Ich habe mich nicht zur Wortherkunft geäußert.
Populär wurde der Begriff aber wohl erst im 18. Jahrhundert als auch die Rassentheorien zunahmen. Das Wort Neger war am Anfang vielleicht noch wissenschaftlich begründet, wurde es aber immer weiter zur gesellschaftlichen Abspaltung benutzt.
Und das muss man doch akzeptieren. Sprache verändert sich, Worte verändern sich und auch die Bedeutung von Worten verändern sich immens. Neger ist historisch hat sich zu einem Schimpfwort entwickelt und es spielt überhaupt keine Rolle ob wir in Berlin oder Bayern ist.
“Political Correctness” ist sehr vorsichtig zu betrachten, ja. Aber auf gewisse Sachen kann man auch einfach verzichten.
Das is mir alles egal, wir sprachen im Kontext von Sprachverschiebungen und -verboten aus Gründen der politischen Korrektheit und das passiert nicht im 18. Jahrhundert sondern in der 2. Hälfte des 20., wo das Wort ein neutraler Begriff geworden war.
Eben.
Eben. Das solltest auch du akzeptieren.
Du sprachst von:
Und das ist richtig, aber auch falsch. Der Begriff Neger ist nicht in allen Jahrhunderten rassistisch besetzt (fantastisch…), aber durch die Geschichte nun eben doch. Das kann man nicht einfach ausblenden. Selbst in den 1975 Jahren wurden Änderungen im Duden vorgenommen, dass “Neger” als “veraltet” und “heute oft abwertend” gilt.
Edit: Du hast natürlich aber auch nicht Unrecht. Nur weil man ein Wort “verbietet”, ändern sich keine Rassisten. Aber alltagstauglicher Rassismus nimmt ab.
damit soll gezeigt werden das das Wort nie Positiv behaftet war, weder zu beginn, noch dazwischen, noch heute.
Und auch wenn nicht jeder der es benutzt hat ein Rassist war/ist, sollte man doch auch selbst reflektierend an die eigene Sprache ran gehen und bereit sein sie zu ändern.
Natürlich ändert allein Sprache nichts daran das Leute diskriminiert werden, aber sie bewirkt das Mensch darüber nachdenken, wie sie nach außen wirken wollen.
Ich weiß nich, ob Du glaubst, dass Du mir widersprichst, aber das tust Du nicht. Weder gibt es etwas, das ich nicht akzeptiere, noch blende ich etwas aus. Du musst mir auch nicht erzählen, was ich selbst schon gesagt habe.
Ich bin von Deiner Antwort etwas verwirrt.
Anscheinend schon, denn du möchtest ausblenden, dass der Begriff nur am Anfang wertfrei war und danach deutlich negativ behaftet war und ist.
Weißte, wenn Du mir einfach Sachen unterstellst, hör ich auch auf, mit Dir zu reden. Ich sag’s nochmal in aller Deutlichkeit, vllt. kommt’s dann ja an:
Der durchschnittliche Deutsche zwischen 1945 und 1970 hat, wenn er das Wort “Neger” verwendet hat, das Wort nicht verwendet, weil er bewusst eine rassistische Alternative zu einem neutraleren Wort gebrauchen wollte.
Kam das jetzt an, oder soll ich lauter schreiben? Möchtest Du dieser Aussage widersprechen? Dann tu das bitte, ohne über das 19. Jahrhundert zu reden.
Und das ohne irgendeine Nennung von Jahren. Sorry, dass ich dir deine Worte unterstelle. Mea culpa.
Übrigens stand bis 1961 noch im Duden, dass Neger als negrider Zweig der Menschenrasse zu sehen ist. Ob das jetzt den durchschnittlichen Deutschen zwischen 1945 und 1970 betrifft? Keine Ahnung. Selbst wenn du recht hast und genau in diesem Zeitabschnitt alles super in Deutschland war (Quelle?) hatte/hat es davor, währenddessen und danach eine negative Bedeutung.
das ändert aber nichts daran das das Wort eine rassistische Grundbedeutung hat
und da wären wir wieder bei “für mich beutet es aber…” nein, auch in der Sprache gibt es klare Bedeutungen und man kann die nicht einfach für sich ändern wie man will.
[details=Mal 'ne legerere Quelle: Aus dem Glossar (online) der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus]“Während im deutschsprachigen Raum Neger sowohl rassistisch wie auch «neutral» verwendet wurde, […]”
“Vordergründig war Neger ein neutraler Begriff.”
Beide _.[/details]
Deutsches Wörterbuch, 1966
markiert das Wort “Neger” nicht als “abwertend”, während es beim englischen Wort “Nigger” diese Markierung tätigt.
Duden, 1994
Im von Dir angeführten Duden stand übrigens auch noch 1994, dass es sich um Angehörige der negriden Rasse handelt. Eintrag wird 1994 noch als “scherzhaft” für Schwarze bezeichnet. Ich halte dies allerdings für ein Beispiel dafür, dass der Duden der Sprachrealität stets hinterherhinkt. Er trägt dennoch älteren Zuständen Rechnung.
[details=Zeitschrift für germanistische Linguistik, bietet Belege en masse]Jörg Kilians Artikel “Kritische Semantik […]” führt in Band 29 der Zeitschrift auf, wie sich das Wort von neutral zu abwertend verändert hat aber bis in die Nachwendezeit auch deskriptive Verwendung erfährt.
was den obigen Dudenbeleg erklärt.[/details]
Wieso wären wir da “wieder”? Wo kam das denn schonmal auf?
Übrigens, meine Theorie über Political Correctness:
Jeder Mensch muss für sich entscheiden, was ihn stört, oder nicht.
Aber soziale Konventionen liegen da vor, wo die Mehrheit der Bürger erwartet, dass ein Betroffener sich stört. Das hier gerade unsinnig diskutierte Beispiel dafür ist, dass man als Deutscher erwarten kann/sollte, dass ein Schwarzer sich vom Begriff Neger mit einer Beleidigung versehen fühlt.
Ein Streit über politische Korrektheit (Ja, es gibt Deutsch.) entsteht da, wo es eine Partei gibt, die der Ansicht ist, dass eine Bezeichnung/Verhaltensweise unter eine solche beschriebene soziale Konvention fällt, während der Rezipient der Beschwerde eben nicht erwartete, dass ein Betroffener sich am Begriff normalerweise stört.
Die zu diskutierenden Fragen im Streit im politische Korrektheit sind also immer:
- Warum empfindet der sich Beschwerende den Begriff/das Verhalten als störend?
- Warum erwartet der Verwendende/sich Verhaltende ein solches Störempfinden nicht?
Frage 2 wird selten eruiert, obwohl sie der eigentliche Knackpunkt ist, und Lassic erwähnte, dass die Beschwerenden Frage 1 häufig mit mehr Entrüstung und Antagonismus als notwendig erörtern.
Wenn ich mir deinen Tonfall so vorstelle, habe ich Zweifel, ob ich deine Tipps für eine anständige Kommunikation als Maßstab nehmen sollte.
Du kannst ja mal zu irgend einer größeren schwarzen Community gehen und gucken, wie die das finden, wenn du sie so nennst, wie du es für richtig hältst.
Wie halte ich es denn für richtig, mein meinen Tonfall hellsehender Freund?
Wären für mich Belege, dass du nicht nicht vollkommen recht hast. Was aber auch sichtlich keine Rolle spielt, da du eine allgemeingültige These aufgestellt hast und sie mit “zwischen 45 und 70” begründest, den Rest aber weglässt und damit kommst, das irgendwelche Linke daran “schuld” wären.
Was aber auch erst einmal eine untergeordnete Rolle spielt. Wenn ich jemanden mit meinen Worten verletze, habe ich das bleiben zu lassen. Und ich rede nicht von Leuten, die sich beleidigt fühlen wenn man Dinge sagt, die sie überhaupt nicht betreffen. Sondern von den Leuten, die sie betrifft.
Ich habe keine allgemeingültige These aufgestellt und sie mit “zwischen 45 und 70” begründet, ich habe eine These für '45 bis '70 aufgestellt und sie mit den obigen vier Beispielen begründet.
Ist das Deine Ansicht? Dann hör auf, mir Scheiß zu unterstellen, den ich nicht gesagt habe.
Weil es ihn selber betrifft; weil er jemanden kennt den es stört; weil er nicht will das eine Gruppe von Personen pauschal herabgewürdigt o.ä. wird.
In der Regel ist es Unwissen und sollte man das nicht Aufklären?
Sorry, wenn ich dich mit deinen Worten verletze (ich lasse mal das zitieren diesmal). Lassen wir das einfach…
Es is eine Sache, dass ich am Anfang keine Jahreszahl genannt habe, weil ich (zu Recht oder Unrecht) erwartet habe, dass aus dem Kontext selbstverständlich ist, dass es mir um die Zeit geht, in der der Begriff mit politischer Korrektheit konfrontiert wurde und geändert wurde. Wenn aufgrund so einer Ungenauigkeit Missverständnisse entstehen, muss ich damit leben, dass ich das verursacht habe, soweit kein Problem.
Aber weiterhin zu ignorieren, was ich gemeint habe, nachdem ich es mehrfach klargestellt habe, und gegen Dinge zu wettern, die ich nicht gemeint habe, ist schlicht strohmännisch und diffamierend.
Ich werd’ die Moderatoren nicht auf den Plan rufen, indem ich es sage, aber Du kannst Dir denken, was ich Dir sagen will.
Den letzten Teil habe ich nicht ignoriert. Ich bin darauf eingegangen, habe es in Frage gestellt und du hast Quellen gebracht die dir zum Teil recht geben (was ich absolut akzeptiere), aber nicht vollumfänglich (auf was ich nur hingedeutet habe).
Du solltest dir nur eingestehen, dass du am Anfang Quatsch erzählt hast. “Soweit kein Problem” - man könnte auch einfach sagen - sorry, da lag ich falsch.
Long story short: Den Rest können wir gern per PM klären.