Warum soll ich die denn für 500€ verkaufen wenn der Markt viel höhere Preise zulässt? Wo gibt es denn sowas in einer freien Marktwirtschaft
Ich habe mir mein stundenlanges am PC hocken und Seiten durchforsten entlohnen lassen. Kannste drüber denken wie Du willst. Meine Zeit ist kostbar.
EDIT: Wobei ich die nicht mit der Absicht gekauft habe, die wieder zu verkaufen. Hat sich jetzt einfach ergeben und ein Papa kann seinem Sohn zu Weihnachten doch noch eine Box schenken. Verkauft habe ich die auch nicht für einen Überpreis. Nach Abzug der Kosten und Verkaufsgebühren bleibt da nicht mehr viel.
Joah.
Riesenhändler wie Amazon dürfen Milliarden verdienen auf Kosten der Gemeinschaft, aber wenn der kleine Michel die Gelegenheit ergreift, sein Weihnachtsgeld um 200 € aufzubessern, ist er der böse Marktnazi.
Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass Amazon den vom Hersteller vorgesehenen Preis verlangt und jemand anderem nicht 200 € oder mehr vom Weihnachtsgeld abluchst.
Nicht im geringsten. Ebay ist so viel ich weiß immer noch ein (online) Auktionshaus. Wenn die potentiellen Käufer sich gegenseitig hochbieten sind sie für die Preise vollkommen selbst verantwortlich. Den Verkäufer freut es.
Wer nicht warten kann, bis man das Ding wieder im Laden kaufen kann, muss halt diese Wege gehen.
Verwerflich wäre es nur, wenn der Verkäufer einen Festpreis über dem Marktpreis aufrufen würde.
Der springende Punkt ist, wenn du das aus dem Motiv machst Geld zu erwirtschaften, solltest du einfach ein Handelsgewerbe anmelden und auf den entstandenen Gewinn auch Steuern zahlen.
Lange Rede kurzer Sinn: Man kann die Knappheit ausnutzen und damit Geld verdienen. Man kann es aber auch sein lassen fair sein und die Sachen zum Selbstkostenpreis weitergeben. Ein paar Punkte auf dem Karmakonto schaden niemanden
Wie schon erwähnt… Moralisch verwerflich wäre es für mich erst, wenn er sagt: „ich verkaufe diese 500€ Konsole jetzt für 800€“.
Aber da es sich hier um ne Auktion handelt, bei der die Käufer selbst den Überpreis angeben, ist in dem Fall dem Verkäufer nichts vorzuwerfen, auch wenn natürlich klar ist, dass er am Ende mit Gewinn rausgeht. Aber hier hängt es eben am Käufer, wie groß der Gewinn ausfällt.
Halten wir fest: Moral ist eh ne schwammige Grenze. Was für den einen unmoralisch ist, ist für den anderen kein Problem.
Wenn hier jemand im September ne Konsole bestellt, weil er das Geld über hat, dann feststellt, dass er die Konsole zum Start eigentlich überhaupt nicht braucht (weil Cyberpunk verschoben wurde und Halo sich als möglicher Rohrkrepierer entpuppt, als Beispiel) und sich dann entscheidet, die weiterzuverkaufen, dann finde ich das vollkommen in Ordnung, dass er sich jetzt am Marktpreis orientiert und nicht einen auf Samariter macht.
Streng genommen könnte man sogar sagen, er wäre schön dämlich, wenn ers nicht tut, das ist doch ne super Gelegenheit.
So macht man es doch mit Dingen, die den Wert steigern im Laufe der Zeit?
Schließlich ist er mit der Vorkasse auch ein gewisses Risiko eingegangen. Konsole hätte kaputt geliefert werden können, im Paket hätte ein Sack Reis statt der Xbox sein können, Lieferung hätte sich um Wochen verschieben können…
Wenn ich vor 10 Jahren ein Pack Briefmarken gekauft hab zu je 60 Cent (was weiß ich wie der Preis vor 10 Jahren war) und heute sag ich „Ich brauch gar keine Briefmarken mehr, ich mach Porto online und 60 Cent gehen eh auf keinen Brief“ und dann stell ich fest, die Dinger sind auf einmal 10 € das Stück wert für Liebhaber, dann verkauf ich die auch für 10 € das Stück.
Oder 9 €, oder 8 €, je nachdem, wie der Handel läuft.
Aber doch nicht für 60 Cent.
Nachtrag: Moralisch verwerflich finde ich die ganzen Bot-Käufer und Mini-Großhändler. So Leute, die 12 Konsolen zu Hause haben und sich damit massiv an der Verknappung beteiligt haben.
Das ist nicht Sinn einer Vorbestellung.
Wir streiten hier natürlich über Luxusgüter und dem Gedanken darüber, wie hoch ist einem Käufer die sofortige Verfügbarkeit wert, deshalb bleibt es wohl bei einer ethisch und moralischen Grauzone. Aber das Reselling von knappen Gütern ein Problem darstellt, da sind wir uns wohl alle einig.
Wichtig: Das ist jetzt kein Vorwurf an dich @anon42905920 dein Beispiel hat glaube ich hier nur eine ganz spannende Debatte ausgelöst!
Das stimmt zwar, ist aber nicht der Fall, wenn jemand ne echte PS5 anbietet. Darum gings hier ja erstmal.
Finde das zwar auch moralisch fragwürdig und würde es nicht machen. Aber die PS5 zur zeit fürs doppelte verkaufen ist vermutlich nicht strafbar.
Kann mir nicht vorstellen, dass das unter „Wucher“ fällt, weil das
Ausnutzung einer Schwächesituation eines Vertragspartners. Ursachen können zum Beispiel in einer Notlage oder in einer asymmetrischen Informationsverteilung zu Lasten eines Vertragspartners liegen
vorraussetzt.
Ich würde mal sagen, das Gerichte nicht unbedingt der Argumentation folgen, dass das „Nichtbesitzen“ einer PS5 eine Notsituation darstellt, die ausgenutzt werden kann