WIR SIND SCHON DA! - Die Ecke rund um LGBTQIA+ Themen

Fand deine Frage gerade witzig, weil ich da gerade ein YT-Essay über die Geschichte von „I kissed a Girl“ offen hatte, dass sich eben genau mit den Labeling der Community auseinandersetzte.

Entgegen, was viele glauben, war auch die Geschichte der LGTBQIA+-Szene alles andere als harmonisch: Trans* bzw. bisexuelle Personen wurden gerne ausgegrenzt, als Verräter*innen beschimpft etc. Es ist ja nicht so, dass es die Personen, die sich jetzt zB in der LGB Alliance organisieren, nicht schon immer gegeben hätte - es kommt auch nicht von ungefähr, dass bi und trans Personen eher in den Frauenorganisationen organisierten, als in der Community.

Dazu kommt noch, dass von der breiten Masse trans*, bi, inter und ace/aro oft mit schwul/lesbisch vermengt wurde. Mit 35 keine Freundin? Eindeutig Homosexuell. Es glauben so viele, dass es für mich mit zwei offen homosexuell lebenden Vätern einfach war, mich als trans Frau zu outen - wo eigentlich das eines meiner größten Probleme war, weil ich bin vieles, aber sicher nicht „schwul“.

Es ist auch immer ratsam, andere zu fragen, als was sie sich selbst bezeichnen, zB meine Väter können mit dem Begriff „queer“ nichts anfangen bzw. empfand mein Vater es als Beleidigung, weil er damit die „typisch schwulen“ Klischees der 80er (also Lack und Leder, Orgienpartys, etc.) verband - mit dem er nix anfangen konnte und nie so leben wollte. Oder auch wie oft sich mein Vater - auch in der Community - fast schon entschuldigen musste, dass er zwar mit meinem anderen Vater zusammen ist, aber aus der Beziehung davor vier Kinder mit meiner Mutter hat.

Und ist das letzte was wir wollen eine „Sonderbehandlung“, sondern eine Anerkennung unseres Selbst. Das fällt leider vielen gar nicht so auf, aber allein was meine Väter für Angst hatten bei der Ausreise von Österreich nach Deutschland im Herbst bzw. Heimreise von Deutschland nach Österreich zu Ostern, um meinen Vater impfen lassen zu können, und wie sehr ich ihnen zureden musste, dass sie ein Paar sind und dass die Ausnahmen natürlich nicht nur für heterosexuelle, sondern auch für homosexuelle Paare gilt. Und das hat die Gesellschaft zu akzeptieren.

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Nee, das hatte mit dem Beispiel wirklich nichts zu tun.

Jetzt wurd mir hier erklärt, dass Q und + im Grunde das gleiche ist, weil Q sogar schon L, G, B und T abdeckt, als Oberbegriff.
Ich verstehe das Verlangen, repräsentiert zu werden, aber irgendwie hab ich nicht das Gefühl, dass es zielführend ist, wenn der Begriff irgendwann aus zu vielen Buchstaben besteht.
Eben vor dem Hintergrund, dass das Ziel am Ende doch ist, dass alle Menschen gleich sind und gleich behandelt werden sollen.

Nö, das ist keine Frage, die ich je gestellt hab oder von mir aus stellen würde.

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Wenn du verstehst, dass es wichtig ist repräsentiert zu wollen, dann probiere das doch bitte erstmal aus, statt im selben Satz zu erklären, dass dies nicht zielführend sei.

Ich möchte nicht erased werden, einfach unter den Teppich gekehrt werden oder ausradiert werden.

Ich fühle mich gerade massiv übergangen.
Mir ist das wirklich wichtig. Mir reicht Q nicht, ich hätte gerne die volle Palette.

Und da lasse ich mir von einer straight Person gerade bestimmt nicht erklären, was da angenehm oder zielführend sei. Das habe ich sehr gut selber im Blick und werde mich da nicht einschränken oder verstecken, damit das einfacher und zielführender ist.

Und jetzt kommt da gerade richtig die Krawalloprinzessin in mir hervor…

Wann wusstest du eigentlich das du straight bist? Ist das vielleicht nur eine Phase?
Hast du vielleicht nur noch nicht die richtige Person getroffen?
Wann hast du dich denn als straight geoutet? Und wie ist das so angekommen?

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Weißt du was ich wirklich ärgerlich finde: Bei jeder Frage, die du hier hattest, wurde versuchst dir sachlich und informativ Inhalte darzulegen.

Wir wissen alle aus anderen Threads, dass du trollst und provozierst und dennoch blieben hier alle sachlich.

Du hast jetzt wesentliche Hinweise bekommen: Diversität, Repräsentation, Sichtbarkeit, Kontext und zuhören. Und du schaffst es dennoch dich darüber hinwegzusetzen.

Ich frage mich da, ist das Ignoranz oder fehlt hier gerade wirklich Empathie? Denn das ist etwas, was ich in all dieses Debatten und Diskursen als zielführend und entscheidend erachte: Empathie, Offenheit und die Bereitschaft zuzuhören und dazuzulernen.

Dies ist ein Thread, wo wir uns respektvoll und informativ austauschen. Er ist keine Plattform für dich, etwas zu manifestieren oder in Frage zustellen.

Bitte verzichte auf Beiträge in diesem Thread, wenn du nicht bereit bist zuzuhören und dich über andere despektierlich hinwegsetzt. Bitte nutze das Material und unterlasse einfach provozierende Beiträge. Danke.

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Ich erkläre nicht, dass es so ist, ich merk nur an, dass es in meiner Vorstellung vielleicht so sein könnte. Je mehr Buchstaben dazukommen, umso mehr Unverständnis in der Restbevölkerung könnte entstehen. Zusätzlich entstehen vielleicht Mauern untereinander („Warum werden wir Pansexuellen nicht aufgeführt“).
Das ist aber sicher ne Diskussion, die auch schon tausendfach geführt wurde.

Ich bin keiner von denen, die das stört - ich werd nicht wütend, weil da jetzt plötzlich LGBTQIA steht statt LGBT oder was auch immer. Ich war nur verwundert, weil ich das vorhin zum ersten mal überhaupt gelesen hab (mein letzter Stand war LGBTQ+, IA habe ich auch auf den Social Media Seiten von George Takei noch nie gesehen) und erstmal wissen wollte, was das ist.

  1. Oh das war schon recht früh, ich muss noch im Vorschulalter gewesen sein, als ich merkte, dass ich weibliche Formen attraktiv fand und das etwas anderes bei mir ansprach als Männerkörper. Wenn es eine Phase ist, dann geht die schon etwa 30 Jahre ununterbrochen, da ich noch nie in die Situation oder in die Gefühlslage kam, etwas anderes ausprobieren zu wollen.
  2. Wer weiß! Wobei ich im Moment sehr zufrieden mit meiner Situation bin.
  3. Och so richtig geoutet hab ich mich nie. Es war nie ein echtes Thema und meine Beziehungspartner waren immer Frauen. Probleme sind dadurch nur die üblichen entstanden.

Mal sehen: In X Jahren kann vielleicht jeder so einfach auf diese Fragen antworten, aber ja, ich weiß natürlich, dass es derzeit nicht so ist.

Nachtrag:

Das stimmt, und nach jeder Antwort war ich schlauer (was ist IA, was ist Queer …).
Ich bin jetzt allerdings nicht ganz sicher, an welcher Stelle die Bissigkeit hervorgerufen wurde.

Das klingt irgendwie nach einem Vorurteil.

Auch wenn das grundsätzlich natürlich gilt, aber in diesem Kontext ist es halt ein wenig das gleiche wie bei BLM zu sagen All Life Matters. Gerade da die anderen Buchstaben oft genug von den ersten zwei diskriminiert und negiert wurden.

Dass das Akronym unlesbar ist, ist allen bewusst (und war das schon immer so) - dafür ist es auffallend und verstehen die meisten gleich, um was es geht. Kann mir auch gut vorstellen, dass da noch ein paar Buchstaben dazukommen, zB N(on-binary) zur besseren Klarstellung und Unterscheidung zum „traditionellen“ T oder I (gerade bei der Pronomenfrage, kann ich als Trans Frau es unterstützen, aber richtig mitreden können da nur non-binary Personen).

Hinter jedem Buchstaben steckt eine Geschichte von Unterdrückung und das Gefühl, gehört werden zu wollen und ist wichtig. Sie zeigen die Diversität innerhalb der Community und die gegenseitige Akzeptanz. Das + ist mehr die Entschuldigung, sollten wir wen vergessen haben.

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Hmmm … glaube, da liegst du falsch.
ALM als Antwort auf BLM ist der „Wunsch“, die Nichtbetroffenen einzuschließen. Wunsch in Anführungszeichen, denn das ist natürlich der Kampfruf der Konservativen, Rechten und auch der Rassisten, um BLM die Bedeutung zu nehmen.

Die Erweiterung von LGBTQ+ um weitere Buchstaben ist der Wunsch, bereits Betroffene einzuschließen (nach der Erklärung, die ich bekommen hab - wie gesagt, ich wusste nicht, was Queer genau bedeutet).
Nur ist es da, dass es wohl offenbar Leute gibt, die sich in LGBTQ+ nicht erwähnt finden, wie Zappergeck. Das ist für mich ne neue Info, da muss ich mal drüber nachdenken. Passt für mich irgendwie überhaupt nicht in die Erklärungen, die ich unmittelbar vorher bekommen habe.

Nachtrag: … und es gibt einen Unterschied zwischen Queer aus den 80er Jahren und dem modernen Begriff, hab ich das richtig verstanden?

War früher ein Schimpfwort (hat glaub ich sogar die gleiche Wortherkunft wie „quer“), der sich erst als Trotzwort und schließlich als Sammelbegriff festsetzte. Aber wie erzählt, wenn meinem Vater gefragt hast, was queer heißt, dann hat er damit eher diese Klischees verbunden (die ja zum Trotz ebenso von vielen gelebt wurde), mit denen er nichts anfangen konnte.

ALM entspricht Ignoranz und Empathielosigkeit.
Black Lives Matter heißt nicht, dass andere Menschen nicht zählen, sondern besonders Black Lives betont werden müssen, weil sie marginalisiert und gewaltvoll unterdrückt werden. Und das ist zum symbolischen Schlagwort geworden. Black Trans Lives Matter gibt es auch.

Und nochmal: Aus Überforderung(?) hast du dich über LBGTIAQ+ hinweggesetzt, LBGTQ sei leichter. - Es geht immer um Kontexte. Es geht nicht darum, dass wir irgendwann alle 26 Buchstaben eingegliedert haben. LBGTIAQ+ ist nicht in Stein gemeißelt. Es ist eine offene Bewegung, wenn auch mit Konflikten.

Und oben stand schon in der Erklärung, dass Queer reclaimt wurde. - Und nicht pauschalisierend genutzt werden sollte. Besonders wenn DU ÜBER jemanden sprechen möchtest.

Nutze bitte auch einfach das Internet und recherchiere selbst.

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Hm, okay, ich kenn den Begriff erst seit der Serie „Queer as folk“. Ist die Definition, die ich oben bekommen hab, denn heute so „anerkannt“?

Ja, weiß ich, ich kenn den Konflikt ganz gut und weiß, was damit gemeint ist.

Das hast du glaub ich falsch aufgefasst. Heute ist wirklich das erste Mal, dass ich LGBTQIA+ (die „falsche“ Reihenfolge von dir, war das Absicht?) gelesen hab. Dass ich zur Einfachheit LGBTQ statt LGBTQ+ schreibe, hat damit zu tun, dass meine Autokorrektur am Handy diese Vervollständigung nicht bewerkstelligt (genausowenig, wie es „Blu-ray“ schreiben kann, wenn ich swype).

Mal ganz ehrlich, welche bessere Recherche im Internet gibt es, als sich mit betroffenen Personen auseinanderzusetzen und direkt zu fragen?
Was mach ich denn gerade?

Ernsthaft: Komm von deinem aggressiven Ross runter, du greifst den Falschen an. Ich bin ja grundsätzlich 100%iger Unterstützung jeglicher Gleichberechtigung und Diskriminierungsbekämpfung.

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Du setzt dich doch über die Personen hinweg, die dir sagen „+“ hat für mich eine Bedeutung.

Es sind Verweise und konkrete Inhalte auf deine Fragen. Kein Ross.

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„anerkannt“ … wie gesagt, dass sind Bezeichnungen die sich die jeweiligen Personen selbst geben, mit denen sie sich wohl fühlen. Kann sich aber auch ändern. Meine Nichte hatte lange eine Freundin, jetzt einen Freund, auf die Frage, was sie ist, antwortete sie mit „ich liebe, wen ich liebe.“ Und ist auch das zu akzeptieren.

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Absolute Zustimmung. In allererster Linie sind wir alle Menschen, und jeder von uns ist individuell in all seinen/ihren Facetten, und das ist gut so und von allen (im Rahmen der Verfassung natürlich, z.B. keine Nazi-Auswüchse oder andere kriminelle Züge) so mindestens zu akzeptieren, am besten sogar zu respektieren.

Wenn ich mit nem Kumpel, der hetero ist, über Whatsapp schreibe, ist es ihm und mir völlig egal, ob ich LGBTQ oder LGBTQ+ schreibe. Da ich nicht tippe, sondern swype, fällt das + automatisch weg - und da es unter uns egal ist, mache ich mir nicht die Mühe, das manuell hinzuzufügen. Das meinte ich damit. (btw, so wahnsinnig unlesbar find ich das so nicht, Eldschibitikju geht eigentlich)

Nachtrag:

„Anerkannt“ in dem Fall, dass es immerhin auch fester Bestandteil der Bezeichnung ist, also wird es doch denke ich mal auch eine allgemein anerkannte Definition geben.

Du wirst lachen - eben nicht. Außer von bestimmten Gruppierungen, die andere ausschließen wolllen.

Ist ein wenig wie beim Regenbogen, die Übergänge sind fließend, wo das eine anfängt, und das andere beginnt lässt sich nicht eindeutig sagen, was für wem eindeutig blau ist, ist für wen anderen grün. Mal leuchtet er heller, mal können nur noch Schemen gesehen werden.

Ist ja nicht umsonst unsere Fahne :rainbow_flag:

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Es ist schon nicht wenig kompliziert, was :ugly:

Ein Glück bin ICH farbenblind!

Ich lese den Thread hier immer mal wieder und hab mich im Zuge der letzten Diskussion, auch wenn es überhaupt nichts damit zu tun hatte, gefragt, wie Kinder das nicht-binäre Elternteil adressieren würden in Deutschland. Hab dann bisschen gegoogled und da es offensichtlich so viele Antworten gibt wie nicht-binär impliziert, kann ich froh sein so privilegiert zu sein, da das einfache Los gezogen zu haben. Liest sich das falsch? Musste gerade schon wegen der Pronomen schauen, wenn ich etwas übersehen habe bitte ich das zu entschuldigen.
Jeden Tag ein bisschen mehr sich mit dem Thema auseinander zu setzen bringt denke ich schon viel für den normativen Anteil unter uns, um sich dafür zu sensibilisieren. Wir merken es sonst nicht, wenn wir andere triggern, aber wie könnte man auch. Ist ja für jeden verschieden.
Der Austausch und die Kommunikation ist halt wichtig, auch wenn das sehr ermüdend sein kann.
Letztendlich habe ich hier eigentlich gar nichts beizutragen im Thread, aber wollte mal allen einen schönen Tag wünschen. :slight_smile:

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Sooooo, ich bin ja echt gespannt. Leider nur über die Mediathek abrufbar, ein wenig habe ich die Hoffnung, dass die Serie so ein Hit wird, dass die ARD sie dann doch noch im Abendprogramm zeigen wird.

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Kommt auch bei One, steht da, immerhin.

Wenn ich jetzt schon die Drehorte sehe, die nach Klunkerkranich, Kater oder Renate aussehen, bekomm ich richtig Sehnsucht nach Feiern gehen. :pleading_face:

@Kazegoroshi es läuft wohl So, 23:15, da will man auf Nummer sicher gehen, bevor Heribert und Inga ganz aus dem Häuschen sind.