Das hat Niemand, jemals gesagt (hier in der Diskussion). Das sind eure Strohmänner, die ihr gerne anzünden wollt.
Die Frage für mich ist: Wenn die ganze Rapmusik, die auch von Weißen gehört wird, voll mit dem N-Wort ist, wie soll man es dann Jugendlichen und auch Erwachsenen vermitteln, dass das ein ganz schlimmes Wort ist?
Das Argument was man bringen muss, hast Du ja schon gebracht: Es sind Schwarze und die benutzen das Wort um es sich zu eigen zu machen und es damit zu entkräften. Das liegt auf der Hand. Aber wenn du täglich Lieder hörst, in denen jedes zweite Wort “Ni**er” ist… ist es dann nicht klar, dass sich das im Sprachgebrauch verfestigt?
Deswegen finde ich es zwar verständlich und auch nicht schlimm wenn Schwarze sich gegenseitig so bezeichnen und das in ihren Songs vorkommt. Aber ob das wirklich hilfreich ist den Begriff aus der Gesellschaft zu bekommen? Weiß nicht.
verstehe ich nicht.
ich höre seit den 80ern gerne hip hop, funk, soul und habe eine gewisse affinität zu der gesamten kultur.
und dennoch käme es mir als weißen nicht im entferntesten in den sinn, einen kumpel mit dem n-wort anzureden (selbst Schwarze freunde nicht).
und den ball zurückzuspielen, nach dem motto: “ihr seid ja selbst schuld, ihr verwendet und verbreitet die begriffe ja selber”, (ohne dir unterstellen zu wollen, dass du das so gemeint hast) find ich schwierig.
Was halt auch wichtig ist, dass die BIPoC, die dieses Wort untereinander freundschaftlich benutzen, sich trotzdem (nur zu gut) des ursprünglichen Kontexts bewusst sind. Ist ja nicht so, als hätte das Wort für sie ausschließlich eine positive Bedeutung und wenn man das mindset durch eine PR-Kampagne magisch auf den Rest der Menschheit übertragen könnte, hätte man das Wort und die Welt gerettet.
Aber da sehe ich auch eine Chance.
Bedenke: Jugendliche welche diese Musik hören werden im Alltag ausserhalb des Musik-Kontextes immer hören, dass sie dieses Wort nicht brauchen dürfen. Aber in der Musik hören sie es, und sind dadurch vielleicht versucht das Wort trotzdem in ihren Wortschatz aufzunehmen…
Das kann dann natürlich in der Person dazu führen, dass er/sie sich aktiver Gedanken darüber machen muss, was das Wort jetzt bedeutet, was er in der Rap-Kultur für eine Rolle spielt, und in welchem Kontext es genutzt werden kann/darf/soll und wo nicht.
Wir tendieren dazu, Dinge die wir in unserer Popkultur hören und sehen zu “absorbieren” und gerade im Sprachgebrauch zu kopieren. Was völlig normal, aber nicht unbedingt “gut” ist. Eine solche Diskrepanz zwischen den Signalen die du im Alltag kriegst (“Benutze das Wort nicht, das ist rassistisch”) und den Signalen die du aus einem Aspekt der Popkultur erhältst (in diesem Fall der EXTREM häufige Gebrauch in der Rap-Musik) KANN dann dafür sorgen, dass man es nicht einfach so passiv absorbiert, sondern es mehr hinterfragt.
Ich sage nicht, dass das der Fall sein MUSS. Ich sage, das ist eine Chance, welche sowas geben kann.
Hab mal das Urteil überflogen: Schöne Erklärung warum Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung bzw. Geschlechtsidentität auch eine Diskriminierung aufgrund des „biologischen“ Geschlechts darstellt.
Und die erste Dissenting Opinion von Alto ist …
Klodebatte
Beeinträchtigung der Religionsfreiheit
Beeinträchtigung der Meinungsfreiheit
Transsexuelle wollen nur die OP vom Staat/Arbeitgeber bezahlt bekommen
…
Um es flapsig zu sagen: Das ist schön für Dich und sehr vorbildlich. Ich versuche eben die Diskussion realistisch zu führen. Das betrifft auch die Antwort von @Truchsess.
Das Forum hier und der politische Kreis in dem wir uns bewegen ist eine Bubble. Allein hier überhaupt darüber zu schreiben beweist, dass wir uns hier mehr damit beschäftigen als wahrscheinlich 90% der Gesellschaft.
Ich glaube einfach nicht, dass wir hier uns selbst als Beispiel in dieser Debatte nehmen können um das als Argument benutzen zu können und zu verallgemeinern. Ich bin halt der pessimistische Mensch, der dem Durchschnitt diese Reflektion beim N-Wort einfach nicht zutraut. Wie oft habe ich in solchen Diskussionen schon gelesen und gehört, dass es “die Schwarzen” doch auch ständig sagen und es deswegen ja nicht so schlimm sein kann.
Das ist dumm und dämlich, aber anscheinend beschäftigen sich viele Leute einfach nicht damit. Das zeigen auch solche Hirnsgespinste wie das Wort wieder zum Guten zu wenden. Das N-Wort kann man nicht mehr positiv besetzen, weil es von Anfang an rein rassistisch war.
Das ist jetzt natürlich auch total angreifbar, weil ich damit ja sage, dass die Schwarzen sich dann den dummen Weißen anzupassen haben, was ja wieder eine Bevormundung wäre. Das ist Minenfeld und das ist mir klar. Aber ich finde, dass man es auch als Schwarzer mal hinterfragen kann, ob das hilft es selbst so inflationär zu verwenden.
Und auch weil es wieder so eine Andeutung gab: Das ist kein Victim Blaming. Wer als Weißer das N-Wort benutzt ist ein Vollidiot und das hat er ganz allein zu verantworten.
Hast du jetzt gerade im Film geschaut?
meine persönliche erfahrung halte ich nicht für unrealistisch sondern für sehr real.
möglicherweise ist es nicht repräsentativ, aber ich schätze den größten teil der gesellschaft als nicht zu dumm ein, zu erkennen, wann ein begriff als beleidiegend aufgefasst wird - zumindest ab einem gewissen alter.
in meinem persönlichen umfeld gibt es etwa 5 jugendliche zwischen 12 und 17 jahren, mit denen ich regelmäßig kontakt habe.
die wissen sehr wohl zu unterscheiden und zu reflektieren, wen sie wann wie ansprechen und welche begriffe als beleidigend empfunden werden, wie bspw. das n-wort oder schwul oder behindert oder jude als abwertung.
und sie wissen, wann sie etwas als provokation verwenden oder im kontext ihres freundeskreises oder in anderen kontexten.
und entschuldige bitte, aber das ist sehr wohl victim blaming.
es steht dir als weißer (ich nehme jetzt mal an, dass du weißer bist) einfach nicht zu, darüber zu urteilen, wie PoC mit den sie diskriminierenden begriffen umzugehen haben.
Nun spätestens wenn solche Debatten an diesem Punkt sind, verabschiede ich mich aus der Diskussion. “Dir steht es als Weißer nicht zu…” und schon sind meine Ohren auf Durchzug. Das ist ein ekelerregendes Totschlagargument, um jede Gegenmeinung mundtot zu machen.
Das ist die wahre Spaltung der Gesellschaft.
Wenn ihr hier nur Selbstbestätigung sucht, dann wünsche ich Euch viel Spaß dabei.
Edit: BTW, bist Du schwarz? Weil Du trittst doch auch in einer Tour als Anwalt der Schwarzen auf und glaubst sie verteidigen zu müssen und zu wissen, was sie verletzt und wie sie denken. Wer im Glashaus sitzt…
Da möchte ich dir Dear White People empfehlen, in Staffel 1 Episode 5 müsste das sein, da trifft unbedarfte Nutzung des N-Wort auf die Realität. Die Serie ist wirklich gut gemacht.
Ich bin da bei @Truchsess, dass Musik auch Bildungsarbeit leisten kann. Wie Kendrick Lamar, der es wohl sehr bewusst einsetzt (Zitat Emmanuel Amako-Jansen). Unten, der Talk dazu ist echt gut. Er spricht nämlich auch an wo die Probleme sind, nämlich wenn ein 14 Jähriges Mädchen auf einem Kendrick Lamar Konzert das Wort nutzt… Das passiert halt auch.
Maya Angelou war übrigens auch tendenziell dagegen, dass es ohne Kontext genutzt wird.
Und ich hab zuhause einen Roman von James Baldwin, wo auch die ganze Zeit das N-Wort steht. Der ist halt noch aus den 60er.
tja.
das ist halt das ding an der diskriminierungs-debatte.
als weißer geht es, wenn ich es recht verstanden hab, auch darum, einfach mal gefühle wie scham und schuld und ohnmacht auszuhalten und anzunehmen und zuzuhören.
und zack persönliche ebene.
here we go again …
Die Debatte ist mittlerweile großer Mist um es mal zu sagen. Ich bin eigentlich total auf deiner Seite und wahrscheinlich genauso antirassistisch und progressiv eingestellt wie Du. Nur Du vertrittst leider den Teil der Debatte, der Menschen wie mich abschreckt mich weiter dafür einzusetzen, um nicht in einen Topf mit „Euch“ geworfen zu werden.
Menschen wie Dir reicht es nicht, dass man antirassistisch ist und sich für Gleichberechtigung einsetzt, Nein es muss auch genau auf eine bestimmte Art und Weise geschehen und wer das nicht tut, den ordnet man dann auch ganz schnell als „Feind“ weg.
Genau wie bei unserem ersten großen Disput: Ich mache einen Vorschlag, wie man das N-Wort aus der Gesellschaft bekommt. Ich unterteile die Menschheit aber eben nicht in Schwarz und Weiß und hole bei der Debatte auch die Schwarzen und ihre Kultur ins Boot.
Drei Posts später wird mir Victim Blaming vorgeworfen
Die Debatte ist toxisch bis zum geht nicht mehr… auf beiden Seiten. Und solange man sich auf unserer Seite gegenseitig zerfleischt und darüber streitet, wie man „richtig“ antirassistisch ist, werden die Rassisten gewinnen.
Mir zu sagen, dass mir als Weißer eine Meinung nicht zusteht ist keine persönliche Ebene?
Ich habe dir den Ball zurückgespielt, anstatt empört zu tun und einen Strohmann zu werfen könntest Du ja mal darauf eingehen.
Ich nehme mal an Du bist weiß, weil sonst hättest Du natürlich geantwortet, dass Du schwarz bist und die Debatte wäre beendet. Aber Du bist weiß und jetzt möchte ich von Dir wissen, warum ich anmaßend bin und mir das „nicht zusteht“, aber du es nicht bist, obwohl Du hier seit Wochen schreibst, wie es den Schwarzen gerade geht, wie sie sich fühlen, wann sie beleidigt sind, was man jetzt tun muss etc…?
hör bitte mit den persönlichen anfeindungen auf.
ich biete dir an, dich mit mir mittels PMs auszutauschen
und meine hautfarbe tut nichts zur sache und geht hier niemanden etwas an.
Wieso gilt dann das Selbe nicht für HatoriH?
Nein, wollte das Bild auf Google raussuchen und hab es dabei gesehen.
Bitte nimm dir doch ein paar Minuten und höre einer Betroffenen zu.
(Am besten von Anfang an. Schritt für Schritt.) @anon61599177
Wenn du jetzt den Reflex hast: Ich als weißer Mann bin nicht der böse, ich setzt mich zwar für andere ein, aber irgendwo reichts, wenn andere sagen meine Meinung zählt ja gar nicht, das ist abschreckend, kein Bock mehr. Dann ist das ein Privileg.
Wenn du von Diskriminierung betroffen bist, von Sexismus oder von Rassismus, kannst du dich diesen Themen nicht entziehen. Weil sie jeden. Tag. vor deiner Tür stehen.
Und die Deutungsmacht, die Macht über Narrative und Definitionen lag sehr lange bei weißen Männern und einer weißen Mehrheitsgesellschaft.
Und diese Themen - und Einsichten - sind unbequem. Es ist immer unbequem sich damit auseinandersetzen zu müssen.
Versuche bitte einfach einen Moment zu nutzen und zuzuhören.
Niemand verbietet dir deine Meinung. Und wir sind uns aber bestimmt einig: Rassismus ist keine Meinung.
Nehmt es alle nicht unmittelbar persönlich. Versucht wirklich dahinter zu schauen, wie unser System oder unser Verständnis über bestimmte Dinge und Kategorien konstruiert wurden. Hinterfragen und Denkansätze annehmen, Vorbehalte überprüfen.
Mehr ist es nicht,…
Hm, immer diese Strohmänner. Über die Online-Diskussion, die ich letztens geschrieben hatte, hattest du aber noch gesagt, dass du diese Idee unterstützen würdest.
Du würdest halt das Wort „Neger“ gerne wieder verwenden lassen, im positiven Sinne. Die Gefühle der schwarze Bevölkerung, ob diese nun verletzt und beleidigend sind, wäre dir dann aber wohl nicht wichtig. Zumindest hast du dich dazu nie geäußert. Wenn ich ich so deine anderen Beiträge mit einordne, geht es dir auch nur um eins.
Dir scheint nur das „Wort“ selbst wichtig zu sein, welches einfach nicht aus dem Wörterbuch verschwinden sollte, weil es ein altes deutsches Wort ist, was mal gar nicht so schlimm war. Ob das so stimmt? Wobei. Ja, wir sind auf der richtigen Seite, für uns war es damals sowie heute nicht schlimm. Ist ja nur ein Wort, eine Bezeichnung… Historie einfach ausschalten…
Und:
Du möchtest, dass die Anderen halt lernen damit umzugehen. Etwas was dich nicht betrifft, nicht persönlich und auch nicht unsere Geschichte. Das impliziert also doch schon irgendwie „Die sollen sich dann nicht so anstellen“ oder etwa nicht? Lernen klingt natürlich ein wenig gehobener ausgedrückt. Sollen Die das doch lernen, dann ist’s alles gut. Sonst Pech gehabt?!
Dann kann man zu Schwarzen auch einfach wieder „Neger“ sagen. Ja, wenn jeder wieder „Neger“ sagt, dann ist für uns ja das Problem gelöst, ist dann auch nicht mehr rassistisch. Das Wort ist zurück! Andere müssen lernen, verstehen und vergessen.
Mit „Bestimmen“ hab ich es wohl ein wenig zu hart ausgedrückt, denn das wurde so wirklich nicht gesagt. Aber das sich die schwarze Bevölkerung nicht so anstellen soll bei den Begriffen oder wer entscheidet denn wer sich verletzt fühlt, dass finde ich schon kommt hier so rüber. Das ist sicherlich kein Strohmann. Auch der Punkt „Ist doch alles Jahre her“, ist so nicht gefallen, aber man solle doch bitte mal die Geschichte ausblenden.
Ich glaube ich habe wirklich genau das Gegenteil von verallgemeinern gemacht hier
Und dennoch kenne ich kaum weisse Hip-Hop-Fans welche mit dem N-Wort einfach so um sich werfen. Denn man versteht es halt auf einem gewissen Level halt doch, dass man es nicht machen sollte, und dass es einen Unterschied gibt, wer das Wort jetzt in welchem Kontext braucht.
Ich bin auch kein Fan davon, dass in gewissen kulturellen Kreisen dieses Wort von den Schwarzen selber benutzt wird. Mir wäre es auch lieber, wenn man das ganz sein lassen könnte. Aber es ist nicht an mir, diese Entscheidung zu treffen. Dass ich nicht nachvollziehen kann, warum es „empowering“ sein sollte dieses Wort für sich selber zu nutzen, oder dass mir der Gebrauch dieses Wortes in Afroamerikanischem Rap ein ungutes Gefühl gibt ist halt hier wirklich kein Massstab.
Und das ist eben genau einer dieser Punkte, wo es vielen Leuten sauer aufsteigt, wenn ich die Erklärung mit „Ich, als weisser Mann…“ anfange.
Denn die Antwort darauf wird oft sein: „Nur weil man Weiss ist heisst das nicht, dass man dazu keine Meinung haben kann, oder das dein Argument nicht legitim ist!“
Aber es ist nunmal so: Ich als Weisser Mann kann WIRKLICH nicht viel dazu sagen, ob es jetzt „empowering“ ist oder nicht, ein Wort das zur Abwertung oder Unterdrückung oder Beleidigung einer eh schon historisch unterdrückten Demographischen Gruppe für sich selber zu „erobern“. Ich kann dazu nichts sagen. Denn es gibt für mich kein Äquivalent.
Ich kann sagen, dass es mir nicht gefällt.
Ich kann sagen, dass es auf mich eher einen negativen Eindruck hinterlässt, wenn ich das Wort von Schwarzen selber gebraucht höre.
Aber ich kann wirklich nur sehr schlecht bis gar nicht beurteilen, ob sie das jetzt „tun oder lassen sollen“.
Ach so, dann ist das Bild ein Fake, im Film steht weiterhin Nigga da.