19. Legislaturperiode - Regierung: CDU/CSU/SPD

Zufällig grad dran vorbeigekommen:

Deutschland soll zum einen nicht zwangsläufig klimaneutral sein, da das relativ bedeutungslos ist. Sich das zum Ziel zu setzen bedeutet aber endlich die „großen Schalter“ umzulegen und anzufangen zu arbeiten.

Flugzeuge z.B. sind eben nicht Flugzeuge. Flüge im Land sind oft sinnfrei und viel zu billig, die Alternativen aber viel zu teuer (z.B. eben Bahn). Flüge ins Ausland z.B. für den Urlaub sind wichtig. Sobald beide Kinder alt genug sind werden wir jedes Jahr in ein anderes Land fliegen, damit unsere Kinder möglichst viel von der Welt sehen. Nur mit einem breiten Horizont kann man auch weltoffen agieren. Wer nur immer das Gleiche sieht, der dreht sich im Kreis und wählt AfD oder Linke :smirk: Um die Welt zu verstehen muss man die Welt sehen. Selber, in Person, nicht auf einer zweidimensionalen Scheibe.

Emissionsfreie Autos sind ebenfalls eine Utopie. Meine Idealvorstellung? Verbot jeglichen Individualverkehrs in Städten. Nur mit speziellen Lizenzen o.ä. darf man in Städte reinfahren. Das würde nämlich in der Tat eine wirkliche Veränderung bewirken: tolle, frische Luft anstatt Autosmog überall. Das erfordert aber Millionen von Änderungen, allen voran flexiblere Arbeitszeiten, Entschädigungen, massiver Ausbau von automatisiertem Verkehr etc. Realistisch? Nö. Wäre aber in der Tat mein Traum und löst sehr viele Probleme.

Fleisch essen ist ähnlich. Idiotische Ideen wie Veggieday sind Verbote, die nichts bewirken, Ideen von Moralisten, die sich selber als besser sehen als andere und ihre Ideen aufs Auge drücken wollen. Ziel muss es sein, den Menschen eine wirklich Alternative zu bieten, oder, mein Wunsch: Menschen zur bewussten Ernährung führen. Fleisch als bewusste Entscheidung zu treffen und nicht, weil irgendjemand das so sagt. CO²-Steuer für Massentierhaltungsbetriebe, Subvention von Bio-Fleisch. Ja, bevor jetzt wieder das „Aber aber Bio verursacht mehr CO²!“ Argument kommt: fuck it. Zum einen ist das irrelevant (siehe oben), zum anderen führen bessere Haltungsbedingungen automatisch zu einer kleineren Fleischmasse und dadurch gestiegenen Preisen (ohne aber so extreme Preisunterschiede zu haben wie jetzt). Nur ist das dann kein stumpfes „HAHA ALLES TEURER FRESST HALT WAS ANDERES LOLOLOLOL“ wie von einigen vorgeschlagen, sondern eine nachvollziehbare Entscheidung, die zu bewusstem Konsum führt.

Umweltschutz ist ein enorm wichtiges Thema, aber derzeit wird das Thema gefühlt zu 95% ideologisch geführt, indem Leuten bewusst Panik gemacht wird. Das ist einfach Bullshit. Wenn man Menschen nicht dazu bringt selber den Nutzen zu sehen, dann bringt das alles nichts. Weiteres Beispiel eben energetische Sanierung: wir haben ein KfW 40 Haus, was uns einiges extra gekostet hat (bzw. kosten wird…), aber der Unterschied zu einem regulären Haus ist gewaltig. Besonders mit Fußbodenheizung. Extrem umweltfreundlich und qualitativ hochwertig, ein großes Plus an Lebensqualität.

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Ok, ich glaube so langsam verstehe ich, warum wir so aneinander vorbei reden.

Wenn ich sage “die Menschen müssen weniger Fleisch essen, daran führt kein Weg” vorbei, möchte ich mich nicht moralisch über andere erheben (dafür esse ich selbst noch zu viel Fleisch), sondern dann ist das die einfache Feststellung, dass mit dem Fleischkonsum, der vor allen in westlichen Staaten zur Zeit Standard ist, das Kippen des Klimas nicht zu verhindern ist.

Wenn ein Einzelner verzichtet, bringt das nichts, das weiß ich auch. Wirkungsvoll wird es nur, wenn der durchschnittliche Konsum verringert wird.

Dass du so etwas schreibst, zeigt mir, dass du eigentlich schon verstanden hast, dass die “Fleischmasse” geringer werden muss. Ich verstehe nicht, warum du mich trotzdem noch so angehst, wenn ich das sage? Du liest Dinge in meine Aussagen rein, die ich nie geschrieben habe.

Die eigentlich Diskussion, die wir hier führen sollten, ist das “wie?”:

Dein Weg ist “Menschen zur bewussten Ernährung führen”. Klingt super, wäre von allen Wegen der mit Abstand beste. Nur zeigt uns die Realität leider, dass Aufklärung alleine nicht ausreicht.

Manche Menschen ändern sich, wenn man ihnen sagt, dass ist schlecht für die Welt, manche ändern sich, wenn man ihnen sagt, dass ist schlecht für dich und deine Gesundheit.

Den allermeisten Leuten ist beides leider ziemlich egal. Beziehungsweise, sie wissen, dass sie es nicht tun sollten, wollen es eigentlich auch nicht tun, tun es dann aber trotzdem (und fühlen sich danach schlecht)

Wären wir alle vernünftig und würden nur das tun, wovon wir wissen, das es für unser Gewissen, unsere Gesundheit und insgesamt unser Lebensgefühl besser wäre, wären die meisten Probleme schon längst gelöst.

Nur leider sind die allermeisten von uns (mich eingeschlossen) zu bequem, faul und/oder ignorant und nicht in der Lage, unsere Gewohnheiten zu ändern, ohne nen ordentlichen Arschtritt.

Und dieser Arschritt können je nachdem Verbote, finanzielle Anreize oder “Panikmache” sein.

Wobei “Panikmache” bedeutet, dass man den Menschen endlich unmissverständlich klar machen und damit konfrontieren muss, was alles auf dem Spiel steht, wenn das Klima kippt und wie radikal wir manche Lebensbereiche ändern müssen, um das zu verhindern.

Ich habe sowohl bei dir als auch bei den meisten anderen Leuten immer noch nicht das Gefühl, dass das wirklich in den Köpfen angekommen ist.

Es ist ok, wenn Menschen Dinge tun, die ihnen selbst schaden, nur ist das beim Klimawandel leider nicht der Fall. Wir haben schlicht nicht mehr die Zeit darauf zu warten, dass genügend Menschen von sich aus vernünftig werden.

Und bevor du dich wieder persönlich angegriffen fühlst, nein, ich mein das nicht als Vorwurf. Ich hab mich selbst erst im letzten Jahr, angestoßen durch die Demos, usw, erst wirklich in das Thema rein gelesen.


So und jetzt noch zwei persönliche Fragen:
Wie verbessert ein energetisch saniertes Haus die Lebensqualität?
Fühlt sich das wirklich besser an, dort zu wohnen, oder ist es eher das Bewusstsein, dass man in so einem Haus wohnt?

Warum jedes Jahr fliegen?
Jedes Jahr Urlaub finde ich aus den von dir genannten Gründen super, wichtig und sinnvoll. Aber warum jedes mal fliegen? Es gibt doch auch in unseren Nachbarländern (und in Deutschland selbst) ganz viel tolle Natur, Städte und Möglichkeiten, seinen Horizont zu erweitern.

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Ist schon mal ziemlicher Nonsens, aber hey Seitenhieb gegen die Bösen Linke, das war es wert.

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Nein, muss sie nicht. Oder anders gefragt: wofür „muss“ sie das? Deutschland ist, was den „Fußabdruck“ bei Fleisch angeht, weltweit auf Platz 38. Das ist…ziemlich wenig und liegt hinter so ziemlich allen anderen Industrieländern auf der Welt. Das ist schon verdammt gut. Und global gesehen? Ein Witz.

Im Hinblick auf das bundesdeutsche Klimaziel, die Emissionen von 1,251 Milliarden Tonnen im Jahr 1990 bis 2050 um 80 % zu senken, würde eine Halbierung des Fleischverzehrs in Deutschland dem Klimaziel somit nur um 1,1 Prozentpunkte näherbringen, so die Kammer.

1.1% von den ~2%, die Deutschland insgesamt beiträgt. Ergo: nix. :wink:

Mir geht es um sinnvoll Veränderungen, nicht irgendeinem Klimahype zu folgen. Bewussterer Fleischkonsum bringt ganz konkrete positive Veränderungen, allen voran eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln. Das sind wirkliche Veränderungen.

/e: Zu früg abgeschickt…schreibe nachher weiter.

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Erstmal: eine Landeswirtschaftskammer ist sowas wie ein Lobbyverein. Dass die zu dem Schluss kommen, wundert mich erstmal wenig.

Ich rede auch nicht von Deutschland alleine, sondern vom “westlichen Lebensstil” allgemein.

Europäische Union: 82,6 kg/Kopf
Afrika: 18,6
Asien: 31,3
Südamerika: 78,4
Welt: 42,4

Die Landwirtschaft alleine erzeugt mehr CO2, als Deutschland bis 2050 insgesamt, alle Sektoren kombiniert ausstoßen darf.

Und wenn die 1,251 Milliarden Tonnen stimmen, sind dass immer noch 3,75 Milliarden Euro jährliche Strafzahlungen an die EU.

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Spontan ist wirklich der Hammer. Glücklicherweise hatte ich nun seit ich zurück bin in Deutschland wieder eine BC 50 mit Rabatt (Sie wollten mich zurück haha) bekommen. Hatte dann letztens für Ende Juni zwei Bahntickets von Niedersachsen nach Baden-Württemberg für eine Hochzeit gebucht. 135 Euro inkl. Reservierung in der 2. Klasse (Flexpreis), aber auch mit 50% Bahncard 50 Rabatt. Sonst hätte ich 260 Euro zahlen müssen. :smile:

Ich hatte es schon mal gesagt. Nicht immer ist Urlaub nur Natur, Städte etc. Manchmal ist Urlaub auch Familienbesuch bzw. Familienzusammenführung. Das gibt es auch sehr oft. Das macht man natürlich nicht jedes Jahr, dass es nun auch schon teuer ist, für meine Eltern. Ich muss erstmal wieder Geld verdienen haha. Da fliegt man dann abwechselnd hin und her. Aber auch bei meinem Bruder könnte es sich nun ändern mit kleinen Kind, weil das von Australien nochmal teurer wird zu Dritt.

Auch so generell bin ich schon mit Zügen umher gefahren in Europa. Auch mit der Deutschen Bahn ist eine BC 50 sehr entspannend, um dann bis nach Den Haag oder sogar Kopenhagen zu kommen. 50% gespart. Das war ganz nett.

Auf der anderen Seite kann man dann auch aufzählen, was es in Nachbarländern dann nicht gibt, und was einen interessiert. Aber gut, wenn ich nun wieder eine längere Reise mache, würde ich wieder meinen Job kündigen oder meinen befristeten Vertrag, der nicht verlängert wird, auslaufen lassen und weg sein. Ein paar afrikanische Ländern würde dann auf der Liste stehen, da wären 2-3 Wochen doch zu kurz.

Ja, erstmal die Kurzstreckenflüge und Geschäftsreisen anzugehen, würde vielleicht schon ausreichen. Das Problem bei Kurzstreckenflügen ist, wie bei so vielem, das leichtsinnige und verschwenderische, einfach nur, weil es so absurd billig ist.

Bei privaten Langstreckenflügen ist der Preis hoch genug, da machen sich die Leute automatisch Gedanken darüber, ob das wirklich nötig ist.

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Ich finde anstelle über sachen zu diskutieren die leute wirklich einschränken könnte, sollte man zu aller erst die schiffahrt mit ölmatsch verbieten, das ist so mit der größte umweltschädling weit und breit und absolut unnötig

Ich bin ehrlich gesagt seit jahren nicht in den urlaub geflogen, Frankreich, Polen etc sind auch gut ander zu erreichen.

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Hach. Die CSU und ihre durchdachten “Prestige”-Projekte.

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Stimmt, wir müssen dringender toleranter gegenüber den Positionen sein, die NSU und andere Nazi-Morde zugelassen hat. Ich hab von Gauck ja noch nie viel gehalten und weder mal wieder bestätigt in meiner Meinung.

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Vermutlich wieder nur ein bedauerlicher Einzelfall.

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"Wir müssen zwischen rechts - im Sinne von konservativ - und rechtsextremistisch oder rechtsradikal unterscheiden." In einem Interview spricht sich Altbundespräsident Gauck für „Toleranz in Richtung rechts“ aus.

Kann es sein, dass sobald das Wort Rechts fällt, du sofort getriggert wirst? :wink:

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Nur dass der konservative Teil der afd, den Gauck hier anspricht, mit Freude die rechtsradikalen deckt und verharmlost, etwas, was man durchaus auch verurteilen sollte meinst du nicht?

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Genau das “konservative” hat uns doch überhaupt erst in die Bedrohungssituation mit den Rechtsextremen gebracht. In Sachsen sieht man wunderbar, wie die konservative Tolerierung von Neonazis zu dem breiten Rückhalt von AfD (und früher NPD) geführt hat.

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Dazu mal ne Frage. Warum gab es eigentlich schon in den 90ern, direkt nach der Wiedervereinigung, so eine große Neonazi-Szene im Osten (Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda, usw)?

Dass es in der DDR auch eine “konservative Tolerierung von Neonazis” gab, passt irgendwie nicht ins Bild, aber vielleicht irre ich mich.

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Ich schaue gerade die PK mit Seehofer, Münch und Haldenwang. Manche Fragen wiederholen sich ja und manche Fragen sind dumm. Ob jemand mehr Infos zum Tatablauf bekommt… Aber war das ein Witz gerade von den einem Journalisten? Fragt er jetzt Seehofer parallel zur Maut? Was für eine Pfeife… :man_facepalming: Und Seehofer beantwortet den Blödsinn noch…

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Und ja auch Konservative sollen weiter lustig an Linie zu rechten Gedanken gut hin und her springen, anstatt man von ihnen verlangt das auch sie ihre Werte vor Rechts verteidigen bzw. sich zurückholen.

Das hat aber gedauert.