Afghanistan- Die letzen Tage

Zwei Threads, die heute Morgen las und eigentlich genau das wiedergeben, wie ich das sehe. Ggf. muss sich der BND ein wenig mehr öffnen, damit der Großteil der Bevölkerung eigentlich überhaupt weiß, was die machen oder tun. Was natürlich bei Nachrichtendiensten schwer ist. Aber immer dieses „Der BND ist so doof…“, „Der BND bekommt immer nur Infos vom CIA…“ und „Warum wusste der BND das nicht…“, wenn der BND mal wieder populär genannt wird in den Medien, ist auch immer so ermüdend und unwissend.

Da ich bei Said nun nochmal weitergelesen hab, auch noch ein guter Hinweis zu Meldungen und Quellen. Anscheind ist diese Ghani-Sache auch einer anonymen russischen Quelle entsprungen. Muss man hier auch immer abwarten und hinterfragen:

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Naja aber ins Nachbarland konnten Sie doch nehme ich an. Und anscheinend wollten die meisten ja auch garkeinen Flug nach Deutschland in Anspruch nehmen so wie das hier zumindest dargestellt wird. Und der Handvoll, die doch wollten hat man ja anscheinend sogar Tickets für einen anderen Flug bezahlt.

Jetzt rächt sich das ganze Visa Ding natürlich, das ist klar. Aber es ist nicht so, dass man sich vorher keine Gedanken gemacht hätte um die Beförderung der Ortskräfte.

Stellt sich halt die Frage wer genau für die Visa zuständig war. Das Innenministerium, dass das normal macht streitet das ja laut Artikel ab.

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Nein,
das Problem war ja, dass man das mit den VISAS nicht auf die Kette gekriegt hat.

Wenn ich nur an 5 von 500 Visas gebe, kann ich mich leicht hinstellen und sagen, dass die 5 keine Probleme hatten auszureisen.

Das mit den VISAS wurde ewig verschleppt, dann in letztzer Minute an eine UN Behörde übergeben (schön praktisch, so dass man die Schuld loswird) die aber quasi als die Taliban noch 20km vor Kabul waren, erst damit anfingen mal die Fingerabdruckgeräte auszupacken, geschweige denn dass sie wussten wie man sie benutzt.

Zugleich wurden die Ortskräfte von der GIZ nach deren Aussagen massiv unter Druck gesetzt, nicht mit Medien über ihre Lage zu sprechen.

:facepalm:

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Ich kenne einen alten Mann. Wenn du ihn fragst, erzählt er nicht viel von seinem früheren Arbeitsleben, aber irgendwas in der Verwaltung vom Landwirtschaftsministerium. So langweilig, dass sich genauere Fragen sowieso erübrigen :smile:
Von meiner Cousine weiß ich (die weiß es nur indirekt von ihrem Mann - sein Sohn), dass er in Wahrheit früher für den BND gearbeitet hat, in seinem Fall bedeutete das: Die Russen abhören. Ich denke, es hat seine Gründe, warum diese Dinge nicht öffentlich gemacht werden. Sie kennt auch keine weiteren Details.
Aber ja, interessant wie viele Leute offenbar viel mehr zu wissen meinen und Qualitätssiegel auf Twitter verteilen :smile:

Ja der BND bzw alle nachrichtendienste haben das Problem

-jeder glaubt sie können alles wenn sie wollen, was aber einfach nicht stimmt, selbst der CIA kann nicht alles, irgendwo fehlen immer Geld oder Zeit oder Personal.

Plus sie dürfen sich eben von Amts wegen nicht verteidigen.

Wenn eine Merkel sagt „der Andi Scheuer hat X verbockt,“ dann kann der Andi Scheuer Verträge hervorziehen und sagen „nein das habe ich hier am X schon an Merkel geschrieben,“

Nachrichtendienste können das nicht, weswegen sie von Politikern gerne als Sündenböcke herangezogen werden, weil sie sich eben nicht verteidigen können, da sie nicht dinge offen legen dürfen die geheim sind oder einfach sagen können „nein wir haben merkel oder AKK schon vor 1 Jahr auf Z aufmerksam gemacht“

Die Taliban hätten das rote Parteibuch für etwas »Offizielles« gehalten und ihn durchgelassen. »Das sind alles Analphabeten, dafür sind sie weltbekannt«, erklärte der 33-Jährige. Sein Parteibuch habe ihm letztlich »das Leben gerettet«.

Nette Nachricht am Rande… Allerdings scheitert es da scheinbar auch wieder an der Bürokratie :woozy_face:

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Anscheinend nicht:

Der Kasseler Asib Malekzada steckte seit Tagen in der afghanischen Hauptstadt Kabul fest. Von dort wollte er seine Verlobte nach Deutschland holen. Am Mittwochnachmittag (18.08.2021) wurden beide ausgeflogen.

„Wir sind jetzt sicher im Flieger“, schreibt Asib Malekzada in einer Textnachricht um 16.35 Uhr deutscher Zeit. „Die Deutschen hier vor Ort sind sehr hilfsbereit und strukturiert.“ Die Stunden und Tage davor in Afghanistan waren für den 32-jährigen Kasseler und seine Verlobte* Stunden der Angst und Unsicherheit. Seit Mittwochnachmittag sind die beiden auf dem Weg nach Deutschland. In Kassel, wo Malekzada seit mehr als 20 Jahren lebt, wollen sie bald heiraten.

Wie sagt man, da ist der Spiegel-Artikel wohl nicht up-to-date.

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Oh na das ist doch erfreulich!

Good old rassistisches Patrichiat. Die Frau ist ein wehrloses Opfer, welches man retten kann und der Mann ein Täter, den man lieber nicht hier hat.

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Falls ihr euren Abgeordneten schreiben wollt. Hier wird euch angezeigt, wer für euch zuständig ist und ihr bekommt ne Mailvorlage zum editieren/versenden.

Tja dachte, es dauert noch eine Woche bis die Fassade der „Guten Herrscher“ fällt

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Zumindest bis die Amerikaner ausser Land sind dachte ich auch das sie solche Methoden nicht anwenden.

Leider hinter der Paywall, scheint aber ein interessantes Interview zu sein.

Inzwischen wurden in 11 Flügen 1649 Menschen von der Bundeswehr aus Kabul gerettet. Das KSK will jetzt mit Hubschraubern auch Leute in anderen Teilen der Stadt und des Landes retten, die es nicht zum Flughafen schaffen.

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Nicht ungefährliche Sache, hoffentlich wird das alles gut gehen!
Aber gut und richtig, das sie jetzt wenigstens versuchen wollen die Menschen so da rauszuholen. Respekt das man sich dafür entschieden hat.

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Je nachdem wie man es eben schafft die Ortskräfte zu informieren und ob diese Pick Up Points eben geheim bleiben.

Nur eben die Transportkapazität, man hat eben bei der Bundeswehr nichts was den US Chinooks entspricht im Bereich Transportkapazität bei den Helikoptern.

Das ist im Übrigen das Szenario was ich bei der KSK-Diskussion ansprach, warum man so eine Einheit noch benötigt und in ein Krisen- und Kriegsgebiet halt keine Bundespolizei-Einheit verschickt. Ist fast derselbe Fall wie in Ruanda, wo Deutschland nicht fähig war seine Bürger etc. zu retten, da niemand in dem Szenario ausgebildet war oder technisch ausgestattet. Damals mussten es die Belgier machen.

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Vllt noch passend dazu wie es den Schweizern ergeht:

Die Schweiz arbeitet derzeit ebenfalls daran, rund 280 Personen aus dem Land zu bringen, darunter lokale Mitarbeitende des Bundes und deren Familien sowie Schweizer Bürgerinnen und Bürger.

Da die Schweiz nicht über eigene Transportflugzeuge verfügt, sind die Elitesoldaten auf Hilfe angewiesen, um die Geretteten in die Schweiz zu bringen. Einerseits hoffe man, dass die Amerikaner bald wieder zivile Flugzeuge am Flughafen landen lassen, mit denen die Ausreise dann erfolgen könnte, so Lenz. Ausserdem bestünde die Hoffnung, dass die Amerikaner oder die Deutschen die zu evakuierenden Schweizerinnen und Schweizer ausser Landes bringen. «Beim Ausfliegen des lokalen Personals hilft man sich immer wieder gegenseitig aus», so Lenz.