Afghanistan- Die letzen Tage

Wieso nicht? Ich hab so meine Zweifel, dass ein unausgebildeter Haufen so leicht ein Land einnimmt.

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Nun, ich denke mal ein Großtteil wird von den US-Besatzungstruppen damals ausgebildet worden sein. Natürlich eigentlich im Dienste der afghanischen Armee/Polizei. :wink:

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Gab es irgendwo nennenswerten Widerstand? Nach allem was man so mitbekommt, spazieren die einfach so in die Städte rein, und das ist dann die „Eroberung“.

Auch das muss geplant und organisiert werden. Solche Blitzkriegsaktionen würden sonst nicht funktionieren.

Das hat doch nicht mit Blitzkrieg zu tun, wenn es so gut wie keine Kämpfe gibt.

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Könnte ich verstehen, wenn man es hier mit 50000 Taliban zu tun hat und dem gegenüber 10.000 Leute von der afghanischen Armee stehen, so wirkt es aber für mich irgendwie nicht.

Kommt mir so rüber als haben ein paar Tausend Taliban ein ganzes Land binnen kurzer Zeit eingenommen.

Ein Großteil wird wohl zu den Taliban übergewandert sein oder waren es schon immer. Die werden schon ihre festen Strukturen innerhalb der afghanischen Bevölkerung haben. Da kann dann auch kein großer Widerstand kommen, wenn man vieles bereits unterwandert hat.

Dann wär doch das Gegenteil der Fall. Wenn du mit Masse angreifst, brauchst du weniger gut ausgebildete Soldaten. Kleinere Trupps müssen ja dann effektiver Sein, um dieselbe Wirkung auszulösen.

@Marcey747 gerade die Blitzkriegtaktik legt großen Wert darauf Kämpfe eher zu vermeiden, um Ressourcen und Truppen zu sparen.

Es gab nun genügen Aussagen, dass die Zahl der afghanischen Sicherheitskräfte auf dem Papier gut aussahen, aber auch mit einem Sternchen versehen werden sollten.

Die Taliban ist nicht der IS, sondern viel tiefer verwurzelt in Regionen und Leben. Da gab es auch Zahlen von einem harten Kern an Kämpfern und dann Zahlen, die man anfügen kann aufgrund von anderen Milizen. Wie hieß es im BBC-Bericht, fast wie ein Franchise. Und wenn man andere Berichte liest, dann hat die Taliban auch im letzten Jahr über 1 Mrd. Dollar gemacht. Arm sind sie nicht.

In den weiter oben verlinkten Politico-Artikel stehen ein paar gute Details zur Armee, wieso es nun so schnell ging.

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Hier gibts ein paar Infos:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-08/afghanistan-einsatz-usa-nato-truppenabzug-beteiligung-verantwortung

Natürlich hätte der Einsatz der USA und der Nato nicht so überstürzt enden dürfen. Aber das ändert nichts an ein paar grundsätzlichen Fakten. Die afghanische Armee besteht aus 300.000 Soldaten, zumindest auf dem Papier. Den stehen nur schätzungsweise 75.000 Kämpfer der Taliban gegenüber. Rund 83 Milliarden Dollar steckten die Vereinigten Staaten in Ausrüstung und Ausbildung des afghanischen Militärs – dennoch ergab sich die Armee am Ende ohne Gegenwehr den Taliban. Die Soldaten wollten nicht kämpfen für eine durch und durch korrupte Regierung, die sie an ihren Einsatzorten manchmal nicht einmal mit Lebensmitteln versorgte.

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Das wird der Punkt sein. Weniger die Überzeugung der Taliban, viel mehr die Perspektivlosigkeit. Selbst wenn man Stand gehalten hätte, die kämpfe hätten sich wahrscheinlich über Jahre gezogen, mit tausenden von Toten. Nicht nur Soldaten, auch die Zivilbevölkerung hätte unter einem jahrelangen Bürgerkrieg gelitten.

Vielleicht war es die berühmte Wahl zwischen Pest und Cholera.

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Das ZDF hat noch einen Artikel dazu veröffentlicht.

Hat es denn überhaupt in der Vergangenheit mal iwo geklappt, das nach dem Abzug der „Schutzmacht“ des „besetzte Land“ nicht in den vorherigen Zustand zurückfällt? :thinking:

Vermutlich sind 20 Jahre auch einfach zu kurz um eine dauerhafte Veränderungen zu erreichen und man das Land sich selber überlassen kann. :thinking:
Man stelle sich vor die Amis hätten Deutschland in den 60er einfach „alleine gelassen“.

Österreich nachm 2.WK zb. 10 Jahre haben da gereicht.

Die haben allerdings auch quasi keine Gegenwehr.

Wie können die dann seit 40 Jahren gegen technisch und zahlenmäßig überlegene Feinde (erst die Sowjets, dann die Amis) bestehen? :sweat_smile:

Wie siehts denn im Irak aus?

Da „verzögert“ sich der Abzug

US-Etikettenschwindel im Irak? - Gudrun Harrer: Analysen & Kommentare - derStandard.at › Diskurs

Auch sonst nicht allzu rosig:

Bei der Protestbewegung und ihren Unterstützern hat Kadhimi massiv an Ansehen verloren, was er bei den Wahlen zu spüren bekommen könnte: Er konnte die Gewalt gegen sie nicht, wie versprochen, stoppen. Etwa 600 Demonstranten wurden seit Herbst 2019 getötet, eine Welle von Verschleppungen und Morden an Aktivisten und Aktivistinnen erinnert an die finstersten Zeiten: Erst vor drei Tagen wurde in Basra Ali Karim erschossen, er ist einer von mindestens dreißig Mordopfern. Die Proteste richten sich gegen die Politik der konfessionell geprägten, vor allem schiitischen Parteien, die immer nur die eigene Klientel bedienen.

Deutschland? Wir waren bis 1990 besetzt und siehe da, wir sind nicht wieder zur Diktatur und Faschismus zurück.

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Naja gut, Österreich hat auch alles dafür getan als kleines Opfer zu wirken, obwohl sie dies nie waren, sondern Täter. Die Alleierten brauchten nur eben Verbündete gegen Russland.