Ist aber nicht nur Online. Fabio De Masi aus den von dir genannten Gründen nicht mehr zur Wahl für Die Linke aufstellen lassen.
Das ist ja dann in der Folge das Problem, wie genau diese Art von durch algorithmische Gewalt geprägte Online-Diskursen (‚the medium is the message‘ könnte man da dazu sagen) und diese Unkultur auf Politik, den akademischen Bereich und andere Medien überschwappt… Wie es linke Politik und relevanten Aktivismus geradezu zersetzt… Während eine Reihe von tatsächlichen Problemen und die Situation vieler Unterpriviligierter, die absolut nichts von all diesen Debatten und Kontroversen haben, geschweige denn mitbekommen oder verfolgen können, weiterhin bestehen und eben durch deren Ignoranz befördert werden… Es geht ja einfach eine enorme Zeit- und Energieverschwendung damit einher (wovon ich mich auch nicht ausnehmen will, aber ich habe zumindest schon etwas dazu gelernt)… Und dass das alles dem System der Ungleichheit eher hilft, als es ihm schadet, ist imho auch der Fall… Aber wie gesagt, gegen Engagement gegen Rassismus und Co, auch online, will ich mich keinesfalls per se aussprechen, bloß eben gegen eine Reihe von problematischen Entwicklungen, die gewisse Debattenverläufe und Dynamiken haben, die man eher benennen, als ignorieren sollte…
Es ist doch schon längst übergesprungen in andere Medien und in die akademischen Kreise. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass das ganze Problem der Cancel Culture und Identitätspolitik im akademischen Bereich geboren worden ist. Das ist doch schon Jorden Peterson damals bis zum Erbrechen durch gekaut worden. Ich kann das auch aus meinen Erfahrungen während des Studiums bestätigen.
Was ist den algorithmische Gewalt? Dem Begriff kann ich irgendwie nichts abgewinnen.
Hm… Hört sich nach der Bubble nur irgendwie etwas überdramatisiert an oder habe ich etwas übersehen?
Ich dachte du hast was technisches Studiert?
Er hat einmal nicht der Otto Motor*in geschrieben und ist durchgefallen
Ist leider auch schon in den technischen Disziplinen angekommen.
Ja, dass schon klar, dass sie sich so darstellen. Man bezahlt halt mit seinen Daten. Ich dachte, dass gehört mittlerweile zum Allgemeinenwissen. Ich hab noch von keinem Social-Media Chef gehört, der seinen Kindern nicht die Nutzung von Social-Media erlaubt.
Es aber eben ein unterschied ob man sich mit Studierenden aus dem Fachbereich unterhält oder man einfach nur gendern soll.
Aber warum sind die beide dann für dich (und für sie selber) Beispiele für (linke) „Cancel Culture“, wenn es für sie keine finanziellen oder persönlichen Konsequenzen gab? Warum sind es immer Leute, die letztendlich keine negativen Folgen von einem Shitstorm davon getragen haben, diejenigen, die sich über (linke) „Cancel Culture“ beschweren?
Und vielleicht sollten die Leute, die Angst für diesem ominösen Twitter-Mob haben, lernen, dass dieser keine reale Macht hat. Diese Pinkgloves von neulich sind ein schönes Beispiel dafür. Viel Häme für diesen Quatsch und trotzdem hat es sich gut verkauft. Weil normale Menschen sich einen Scheiß dafür interessieren, was irgendwelche Pseudonyme auf Twitter sagen.
Ich verstehe nicht ganz was du meinst ich hab auch Freunde, die eine Geisteswissenschaft studiert haben. Da bekommt man ja auch einen guten Einblick.
Ja, klar grade als Exmitarbeiter würde ich auch nicht wollen, dass mein Exarbeitgeber alles über meine Kinder weiß. Ich denke halt es ist wie bei den meisten Dingen. Man muss Verantwortungsvoll mit einer Sache umgehen und nicht alle Nacktfotos von der letzten Party posten. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die den psychologischen Effekt verschleiern. Die geben schon sehr offen zu, dass sie deine Screen-Time mit für dich Interessanten Content maximieren wollen, um möglichst viel Werbung anspielen zu können.
Er hat geschrieben, dass sie es überstehen werden. Das ist nochmal ganz was anderes als „keine Konsequenzen“, wie du es schreibst.
Wenn du Lindsay Ellis’ Video gesehen hast, wirst du ja hoffentlich gemerkt haben, wie sehr sie das alles mitgenommen hat und wie emotional sie gerade an der Stelle wurde, als es darum gegangen ist, dass wegen ihr auch Ihre Freunde/Freundinnen angegriffen werden, nur weil sie sich nicht gegen sie ausgesprochen haben.
Ich habe das komplette Video gesehen und ich bleibe trotzdem bei meiner Aussage. Ich mein, sie selbst sagt mehrmals: „I’m fine. I will be fine.“ Sie gibt selber zu, dass sie keine nachhaltigen Folgen zu erwarten hat und ihre Freunde genauso wenig. Es gab einen Shitstorm, der zieht vorbei und in 2 Monaten redet keine Sau mehr darüber. Und wenn man das so sagen würde: „Ein (linker) (unberechtigter) Shitstorm fällt gerade über mich herein. Und das belastet mich Emotional. Und das ist scheiße.“ Dann gäbe es von meiner Seite aus auch gar keine Diskussion. Aber man redet dann gleich von „Cancel Culture“, so als ob die Karriere als Buchautorin (und 100.000ste best-abonierte Youtuberin) damit vorbei wäre. Ist sie aber nicht. Und das nervt mich so unglaublich an diesem Buzz-Wort.
„Canceln“ bedeutet ja auch nicht, dass jemand von der Bildfläche verschwinden muss. Es reicht wenn eine Show, ein Projekt, ein Auftritt, ein Werbepartner, gecancelt wird.
hmmm… das „Buzzword“ hat sie ja glaube ich(?) auch nur am Anfang genutzt und nicht mehr als es um sie direkt ging… aber impliziert vielleicht schon, okay…
Nur: es muss ja nicht unbedingt jemand effektiv „gecancelled“ werden, damit man von Cancel Culture sprechen kann (zumindest so wie ich es verstehe). Es gibt oder gab eine Kultur, einen Versuch, eine Bestrebung sie zu canceln.
Hätte es sie schlimmer treffen können? Ja
Hatte es keine negativen Folgen (deine Formulierung) für sie? Nein
Was in diesem Fall auch nicht passiert ist
Finde ich nun eher nicht, es ist schon was anderes ob man sich direkt mit etwas befassen muss oder es sich selbst aneignet. Nach deiner Aussage könnte man denken du hättest im Studium direkt mit diesen Themen etwas zu tun gehabt, in einer Vorlesung o.ä.
Bis auf das ich an einem Projekt das Hate Speech auf Twitter erkennen soll nicht wirklich, da bin ich dann auch nach einer Zeit ausgestiegen, weil ich die Leitung eher Gedankenpolizei spielen wollte.
Aber du gehst doch grade gar nicht auf den Punkt ein, den ich gemacht habe und der mich am Beitrag von @Zerknautscher gestört hat. Du wirfst doch einfach nur relativ wahllos jeden Relativierungsvorwurf völlig ungefiltert mir vor die Füße, der dir grade einfällt oder sich schon lange in dir gegen diese „linke Bubble“ aufgestaut hat. Ohne auch mal kurz Abstand zu nehmen und nochmal zu schauen, ob das grade selbst überhaupt gerechtfertigt ist, was du da schreibst.
Wenn du dir damit nur Luft machen wolltest, okay. Geschenkt, ich hoffe jetzt geht’s dir besser und es ist mal raus aus dem System.
Falls du wirklich mir Vorwürfe machen willst und meine Meinung zu einem Problem erklärst, dann gehe ich gerne nochmal auf den Relativierungsvorwurf deiner Seite ein. Denn streng genommen habe ich an der „Kultur“, wie du es nennst, nichts relativiert. Wenn man beim Geschriebenen bleibt, könnte man eher dir Relativerung vorwerfen.
Aber wir müssen das auch nicht machen, da wir uns vermutlich dann dem toxischen Kern in der Debatte nähern, den ich meinte.