH zur Familie gehört. Egal wie welches Gesetz die Ehe definiert, sein Lebensgefährte ist gestorben und will ich bitte meinen Papa bei der Beerdigung meines anderen Papa bei mir haben. Ich meine, die waren 34+ Jahre beisammen, ich bin 39 Jahre alt. Warum muss ich das noch immer erklären? (Aber meine Mutter, die sich vor gut 35+ Jahren getrennt haben, die muss als „nächste Angehörige“ die Urkunden unterschreiben? Stellt euch das bitte in gleichgeschlechtlichen Ehen vor …).

Sry für den Hate, aber ich bin gerade am unterem Ende des Rattenschwanzes jahrhundertelanger Unterdrückung von LGBTQIA+ Gesetzen und wie sehr dieser Scheiß nachhallt.

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Moin,

boah ich nutze mal den Thread um über Mode reden zu wollen. Das beschäftigt mich gerade voll und vielleicht hat die ein oder andere Person ja sogar noch weitere Tipps oder wird durch mich auf tolle Möglichkeiten aufmerksam.

Es kann die Hölle sein als großgewachsene trans* enby Person sich Klamotten zusammen zu stellen, wenn es nicht gerade darum geht in der Herren Abteilung sich schnell ein Shirt und einen Hoodie zu schnappen.
Immer sich in Hoodies oder Flanell Hemden zu verstecken ist auch ätzend. Ja ich mag den Butch look, aber doch nicht immer.

Problem ist breite Schultern und Schuhgröße 45.

Da fängt das an wirklich schwierig zu werden oder echt Teuer, oder teuer und echt hässlich.
Schuhgröße 45? Ja hier in der Fetisch Abteilung gibt es einen unförmigen Würfel, das macht dann 200€, Sie Freak!

Und immer loose fit, oversize oder zwei Größen größer bestellen um dann 2/3 des Zeugs zurück zu schicken und zu hoffen, dass der Rest nicht mit der Zeit beim waschen eingehen wird ist irgendwie echt frustrierend.

Den Rant hat ausgelöst, dass ich auf der Suche nach sportliche Sneaker Heels bin, tja nun eventuell doch in einer zwielichtigen Klinik die Füße schrumpfen lassen?

Die wären der Hammer, genau mein Style und haaaaalllllloooo schaut die euch doch an.
Natürlich nicht in meiner Größe.

Zalando wie immer keine große Hilfe, immer nur Chucks tragen irgendwie auch doof.

Zum Glück gibt es Seiten wie cinderellashoes. Ja Klischee Name aus der Hölle, aber auch irgendwie immer noch mit die beste Seite die ich Kenne.

https://cinderellashoes.com/

Ähnlich bei der Kleidung, warum muss ich immer Katalog gambeln oder international bestellen, zum Beispiel bei longtallsally.

Ich bin da gerade echt mal wieder komplett lost, wahrscheinlich bin ich auch einfach zu viel in der internationalen Community unterwegs.
Vielleicht habt ihr ja echt noch gute Tipps und Empfehlungen.

Auch so ein nerviges Problem kann für trans Männer sein Schuhe zu finden, wenn sie nicht mindestens Schuhgröße 41/42 haben. Da wird das wirklich schwierig, Business Schuhe und Anzug Schuhe zu finden und nicht irgendwie desillusioniert da zu stehen.
Ich habe nen cis Mann Kumpel mit Größe 39, tja Kinderabteilung oder Frauenabteilung.
Der würde auch gerne mal was altersgemäßes tragen.

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Leute.
Was ist denn da schon wieder an mir vorbeigegangen?
Ich hab keine konkrete Vorstellung, was Q exakt ist, aber was ist I und was ist A?

Queer, Intersexuell, Asexuell

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Eieiei, der Begriff wird immer komplizierter und ist immer noch nicht ausreichend, es fehlen die Pan- und Objektsexuellen, die mir spontan einfallen.
Kann man zwar unter + packen, aber da waren die Inter- und Asexuellen doch vorher auch?

Wird das in der Community generell begrüßt, dass der Begriff immer länger wird?
Ich kann mir vorstellen, der Akzeptanz tut das nicht so wahnsinnig gut.

Da gibt es mit jedem Buchstaben der dazugekommen ist Diskussionen in der Community. Ich finde es gut so viele Menschen wie möglich zu repräsentieren um die tatsächliche Vielfalt des Spektrums abzubilden, kann aber auch verstehen, wenn für einige das zu sperrig ist. Unter Queer und dem Plus ist „der Rest“ ja eigentlich abgedeckt.

Es gibt aber auch Gruppen die bewusst auf Buchstaben verzichten, wie die transphobe LGB Alliance aus Groß Britannien, für die alles ab dem T einfach nicht zählt.

Wer wirklich die LGBTQIA+ Community akzeptiert, den stören ein paar Buchstaben mehr auch nicht. Ich finde es müßig über sowas zu diskutieren, wenn es immer noch Menschen gibt, die schon die ersten paar Buchstaben nicht akzeptieren, egal wie viele da noch kommen.

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Grundsätzlich kann ich eine Irritation an der Stelle nachvollziehen, da es sich bei LGB ja um die sexuelle Präferenz handelt, bei T geht es jedoch ums Geschlecht.
Was LGB und T jedoch vereint - weshalb die Zusammenfassung in eine Community natürlich Sinn macht - ist Diskriminierung und rechtliche Benachteiligung. Da kämpft die Community für ein und das selbe Ziel, gleiche Rechte und Anerkennung für alle.

Ich steck da als Hete natürlich nicht drin, aber auf mich wirkt das Hinzufügen von Buchstaben und damit weiteren Gruppen irgendwie befremdlich und ich hab das Gefühl, das tut der Sache nichts gutes und baut nur weitere, unnötige Mauern auf.

Ganz kurz: Q ist Queer, ja das weiß ich, aber was bedeutet Queer jetzt genau?

Im Prinzip meint Queer erstmal alles, was nicht Cis und Heterosexuell ist. Es wird daher oft als Überbegriff genutzt. „Die Queere-Community“ kann erstmal alles sein ob Cis und Homosexuell, Trans und Hetero oder Nonbinary und Pan oder alles dazwischen und darüber hinaus.
Es ist griffiges Wort für den Sprachgebrauch und kann auch Sexualitäten oder Identitäten meinen, für die es noch keinen anderen etablierten Begriff gibt. Wie sich da jeder selbst sieht oder die Bezeichnung an sich findet ist dann nochmal eine Sache.

Hat auch einen recht ausführlichen Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Queer

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Ist einerseits einfach ein Überbegriff für alle, die mit ihrer Sexualität oder Genderidentität von der heteronormativen Norm abweichen.

Und andererseits nennen sich Leute so, die sich nicht in einer der anderen Bezeichnungen wiederfinden, sich selbst noch unsicher sind, oder nicht in ein spezifisches Label eingeordnet werden wollen, weil das ganze ja eh ein Spektrum und fluid ist.

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Es geht dabei auch nicht darum, was weiße hetero cis-Männer für handhabbar halten und eingängig finden - oder nicht. Das hat keine Priorität oder Relevanz. Jeder Buchstabe hat eine Bedeutung. Jede Position sollte möglichst sichtbar gemacht werden, insbesondere wenn man die gemeinsame diskriminierende Erfahrung dahinter ansprechen will. Eine Gemeinschaft, gemeinsames Empowerment.

Queer ist auch ein Sammelbegriff, der aber nicht pauschal angewendet werden sollte.

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Danke.
Also im Grunde beinhaltet Q auch L, G und B.
Im Extremfall könnte man also Q+ sagen, ist natürlich wieder blöd, weil das Q heute sehr prominent von Idioten beansprucht wird (und weil die Community mit LGBT angefangen hat?).

Aber falsch ist der Begriff doch nicht? Genausowenig wie wenn ich sage „Ich bin Europäer“.

Grundsätzlich solltest du dich vorher fragen, wann und in welchem Kontext ist es relevant bestimmte Merkmale wie Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Sexualität und Religion zu markieren und zu benennen?

In dem Moment dachte ich gerade an ein simples Beispiel wie - ich zock Overwatch, komm mit nem Teammate ins Quatschen und der fragt „wo kommst du eigentlich her“ - „Europa“ (sowas fragt man an der Stelle schon mal).

Ja, ich versteh das absolut, der Hintergrund der Diskriminierung ist real und oftmals sehr ähnlich - egal ob schwul, transgender oder asexuell.
Andererseits, und das ist jetzt der Punkt, geht es um Sonderbehandlung („Ich will gesondert repräsentiert werden und fühle mich nicht durch Q oder + angesprochen“) in einer Bewegung, in der es um Abschaffung jeglicher Sonderbehandlung geht.

Gerade Sexualität ist auch so komplex, dass man das mit den Buchstaben auch ewig fortführen kann.

Es wird dir keiner den Kopf abreisen, wenn du queer, oder nur LGBT sagst oder irgendeinen Buchstaben weglässt/vergisst, solange du nicht bewusst und explizit Teile ausschließt (wie diese LGB Alliance)

Wenn du aus dem CSD bist und und Party machst, kannst du einfach die „queere Community“ feiern; wenn du ein politisches Essay schreibst oder nen Foren-Thread eröffnest ist es wahrscheinlich besser, etwas formeller und konkreter zu sein.

Was Leute besser finden, hängt ja auch immer mit der persönlichen Story ab. Manche haben vielleicht viele Jahre gedacht, sie wären komisch, bis sie irgendwann herausgefunden, dass es z.B. sowas wie Asexualität gibt. Denen ist wichtig, sich damit zu identifizieren und anerkennt zu bekommen, dass das existiert.

Andere haben kein Bock auf Label und wollen die ganzen Grenzen von Geschlecht und Sexualität komplett hinter sich lassen und nennen sich dann einfach queer.

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Ich hab mich mit mir geeinigt, LGBTQ zu schreiben, weils einfacher ist als jede weitere Form.

Ich hab nicht verstanden, was du hier ausdrücken möchtest.

Lernst du jemanden auf nem Server kennen, weiß ich nicht, was „woher kommst du“ mit LBGTIQA+ zu tun hat. - Was schön wäre: „Hey, neues Teammate, mein Name ist Nuracus, mein Pronom ist er. Ich bin aus [Buxdehude].“

Punkt zwei: „Sonderbehandlung“ - hier hast du dich ziemlich unglücklich ausgedrückt - oder worum geht es hier?

Bei den Bewegungen geht es nicht um die Abschaffung einer „Sonderbehandlung“ - es geht um die Anerkennung, Gleichberechtigung, Gleichstellung und den Respekt gegenüber ihrer Identität und Dasein, dass von einer dominierenden Heteronormativität ausgeschlossen wird und gewaltvolle Diskrimierung zur Folge hat. Es geht um die „Abschaffung“ von Diskriminierung.
Sichtbarkeit, Respekt, Anerkennung. - Das ist keine Sonderbehandlung.

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Nein da gings jetzt nur auf die Gegenfrage, in welcher Situation es relevant sei, Eigenschaften zu benennen. Weil ich direkt vorher den Vergleich von Queer und Europäer als Oberbegriff gezogen hab.

Ja sag ich doch. In dem Fall ist die „Sonderbehandlung“ ja die Diskriminierung und die rechtliche Ausgrenzung (Adoption, Steuer …). Also keine positive Sonderbehandlung. Und die soll abgeschafft werden - gleiche Rechte und Anerkennung für alle.

Joa und da komm ich und muss dann halt auch wieder anmerken, dass das auch einfach so ein cis-heten Privileg ist.
Sich selbst sagen können, dass das so einfach und bequem sei.

Fühle ich mich zum Beispiel dann auch einfach komplett ausgeschlossen.
Wenn du nen plus dranhängen würdest wäre das für mich schon angenehmer.

Ich bin da aber auch wirklich mittlerweile empfindlich und genervt.
Idealerweise sähe für mich momentan auch ein Diskurs mit cis-heten so aus, dass die einem einfach mal endlich zuhören und wirklich auch Interesse haben LGBTQIA+ zu erfahren. Also mehr fragen und zuhören, als erkären wollen, Behauptungen aufstellen oder sich rechtfertigen wollen.

Hier schöner Anfang, wenn mal wieder struggle ist.
https://100mensch.de/lexikon/

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Also… Ich weiß gerade nicht wirklich, wo ich anfangen soll, ich versuchs mal:

Sagt dir Othering was?
Oft nutzen wir Begriffe, oft asymmetrische Begriffe, um das „Andere“ zu benennen und herauszuheben. Aber dabei sollte es als ein Bestandteil von „Normalität“ anerkannt sein. Deshalb ist der Kontext, die Situation und Motivation entscheidend, wann welche Merkmale in einer Konversation oder Debatte abegfragt oder genannt werden sollten - oder eben nicht.

Der Vergleich queer und Europäer ist hier etwas irritierend. Es gibt durchaus die Bewegung, dass sich einige als Europäer_Innen primär bezeichnen, weil sie auf Nation (= Konstrukt) verzichten möchten. Es gibt auch die Bewegung „Global Citizen“, in denen Personen auf eine nationale Bezeichnung verzichten wollen. Ich persönlich bevorzuge meinen Geburtstort: Berlin/ Berliner_In. - Wenn man mich danach fragt, wo ich herkomme.

Wenn ich mich als Person vorstelle, nenne ich einfach meinen Namen und Pronomen. Fertig.

Willst du dein Teammate fragen: Bist du LBGTIQA+? Ist das in dem Moment relevant? - Das ist einfach eine Frage, die du mitnehmen kannst in jede Situation.

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