SEGA, Sony und Microsoft haben damals alle Geld in die Hand genommen um exklusive oder zeit-exklusive Spiele zu kaufen. Anders kannst du auch nicht in einen Markt mit einem (fast) Monopolisten eintreten. Kurzfristig war es auch scheiße für den Ottonormalbürger, aber langfristig gesehen war es wichtig um das Monopol zu brechen.
Ich bin zu alt um noch die naive Meinung zu haben “alles” gespielt haben zu müssen. Von dem her kann ich a) warten oder b) auch auf Spiele verzichten. Da breche ich mir keinen Zacken aus der Krone.
Warum ich den Eric Store / Launcher dennoch nicht mag?
Weil das Verhalten “Wir müssen nicht besser sein, nur die anderen schlechter machen” mich stört und ich auch die weiteren Praktiken teilweise bedenklich halte. (Ganz zu schweige von den eher komischen Erklärungsversuchen für dieses Verhalten) .
Ich entwickle einen Store / Launcher dem grundsätzliche Funktionen der heutigen Zeit fehlen (Einkaufswagen, Wunschliste, Bewertungen…) Der aber im Hintergrund ungefragt dubiosen Kram treibt.
Ich mache die Konkurrenz schlecht (seht her, die raffgierige Meute will so viel Geld der armen Entwickler) und präsentiere mich als so viel ethisch besser, dass einzige was ich aber machen kann ist Titel (teilweise sehr kurz) vor Release mit einem Haufen Batzen Geld (aus nächsten Liebe verzichtet sicher keiner auf die Userbase Bei Steak) zeitexklusiv einzukaufen.
Warum mich das stört, weil diese exklusivität in meinen Augen keine Konkurrenz schafft. Persönlich ist es mir egal, Ich kaufe eigentlich gar nicht mehr zu Release. Ich hatte gehofft, dass epic mit einem soliden Produkt um die Ecke kommt und dadurch tatsächlich für Konkurrenz sorgen kann, denn die hat steam tatsächlich nötig. Bisher war bei den Deals auch kein wirklich großer AAA Titel dabei, Der tatsächlich dafür sorgen könnte dass das aufgeht (mag vllt Bei Borderlands 3 klappen) aber wenn dass das einzige ist was sie können, dann sehe ich da eher ein weiteren rohrkrepierer in naher Zukunft und Steak immer noch machen was sie wollen.
Durchaus bezeichnend finde ich ja, dass von den verteidigern des Epic stores eigentlich immer nur phrasen kommen und so gut wie wie nie wirklich handfeste argumente. es kommen so dinge wie
“ist gut, dass steam endlich konkurrenz erhält, denn konkurent belebt das geschäft” - eine binsenweißheit die allein im gaming markt schon durch die exklusivlauncher einiger puplisher wiederlegt wurde. Von der restlichen realität im medienbereich oder gar dem weltmarkt mal abgesehen.
“steam muss sich ändern” auf die frage was sich denn ändern muss kommt dann aber nicht steam bezogenes sondern dinge wie HL3, portal 3 oder ein besseres anti-cheat in CS:GO. alles dinge die absolut nichts mit steam zu tun haben und bei denen der “druck” durch epic maximal als randeffekt zu änderungen fürhen wird.
“exklusivität ist doch gar nicht so schlimm” doch ist es. weil es die angebliche konkurrenzsituation nämlich nicht schafft, sondern völlig untergräbt. wenn ich die nutzer dazu zwinge, genau eine plattform zu nutzen und ich durch die exklusivität auch noch den preis völlig frei festetzen kann, da ein Preiskampf nicht stattfindet, ist das das gegenteil von Kundenfreundlichkeit und offenheit.
“monopole sind immer schlecht und sie müssen zwingend gebrochen werden” ganz davon abgesehen, dass mir auch hier keiner derjenigen, der die aussage getroffen hat, bisher sagen konnte, was die negativen auswirkungen für den konsumenten durch das steam-“monopol” waren, ist diese aussage auch mal wieder eine binsenweisheit ohne viel wahrheitsgehalt. es gibt genügend monopolstellungen die absolut essenziell sind und wo eine untergrabung dieses monopols eine verschlechterung des zustands für die meisten dar stellen würde.
“epic hat doch gar keine andere möglichkeit als exklusivtitel” noch so ein quatsch argument. wenn epic die geringere marge einfach auf den preis umsetzen und dementsprechend steam um mehr als 10% im preis schlagen würde, hätte man einen wunderbaren einstiegspunkt in den markt gehabt.
Achtung es folgt ein Text der eventuell etwas länger ausfällt. Ich versuche hier sachlich zu bleiben und, mit meinen Möglichkeiten, nachvollziehbar argumentieren.
„Warum ich als Indie Developer den Epic Store mag und mir heute dort Borderlands 3 vorbestellt habe, trotzdem kein Steam-Hater oder Epic-Lover bin“
Es kommt irgendwann der Punkt, an dem du dein Indie Spiel finanzieren und dementsprechend kalkulieren musst, eventuell auf der Suche nach einem geeigneten Investor/Publisher bist.
Du rechnest also und stellst fest, ok ich brauche 100.000 € um mein Spiel zu produzieren. Ich entwickle mit der Unreal Engine und muss also (ACHTUNG: Store unabhängig!) 5% an Epic am Ende abgeben.
Veröffentliche ich auf Steam, kommen nochmal 30% drauf, daraus ergibt sich: 35% meiner Einnahmen muss ich an Epic und Valve abgeben. Ergo muss ich mit meinem Spiel (100.000 € Produktionskosten die der Publisher trägt) 135.000 € einnehmen, um auf 0 rauszukommen und dem Publisher sein Geld zurückzugeben. (ACHTUNG: Vereinfacht, bei 135.000€ Einnahmen wäre man real nicht bei 0 etc., aber rudimentär kann man das so sagen.)
Bei Epic habe ich 12% Abgaben also wären bei gleicher Rechnung nur 112.000€ nötig. Welches Angebot für einen Publisher/Investor attraktiver klingt sollte hier klar sein.
„Epic lockt mit Exklusivität Nutzer“.
Hier bin ich immer überrascht über den Aufschrei denn: Kein Spiel im Epic Store (außer Fortnite) ist wirklich Exklusiv. Man kann das Spiel lediglich im Epic Store früher erwerben, ist aber nie gezwungen dazu, man kann ein paar Monate warten und dann das Spiel einfach bei Steam erwerben.
Achja und welches Diablo Spiel (ACHTUNG: Diablo 1 seit kürzlich tatsächlich bei GOG zu erwerben) kann man nochmal ohne den Blizzard Launcher spielen?
Welches Zelda/Mario Spiel kann ich spielen ohne mir Nintendo Hardware zu kaufen? (Erinnert sich jemand an den grausamen Wii Internetzugang?)
„Epic lockt Entwickler mit Geld und wir haben garnichts davon!“
Dieses Argument stimmt zum Teil und ja, Epic „kauft“ sich momentan das Recht, bestimmte größere Spiele auf ihrer Plattform zuerst zu veröffentlichen.
Aber was keiner mitbekommt: Steam macht das genau so, ja sogar schlimmer, sie bevorzugen große Entwickler und lassen die Kleinen außen vor (Geekwire - Steam revenue sharing tiers)
Es ist also keiner der Engel auf Erden und auch hier regiert das Geld.
Zusätzlich haben Indie-Entwickler endlich wieder die Möglichkeit, ein attraktives Angebot an einen Publisher/Investor zu stellen und somit werden wieder mehr Indie Entwickler die Stufe des ersten Releases erklimmen, da das finanzielle Risiko wesentlich geringer ist.
Ja, dem Epic store fehlen noch viele Features, und man hätte eventuell mit dem Release warten sollen bis manche (2019-konforme) Funktionalitäten implementiert sind. Viele dieser Dinge werden aber laut offizieller Roadmap schon bald eingeführt.
Auch hier: Sie werden kommen, man muss leider warten und Steam hat sie eben bereits.
(Aber bis September z.B. ist dann schon ziemlich viel da?)
Ich habe sehr viele Spiele auf Steam und genieße die komfortablen Funktionen wie Cloud-Saving und Offline-Modus aber hat schonmal jemand versucht auf Steam ein neues Spiel für sich zu entdecken? Also nach Geschmack und Tags filtern. Ohje was muss ich mir da alles ansehen. Nach 40 Minuten hab ich nichts gefunden aber auch keine Lust mehr, mich durch weitere 20 Seiten zu wühlen.
Oh was ist das? ACHTUNG: Sexual Content und Witz zur Auflockerung an dieser Stelle.
Und jeder der bis hier durchgehalten hat, darf mich gerne eines besseren Belehren bzw, bin ich immer für (sachliche) Diskussion zu haben.
Ich werde aber weiterhin, wenn ich die Möglichkeit bekomme, Entwickler unterstützen und dennoch meine Spiele bei Steam, Epic, GOG oder wo ich Lust habe kaufen, was mir (noch) keiner wegnimmt
Achja: Bohnenliebe und seid lieb Zueinander.
P.S. Borderlands 3 zum Beispiel ist mit der Unreal Engine entwickelt, deshalb habe ich es bei Epic vorbestellt (siehe oben zu Entwicklern.)
Nein, denn wie wir festgestellt haben geben die Publisher den Preis vor und nicht Epic.
Verstehe nicht was du hier meinst, inwiefern ist das widerlegt?
Konkurrenz ist immer gut für den Verbraucher denn nur wenn es Konkurrenz gibt muss sich der ehemalige Monopolist langsam mal überlegen wie er seine Kunden zufrieden stellt.
Steam müsste sich zum Beispiel mal in die Richtung ändern dass sie nicht jeden Dreck in ihren Store lassen und dann später die Verantwortung komplett von sich schieben.
Jetzt ist es also plötzlich schlecht für den Käufer wenn es nur eine Plattform gibt weil die dann den Preis festlegt? Bei Punkt 1 behauptest du noch das Gegenteil.
Abgesehen davon geht es hier um einzelne Spiele die für einen gewissen Zeitraum exklusiv sind. Klar, am geilsten wäre es wenn alles gleichzeitig und überall verfügbar wäre. Aber wenn kurzzeitige Exklusivität der Preis ist den ich zahlen muss damit ein Großteil der Spiele später nicht mehr nur exklusiv auf Steam verfügbar ist dann nehme ich den gerne in kauf.
Die negativen Auswirkungen von Monopolen hast du selbst unter Punkt 3 angeführt.
Welche Monopole wären denn solche die absolut essenziell sind?
Und wieder: Wir haben bereits festgestellt dass Epic den Preis nicht vorgibt.
Wenn Entwickler/Publisher Spiele nur im eigenen Store anbieten sagt doch kaum (noch) wer was. Es jammert ja auch keiner dass Fortnite nicht bei Steam ist. Dass man zur Gewinn maximierung Spiele auf der eigenen Plattform exklusiv bringen will sollte nachvollziehbar sein.
Dazu, nach 6-12 Monaten ein Spiel auf anderen Plattformen zu bringen bringt am Ende ja nichts mehr. Die meisten kaufen Spiele kurz nach release oder gar nicht (bzw um 5,-im Sale).
Funktioniert bei mir ganz gut. Aber da das ja alles nur Algorithmen sind istsbklar dass es bei einem funktionieren kann, beim nächsten nicht.
Epic hätte mit Features/Preisen/sonstigem die Kunden an sich binden sollen. Nicht versuchen Fans zu zwingen zu ihnen zu kommen. Wie schon mehrfach gesagt, ich hab mich anfangs gefreut dass sie auch in den Ring steigen, aber wie sie es machen hat mich so verschreckt dass sie und alles was mit ihnen zutun hat auf meiner Boykott Liste stehen.
Edit:
Aber interessant das mal von Seite eines Entwicklers zu lesen was sie dazu sagen.
Lustigerweise hat steam erst Rückerstattung von gekauften Spielen eingeführt als GOG zu ner ernstzunehmenden Grösse gewachsen ist. Das Beispiel mit den Exclusivlaunchern ist halt einfach sinnlos weil diese nicht in Konkurenz mit Steam stehen wie das Wort Exclusiv ja schon sagt. Wenn es aber andere Anbieter gibt die die selben Dinge verkaufen wie man selbst ist man in einer Konkurenzsituation und dann profitiert auch der Kunde weil derjenige der dem Kunden ein besseres Angebot macht (das gilt nicht nur für den Preis sondern auch das drumherum, zb im Falle von GOG eigenständige Spiele ohne Plattformbindung) vielleicht nicht erfiolgreicher ist aber zumindest den konkurenten unter Druck setzt.
Persönlich finde ich den Epic-store die Krätze, kein Forum, keine Käuferbewertung, Exclusives (was das absolut letzte ist was ich auf dem PC will). Mag ne tolle Plattform für Spieleentwickler sein aber eben nicht für Kunden, von dem her ist steam im Moment nicht unbedingt im Zugzwang was Kundenservice angeht
Noch dazu, da ich jetzt die Aussagen von Sweeney gelesen habe. Solange Epic versucht mit Zeitlichen Exklusive Deals die Leute zu gewinnen stehen sie nicht in Konkurrenz mit anderen Stores sondern untergraben die Konkurrenz Situation.
Oh ja das Argument mit den „Exclusives“ ist tatsächlich brüchig.
Aber richtige „Exclusives“ haben sie ja weiterhin trotzdem nicht
Aber Sales zB. sind ja weiterhin nicht ausgeschlossen, auch im Epic Store oder habe ich was verpasst?
Aber müssten dann nicht auch Steam mit seiner Politik auf deiner „Boykott Liste“ stehen?
Verstehe ich nicht. Epic ist kein Konkurrent von Steam weil beide Spiele haben die es exklusiv in ihren Stores gibt? Ist Microsoft dann auch kein Konkurrent von Sony? Google mit Android kein Konkurrent von Apple? Was hat das denn mit den Exklusivtiteln zu tun?
Ich meinte dass sie zb über den Preis versuchen mehr kunden zu bekommen. Zb da sie ja 18%(?) weniger verlangen als zb Steam/GoG warum nicht zb 5-10% davon an den Kunden weiter geben?
Warum nixht ein Punktesystem wie Nintendo einführen. Zb pro Euro den du ausgibst bekommst du X Punkte. Punkte kannst du dann gegen Guthaben, Goodies etc eintauschen.
Das meinte ich mit Sales. Sorry wenn es unverständlich formuliert war.
Nein es gibt mehr als genügend Beispiele bei dem Konkurrenzkampf zum Nachteil der Kunden von statten ging. Aktuelles Beispiel wären zum Beispiel die Übertragungsrechte von sportereignissen, bei denen eine Konkurrenzsituation verschiedener Anbieter dazu geführt hat, dass man als Konsument nun deutlich mehr Dienste abonnieren muss und dementsprechend mehr zahlen muss ohne dass es der Qualität förderlich gewesen wäre.
Warum sollten sie dass, wenn sie das schon ewig als ihre Philosophie haben? Welche negativen Implikationen hat es für dich, wenn diese schrottspiele erscheinen?
Nein, Punkt 1 nicht verstanden. Der hat nicht explizit mit der preisbindung zu tun.
Der Grund warum die Spiele „exklusiv“ auf Steam erscheinen ist nicht steam. Steam hat explizit keine exklusivdeals, als Entwickler steht es dir völlig frei deine Produkte auch abseits von Steam gleichzeitig zu platzieren. Eine Exklusivität als Antwort auf Steam hat also keine moralische Rechtfertigung.
Stimmt nur finden diese bei Steam keine Anwendung. Im Gegenteil Steam ist deutlich günstiger für die Konsumenten als andere Plattformen wie PS oder Xbox.
Zum Beispiel alle staatlichen Monopole. Also u. a. das Gewalt- oder Justizmonopol. Generell ist es gesetzlich klar geregelt, wann ein Monopol als problematisch eingestuft wird und dementsprechend zerschlagen werden kann. Der Marktanteil ist dort neben den Auswirkungen auf den konsumentenmarkt eher ein randaspekt.
Auch und gerade im mittelständischen Bereich gibt es viele Monopole die geduldet werden, weil bestimmte Bereiche sonst gar nicht bedient werden würden.
Jep, darüber würde ich mich aber auch nicht beschweren, da hier kundenfreundliche transparente Mittel zum Konkurrenzkampf genutzt werden.
Ich möchte noch zu 1. Ergänzen (ACHTUNG: Als Entwickler, SIngle Player Spiel, Unreal Engine)
Wenn ich schon 30% zahlen muss, bekomme ich doch auch etwas dafür oder?
Steam: keine Features für Entwickler. Store ist riesig und überladen. Publisher muss (evtl.) riesige Marketing Kampagne fahren um das Spiel im Store irgendwie sichtbar zu machen.
Epic: Geben mir eine (zunächst sogar kostenlose) Engine die stetig um neue Features erweitert wird.
Mein Spiel wird sicherlich schnell gefunden, da das Angebot noch nicht so groß ist im Store.
Mein Spiel wird eventuell sogar von Epic selbst gefeatured (Indie Reel etc.).
Achja und das. Epic Mega Grant
Ich habe noch nicht gelesen dass sich Steam Spiele von sich aus aktiv als Zeitliche Exklusives holt.
Ein weiterer Punkt der mich weniger betrifft, aber einige verweigern Epic auch weil bei ihnen Tencent drin hängt und Tencent führt für die Chinesische Regierung die Online Überwachung und Zensur durch.
Weil sie es aufgrund ihrer „Monopol-Stellung“ ja momentan nicht brauchen, irgendwie auch ein blöder Vergleich…
Aber genau das machen sie ja im Grunde mit dem Locken der Großen (s.o.) oder nicht? Sie kommunizieren es nur nicht direkt
Warum? Sollen sie doch alles anbieten was legal möglich ist. Wem das stört muss diese Spiele nicht kaufen oder wechselt auf eine andere Plattform. Ich sehe nicht warum Steam das tun muss.
Es war ja nur ein Beispiel. Aber wenn du als Entwickler dann zb sagen würdest du bietest es dort um 5% günstiger an bekommst du immer noch 13% mehr als bei Steam, es würde helfen Epic gegen Steam stärken und die Kunden hätten auch was davon. Sprich alle (außer Steam) würden gewinnen oder?