Zugzwang - Wir wärmen die Kirsche nochmal auf (12.11. - 20.11.)

Richtig starkes erstes Match von Beiden. Am Ende war es dann doch eine kleine Unachtsamkeit, die am Ende entscheidend war. Zweite Partie dann kein Terminator Modus von Reved und verdient verloren. Im Armageddon dann aber wieder saustark die Übersicht und Uhr im Blick behalten. War heute schon großes Kino von allen (einschließlich Moderation). Top!

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Schließe mich euch da an. Zu dem Thema hatte Jan auch schon einen sehr langen Beitrag in dem Thread zum letzten Turnier geschrieben, warum der Siegzwang von weiß kein großer Nachteil ist und den Nachteil von schwarz nachziehen zu müssen ungefähr ausgleicht.

Bei absolut blutigen Anfängern kann es manchmal angenehmer sein als schwarz den weißen Spieler einfach zu kopieren, was aber nicht lange klappt. Gerade bei dem Niveau, was wir schon in einigen Partien hatten, wo Jan das glaube ich auch mal als fortgeschrittene Anfänger bis zu niedriges Vereinsniveau eingeordnet hatte.

Ich persönlich würde mich IMMER für weiß entscheiden, wenn ich die Wahl hätte, weil man gerade als (fortgeschrittener) Anfänger die Möglichkeit hat die Richtung quasi zu diktieren. Wenn ich mich z.B. mit dem Bauern vor dem König zwei Felder vorgezogen am wohlsten fühle als Eröffnung, aber ich bin schwarz und weiß zieht vor der Dame vor, muss ich da den Weg gehen und wenn das noch nicht häufig gespielt wurde, muss schwarz sofort viel mehr denken. Gleichzeitig kann weiß z.B. mit dem Damengambit, also einen Bauern weiter links als zweiten Zug (C-Bauer glaube ich) einfach sehr schnell sein Programm abspulen und muss im Prinzip garnicht groß nachdenken. Wenn schwarz noch nie oder selten gegen das Damengambit gespielt hat, gerät er/sie direkt in einen zeitlichen und/oder strategischen Nachteil.

War jetzt ein sehr konkretes Beispiel, aber ich denke die Idee ist klar. Gibt natürlich unendlich viele Eröffnungsvarianten. Wenn es gut für weiß läuft, kann es passieren, dass er erst bei 4:50 ist nach 3 Zügen und schwarz schon eine Minute nachgedacht hat. Also ich sehe auf diesem Niveau sogar weiß eher im Vorteil. Aber letztlich ist es ziemlich fair und bisher hat meiner Meinung nach immer auch der bessere Spieler gewonnen. In kurzer Zeit präzise zu spielen gehört eben auch dazu.

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Das ist exakt der Punkt! Er verfällt natürlich in dem Moment, wo weiß genauso gewöhnlich anfängt, wie schwarz es mag.

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Ich habe ein bisschen das Gefühl, hier im Thread sind einige übereuphorisch. Zumindest hat es den Anschein, wenn schon welche drüber schreiben, dass Teilnehmer bei Zugzwang ein Format Road to GM machen sollten.
Ich hatte das Gefühl, dass es Ernst gemeint war bei den Leuten (falls es doch nur Spaß war, tut es mir Leid), aber das ist doch Over The Top. Es gibt sehr viele verschiedene Spielstärken im Schach und selbst unter den richtig talentierten, die viel trainieren und jung anfangen schaffen es nur wenige zum GM.
Alle Teilnehmer bei Zugzwang sind im Vergleich zu Vereinsspielern, definitiv noch auf Anfängerniveau. Und bei Klubspielern ist der GM Anteil definitiv auch deutlich unter einem 1%. Das ist auch okay, dass Format soll ja Neulinge begeistern. Ich finde es nur nicht gut, wenn falsche Erwartungen geweckt werden, der Weg zum GM ist gewaltig.

Ein gewisses Potential hat Reved ja, aber mit Anfang 20 und den Umstand, dass sie eben immer noch im Einsteigerniveau ist, sind Erwartungen sie könnte ein GM werden einfach vollkommen fehl am Platz.
Und falls man einfach nur ein Format will, wo man einfach den Anspruch vermitteln will, dass die Zugzwang Teilnehmer trainieren und sich Ziele setzen, sollte man auch kleinere Brötchen backen. Road to 1500 wäre vielleicht erstmal ein gutes Ziel, allerdings dann nicht beim Online sondern dem richtigen Turnierschach. Denn gerade im Onlineschach gibt es massive Inflationserscheinungen bei den Zahlen, erstrecht bei den unetren Spielstärken. Auf einigen Websites fangen z.B. Spieler mit 1500 an, auch wenn sie die Zahl eigentlich in echt nicht ansatzweise haben, wenn aber viele andere Neueinsteiger eben auch anfangen, chancen die sich bei mSpielen da immer Ratingpunkte zu.
Während bei oberen Spielstärken vielleicht 100 bis 200 Punkte online abweichen (in ein paar Fällen ist auch hier der Abstand deutlich größer, aber nicht mehr oft) zur echten Spielstärke, kan nes bei unteren Spielstärken schnell man 500, 600 oder gar 700 Punkte Abstand geben.

Bei allen Spielern die ich im Zugzwangturnier gesehen habe, würde ich die Wertung nur unter 1000 DWZ (Deutsche Wertungszahl) einordnen. Keinen schätze ich da besser als 800 Punkte ein. Daher es ist schön das sie Spaß dran haben und das sie auch Potential haben sich zu verbessern, aber ein bisschen sollte man hier die Kirche im Dorf lassen.

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Danke für die Einordnung. So eine konkrete Einschätzung von gutem und sehr gutem Skill haben hier, inklusive mir, glaube ich die wenigsten.
Ein Trainingsformat fände ich trotzdem interessant, der Fokus auf Großmeister spielt dabei auch nicht wirklich eine Rolle.
Denke aber eh, dass sowas eher im Kontext von Chess24 realistisch wäre. Auf dem Sender halte ich das doch für unwahrscheinlich.

Ich fände ein Turnier im Ligamodus (eventuell auch mit Rückspiel) auch eine interessante Option für das nächste mal. So könnte jeder mal gegen jeden ran. Einfach zur Abwechlung, als Idee… @Fabian_Crane
Aber ich würde mir auch Zugzwang 3.0 im selben Modus anschauen :wink:

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Das mit der Road to GM war auch nur ein Gedanke gewesen, deswegen habe ich auch noch extra dazu geschrieben, wenn die Leute Zeit und Lust haben, weil mir schon klar ist, dass man sich den GM nicht einfach aus dem Ärmel schüttelt. Wenn es Road to ELO xy wird, dann wäre es natürlich auch schon Klasse.

Road to GM ist sicherlich vollkommen übertrieben, aber ich denke, das ist auch jedem bewusst. Ich bin mir sicher Lach- und Schachgeschichten wird einen guten und gesunden Weg gehen und sich entwickeln. Etienne hat ja auch schon durchklingen lassen, dass er Bock hätte sich coachen zu lassen, aber das ist sicher auch eine Frage der Zeit.

Aber ich bin eigentlich nur hier, um auch nochmal zu sagen wie toll ich das Turnier finde :slight_smile: Freue mich riesig auf das Finale morgen. Partie 1 von Reved heute war so gut! In Partie 2 hat sie dann doch gezeigt, dass sie schlagbar ist. In einer „normalen“ Partien schätze ich trotzdem sie stärker als Maxim ein. Allerdings hat Maxim bisher immer eine gute Übersicht über das Geschehen auf dem Brett bewiesen. In einem Armageddon könnte sich das auszahlen. Bin sehr gespannt und finde es gleichzeitig so schade, dass es dann schon wieder vorbei ist :slight_smile: Nächstes Mal mit Achtelfinale :wink: Ligamodus klingt aber auch nicht schlecht! :thinking:

Reved wird schon etwas zu stark geredet hier im Thread. Natürlich ist sie gut unterwegs für das Niveau und kann das Turnier gewinnen, aber sie ist bei weitem nicht so viel stärker, wenn alle „Normalform“ haben, als Matteo, Trilluxe oder Maxim im Vergleich. Die tun sich da alle nicht so viel. Was ja auch schön so ist, dann bleibt es immer spannend und soll jetzt nicht negativ gegenüber Reved gemeint sein. Sie macht es natürlich auch gut und spielt mehr als ordentlich. Wenn sie Maxim noch schlägt, ist sie ohne Zweifel eine würdige und verdiente Siegerin.
Aber das grundsätzliche Niveau von ihr ist jetzt nicht so extrem viel besser, als das von den anderen genannten.

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Was mich zum Beispiel bei Reved überrascht und sie deswegen auch für mich etwas über den anderen anzusiedeln ist, ist das Jan schon öfter bei ihr besondere Elemente erwähnt hat.
Zum Beispiel das Schäfermatt oder auch wenn es um Eröffnungen geht. Heute meinte zum Bsp. Jan dass Reved ??? Eröffnung spielt (ich weiß leider nicht mehr welche es genau war).
Ich glaube das hat Jan bei noch keinen anderen Spieler erwähnt, dass sie wirklich eine Partie mit einer spezielle Eröffnung beginnen. Reved war außerdem auch eine die schon öfter Figuren geopfert hat um sich einen Vorteil zu erspielen. Das haben aber auch schon andere gemacht. Aber insgesamt gebe ich dir recht. Reved kann durchaus auch gegen deine genannten Spieler verlieren.

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Ja, aber was ehrlich gesagt nicht unbedingt eine so gute Idee ist, dass Schäfermatt anzusetzen ab einem gewissen Niveau, weil es nicht so schwer zu verteidigen ist und man selber Zeit für die eigene Entwicklung verliert. Hat das Match ja auch heute damit verloren.

Eigentlich nennt Jan, bei fast jeder Partie, egal wer spielt, wie die Eröffnung heißt und Ede schmeißt direkt einen Gag hinterher. Das ist jetzt auch nicht so ungewöhnlich, es sah bei Reved nur 1-2 mal vllt. spektakulärer aus, die Eröffnung, weil sie da sehr offensiv unterwegs war. Das ist aber erstmal nicht unbedingt besser, auch nicht zwingend schlechter, als eine der Standard Varianten. Kommt drauf an, was dann im Folgenden passiert.

Sie macht auch viele Sachen echt gut und richtig, sieht vieles gut und bestraft vor allem gnadenlos. Aber was das angeht erinnert sie mich halt total an Matteo aus der 1. Staffel. Da war das eigentlich ähnlich.

Und heute haben wir auch gesehen, dass wenn sie etwas mehr Druck bekommt, es dann auch schonmal schwieriger werden kann. Eigentlich haben wir bei allen Spielern, die wir für das Zugzwang Niveau als „sehr gute“ Spielerinnen und Spieler ansehen, bei allen gesehen, dass eine Partie von ihnen richtig, richtig stark gespielt wird und bei einer anderen, dass alles etwas mehr wackelt und auch mal gröbere Fehler drin sind. Da fehlt noch Konstanz, was ja auch völlig normal ist und auch schwer ist zu erreichen.

Und das haben wir von 3-4 Spielern so gesehen und da sage ich, dass die auf recht ähnlichem Niveau sind, wo vor allem die Tagesform entscheidet. Ich sehe da keinen eindeutig vorne gegenüber dem anderen. Sie haben sicher alle ein paar unterschiedliche Stärken und Schwächen, die sich ingesamt aber recht gut ausgleichen.

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Ich kann nur sagen, dass ich heute die Serie Das Damengambit zu Ende geschaut habe und jetzt richtig Bock auf das Finale morgen hab. Ich erwarte ein ähnliches Niveau wie in der Serie :upside_down_face:

Passt ja auch zum Teil. Junge Frau mit Schachtalent gegen einen älteren Mann, der zufälligerweise auch noch russische Wurzeln hat. :kappa:

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Nun, das ich ein bisschen die Diskussion gedämpft habe, war nicht böse gemeint. Aber ich hatte hier schon ein wenig gesehen das die Einschätzungen ausgeartet sind.
Mich hat das dann doch etwas gestört, weil ich früher im Schachverein war und eine Spielstärke zwischen 1950 und 2000 ELO und DWZ erreicht hatte.
Gelegentlich zocke ich noch auf Lichess, wo ich z.B. 2182 ELO im Schnellschach habe (gut im Verhältnis zum normalen Turnierschach sollte man dann halt zwischen 100 und 200 Punkte abziehen). Also die Spielstärke um in einer Landes- Verbandsligamannschaft mitzuspielen habe ich durchaus.
Ich habe in der Vergangenheit auch mal Jugendspieler in meinem Klub trainiert, sowie gelegentlich auch mal was Erwachsenen gezeigt.

Aus diesem Grund kann ich durchaus gute Einschätzungen hierzu geben und bin halt der Meinung, man sollte eben die Erwartungen etwas erden. Ich weiß halt was man eher erwarten kann und möchte lieber daran erinnern, dass man auch ohne einen Meistertitel Spaß haben kann (egal ob Candidate Master, Fide Meister, Internationaler Meister oder schlussendlich Großmeister, so gut muss man gar nicht werden, es geh tauch ohne Titel) . Ein Vorteil ist sogar da, den die erfahrenen Spieler gar nicht mehr haben. Der Zauber des Neuanfangs den man in den ersten Jahren hat, irgendwann verfliegt er.
Alle Zugzwangspieler können sich einer neuen Welt hingeben, wenn sie es wollen. Beim Schach könnte ich das nicht mehr und ein Jan Gustafsson sogar noch viel weniger. Ab einer gewissen Dauer in der Szene, kommen eben doch viele Routinen hinein. Es kann ja auch jeder Neuling, der Interesse hat, sich einfach mal tiefer mit Schach beschäftigen und eben für sich eine neue Welt entdecken.

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Da kannst du unbesorgt sein. Ich bin ziemlich sicher dass das Ganze humoristisch gemeint war. Und eher einen guten Titel beinhaltete: „Road to Grand Master“ klingt 1000 mal besser als „Road to ganz guter Schachspieler“.

Es gab in ganz Deutschland mit immerhin über 80 Mio. Einwohnern pro Jahr 3-5 ernannte GM. Es ist vollkommen ausgeschlossen dass man zufälligerweise irgendeinen Amateuerspieler/in zu einem GM trainieren kann (der hätte sich schon Jahre lang vorher mit Schach beschäftigen müssen und zudem „Talent“ mitbringen müssen)

Ich denke es ist allen bewusst dass das vollkommen utopisch ist, aber klingt als nicht ganz ernst gemeinter Titel ganz gut

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Scheiße, bin schon wieder aufgeregt.

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Bei dieser grandiosen Begegnung und grandiosen Moderation (und der grandiosen Bohne dahinter) wird das sicherlich ein fabelhafter Abend😉

Maxim holt sich den Pokal und die heiße Kirsche :doge_finger_guns:

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Ich denke es wird im Armageddon entschieden.
Reved holt sich die Runde in der sie mit Weiß startet - Maxim vice versa

Und im Armageddon ist alles offen bis zur letzten Sekunde :beangasm:

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Ich bin voll gehyped!

Im Finale werden auch nur 2 Spiele + evtl Armageddon gespielt, oder?