19. Legislaturperiode - Regierung: CDU/CSU/SPD

Und der ist, mit diesem Abstand, wie aussagekräftig?

Wenn dein Hauptkunde ausschließlich im Ruhrgebiet produziert, dann ist es egal wie gut du an Zug oder Autobahnnetz angebunden bist. Du hast einen Standortnachteil. Ansonsten könnte man ja auch fragen, warum Firmen überhaupt Produktionsstädten im Ausland aufmachen und nicht einfach eine bessere Verbindung dahin bauen.

e:

Aber die Härterei oder die Dreh- und Verzahnungstechnik sitzt vielleicht in Dresden oder Leipzig. Bzw. der Konkurrenz in Köln und Dortmund.

Das halte ich für den größten „Standortnachteil“ des Ostens. Wenn z.b. BMW ein neues Werk eröffnet, ist Ostdeutschland einfach zu teuer. Die gehen gleich nach ägypten.

Und „technologisch niedere“ unternehmen gehen gleich nach indien

Und noch was, du solltest es nicht auf das reine Werkstück reduzieren. Wenn man sich dringend mit einem Kunden absprechen muss, macht es eben auch einen entscheidenden Unterschied, ob ich eine halbe Stunde fahren muss oder 6 Stunden quer durch Deutschland. Oder gar in ein anderes Land fliegen.

ja aber wenn du einen zulieferbetrieb weit weg von der weiterverarbeitung aufbaust steigen deine logistikkosten und damit entweder dein preis oder deine gewinnmarge.

ok in den meisten. dazu ist der HID in seiner berechnungsgrundlage massiv umstritten. aber es ist bezeichnend, dass du nur auf der basis isolierter statistischer größen argumentierst, die jeweils alleine wenig aussagen, wie wir ja bereits schon heraus gestellt haben. du wirst mir aber auch bestimmt sagen können, warum relevante größen wie arbeitslosigkeit (alters-)armut usw unwichtig sind, solange der HID stimmt :wink:

auch hier zeigst du mal wieder deine fehlenden praktischen und historischen kentnisse. der begriff der industriegebiete wurde nicht verwaltungstechnisch definiert :wink:

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Was produziert dein Unternehmen, dass die Speditionskaufmann von Leipzig ins Ruhrgebiet 25 % Unterschied bei den Personalkosten ausgleicht? :thinking:

Ich hab nur von der Produktion gesprochen. Nicht von R&D oder den headquaters

Weil es in ihre Argumentation passt.

Schauen wir uns mal diese Grafik an

wir sehen, dass ein Person, die in Deutschland an der Armutsgrenze lebt in Tschechien zur Oberschicht gehören würde. Dieses Phänomen ist natürlich primär dadurch begründet, dass die Definition von Armut relativ zum Durchschnittseinkommen ist.

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wenn wir diese statisik dann jedoch in den kontext der jeweiligen lokalen lebenshaltungskosten setzen, wird dieser dir freundlich gestimmte effekt direkt wieder negiert, wie du aber sicher selber weißt.

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Die Person in Deutschland an der Armutsgrenze hat ein monatliches Einkommen in Höhe von ca. 1000 EUR und kann sich „leicht“ ein iPhone leisten.

Die Person in Tschechien an der Armutsgrenze hat 500 EUR und kann sich niemals ein iPhone kaufen.

/disclaimer: iPhone kann durch jegliches andere Produkte mit „festem“ preis in unterschiedlichen Ländern ersetzt werden. Z.b. Michelin reifen, Makita Werkzeug, whatever ^^ ich bin bin mal ein Nerd und nicht umsonst in dieser Community und kenne eben die Preise eines Smartphones und nicht von anderen Dingen :smiley:

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Zum Beispiel 25kg schwere Zahnräder für Baumaschinen.

Und du glaubst das ist unabhängig voneinander? Keine verantwortungsvolle Firma baut einfach nur ein neues Werk in einem anderen Land. Da werden komplette Zulieferer- und Kundenketten organisiert. Wenn die Firma nett ist, sagt sie ihren deutschen Zulieferern: „Wie ziehen bald nach China um. Entweder kommt ihr mit oder wir suchen uns dort jemand neues.“ Und der ganze Verwaltungsaufwand der dadurch entsteht wird nicht von jemanden erledigt, der die meiste Zeit damit zubringen würde von A nach B zu kommen. Also suchst du dir in dem Neuem Land auch einen Ort aus, wo du möglichst leicht von deiner Firma zu deinen Kunden und Zulieferern kommst.

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ich würde den lebensstandard ja nicht an der möglichkeit von luxusgütern messen, aber gut, wenn du meinst :fuerdaswasesseinwill:

Naja, Brot, Wurst, Holz, lokale produkte etc. kosten Ja dann vor Ort entsprechend weniger

exakt:

Sag ich doch. Dennoch lebt die Person am existenzminimum in deutschland besser, als in Tschechien, weil durch das generell höhere kaufkraftniveau noch eine Chance auf gewisse Luxusartikel besteht

Da die Armutsgrenze vom Durchschnittseinkommen abgeleitet wird, ist sie in Deutschland rund 2.5 mal so hoch wie in Tschechien. Der Unterschied bei den Lebenshaltungskosten beträgt allerdings nur ~50%.

Daraus folgend hat eine Person an der Armutsgrenze in Deutschland real deutlich (~61%) mehr Einkommen als eine vergleichbare Person in Tschechien.

Dieses ganze “Ob es Tschechien besser oder schlechter als Ostdeutschland geht” ist übrigens vollkommen irrelevant bei der Betrachtung der Frage, was alles bei der Treuhand falsch gelaufen ist.

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Kann mich mal jemand aufklären um was es nun genau geht?
Um die Fehler die bei der Wiedervereinigung gemacht wurden, oder darum Tschechien schlecht dastehen zu lassen weil es als ein positives Beispiel für Ostdeutschland diente? War aber ein guter Aufhänger die Diskussion zu verlagern.

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An was dann? Man kriegt hier alles zum leben mit extras.

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