Afghanistan- Die letzen Tage

Rückblickend muss man noch wirklich froh sein, dass die Amerikaner überhaupt so schnell reagiert haben und zumindest den Flughafen sichern konnten.

Mit der deutschen Lethargie wäre jede Hilfe zu spät gewesen.

Anscheinend hat man auch nur die 7 mitgenommen, da man schnell wieder starten musste. Die Start/Landebahn war wohl noch nicht zu 100% gesichert. Es ging hauptsächlich darum die eigenen Leute erstmal abzusetzen.

Am Montagabend war dort unter schwierigen Bedingungen ein A400M der Bundeswehr gelandet. Die Maschine setzte Fallschirmjäger ab, nahm auszufliegende Menschen an Bord und startete schnell wieder. Die Fallschirmjäger sollen nun US-Soldaten dabei unterstützen, auf dem Flughafen wieder Ordnung herzustellen. Die Bundeswehrmaschine war zuvor fünf Stunden lang über dem Flughafen gekreist, der wegen chaotischer Zustände auf dem Rollfeld vorübergehend gesperrt war. Mittlerweile starteten weitere Evakuierungsflüge von dort.

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alleine schon das feuern über Menschenmengen um sie auseinanderzutreiben und der Tiefflug mit den Appaches über die Landebahn um diese zu räumen.

Kein deutscher Offizier der danach noch seine n Rang behalten will, hätte sich das getraut zu befehlen,

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Das mag sein. Aber so wie Biden es beschreibt, war die ganze Zeit das Mindset: Die Gefahr für die USA war eliminiert, mehr wollte man nicht. Ehrlich. Auch wenn man sich das schon hat denken können. Egal, ob nun Demokraten oder Republikaner.

Ob man auf der Basis dann auch was verändern kann, wenn das eigentlich nie dein Ziel ist… Mit den ganzen Unstimmigkeiten, wie stark die afghanischen Truppen jetzt wirklich waren. Viel Geld hineingepumpt. Am Ende ist es dann ein Kartenhaus gewesen.

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„Ein“ einziges Mindset wird es in den USA doch sicher genauso wenig gegeben haben, wie in Deutschland. Gerade über mehrere Präsidenten und Parteien hinweg.
Ich denke da ist auch, zumindest zum Teil, der Versuch dabei es schön zu reden á la „Mission Accomplished“.

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Da war eben auch wohl extrem viel „sunken cost fallacy“ dabei.

Denke kein Präsident oder sonst wer wollte einfach abhauen, ohne etwas dort erreicht zu haben, nur erreicht man in dem Land eben nicht wirklich was.

Glaube das war nicht wirklich so gewollt.
Die haben einfach das Flugzeug gestürmt und der Pilot musste zwischen schlechten Lösungen wählen.

Das „USA, USA“ wirst du in dem Rahmen, egal ob nun Republikaner oder Demokrat im Weißen Haus immer haben. Gestern konnte man es bei der Ansprache von Boden hören, der nun auch schon in der Obama-Administration beteiligt war. Wieso sollte ich hier was anderes denken?

Ziel war die Gefahr für die USA zu beseitigen. Vielleicht hat man gehofft, dass man das Risiko da weiter niedrig halten kann, damit es sich nicht wiederholt. Ich sagte schon, falls es wieder ein 9/11 und ein Bin Laden gibt. Eliminiert man das Ziel einfach wieder und ggf. ist man dann gleich aus dem Land. Denn man hat nun das Beispiel Afghanistan in den nächsten Jahrzehnten vor Augen.

Ich korrigiere mich gern teilweise. Die Menschen, die vor Ort geschickt wurden, diese hatte ggf. die Hoffnung und Glauben etwas nachhaltig zu bewirken. Viele werden wohl aufgrund der Strukturen vor Ort schnell auf den Boden der Tatsachen geholt wurden sein. Aber nun ja.

Wie schon gedacht ging es in dem Moment wohl nicht anders und wichtig war es die eigenen Truppen an den Flughafen zu bringen.

CDU-Außenpolitiker bestätigt: "Hatten nur einen Slot von 30 Minuten"
Mit dem ersten Bundeswehrflug in der Nacht sind nur sieben Personen aus Kabul ausgeflogen worden. Dies bestätigte der Bundestagsabgeordnete Johann Wadephul: „Das stimmt“, sagt der Unionsfraktionsvize im Deutschlandfunk. „Es sind nur sieben.“
Wadephul zufolge habe man nur einen Slot von 30 Minuten für die Maschine gehabt. " Und wir konnten nur die mitnehmen, die jetzt da waren . Es wäre auch unverantwortlich gewesen, weil gar nicht sicher war, dass die Maschine landen konnte, mehr dort jetzt schon zum Flughafen zu bringen."
Der wesentliche Zweck des Fluges sei aber gewesen, „robuste Kräfte“ nach Kabul zu bringen. Diese Soldaten würden nun die Voraussetzungen dafür schaffen, dass weitere Maschinen in Kabul landen und starten könnten.

Und wir haben selbst beim Schutz unserer eigenen Leute versagt…

US-Armee musste laut Bericht deutsches Botschaftspersonal in Sicherheit bringen
Laut einem Bericht des ARD-Hauptstadtstudios wäre die Evakuierung der deutschen Botschaft in Kabul um ein Haar gescheitert . Andere Länder seien am vergangenen Wochenende bei der Rettung ihres Botschaftsprsonals deutlich schneller gewesen, heißt es in dem Bericht. Die Deutschen hätten so lange auf dem Botschaftsgelände ausgeharrt , dass schließlich ein Transfer mit Fahrzeugen zum Flughafen nicht mehr zu verantworten gewesen sei.
Letztlich sei es die US-Armee gewesen, die das deutsche Personal in Sicherheit gebracht habe , heißt es in dem Bericht weiter: Am Sonntagmorgen habe ein von der Bundespolizei gesicherter Konvoi die Mitarbeiter zur US-Botschaft gebracht, von wo sie mit Chinook-Hubschraubern der US-Armee zum Flughafen geflogen worden seien.

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Hier auch nochmal ein kurzer Thread von Gebauer (Spiegel) zu der Landung und dem Ausflug heute Nacht.

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Kommt eben davon wenn man keine eigenen Kräfte hat und sich darauf verlässt das am Ende die Amis einen schon raushauen.

Und hier noch ne andere Sichtweise von einem Journalisten, der in den letzten Tagen immer ein bisschen näher dran war am Geschehen

CN: in dem Twitter-Thread sind auch wieder Bilder von Toten zu sehen, in dem Fall eine Person, die im Flug leblos außen an dem einen US-Flugzeug festhängt:

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Vor allem ist der Flughafen längst von den Taliban umstellt und man muss sich auf deren Gutwillen verlassen.

Afghanische Ortskräfte sind somit endgültig geliefert.

Sorry aber die US Truppen kontrollieren und sichern den Flughafen. Es ist doch klar, dass wir denen dort momentan unterstellt sind. Und wenn die sagen es kommt niemand in den Flughafen wenn kein Flieger da ist und nachts kann man keine Leute aus der Stadt zum Flughafen holen müssen unsere Truppen sich daran halten. Wir müssen denen dankbar sein, dass die überhaupt den Flughafen sichern und so viele Truppen entsenden. Ohne die Truppen ginge gar nichts mehr.

Dass man natürlich schon in den letzten Wochen reagiert haben sollte ist klar und dafür kann man die Regierungen (aller beteiligten Länder) durchaus hart kritisieren.

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Die USA hätten sich vor zehn Jahren aus Afghanistan zurückziehen sollen nach der Tötung von Bin Laden, was ja das größte Ziel der Operation war.

Tja, wer auf dem Tiger sitzt, kann eben schlecht absteigen, das war eben schon damals so.

Was genau hätte sich denn dann zu jetzt geändert?
Im Anschluss hätte man den Amis vorgeworfen sie hätten das Land auf halber Strecke im Stich gelassen.

Es hätte sich nichts geändert. Wo befand man sich denn jetzt? Auf halber Strecke oder Zielgeraden?

Letztendlich wäre es der USA doch egal gewesen, ob nun vor zehn Jahren oder jetzt. Oder wie soll ich Biden jetzt interpretieren? Es sind zu viele US-Bürger gestorben und es hat zu viel Geld gekostet, es sollen nicht mehr US-Amerikaner in einem inländischen Konflikt in einem anderen Land sterben.

Dann hätten wir halt die Diskussion 2011 auf einem niedrigeren Level gehabt und Afghanistan wäre zehn Jahre anders gewesen.

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Naja man muss anerkennen, dass Biden das auch schon seit knapp 10 Jahren so äußert.

Artikel von 2012

Artikel von 2012 memo von 2009

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