Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Okay, jetzt hab ich es verstanden, also haben wir die gleiche Ansicht.

Sorry für die längere Diskussion. :slightly_smiling_face:

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:hugs:

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Findest du es nicht ein wenig bezeichnend, dass ich versucht habe zu verdeutlichen woher diese voreingenommene Wahrnehmung und andere Vorurteile kommen und du alles persönlich nimmst und alles auf dich beziehst?

So wirkt es auf mich.

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Ich hab nichts davon persönlich genommen oder auf mich bezogen.

Ich würde schon sagen, dass jemand dann ignorant ist. Oberflächlichkeit ist in meinen Augen Ignoranz.

Das hat andere Gründe. Einer der Gründe ist, dass viele gar nicht wissen wie man richtig diskutiert (These → Argument → Beleg).

Der bereinigte Gender Pay Gap – dass ist der Pay Gap, bei dem man sich die Mühe gemacht hat, etwas zu differenzieren und ihn nicht nur als pauschales Totschlagargument verwendet – beträgt in Deutschland, ganz nach Rechenart, zwischen 2 und 7 Prozent.

Wir ignorieren jetzt mal, dass der Gehaltsunterschied innerhalb eines Geschlechtes, einer Branche und/oder einer Region (Stadt-Land-Gefälle) sehr viel höher ausfallen kann, als 7 Prozent und wir ignorieren auch, dass eine Gehalt in erster Linie durch die erbrachte Arbeitsleistung definiert wird, nicht durch die schlichte Tatsache, dass Mann oder Frau eine Stelle besetzen.

Der Hauptgrund, und ich denke, dass ist allgemeiner Konsens, für diesen Gehaltsunterschied ist, dass Frauen Kinder bekommen und ihre Kariere deshalb unterbrechen. Das führt dazu, dass sie weniger Berufserfahrung sammeln und sich weniger Qualifikation aneignet, und deshalb später in Führungspositionen aufsteigen, was sich wiederum auf ihr Gehalt auswirkt.

Wenn man sich bewusst macht, dass viele Frauen ihre Kariere für mehre Jahre unterbrechen und danach zum Teil Monate brauchen, um sich wieder einzuarbeiten, ist ein statistischer Unterschied im Durchschnittsgehalt von bis zu 7 Prozent erstaunlich niedrig.

Nun wird wohl niemand ernsthaft behaupten, dass Frauen Kinder bekommen, wäre ein Form der Diskriminierung oder ein Beweis für fehlende Gleichberechtigung. Viel mehr ist doch die entschiedene Frage – Wie geht unsere Gesellschaft mit diesem Umstand um? Und da muss man ganz klar sagen – Vorbildlich.

Gerade im Vergleich mit anderen Ländern genießen Mütter in Deutschland nicht nur großes Ansehen, sondern auch viele gesetzliche Privilegien. Stichwort: Mutterschutz, Mutterschaftsurlaub, Mutterschaftsgeld, Kündigungsschutz, Elternzeit (Der auch vom Partner genommen werden kann, damit die Mutter wieder schnell in ihren alten Job zurückkommt.)

Jetzt kann man gern darüber diskutieren, ob es da nicht noch Luft nach oben gibt. Ich bin der Letzte, der sinnvolle Maßnahmen nicht unterstützen würde. Kein Unternehmen kann es sich heutzutage mehr leisten auf qualifizierte Mitarbeiterinnen zu verzichten. Aber nur weil solche Maßnahmen diskutiert werden, ist das noch lange keine Argument dafür, dass in Deutschland im Großen und ganzen keine Gleichberechtigung herrschen würde. Zu mindesten ist mir das als Beweis echt zu wenig.

Emanzipation ist die Voraussetzung für Gleichberechtigung. Nur wer sich unabhängig von einer Person/System macht, kann ihr auf Augenhöhe begegnen – Sehe dein Problem nicht.

Alle Begriffe, die du aufzählt sind entweder veraltet oder Beleidigungen, und jeder, der nicht gerade in einer Blase der selbstgerechten Scheinheiligkeit lebt, sollte Bewusst sein, das Beleidigungen ein nicht wegzudenkender Teil unserer Alltagssprache sind – zu mindestens im Privaten. Natürlich sollte man sich immer, auch wenn man stinksauer ist, sehr gut überlegen, was man sagt. (Arschloch kostet nicht nur Ansehen und Freundschaften, sondern auch 2000 Euro.) Trotzdem benutzt jeder Beleidigungen im Alltag, auch Frauen und People of color. Wir alle sind nun einmal Menschen und keine Roboter, die man programmieren kann.

Wie genau soll ich deinen Beitrag nun verstehen? Was ist deine konkreten Forderung? Alle Beleidigung aus der Sprache entfernen – Sie durch politisch korrekte Begriffe ersetzen? Solange bis diese Begriffen als Beleidigungen empfunden werden, die dann wieder durch neue Begriffe ersetzt werden müssen…

Ganz ehrlich, mir ist klar, dass du irgendwie schon das Richtig willst, aber deine Herangehensweise finde im Bestenfalls naiv, im schlimmsten Fall … naja, schwierig. Es gibt in der Geschichte mehr als ein Beispiel in der man versucht hat, die Sprache und das Denken zu "säubern“ und es sind nicht unbedingt die positivsten Beispiele.

@Truchsess

Zuerst einmal Danke für deinen Antwort. Ich weiß, dass es mit mir nicht immer einfach ist und dass meine Beiträge oft provokanter wahrgenommen werden, als sie tatsächlich gemeint sind. Dass du dir trotzdem die Mühe machst, so ausführlich zu antworten, obwohl ich in letzter Zeit nicht mehr aktiv mitdiskutieren kann, weiß ich durchaus zu schätzen.

Grundsätzlich halte ich die Anekdote, um die es hier geht, für ungeeignet, um irgendetwas zu beweisen. Dazu ist sie einfach, (absichtlich) zu missverständlich formuliert worden und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass du solch eine Argumentationsmittel auch nur eine Sekunde akzeptieren würdest, wenn es sich gegen etwas richten würde, dass dir wichtig ist.

Mir ist auch bewusst, dass es sehr schwer ist, einen plausiblen Beweis zu erbringen, ob Sprache tatsächlich das Denken beeinflusst (Im Sinne, dass neutrale Begriffe/Bezeichnungen standardmäßig als Mann definiert werden.) Ich wüsste noch nicht einmal, wie man solch einen Beweis antreten könnte.

Sollte, zum Beispiel, eine Person nur von Frauen erzogen werden und keinen Kontakt zu Männer haben, wird diese Person wahrscheinlich die meisten Dinge in seiner Umwelt als weiblich definieren. Bei einer Person, die nur Männer kennt, ist es vermutlich umgekehrt. Als Beweis taugen beide Beispiele nur bedingt, da sie eben nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Und Versuche an Personen, die der gesellschaftlichen Norm eher entsprechen, hätten das Problem, dass man nur sehr schwer unterscheiden könnte, was nun der Sprache geschuldet ist und was, der individuellen Lebenserfahrungen.

Das Problem, dass ich mit dieser Diskussion habe, (Abgesehen davon, dass sie auf einem fehlerhafter Verständnis der deutschen Sprache beruht – Was vermutlich auch der Grund ist, warum diese Diskusion nicht von Sprachwissenschaftlern geführt wird, sondern von politischen Aktivisten.) ist, dass die Befürworter eine gendergerechten Sprache, die Komplexität dieser Thematik und ihres Vorhabens zu stark vereinfachen.

Der Gedanke, der hinter dem gender steht, ist ja durchaus nachvollziehbar und scheint auf den ersten Blick auch vernünftig. Sprache beeinflusst das Bewusstsein, also verändern wir die Sprache und damit das Bewusstsein. PENG! Alles ist gut. Ich kann verstehen, warum dieser Gedanke hier so beliebt ist. Er teilt die Welt wunderbar in Schwarz und Weiß auf – in Richtig und Falsch. Eine einfache Lösung für ein schwieriges Problem. Ästhetische und grammatikalische Einwände spielen dabei keine Rolle.

Nur leider wird das nicht funktionieren.

Zuerst einmal, muss man sich das ungeheure Ausmaß dieses Vorhaben vor Augen führen. Hier wird nicht weniger versucht, als die deutsche Sprache zu verändern. Und wer jetzt diese Zeilen liest und denkt "Ist doch nichts dabei!“, Glückwunsch, du hast gerade bewiesen, dass du nicht verstanden hast, was das für ein kolossales Vorhaben ist.

Nur mal zum Vergleich, es hat Jahre gedauert und unglaublich viele Überzeugungsarbeit gekostet, bis der Begriff "Negerkuss“ aus dem deutschen Alltag verschwand, und dass, ob wohl „Neger“ schon seit Jahrzehnten als Schimpfwort gilt. Dasselbe hat man auch mit "Zigeunerschnitzel“ versucht und dass erfreut sich, trotz aller Bemühungen, immer noch größter Beliebtheit.

Man muss schon mächtig große Eier haben, wenn man glaubt, man könnte die Sprachgewohnheiten von Millionen Menschen ändern. Fragt doch mal einen x-beliebigen Deutschlehrer, wie lang er gebraut hat, bis seine Schüler einigermaßen richtig Grammatik sprechen tun. :wink:

Der entschiedene Punkt ist aber, dass die Grundannahme, es könnte so etwas wie eine gerechte Sprache geben, schlicht absurd ist. Das ist nicht anderes als eine (sehr alte) politische Phrase. Sprache ist werde gerecht noch ungerecht, sie dient allein dazu Informationen zu vermitteln. Wenn ihr Nutzer beschließt, dass es für ihn wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass die Pilotin eine schwarze, lesbische Frau ist, dann bietet die deutsche Sprache dafür viele Möglichkeiten. Wenn dem Nutzer dieser Information nicht wichtig ist, wird er sie auch nicht zu vermitteln. Wozu denn auch? Das ist weder diskriminieren noch ungerecht, sondern einfach logischer Sprachgebrauch.

Sicher kann man jetzt argumentieren, dass Gendern ja nichts schadet und das es gut ist, für die Entwicklung der nächste Generation und so weiter und so fort. Also die Argumente, die immer angebracht werden, wenn einem nichts besseres einfällt, um den ekligen Spinat loszuwerden. Dem möchte ich nur entgegen: Sprache ist ein Werkzeug! Es ist möglich, dass die nächste Generation selbstlose Heilige werden, es ist aber auch möglich, dass sie zu egoistischen Arschlöcher verkommen. Solange sie es nicht wollen und immer fleißig den Gendersprech benutzen, wird man ihren tatsächlich Charakter erst durch ihre Taten erkennen.

Als ich jung war, bin ich in einer Diktatur aufgewachsen. Von Klein auf hat man mir den korrekten Poli-Sprech eingetrichtert und ich war sehr gut darin. Ich habe immer gewusst, was meine Lehrer von mir hören wollten. Das hat mich aber nicht daran gehindert, bei erster Gelegenheit in den Westen abzuhauen. Also, dass die Sprache das Denken beeinflusst, kann ich so nicht bestätigen. Tut mir leid…

Mit deiner Kritik hast du absolut recht. Ich bin zur Zeit beruflich und privat stark eingebunden und habe im Grunde überhaupt keine Zeit euch hier zu nerven. Und jedes mal, wenn ich hier wieder reinschaue, gibt es wieder hundert neue Beiträge. So leid es mir tut, zu mehr als überfliegen und subjektive mir ein oder zwei Beiträge raus fischen, reicht es einfach nicht. Bitte seht es mir nach. :disappointed:

Da ich die meisten Punkte, die du in deinem Beitrag ansprichst, mehr oder weniger, im vorangegangen Text beantwortet habe und ich davon ausgehe, dass du ihn sorgfältig gelesen hast :stuck_out_tongue_closed_eyes:, erspare ich dir weitere Ausführungen und wünsche ein schönes Wochenende.

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Nein, das stimmt so glaub nicht.
Der bereinigte PayGap, von dem du hier redest (“zwischen 2 und 7 Prozent”) nimmt das mit ein. Genauso wie Dinge wie Arbeitszeiten, Jobwahl, etc, etc…
Der unbereinigte, wo solche Dinge nicht einbezogen werden und der leider auch oft falsch verwendet wird, liegt in den meisten Ländern von denen ich die Zahlen kenne um die 20%. Da kannst du sagen, dass es Dinge wie Unterbruch wegen Mutterschaft und so ist. Aber dessen ist man sich auch bewusst, und darum wird in den meisten Studien differenziert zwischen bereinigtem und unbereinigtem GenderGap.

Und das ist der Grund weswegen der PayGap noch immer zum Thema gemacht wird. Niemand wiederspricht, dass Frauen vermutlich im Schnitt weniger verdienen als Männer, wenn sie Auszeiten nehmen für Kinder oder andere Jobs und Karriere wählen. Aber der Unterschied sollte auf 0 (oder sehr nahe zu 0) kommen, wenn man solche Dinge mit einbezieht. Und das tut er eben nicht. Und rund 5% auf ein ganzes Land berechnet, nachdem man diese Dinge mit einbezieht, ist verdammt hoch.

Kein Problem, und danke für die netten Worte. Ich glaube, es geht uns bei solchen Themen allen so, dass wir uns gerne mal im Ton vergreifen oder dass wir es unseren Gegenüber nicht immer einfach machen. Aber ich glaube wir bemühen uns alle unserem Gegenüber mit möglichst viel Gutwill entgegen zu kommen.

Ich persönlich sehe es weniger als etwas an, das etwas “beweisen” sollte, zumindest nicht auf einer weiten, generellen Ebene.
Ich finde solche Storys oder Anekdoten einfach oft hilfreich, um SICH SELBER zu hinterfragen.
Ich meine, wenn du (ich meine hier das allgemeine “du”, nicht dich persönlich) diese Anekdote liesst, und bei “homosexuellen Menschen” nicht gleich in erster Linie an Männer gedacht hast, dann sagt dir der Rest der Anekdote natürlich nichts… und muss es auch nicht.
Aber wenn du diese Anekdote liesst und erst selber an Männer gedacht hast, dann kann dich das zumindest zum nachdenken bringen. Warum habe ich das gemacht? In welchen Bereichen mache ich das auch noch? Steht dieses Beispiel in einem Zusammenhang mit anderen Beispielen wo man mir zu erklären versuchte, dass wir unterbewusste Bias haben?
Diese Anekdote kann nichts beweisen, da es nur ein Gedankenexperiment ist, und man auch nicht empirisch festsellten kann, ob WIRKLICH die Mehrheit X oder Y gedacht hat. ABER sie kann dir helfen dich selber zu hinterfragen.

Hier musst du mir erklären was du mit einem “fehlerhaften Verständniss der Sprache” meinst. Denn ich bin nicht ganz sicher ich verstehe was du da meinst.
Und ich kann dir auch nicht zustimmen, dass diese Diskussion nur von “politischen Aktivisten” geführt wird. Ich kenne Sprachwissenschaftler, welche durchaus auch der Idee zustimmen, dass die Sprache uns unbewusst beeinflusst. Ausserdem gibt es viele Studien welche sich damit befassen. Wenn es nur politische Aktivisten wären, dann würde das anders aussehen.

Und dennoch ist es möglich.
Ging auch lange, bis man das N-Wort aus der Sprache entfernt hatte… und trotzdem wurde es gemacht. Und zwar innerhalb so weniger Generationen, dass ich als Kind zwar bereits absolut gelernt hatte, dass man dieses Wort nicht brauchen sollte, ich aber immer noch alte Leute kannte, welche das Wort immer noch selber brauchten oder denen es ab und zu noch rausrutschte.
Also: Wenn du sagst, dass es ein schwieriges Unterfangen ist, da kann ich dir zustimmen.
Aber für mich ist das eher ein Zeichen, dass man so bald wie möglich anfangen sollte. Nicht ein Zeichen dafür, dass man es einfach sein lassen sollte und gar nicht erst versuchen muss.

Ich glaube, da verstehst du das Beispiel falsch. Dazu wurde oben schon ein Paarmal etwas geschrieben, aber dieses Beispiel sollte nicht zeigen, dass es eine gendergerechte Version von “Mensch” geben muss, oder irgend sowas. Bei dem Beispiel geht es darum zu zeigen, dass sogar bei genderneutralen Begriffen (wie “Menschen”) die meisten Leute erstmal an Männer denken, anstatt an Frauen.

Ich glaube dieser Punkt wird hier sehr misverstanden, darum ist es glaub auch schon das dritte Mal, dass ich das schreibe, aber ich kann verstehen warum es passiert. Diese Anektote ist KEIN Beispiel weswegen es Gendern braucht. Das würde ja keinen Sinn machen, da kein generisch maskulines Plural gebraucht wird. Dieses Experiment sollte lediglich aufzeigen, dass wir unbewusste Assoziationen machen, und dass diese im Default uns erst an Männer denken lassen, als an Frauen AUCH WENN der Inhalt des Satzes nicht darauf hindeutet.
Auf die gleiche Art, wie die meisten erst an Fluggäste denkst anstatt an Piloten, denken die meisten erst an Männer als an Frauen… obwohl es für den einen Fall (die Piloten) den Grund gibt, dass das Flugzeug nur 2 Piloten hat aber wohl hundert Passagiere. Diesen Grund gibt es nicht für den Begriff “Menschen”. Im Schnitt sind 50% der MENSCHEN die du kennst männlich, 50% weiblich. Und trotzdem denken die meisten Leute bei einem solchen Satz vermutlich ERST an Männer.

DAS ist der Punkt dieser Anekdote. Damit kann man jetzt einverstanden sein oder nicht, aber es geht definitiv nicht ums Gendern.

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Der ‚bereinigte‘ Gender-Pay-Gap lag im Jahr 2015 in der Bundesrepublik Deutschland bei etwa 7% (Statistisches Bundesamt, 2016b). Dieser Wert variiert nicht nurmit der Datenbasis, sondern auch mit den Faktoren, die statistisch kontrolliert werden. So sind sehr unterschiedliche Werte im Umlauf: von 3,8% (Schmidt, 2016, S. 2; für 2013), über 5,5% (vgl. Chamberlain, 2016, S. 2; für 2014) bis hin zu 9,7% (vgl. Compensation Partner, 2016, S. 7; für 2016). Während manche Studien davon ausgehen, dass lediglich der ‚bereinigte‘ Wert auf eine Diskriminierung hinweist, da er erwerbsbiographische und berufsbezogene Ungleichheiten kontrolliert (vgl. Schmidt, 2016), wird in anderen Studien davon ausgegangen, dass Diskriminierung zwar nicht den gesamten ‚unbereinigten‘ Gender-Pay-Gap erklärt, aber deutlich mehr als der ‚bereinigte‘ Wert (vgl. Chamberlain, 2016, S. 3). Wiederum andere Studien legen nahe, dass bereits der ‚unbereinigte‘ Wert eine geschlechtsspezifische Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt anzeige (vgl. Dressel & Wanger, 2008, S. 487).
EHinter diesen verschiedenen Interpretationen stehen unterschiedliche Theorien. Allgemein gibt es inzwischen eine Vielzahl theoretischer Erklärungen des Gender-Pay-Gap: humankapitaltheoretische, sozialisationstheoretische, strukturtheoretische, sozial-konstruktivistische (vgl. Herrmann, 2014), (sozial-)psychologische (vgl. Steffens & Ebert, 2016, S. 171) und organisationstheoretische (vgl. Dressel & Wanger, 2008, S. 485) beziehungsweise institutionalistische (vgl. Busch, 2013, S. 21, 24). Die Annahme, eine geschlechtsspezifische Diskriminierung werde allein durch den ‚bereinigten‘ Wert des Gender-Pay-Gap dargestellt, beruht häufig auf der Humankapitaltheorie (vgl. Dressel & Wanger, 2008, S. 486–487), der zufolge Frauen* aufgrund ihrer freien Wahl, mehr oder weniger Humankapital zu akkumulieren, mehr oder weniger verdienen (vgl. Busch & Holst, 2013, S. 316). Demgegenüber weisen vor allem feministische Wissenschaftler*innen auf Basis einer Zusammenführung der unterschiedlichen Theoriestränge darauf hin, dass verschiedene Berufswege und damit entsprechende Löhne auf „Geschlechterstereotype, traditionelle Machthierarchien und Gruppenidentitäten“ (Steffens & Ebert 2016, S. 6) zurückzuführen seien, die das soziale System inklusive des Arbeitsmarkts strukturieren. Dieser Befund wird von einer Vielzahl empirischer Studien gestützt. So konnte gezeigt werden, dass Frauenberufe kürzere Karriereleitern aufweisen (Kanter, 1977) und Frauen selbst bei stark ausgeprägter Karriereorientierung und einem Verzicht auf Kinder an die so genannte ‚gläserne Decke‘ stoßen, ihnen also der Aufstieg innerhalb vertikaler Arbeitshierarchien erschwert wird (vgl. Folini, 2007, S. 14–15; Jacobsen, 2016, S.2).
https://ul.qucosa.de/landing-page/?tx_dlf[id]=https%3A%2F%2Ful.qucosa.de%2Fapi%2Fqucosa%3A15592%2Fmets

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Gibt es dafür belege? Halte ich für gewagte These. Ähnlich wie

Vorbildlich wäre eine Väterzeitquote von über 60% sind wir aber weit entfernt und das nicht weil die Männer nicht möchten.

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und das ist auch gut so, menschen denken in schubladen und zu einem gewissen grad muss man das auch den nur so erhält man sicherheit. Ist in der moderne nicht mehr so krass wie früher wo man in sekundenbruchteilen entscheiden muss ob fight or flight, aber schubladen denken ist nötig für menschen und dazu gehört unterbewusstes assoziieren.

Hier wäre halt interessant: denken die frauen auch an männer oder eher an frauen bzw. denken die menschen die eine 70/30 oder stärkere verteilung haben eben zuerst an die 70 unabhängig davon ob man jetzt mehr männer oder mehr frauen kennt. Man kann jetzt sagen es müsste sich ausgleichen aber auch das glaub ich weniger da man bedenken hier noch mit einbeziehen muss wie groß durchschnittliche freundeskreise sind bei den geschlechter wie die verteilt sind und welches geschlecht mehr einzelgänger hat. Soll heißen ich halte es für gewagt das die menschen 50/50 kennen auf deutschland gesehen.

zu dem thema sprache ändern: ich glaube das ein unterschied schon besteht ob man jetzt einfach ein wort streicht: neger und alle zusammenhänge oder ob man sachen austauschen will die erstmal komisch klingen in manchen ohren. Und mit komisch meine ich hier nicht im wertenden sinne sondern so wie man manchmal sachen hört und sagt: das klingt falsch. Denke hier ist die differenz in der schwierigkeit doch wesentlich größer und man muss dazu sagen es fehlt auch etwas der internationale druck bzw. glaube das der bei dem wort neger doch stark mitgeholfen hat da die englische variante ja sehr ähnlich war. Da kommt nämlich wieder rein inwiefern die medien einen beeinflussen.

Bei der Frage des PayGaps:

mich würde hier tatsächlich interessieren warum das nicht einklagbar ist. Klar werden viele sagen ja der macht ja mehr blabla aber defakto find ich das komisch. Wenn ich mitkrieg das mein arbeitskollege die exakt gleiche arbeit macht aber mehr geld bekommt als ich trotz gleicher jobbeschreibung und qualifikation frag ich mich wie das rechtlich überhaupt erlaubt ist.

Anscheinend werden für den bereinigten Gender Pay Gap wohl auch nicht in jeder erhebung bzw. scheinen das laut @Joe_Hell_Back post ja mehrere zu erheben, die erwerbsunterbrechungen miteinfliesen, zumindestens laut diesem text hier: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/FAQ/gender-pay-gap.html

Warum?
Das verstehe ich nicht.
Ich verstehe, dass es normal ist für Menschen, solches Schubladendenken zu haben, aber nur weil etwas „normal“ ist oder in unserer Menschlichen Natur liegt heisst das nicht, dass das unbedingt etwas gutes ist, oder nichts was wir an uns nicht verbessern könnten oder woran wir arbeiten könnten.
Nehmen wir mal an, dass es wirklich so ist, dass wir die Assoziation von „Mensch“ erst mal mit einem Mann machen und erst sekundär denken, dass es ja auch eine Frau sein könnte.
Ob du glaubst dass es so ist sei mal dahin gestellt, einfach mal annehmen, dass es so wäre: Was wäre daran gut? Warum wäre das „auch gut so“?

Natürlich nicht 50/50. Aber in deinem Alltag interagierst du mit so vielen Menschen auf verschiedenen Ebenen, dass du auf jeden Fall genug Männer und Frauen als „Menschen“ erlebst, dass diese Assoziation nicht unbedingt zu Stande kommen sollte.
Und auch wenn: Gut wäre es deswegen immer noch nicht, und immer noch etwas, woran man arbeiten könnte.

Natürlich ist es schwieriger. Aber wie ich oben schon beschrieben habe: Ich sehe das nicht als Argument.
„Ist extrem schwierig“ ist für mich nicht etwas was dann zu „also lassen wir es halt bleiben“ wird.
(Sage nicht, dass du das behauptest, aber ich sehe immer dieses Argument, dass es halt sehr schwierig sei, und ich bin nicht ganz sicher, was ich daraus machen soll…)

Weil es nicht so einfach ist.
Stell dir vor wie schwierig es ist, in einem Betrieb zu arbeiten und dort den Chef zu verklagen… und gleichzeitig noch den Job behalten und weiter für diese Person zu arbeiten.
Glaubst du das käme gut? Und wenn du auf den einen Job angewiesen bist den du hast, und einfach froh bist, dass du arbeiten kannst, dann riskierst du den nur sehr, sehr ungern. Du bist als Arbeitnehmer am kürzeren Hebel.

ABER:
Ich persönlich glaube nicht, dass das der Hauptgrund ist.
Der Hauptgrund für Ungleichheiten im Bezug auf den Lohn wird eher daher kommen, dass UNTERSCHIEDLICHE Betriebe ihre Arbeiter unterschiedlich bezahlen, die Frauen aber weniger bezahlt bekommen und darum eine landesweite Diskrepanz entsteht.

Das war jetzt vermutlich nicht so klar, darum lass es mich schnell mit einem Beispiel erklären:

Bei allen Pferdezahnarzt-Praxen in Deutschland gibt es den Job Zahnbleicher. Und in Deutschland gibt es 20 Pferdezahnarzt-Praxen. 5 davon sind so gross, dass sie es sich leisten können 2 professionelle Zahnbleicher einzustellen und alle stellen einen Mann und eine Frau ein, die restlichen 15 haben nur einen Zahnbleicher. 8 stellen einen Mann ein, 7 eine Frau.
In den 5 Praxen wo du zwei Bleicher hast bezahlt der Betrieb beiden für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn.
ABER: Die 8 Praxen welche nur einen männlichen Bleicher haben bezahlen ihrem Bleicher im Schnitt 5% mehr als die 7 Praxen welche nur eine weibliche Bleicherin angestellt haben. Und dadurch werden dann die Frauen im Schnitt für den gleichen Job trotzdem schlechter bezahlt, obwohl innerhalb der Betriebe für die gleiche Arbeit die gleichen Gehälter bezahlt werden würden.

Sowas kannst du dann nicht verklagen. Und das passiert auch nicht, weil jemand „unfair“ war in dem einfachen Sinn des Wortes.
Gewisse Leute haben für diese Art der Ungleichheit im Lohn verschiedene Erklärungen.
Es kann sein, dass der Arbeitgeber unbewusst die Arbeit der Frau ein bisschen weniger hoch einschätzt, als die des Mannes und setzt darum einen tieferen Lohn an, wenn er nur den Lohn der Frau (unabhängig von dem eines Mannes) ansetzt. Eine andere Erklärung könnte sein, dass Männer aggressiver für ihre Gehalte verhandeln, und mehr Selbstvertrauen und Überzeugung in den Wert ihrer eigenen Arbeit haben und darum gleich mehr verlangen. Das gleiche könnte bei der Verhandlung um Lohnerhöhungen passieren.

Ja, wenn es so wäre, dass ein Betrieb wirklich Männer und Frauen für die genau gleichen Stellen einstellen würde, und den Frauen konsequent einfach ein Paar Prozent weniger anbieten würde, dann wäre das relativ einfach gesetzlich zu regeln, denn Frauen haben laut Gesetz das Recht gleich bezahlt zu werden wie Männer.
Aber im realen Leben ist es halt nicht so einfach unterschiedliche Löhne in Unterschiedlichen Betrieben der gleichen Branche zu vergleichen. Denn nicht nur bezahlen unterschiedliche Betriebe ihre Arbeiter auf unterschiedliche Art, alleine schon die BEZEICHNUNGEN der Berufe, Stellen und die Kompetenzen welche bestimmten Arbeitskräften eingeräumt werden ist oft nicht einfach zu vergleichen.

Weswegen man oft auf diese Landesweiten vergleiche der Durchschnittslöhne zurück kommt, und dann auch oft die erwarteten Löhne im Bezug auf die Ausbildung und die Jahre wie lange eine Person schon in der Branche tätig ist hochrechnet.
Und da SOLLTE dann doch eine Lohngleichheit entstehen (wenn man Dinge wie Jobwahl, Ausbildung und Arbeitszeiten und solche Dinge einrechnet). Aber das passiert nicht.
Weswegen man dann halt fragen muss: Warum nicht?

(Und wie gesagt: Weiter oben habe ich schon ein Paar Gründe genannt, welche diese Unterschiede möglicherweise erklären könnten)

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Gibt sicherheit erlaubt es sofern nötig schnell enscheidungen zu treffen. Hilft allgemein immens durch das tägliche leben zu kommen

Ich sage auch nicht das speziell diese schublade so gut ist, ich halte es nur für falsch zwanghaft dies aufbrechen zu wollen sondern es eher natürlich passieren zu lassen. Mir ist aber auch nicht was rein beim denken an ein default bei bestimmten sachen so schlimm ist, vielleicht bin ich einfach schwerer zu kränken oder glaube menschen sollten sich nicht ständig beleidigt fühlen wenn jemand einen fehler macht.

das zweifel ich an rein, den für mich ist es ein enormer unterschied ob ich jemanden bewusst wahrnehme oder nur mal kurz am security guard im supermarkt vorbei lauf. Glaube einfach das thema: “woher kommt die festlegung des defaults” ist so komplex das niemand das wirklich aufdrösseln kann. einfach weil es nicht vernünftig testbar ist

fair enough, interessant wäre halt wenn man tatsächlich festlegen könnte woran das liegt, den wenn es wirklich nur das bessere verhandeln ist (ist es vmtl nicht) wäre das ja nicht die schuld der männer das frauen weniger verdienen, mit dem arbeit einschätzen ja das könnte sein alles was nicht kollektivvertraglich geregelt ist wird vmtl es einfacher haben niedrigerer löhne durchzusetzen

Nur als kleine Anmerkung, ohne groß in die Diskussion einsteigen zu wollen:

Care Arbeit wird in Deutschland immer noch zum größten Teil von Frauen unentgeltlich geleistet. Dazu gehören Haushalt, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, mental load und vieles mehr. Diese enorme Leistung wird (soweit ich weiß) weder in Paygaps noch anderswo volkswirtschaftlich aufgerechnet und bleibt unsichtbar.

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Wieder so ein Honeypot, Artikel von Anna Dushime und es zieht wieder die richtigen Leute in den Comments an.

https://twitter.com/tazgezwitscher/status/1268608470116208641

Lustigerweise haben solche Leute dann nicht mal gelesen, dass es auch um eine Beziehung geht. Denke kaum, dass einer der Leute da wohl je eine Beziehung mit einer PoC eingehen würden. Nämlich das wäre schon schräg, wenn man am Frühstücktisch seinen Partner das sagt:

@ThomasHamann15
Ich werde mich nie dafür entschuldigen das ich weiß bin und wenn mir ein anderer Mensch nicht passt und er zufällig schwarz ist, ist mir das relativ egal. Ich werde kein Interesse heucheln oder auf die Knie fallen nur weil er enttäuscht und schwarz ist.

Falls man dann aber solchen Accounts auch mal in die Timeline schaut, findet man eigentlich die erwarteten Thesen.

@ThomasHamann15
Armes Statement. Ich sehe keinen Rassismus in meinem Leben. Mindestens die Hälfte meiner Freunde sind Ausländer. Die lachen sogar über sogenannte „rassistische“ Witze. Die erwarten auch keine Entschuldigungen für Dinge die Opa gemacht hat.

Ach, immer diese langweilige Taktik dieser “Kämpfer”. Immer sind alle Freunde Ausländer, jüdisch oder was weiß ich. Die beklagen sich über gar nichts. Muss alles Fake sein. Ich hoffe, solche Menschen treffe ich wirklich immer nur online und es sind Bots… aber ne, so argumentieren auch richtige Menschen. Da muss man schon kotzen.

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Was übrigens ein tolles Beispiel für Privilegien ist.

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Naja die Freiheit, sich einem Diskurs zu verweigern, hat man doch immer? Ein Privileg ist eher, wenn man nicht direkt oder nur am äußersten Rande involviert ist in gewissen Themen.

Wenn man betroffen ist kann man eben nicht mal so einfach ne Auszeit nehmen, deshalb Privileg.

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Du kannst Rassismus oder Covid nicht entkommen, wenn du betroffen bist, aber du kannst dich trotzdem dem Diskurs (Gespräche, Medien, usw.) verweigern und abschalten. Oder willst du mich nicht verstehen? Ich bin auch von Heuschnupfen betroffen, muss mich aber nicht täglich mit dem Diskurs darüber zuscheißen bis zur mentalen Erschöpfung - darum ging es eingangs.

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Es war kein Vorwurf an dich, falls es so rübergekommen sein sollte. Nur eine Feststellung. Wenn du schwarz bist und täglich in irgendeiner Form von Rassismus betroffen bist, kannst du auch nicht so einfach abschalten bzw. es ausblenden.
Als Weißer beschließt du, dich dem zu verweigern und es ist so, als gäbe es das Problem nicht, weil dein Alltag nicht davon bestimmt wird. Das meinte ich mit Privileg und sehe es anders als du.
Aber egal, soll hier ja um covid gehen

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Allgemein stimmt das, jedoch hast du auch keine Ahnung, wer hinter dem Account steckt, weshalb solche random Aussagen (perfektes Beispiel für…) einem gegenüber schwierig sind.

Stimmt auch wieder.

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