Afghanistan- Die letzen Tage

Dafür haben sie alles andere, was man braucht. Hubschrauber und jedwedes andere denkbare Gerät.

Ich denke nicht, dass mehr Truppen notwendig gewesen wären, sondern effektive Hilfe bei Infrastruktur und Institutionen

Naja, sowas ist vermutlich auch immer einfacher gesagt als getan :sweat_smile:
Alleine schon die geografische Lage macht das zu einer Mammutaufgabe, wofür 20 und wahrscheinlich auch 50 Jahre nicht ausreichen werden.
Du bist umzingelt von Staaten die „nicht das Beste“ von dir wollen und wirkliche Güter für den Export gibt es auch nicht derzeit im großen Stil.
Selbst wenn es da was abseits von Drogen gäbe hättest du noch nicht mal Hafen um es raus auf die Welt zu bringen.

Alles in allem eine (fast) nahezu unmögliche Aufgabe. Die Amis müssten dazu noch 100 Jahre dort bleiben um etwas zu erreichen.

Deutschland oder auch Süd-Korea hätten sich schließlich auch nicht so entwickeln können wenn die Amerikaner nicht über mehrere Generationen die schützende Hand drüber gehalten hätte.
Aber damals gabs halt auch noch den Kommunismus als den großen Feind.

Mir war gar nicht klar, wie wenige US Soldaten noch dort vor Ort waren, die letzten Monate.

aber wenn man das mal in Relation setzt, ist es ein absoluter Wahnsinn was man da jetzt ausgelöst hat, nur um sagen zu können „wir sind raus aus Afghanistan“

Man wird den Zeiten noch nachtrauern

US-Truppen stehen seit 1945 in Deutschland und Europa. Amerikanische Soldaten bewachen seit Jahrzehnten den Arabischen Golf und den Nahen Osten. US-Truppen sind seit 100 Jahren im Pazifik und dann in Ostasien stationiert. Hunderttausende Soldaten an 170 Standorten. Und niemand redet davon, sie abzuziehen (außer dem irrlichternden Trump, der Soldaten durch Sanktionen gegen die ganze Welt zu ersetzen gedachte).

In Afghanistan ging es schon lange nicht mehr um große Kampfeinsätze, sondern um schlichte Präsenzdemonstrationen. Die USA hatten zuletzt 2.500 Soldaten im Land, ein Wachbataillon mit angeschlossenem Luftstützpunkt, mehr nicht. Warum war es so wahnsinnig wichtig, die abzuziehen?

Wenn in einigen Monaten die Taliban das ganze Land beherrschen, wenn Schulen geschlossen, wenn Afghanen im ganzen Land aufgeknüpft und gesteinigt werden, wenn die Musik verstummt, wird niemand diese Frage befriedigend beantworten können. Aber wenn die Taliban dem „Islamischen Staat“ seine Basis genehmigen und vielleicht Al-Kaida und wem sonst noch, dann dürfte die Afghanistan-Frage neu gestellt werden. Dann wird man den Zeiten nachtrauern, als 2.500 US-Soldaten und ihre europäischen Verbündeten Talibanistan vorerst verhindert hatten.

tja „Monate“ sind nun nur noch Tage
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-08/afghanistan-truppenabzug-nato-usa-joe-biden-taliban-vormarsch-5v8/seite-2

Bis auf den Faktor der unliebsamen Nachbarn trifft alles auch auf Österreich nach dem 2.WK zu.

Na ich denke schon
Angrist hatte das schonmal gepostet, auch mit einem Artikel der Washington Post

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So Vergleiche finde ich schwierig.

Da gibt es - neben heutzutage unrealistischen Truppenstärken, die @Ajantis erwähnt hat - so viele andere Aspekte, die den Aufbau eines funktionierenden Staates in Deutschland/Österreich einfacher gemacht haben.

Das Bildungsniveau der Bevölkerung und die Industrialisierung der Länder waren auf einem vollkommen anderen Niveau, was den wirtschaftlichen Aufschwung und damit Stabilität begünstigt hat.

In Deutschland/Österreich gab es keine Clans, die in Territorien geherrscht haben. Keine religiösen Extremisten. Kein nennenswerter Widerstand von irgendwelchen Gruppen nach dem Krieg, der das Land gelähmt hätte. Die Länder haben es auch aufgrund bestehender Strukturen schnell hinbekommen, vernünftige Verwaltung/Bürokratie aufzubauen. Kein Kulturclash mit den Besatzern. Usw.

In Afghanistan haben so viele Basics gefehlt.

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Mann kann darüber streiten wie sehr, und wie lange noch, aber ich würde behaupten die USA haben das ganz gut im Irak hinbekommen. Zumindest die Armee zu organisieren, und sie haben es geschafft den IS Militärisch zu besiegen.

Achtung Bildquelle

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani ist nach Angaben der russischen Botschaft in Kabul mit vier Wagen und einem Hubschrauber voller Geld aus dem Land geflohen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA. Ghani habe demnach noch Geld zurücklassen müssen, da nicht alles hineingepasst hätte. „Vier Autos waren voll mit Geld. Sie versuchten, einen weiteren Teil des Geldes in einen Hubschrauber zu stopfen, aber es passte nicht alles hinein. Und ein Teil des Geldes blieb auf der Rollbahn liegen“, zitiert RIA Botschaftssprecher Nikita Ischtschenko.

Gut, das war schon höher.

Die wurde gerade in Ö de facto komplett weggebombt, wenns nicht vorher schon die Nazis ruiniert haben. Du unterschätzt gerade sehr, wie krass Österreich nachm 2.WK am Boden war.

weder das, noch

hat ieine Aussagekraft über das potentielle Wirtschaftswachstum.

Und jetzt stell dir die Frage, warum.

Welche denn? Wurde alles weggebombt oder von den Nazis selbst zerstört.

Sorry, aber das stimmt so überhaupt nicht.

@Sedov8 ich denke, dass das „wie lange noch“ egal ist. Die USA hätten noch 50 Jahre in Afghanistan unterwegs sein können. Solang sie an den grundsätzlichen Dingen nix ändern, wird das Talibanproblem weiterbestehen.

Noch fragwürdiger als die Bild ist die Primärquelle:

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Also, so wie sich das anhört (auch von Seiten der US-Experten-Interviews), denke ich mittlerweile sogar eher, dass die USA Afghanistan einfach fallen gelassen haben.
Die Nachrichtendienste werden wahrscheinlich recht akurat über die Lage berichtet haben und nachdem der Biden-Administration präsentiert wurde, dass all die Milliarden Dollar und Hilfen jedweder Art der letzten 20 Jahre bis jetzt überhaupt nicht Frucht getragen haben - wie man jetzt auch in erschütternder Art und Weise sieht - hat man Afghanistan letztlich komplett aufgegeben.
Die Fehleinschätzung lag so gesehen vielleicht „nur“ in der Geschwindigkeit, mit der Afghanistan und vor allem Kabul nach dem US-Rückzug in die Hände der Taliban gefallen sind und nicht, dass das passieren wird. Und diese Fehleinschätzung fliegt jetzt den USA um die Ohren, auch mit der Saigon-Verbindung.
Man hat erkannt, dass die USA 20 Jahre lang einen leeren, zum Scheitern verurteilten Staat aufgebaut haben und hat kapituliert. Die Fehler liegen nicht nur bei Biden. Es waren immerhin 20 Jahre. Er ist jetzt eben derjenige, der diesen Schritt gegangen ist und damit dieses ganze 20-jährige Desaster ausbaden muss.

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Das schließt meine Aussage ja nicht aus.

Aufmerksamkeit geben ist dann natürlich noch besser, abesehen davon dass das hier nichts im Thread zu suchen hat.

Wie verzweifelt kann man sein?

deswegen auch die Warnung,

Dass Industrie usw. in Deutschland/Österreich weggebombt wurde bedeutet nicht, dass Know-How komplett verschwunden ist. Wie auch bei der Infrastruktur konnte man nach dem Krieg auf bestehendem Wissen und Strukturen aufbauen - das ist was vollkommen anderes, als in einem Land ganz von vorne anfangen zu müssen.

Und selbstverständlich können religiöse Extremisten, komplizierte Machtverhältnis aufgrund der Einflussnahme von Clans usw. die Stabilität und die wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflussen.

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die sache ist,w enn sie sich oben festhalten können oder verstecken können, werden die spätestens im Flug erfrieren.

Was Trump angerichtet hat, und was einige Personen immer gefordert haben (ja, Deutsche Parteien) mit dem Abzug der Truppen, sehen wir nun die Konsequenz daraus.

Was WIR den Leuten JETZT anrichten, ist noch schlimmer als die Truppenpräzens.

Dann poste den Scheiß doch nicht meine Fresse

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Oder fallen runter wie man sehen kann …