Wenn du nicht verstehst, dass sich einerseits Zeiten ändern und andererseits die defensive Haltung Deutschlands und Japans im zweiten Weltkrieg begründet waren, die Länder dann aber gemerkt haben, dass es doch besser ist, nicht völlig passiv zu sein, kann ich dir auch nicht weiter helfen.
Im Grunde ja. In einer internationalen Gemeinschaft muss man auch mal Dinge tun, die einem nicht so sehr gefallen. Dazu gehört eben an Militäraktionen von verbündeten Staaten teilzunehmen. Damit meine ich übrigens nicht, dass Deutschland von sich aus pro aktiv solche Einsätze durchführen muss, sondern dass man Aufforderungen von Bündnis-Partnern zu einem gewissen Grad nachkommen muss, sonst ist es eben auch kein Bündnis mehr.
Spaß beiseite: es ist eben eine Internetdiskussion. Wir haben einige im Forum, die sehr aktiv sind, aber so extrem weit links stehen und ideologisch verblendet sind, dass eine Diskussion auch trotz eigentlicher Eloquenz keinen Sinn macht. Politik im Internet eben.
Zur allgemeinen Diskussion: viele linke Forderungen sind komplett unrealistisch, weil sie rein ideologisch motiviert sind um ihrem Kernklientel gerecht zu werden. Sie wollen das, was einfacheren Wählerschichten / links-orientierten Wählern als “sozial gerecht” erscheint umsetzen ohne sich Sorgen um die Finanzierung zu machen - die von Leistungsträgern entrichtet werden soll. Es ist eine extrem kurz gedachte Politik, die letztendlich eben genau das ist: Klientelpolitik oder auch Symbolpolitik. Deshalb ist die Linke auch nicht regierungsfähig - Politik ist eben nicht “Das fände ich supa!”, sondern ein stetes Aushandeln von Kompromissen, die mit Extrempositionen nun einmal per se nicht vereinbar sind.
Linke Politik ist gut und sehr wichtig, denn so wichtig die freie Marktwirtschaft auch ist, komplett frei dürfen Unternehmen auch nicht handeln. Der linke, humanistische, Gedanke ist ein wichtiger Teil der Politik und muss immer ein Teil des politischen Handelns sein. Da braucht es dann aber Realpolitik und nicht Protestparteien wie Die Linke.
Und wenn du nicht verstehst, dass der Wandel eben politisch-ideologisch begründet war und nicht in einer ernsthaften Bedrohung, dann kann ich dir auch nicht weiter helfen.
Ich glaube, dass bringt nichts mehr weiter zu Diskutieren ich habe das Gefühl, das du nicht mehr wirklich auf die Bedenken im meinen Argumente eingehst. Ich hoffe, ich konnte dir vermitteln, warum ich am Anfang agree to disagree geschrieben habe. Ich finde einige deiner Aussage haben mich in meiner Meinung bestärkt.
Naja, da sind wir glaub ich schnell wieder in Definitionsproblemen. Ich würd Japan auf gar keinen Fall als geschlossene Gesellschaft bezeichnen wollen, auch nicht als geschlossener als viele andere Gesellschaften, die uns geographisch deutlich näher sind. Aber vielleicht interpretier ich dein “geschlossen” deutlich negativer als du das meinst. Richtig ist natürlich, dass die deutlich traditionsbewusster sind und sich bewusst gegen ein Zuwanderungsmodell entschieden haben, um ihre demographischen Veränderungen abzufedern. Vielleicht meintest du das ja mit geschlossen. Ich muss bei geschlossen bzw. offen immer an Poper denken und das meint, dann doch was anderes.
Für einen Kompromiss sollte man sich in der Mitte treffen. Dazu sollte man schon eher an einem oder anderen Ende der Skala sein, damit was Vernünftiges bei rauskommt. Oder gehst du immer gleich mit dem eigentlichen Kompromiss in die Verhandlungen? Komischerweise setzt die Linke, auch in den Regierungen in denen sie drin ist, nicht ihre in einigen Punkten Wahnvorstellungen um. Und auch komisch ist, das die Regierungen mit ihr irgendwie klappen.
Und einer Partei Ideologie vorzuwerfen ist mehr als putzig. Jede Partei, auch die “Realisten”, wer immer das deiner Meinung nach sein soll, folgt einer Ideologie.
Zb der Punkt der Überwachung des Verfassungsschutzes, egal ob nun AfD oder die Linke, was soll es denn bringen zu wissen das der nun den Kontakt zu Leute hat, die dann wiederum ihre Kontakte haben. Keiner der Leute würde das Risiko eingehen nun wirklich relevante Dinge zu tun. Ich kann eine Überprüfung verstehen, aber eine ständige Kontrolle ist Sinnlos und Verschwendung.
Und der Fall Ramelow ist aber immer noch offen und wird am ende endlich mal Licht dahin bringen was denn nun genau diese Überprüfungen gerechtfertigt haben soll.
Der Wandel ist darin begründet, dass die BRD mit der Zeit nach und nach unabhängiger von den Alliierten wurde und diese Deutschland mehr und mehr Spielraum gelassen haben. Der Schritt, sich an internationalen Einsätzen zu beteiligen, ist da nur einer von vielen, die dazu führten, dass Deutschland wieder als vollwertiges Mitglied der internationalen Gemeinschaft angesehen wird.
Dieser Wandel folgt also nicht aus einer politischen Ideologie, sondern ist einfach die logische Konsequenz aus dem Ziel der Alliierten, Deutschland vom “Kriegstreiber” zu einem wichtigen Partner zu machen.
Bei den Japanern war das eig. recht ähnlich. An deren Verfassung hat die USA auch mitgewerkelt und das Land mit entsprechenden Paragraphen “ruhig gestellt”. Dass man sich davon jetzt lösen will und generell auch Bündnisse mit anderen Ländern eingehen will, ist sicher nicht rein politisch-ideologisch begründet, sondern auch inhaltlich.
Du sagst immer nur die Linke ist Links und die Linke und ja du hast Sachen aus dem Parteiprogramm angeführt, wenn du die Dinge so siehst ist das okay, aber was davon war Verfassungsfeindlich?
überspitzt:
heute die linke wählen, ist so wie in den 1970ern NSDAP (wenns gegangen wäre)
Das die SED Vergangenheit vielen Wähler egal ist, heisst ja noch lange nicht, dass die Partei ideologisch sich im Rahmen des Grundgesetzes bewegt. Wenn man überhaupt irgendetwas im politisch Bereich überwachen musss, dann die Erben von SED und NSDAP. Wenn du meinst im Parteiprogramm steht nix böses(wären ja auch schön blöd, wenn sie da proletarische Revolution reinschreiben) und deswegen können die ja nur Gutes wollen, find ich das mehr als naiv.
Hieran sieht man, dass du so ziemlich gar keine Ahnung hast, wovon du eigentlich redest. Die Verfassungsänderung in Japan ist hauptsächlich in einem neuem Nationalismus begründet, sowie der Panikmache vor Nordkorea und China. Abe nutzt das typische Mittel, der Projektion von Problemen auf einen äußeren Feind, um von innenpolitischen Schwächen abzulenken. Das hat nichts mit “vollwertiges Mitglied” oder “logische Konsequenz”. Das ist wiederaufflammender Militarismus zum Zwecke der Ruhigstellung des eigenen Volkes. Ergo, reine Ideologie und keine sachliche Notwendigkeit. In Deutschland verhält sich das ähnlich. Aber ich hab jetzt wirklich keine Lust mehr darüber zu diskutieren, weil wir uns jetzt seit mehreren Posts eh nur noch im Kreis drehen.
Wie Begründen, bei der Verfassungsschutz frage war dein einziges Argument, das ich mir das doch mal rechts vorstellen soll. Und das die Linke für dich wie die Rechte ist, was es aber auch nicht genau macht.
Ach ist das so? Schön das du mich so kennst und keine Angst das Thema habe ich für mich eingehend abgeklopft. Und noch mal zum Thema sie würden doch nicht
Auch hier kann ich wieder nur nach Bespielen fragen
Ist das nicht ein Widerspruch? Wir wurden unabhängiger von den Allierten, indem wir mehr mit ihnen zusammenarbeiten? Insbesondere mehr militärische Aktionen, die klar gegen unser GG verstießen? Findest du es nicht merkwürdig, dass Deutschland als “wichtiger Partner” nun mehr Kriege führt, als zu Zeiten wo wir ach so abhängig von den Besatzern waren? Wir sind doch jetzt auch Kriegstreiber, auch wenn unsere Effizienz und Schlagkraft leider nicht mehr auf Welt(kriegs)niveau liegt.
Was du betreibst ist schlichte schön Sprecherei.
Nur so nebenbei, den Reflex habe ich bei dir in 80% der Fälle und ich versuche trotzdem weiter mit dir zu reden. Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass Rechte sich irgendwie schneller aus einer Diskussion mit Vorwürfen auf die Gegenseite verabschieden?
Herzlichen Glückwunsch! Du hat verstanden, was Politiker machen. Ich gratuliere dir.
Wir drehen uns unter anderem im Kreis, weil du mir Wörter in den Mund legst und verschiedene Aussagen vermischst. Die Terme “vollwertiges Mitglied” oder “logische Konsequenz” habe ich bzgl. Japan gar nicht verwendet.