WIR SIND SCHON DA! - Die Ecke rund um LGBTQIA+ Themen

Ich glaube, grade bei der Thematik braucht man eben viel Sensibilität und Ambiguitätstoleranz, da es auf der einen Seite außer Frage steht, dass die eigene Sexualität von anderen in Frage gestellt werden darf, da es auch was sehr persönliches und angreifbares ist, aber auf der anderen Seite es zunehmendes gefordert sein kann, seine eigene Sexualität im Bezug auf gesellschaftliche Engen oder gelernte Strukturen zu hinterfragen.
Was kein Widerspruch darstellt und nicht zu verwechseln ist, mit eben mehrheitsgesellschaftlichen Intoleranzen.

Ich fand dazu die folgende Kolumne von Kai Cheng Thom interessant zu lesen. Ich weiß nicht, ob dir hier schon gepostet war.

https://xtramagazine.com/love-sex/lesbian-trans-women-attraction-179626

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Ich kann und ich muss nicht alles in Watte packen. Gerade bei diesem Thema sind klare Worte mal notwendig, damit man sich nicht rauswinden kann. Es berührt die Leute genauso unbequem wie: Ich kann nicht rassistisch sein, ich hab einen Schwarzen Freund; ich kann ja nicht sexistisch sein, ich hab Frau und Tochter. Ich kann nicht transfeindlich sein, ich hab ja schließlich nichts dagegen.

Auf der anderen Seite habe ich schon viel zu oft taktlose und kränkende Beiträge gelesen. - Da würde ich mir mal mehr Einsatz wünschen. Also wem bin ich blumige Worte schuldig, nur weil es eine unbequeme Auseinandersetzung ist?

Und ich wähle meine Worte sehr klar, was sie nicht autoritär macht. Das ist beispielsweise eine polemische Behauptung, die auch nicht konstruktiv ist.

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@Drazon Ich gehe da nicht mit, dass es zwangsläufig transfeindlich ist, wenn zum Beispiel eine lesbische Frau nur auf Frauen steht/Beziehungen zu Frauen will, deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

Es sind verschiedene Aspekte, zu denen auch körperliche Geschlechtsmerkmale oder die theoretische Möglichkeit, Kinder zu zeugen, gehören können, die als „Gesamtkonstrukt“ - zusammen mit Charakter/Aussehen/gemeinsamen gesellschaftlichen oder geschlechtsspezifischen Erfahrungen/usw - eine Person oder Personengruppe attraktiv macht. Und andere eben nicht.

Wenn Leute ein breiteres Spektrum haben an Leuten, die für eine Beziehung in Frage kommen, dann ist das schön. Aber man muss niemandem ein schlechtes Gewissen oder eine eine Feindlichkeit einreden, wenn das nicht der Fall ist und sich zum Beispiel Lesben beim Daten nur auf Cis-Frauen beschränken.

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Joa, das sind übriges die Grabenkämpfe die ich weiter oben angesprochen habe.

Der vergleich hinkt gewaltig. Während Rassismus rein ideologisch ist, ist die Sexualität eines Menschen, wie oben angesprochen, in der Persönlichkeit eines Menschen verankert und lässt sich nicht einfach so verändern. Absolut paradox, dass LBTQIA+ sich ja für die sexuelle und identitäre Freiheit und Selbstbestimmung einsetzt und gleichzeitig solche Blüten raushaut wie „Männer, die transfrauen nicht daten, sind transfeindlich“ raushauen. Jetzt mal abgesehen davon, dass das eigentliche Problem der Transfeindlichkeit vollkommen verwässert wird.
Aber Hauptsache man hat einen bösen Feind, den man bekämpfen kann. :rage:

Bin mir andererseits auch sicher, dass weite Teile von LBTQIA+ nicht solche quatschigen Ansichten haben.

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Ich mache keine Feinde und es geht auch um die eigene Auseinandersetzung. Darauf bezieht sich der Vergleich.

Und ich denke nicht, das dadurch andere transfeindliche Diskrimierungen geschmälert werden, weil wir uns gerade auf ein Thema beschränkt haben.

Nur haben sexuelle Präferenzen oder Datingtechnische präferenzen nichts mit Ausgrenzung zu tun, zumindest wenn du „Ausgrenzung“ als negativ darstellst und nicht als rein sachlich.

Man mag nunmal was man mag.
Wenn ich eine Traumfrau beschreiben sollte, käme dabei eben eher der typ „Irische Schönheit“ raus , anstatt „nubische Göttin“.
Das heist nicht das ich keine Frau mit dunkler Haut und krausen Haaren lieben könnte, aber grundsätzlich hat man eben gewise Präferenzen.

Viele Männer könnten sich zb auch nicht vorstellen, mit einer 20cm größeren Frau zusammen zu sein, das sind eben einfach persönliche Vorlieben.
Klar vielleicht trifft man dann irgendwann seinen soulmate und der ist 20cm größer und dann ändert man seine Meinung, aber es jetzt gleich als „Ausgrenzung“ zu deuten, wenn zb ein 1,70Mann keine 2 Meter Frau daten will, schwierig.

Oder da ich nen Kumpel habe, der 1,64m groß ist, andersrum ist es teils fast noch schlimmer.
Der Typ ist durch und durch athletisch, naturbursche, quasi in allem 5 von 5 punkten.
Aber auf Datingportalen, passiert nicht viel.
Dann hat er sich mal auf 1,80 gestellt udn schon rasselte es durchgehend im Postfach.
Sprich da haben viele Frauen wohl sein profil nie gesehen sondern gleich alles unter 1,70 ausgefiltert.

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Wenn es um’s daten geht kann man so wählerisch sein wie man will. Das heißt auch so viel diskriminieren wie man will. Wenn man sich von gewissen Dingen nicht angezogen fühlt, dann ist das halt so.

Es ist ein Unterschied ob man jemanden nicht daten will weil man X-feindlich ist oder weil man ein gewisses Merkmal einfach unattraktiv findet. Im ersten Falle ist das ja Problem auch nicht dass die Person X nicht daten will, sondern dass sie allgemein X-feindlich ist.
Und im zweiten Falle wird man mit solchen Vorwürfen nicht ändern dass die Person X unattraktiv findet, eher macht man X damit in deren Augen noch unattraktiver.

Mir ging es auch nicht darum, wie du deine Aussagen formuliert hast, sondern um die Aussagen selbst. Und Leuten ihre unwillkürlichen Präferenzen vorzuwerfen und deshalb zu schassen ist nun einmal ziemlich autoritär. Was die Leute attraktiv finden und was nicht, suchen sie sich nicht aus und geht andere doch auch nichts an.

Es wäre was Anderes, wenn du gegen allgemeine Ablehnung der Ablehnung wegen geschossen hättest, da würde ich sogar mitgehen. Aber wenn jemand eine Person nicht attraktiv findet, findet sie sie halt nicht attraktiv. Ich finde nicht dass sie Gesellschaft das Recht hat, Individuen in ihr Liebesleben zu funken und ihnen vorzuschreiben, was sie attraktiv zu finden haben und was nicht

wenn ich es recht verstanden habe, geht es ja genau darum, diese „gewissen präferenzen“ mal zu hinterfragen.
sind sie gleichsam gottgegeben vom himmel gefallen („man mag nunmal was man mag“ aka ishaltso)?
oder sind diese präferenzen durch irgendwas beeinflusst / entstanden?
und wenn sie durch faktoren beeinflussbar sind, wollen wir/ich/du das so als gesellschaft und als individuen? oder wollen wir/ich/du das anders gestalten?
wenn wir/ich/du das anders gestalten wollen als jetzt, wie sollte das ideal denn dann aussehen? und wie kommen wir/ich/du dahin oder in die nähe davon?

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Also fassen wir zusammen: Sexuelle Prägung ist eine Wahl die ausschließlich äußerlich beeinflusst wird. Christliche Fundamentalisten auf der ganzen Welt frohlocken ob dieser Aussage

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Also das ist aber mal ne ganz schwierige Aussage, wie soll man denn „gewisse Präferenzen“ hinterfragen? Wenn ich auf blonde Frauen stehe, stehe ich nunmal auf blonde Frauen und dunkelhaarige Männer ziehen mich eher nicht an. Das hat aber nix damit zu tun, dass ich dunkelhaarige, oder Männer per se ausschließe.

Dann könnte man also auch zu allen die nicht hetero-sexuell sind sagen „Hinterfrage doch mal woher das kommt und ob das so richtig ist, oder ob du nur von was auch immer dahingehend beeinflusst wurdest“. Dann wirst du aber unter anderem in diesem Thread zurecht auf ganz verlorenem Posten stehen.

Es mag ja sein bzw. es ist so, dass alles was von der vermeintlichen Norm „Heterosexualität“ abweicht es in der Gesellschaft schwer hat. Doch genau darum sollte niemand die sexuelle Präferenz eines anderen (sei es nun aufs wie auch immer bestimmte biologische oder soziale Geschlecht bezogen sein) hinterfragen, da das ohnehin bei jedem individuell ist.

ach komm schon, das hab ich doch nirgendwo so gesagt.
was soll jetzt der quatsch?

Du hast gesagt:

Das klingt schon irgendwie so, als könne man durch hinterfragen die Präferenzen ändern.

ich habe den eindruck, du willst mich absichtlich missverstehen.
mein post zielte doch eindeutig als anwort auf Angrists post bzgl sexuellen präferenzen ab und war nicht auf sexuelle identität gemünzt.
das wurde doch schon einige posts vorher dargestellt, dass das nicht das selbe ist.

ich verstehe nicht, warum man das jetzt absichtlich wieder miteinander vermischen muss, um einen vermeintlichen punkt zu machen.

edit zur hoffentlich besseren verständlichkeit:
wenn man sich an der wendung „sexueller präferenz“ aufhängen möchte, dann möchte ich dazu sagen, dass ich die wendung gewählt habe, weil sie Angrist in seinem post verwendet hat und ich eindeutig machen wollte, dass ich mich darauf beziehe (zusätzlich zur verwendeten antwort-option).
richtiger wäre vermutlich die verwendung eines begriffs wie „idealbild“ wie Leelo es einen post später hier tut. aber auch da bin ich mir unsicher.
aber daran kann man schon sehen, dass ich nicht gut im thema bin und mir da einfach z.B. auch die eindeutige terminologie fehlt.

Diese Präferenz ist aber eben nichts ‚angeborenes‘, sondern liegt zum sehr großen Teil an Erfahrungen. Was verbindet man mit was, mit wem hat man schlechte Erfahrung, was hat man von der Gesellschaft mitbekommen. Und aus diesen Pool bildet man dann sein Idealbild.
Aber jeder weis eben auch, das das völlig egal ist solange man nicht vor der stand und man sie nicht kennengelernt hat, dann kann sich die Attraktivste Person als völlig unattraktiv entpuppen.

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Hier wird wieder verallgemeinert was das Zeug hält, von hetero vs homo war gar nicht die Rede. Die Ursprungsfrage war, ob z.B. die pauschale Aussage „Ich würde als heterosexueller Mann nie eine trans Frau daten“ transfeindlich und diskriminierend ist.
Meiner Meinung nach ja, denn man beurteilt diese Person ja nur nach ihrer Geburtsurkunde.

Niemand spricht irgendwelche Präferenzen im Liebesleben ab, aber diese Aussage ist genau so bescheuert als wenn man kategorisch nur blonde Frauen datet. Weiß man wirklich 100%, dass man sich nie in eine schwarzhaarige Frau verlieben könnte? Halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Und wenn doch, könnte ja doch mal hinterfragen, woher diese Haltung kommt. Was ist der entscheidende Auslöser für mich? Z.B. eine „fehlende“ geschlechtsangleichende OP schließt nicht alle trans Frauen aus, der Wunsch nach biologischen Kindern schließt aber so einige cis Frauen mit aus. Meiner Meinung nach gibt es kaum Gründe, alle trans Frauen von vornherein als Partnerin auszuschließen außer Diskriminierung. Und dann sollte man so ehrlich sein und das eingestehen. Wir alle diskriminieren. Dauernd. Aber nur wenn wir es bemerken, können wir uns auch ändern.

Fazit: Niemand will jemanden zum Daten einer bestimmten Person/Gruppe zwingen. Es geht darum, nicht grundsätzlich alle Personen dieser Gruppe wegen ihres trans Status auszuschließen. Wäre nett.

(Habe trans Frauen als Beispiel genommen, geht auch andersherum.)

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Klar ist Transphob ein harter Vorwurf, aber unsere Gesellschaft ist sehr Transphob und dieses Bild hat jeder mitbekommen.

Direktes Beispiel, unter nicht Transpersonen wird es als negativ angesehen, wenn es beim ersten Kennenlernen direkt um das Thema Sex geht, man soll doch doch erst kennenlernen. Im Bezug auf Transpersonen ist es aber sofort das wichtigste Thema, kann/will ich mit der Person sex haben. Und das ist Alltagsdiskriminierung.

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Nein wirklich nicht. Vielleicht bin in der Tat ich des der hier Probleme mit den ganzen Thematiken des Threads hat und nicht sauber alles voneinander trennen und einordnen kann. Daher bin ich jetzt auch wieder weg, mir war nur dieser „Vorwurf“ bi-sexuelle seien nicht offen für trans Menschen und müssten es nur mal probieren zu hart. Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden/eingordnet. Kann wirklich sein.
Ich bin wieder raus hier, nichts für ungut :slight_smile:

Vielleicht wäre auch wichtig zu betonen, dass sich einzugestehen, dass man diskriminiert oder zu einer systematischen Diskriminierung beiträgt, einen nicht zu einem „schlechten Menschen“ oder ähnliches degradiert.
Ich hab manchmal den Eindruck, dass diese falsche Annahme „ich diskriminiere=ich bin ein schlechter Mensch“ solchen wichtigen Debatten oft im Weg steht.

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  1. Hoffe alle bisexuellen Personen hatten gestern einen schönen Bisexual Visibility Day und fühlen sich einmal ordentlich gedrückt.

  2. Heute hat die Bundesärztekammer eine überarbeitete Richtlinie zum Blutspenden bekannt gegeben, nach der schwule und lesbische Personen nicht mehr diskriminiert werden … nicht.

Diese Neuregelung sieht unter anderem vor:

  • Wer in einer auf Dauer angelegten, monogamen Beziehung lebt, soll künftig spenden dürfen – egal, ob es sich um eine verschieden- oder gleichgeschlechtliche Beziehung handelt.
  • Männer werden ausgeschlossen, wenn sie innerhalb der letzten vier Monate Sex mit einem Mann hatten, der nicht ihr fester Partner war. Auch bei neuen Partnerschaften dürfen sie nicht spenden.

Männer, die Sex mit Männern haben, werden also weiterhin anders behandelt, als andere.

Und Verkehr mit trans Personen musste natürlich extra aufgeführt werden, weil wir sind ja nicht bei Männer und Frauen inbegriffen … :roll_eyes:. (Warum nicht allgemein: Verkehr mit Personen mit häufig wechselnden Partnern/Partnerinnen - ist ja egal ob diese cis oder trans, homo oder hetero, Frau, Mann oder nb sind.)

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