Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Ist halt leider das Stroh-Argument, dass Hollywood verwendet, um ja immer die gleichen Schauspieler*innen mit Rollen zu versorgen (Johansson als japanische Kämpferin)

Um #ActOut aus dem Kopf zu zitieren: Nix gegen Schauspieler*innen die ein Rolle spielen. Aber man kann mal beim Casten auch die anderen, die bisher eh keine Rollen bekamen, wenigstens für die Rollen casten, die sie sind (Umgekehrt ist es ja auch ein Riesen-Problem, wenn mal wer anderes den cis heterosexuellen 1,97 Standard Hunni spielt - ich sage nur James Bond, der nicht von einem cis heterosexuellen weißen Mann gespielt werden könnte).

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Dass das Argument Missbraucht wird, dafür kann aber das Argument nichts. Wenn man sich deswegen dagegen sträubt wird es irgendwann dazu führen dass Rollen nur noch nach dem Typus bestellt werden und nicht nachdem wer am besten Spielt.

Hollywood nimmt diejenigen von denen sie glauben dass sie am meisten Geld bringen (meistens). The Expanse und manch andere Serie (die von Gaiman zb) zeigen dass es auch anders geht.

Ka wer Ru Paul ist, solange man der Person die Rolle abnimmt ist es mir völlig egal ob die Schauspielernde Person M/W/D ist.

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Also, RuPaul als der nächste Bond? :smiley:

Aber ja, ich verstehe dein Argument, aber es hat halt diesen Asterisk, den es braucht, das er nicht missbraucht wird.

Eben nachgegoogelt, nein dagegen. Was ich so auf den Bildern sehe nehme ich der Person nicht ab Körperlich für die Rolle passend zu sein. Wie gesagt, man muss die Rolle auch verkörpern können und JB hat doch viel action und prügeleien, da kann ich mir die Person nicht vorstellen.

Aber ich könnte mir zb jemanden wie Michelle Rodríguez zu ihrer Fast and the Furious/Resident Evil Zeit gut vorstellen.

War auch eine Troll-Antwort :sweat_smile: und grundsätzlich sollte die Person, die am Besten die Figur verkörpern kann (und es sich zutraut), die Figur spielen.

Gab ja genug Kontroversen ob ein Heath Ledger den Joker spielen kann. Oder ein Ben Affleck Batman. (Und ich hab keine Zweifel an Patterson als neuen Batman).

Leider wird das Argument gerne verwendet, um zu rechtfertigen, das gewissen Schauspieler*innen in Rollen gecastet werden, die echt nicht die ihre sind - aber umgekehrt (eben schwarzer/weiblicher/homo/bi/pansexueller Bond) - dann muss er genau so gecastet werden, wie es die Vorlage entspricht.

Hier würde ich nicht voll und ganz zustimmen…
Ich habe in der Regel nichts dagegen, wenn man gewisse etablierte Charaktere mal gender-swappt. Damit kann ich in der Regel leben, meistens würde das recht einfach gehen.

Aber weil James Bond hier als Beispiel genommen wird…
Bei James Bond geht das in meinen Augen irgendwie nicht… aus eine ganz einfachen Grund:
Bei „James Bond“ ist die hälfte der Marke der Name alleine. Nimmst du den weg, was hast du dann? Einen MI6-Spion, der irgendein Action-Abenteuer hat mit Spionage-Werkzeugen?
Das ist keine Marke oder Franchise, das ist ein Genre.
Nimmst du bei „James Bond“ den Namen weg hast du wirklich nicht mehr sehr viel, was durch das Franchise hindurch irgendwie konstant genug war um es noch irgendwie als die gleiche Figur anzusehen.
Wenn du jetzt also plötzlich eine Spionage-Serie mit einer weiblichen Spionin namens „Jane Bond“ machst… nun ehrlich, da kannst du genau so gut einfach ein neues Spionage-Franchise starten.

James Bond als Charakter ist in meinen Augen so flach, so ohne wirklich definierende Merkmale (welche du nicht bei 95% aller Film-Spionage-Archetypen auch hast), dass du ihm mit einer Namensänderung (welche fast zwangsläufig bei einem Gender-Tausch mitkommen würde) praktisch jegliches Charaktermerkmal nehmen würdest, dass ihn identifiziert.

Muss nicht unbedingt ein Weisser Mann sein, muss nicht unbedingt ein Cis-Man sein, muss nicht unbedingt ein Heterosexueller Mann sein (ein schwuler James Bond könnte eine genauso aktive Libido haben wie einer Heterosexueller Bond).
Aber ein Mann müsste es irgendwie dann doch sein, sonst musst du den Namen wechseln und damit so ziemlich die ganze Identität des Franchises.

Man könnte ja zb einen Homosexuellen James Bond einführen. Oder einen Transmann.

Wobei ich auch nicht finde dass man unbedingt alles Genderswappen muss. Bei zb Romanvorlagen kann man sich finde ich auch an die Vorlage halten. Ich verstehe dass manche auch hier Diversität wollen, kann es aber auch verstehen wenn man lieber bei der Vorlage bleiben will

Er sei 183 cm groß, 76 kg schwer, mit schmalen Hüften, Mitte 30

Wobei ich finde dass zb Craig auch nichts mit der Vorlage gemein hat. Auch ist Großbritannien so Divers dass, wenn man bei Männern bleiben will, nichts gegen einen Bond mit Asiatischen, Afrikanischen oder sonstigen Wurzeln sprechen würde.

Aber, es wäre finde ich ein Interessanter Versuch Bond weiblich zu machen, wobei ich es Hollywood (noch) nicht zutraue hier eine starke selbstbewusste Frau Darstellen zu können ohne dass sie als [ZENSIERT] rüberkommen würde. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

PS:
Fand Timothy Dalton und Pierce Brosnan als britischen Geheimagenten optisch immer am passendsten. :smiley:

Ja, wie gesagt:

Idris Elba hätte mir immer als Bond gefallen. Der hat das Charisma, die Klasse, den Sexappeal, die körperliche Präsenz… Der hätte Bond wirklich gut darstellen können, da hätte ich null Probleme gehabt.

Aber auch ich bin der Meinung, man muss nicht unbedingt überall Genderswappen. Lieber neues Zeugs erfinden.

Genau das meine ich.
Abgesehen vom Namen ist „James Bond“ kaum mehr als der vagste Archetyp eines coolen, attraktiven, britischen Spiones. Viel mehr ist da nicht dran. Weswegen eine Namensänderung dann nicht mehr sehr viel übrig lässt.

Aber ist natürlich so, dass ein riesiger Anteil der kulturellen Ikonen weiss, männlich und heterosexuell ist, weswegen ich das Bedürfniss verstehe, da etwas ändern zu wollen. Ich hätte gerne mehr Diversität dadurch, dass man einfach mehr neue Charaktere erfindet… aber du kannst nicht einfach so eine neue „Kulturikone“ erfinden, welche die gleiche popkulturelle Relevanz hat wie diejenigen, welche jetzt halt schon etliche Jahrzehnte an Geschichte auf sich haben.

Ja, da tut man sich immer noch etwas schwer.
Wobei es in den letzten Jahren durchaus besser geworden ist. Man hat immer noch Mühe und man sieht immer noch viel zu oft Dinge, wo man sich denken muss „Echt jetzt… im 21. Jahrhundert kann man Frauen noch nicht besser schreiben…?“
Aber ich glaube man ist auf dem richtigen Weg, immerhin.

Also so interpretiere ich #ActOut nicht. In dem Manifest steht explizit, dass die Schauspieler NICHT auf ihre sexuelle/Geschlechtsidentität reduziert werden wollen und auch Rollen spielen wollen, die dem nicht entspricht.

Bislang wird behauptet, dass, wenn wir gewisse Facetten unserer Identität, nämlich unsere sexuelle sowie Geschlechtsidentität offenlegten, wir mit einem Mal bestimmte Figuren und Beziehungen nicht mehr darstellen könnten. Als wäre deren Sichtbarkeit unvereinbar mit unserer Fähigkeit, Rollen überzeugend und glaubhaft für das Publikum zu verkörpern.

Diese Unvereinbarkeit gibt es nicht.

Wir sind Schauspieler*innen. Wir müssen nicht sein, was wir spielen. Wir spielen, als wären wir es – das ist unser Beruf.

(…)

Wir können Menschen mit anderen sexuellen Identitäten spielen, als die, die wir leben.

Homosexuelle sollen also ganz klar auch die Rolle eines Heterosexuellen in einer romantischen Komödie spielen können. Was natürlich impliziert, dass auch der umgekehrte Fall ok ist.

Es geht #ActOut darum, dass die Branche diverser wird und LGBT/PoC usw keine Nachteile haben. Und nicht darum, dass Rollen nun ganz genau nach (Geschlechts-)Identität vergeben werden.

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Da möchte ich in dem Sinn widersprechen, dass es eben nicht nur geht, dass die Branche an sich diverser wird, sondern dass - sobald sich Schauspieler*innen outen - sie nur mehr darauf reduziert werden und in diese Rollen gecastet werden. Und sich dabei mit unzähligen cis heterosexuellen Kolleg*innen konkurrieren müssen.

Und wenn nun manche das Spiel umdrehen, dass sie sagen: Okay, wenn Bond nur von jungen, weißen Obermachos gespielt werden darf - dann castet gefälligst auch nicht junge, nicht weiße, nicht cis, nicht heterosexuelle Rollen nach eben diesem Standard.

Wenn du die Regeln nicht ändern kannst, nutz sie für dich.
Extremer im Englischen Original: If you can’t change the system - break it.

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Die sexuelle Orientierung sollte meiner Ansicht bei Schauspielern genauso wenig eine Rolle spielen wie die meines Klempners.
Das hat doch nichts mit der Fähigkeit als Schauspieler zu tun.
Für mich ist nur wichtig das die Immersion nicht zerstört wird.

Übersetzt bedeutet das: Wenn andere diskriminieren, dann versuchen wir nicht das zu bekämpfen, sondern fangen selber auch damit an. :slightly_smiling_face:

Will man wirklich jeden Schwulen zum Outing zwingen, damit dieser eine Rolle spielen darf, die seiner Identität entspricht? Will man wirklich Stammbäume verlangen, wenn jemand nicht den passenden Hautton für eine indigene Rolle hat? Am besten direkt verpflichtende Gentests machen, um die Abstammung zu klären :simonhahaa:

Die Richtlinien der Amazon Studios beispielsweise halte ich für absolut widerlich und regressiv. Die moderne Identitätspolitik ist längst zu dem geworden, was sie eigentlich bekämpfen möchte.

Das ganze erinnert mittlerweile eher an die Fantasien der identitären Rechten und hat meiner Meinung nach nichts in einer liberalen Gesellschaft zu suchen.

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Gefordert wird eine diversere Landschaft, wo alle Personen jene Rollen spielen, die sie sich zutrauen - ohne Vorurteile.

Aber interessant, wie, wenn die Rollen umgedreht wird, gleich alle es widerlich und weiteres finden, obwohl es genau das ist, das nicht weiße, nicht männliche, nicht junge, nicht cis, nicht heterosexuelle, … Schauspieler Tag für Tag erleben müssen.

Ich glaube, man nennt das Bigotterie.

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Barbara Brokoly sagt nein.

Sie will leider einen was auch immer das heißen mag klaren Mann als Bond haben :roll_eyes:

Im Übrigen kommt im Januar „The 355“ mit weiblichen Agentinnen - nicht James Bond-Syle - aber immerhin. Der Film entstand wohl auch auf Wunsch von Jessica Chastain.

Wo liest du den „klaren Mann“? Ist das deine Interpretation? Ich lese das nicht im Stern-Artikel noch in den Original-Zitaten. Sondern es wird immer gesagt das Bond eine männliche Figur ist und das sie ihn als Mann sieht und nicht von einer weiblichen Darstellerin gespielt wird.

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Richtig sie ist konservativ und sieht ihn als klaren Mann.

Weil das die Romanfigur nun mal ist :cluelesseddy:

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Sie muss deswegen nicht unbedingt konservativ sein, siehe

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Ja ich sag ja nichts…
Jesus calm down please…

Weitestgehend ist die das schon. Aber ja ist ja auch ok. Sollen die das halt so machen.