Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Noch mal:

Widerlegt meine Argumente, aber behauptet bitte nicht, ich hätte etwas gesagt, was ich nicht habe. Danke

Ja gut, dann kannst du nun erklären wie dann diese Aussage von dir da rein passt

Also entweder gibt es Rassismus oder es gibt ihn nicht. Struktureller Rassismus heißt nicht das es nur um Gesetzte und Rechtsprechung geht, sondern zb auch in wie weit Alltagsrassismus gezielt eingedämmt wird, was zb die UN vor eine paar Jahren bemängelte.

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen die Opfer von rassistischen Übergriffen werden, oft Unterstützung erfahren von Behörden, Medien und großen Teilen der Bevölkerung. Leider nicht immer, aber zumindest in den meisten Fällen. Ich kann dir gern von ein paar meiner Erlebnisse zu dem Thema berichten.

Es gibt Rassismus in Deutschland. Darauf können wir uns einigen.

Jetzt kommen wir der Sache schon näher. In welchen Punkten müsste Deutschland (Regierung und Bürgerschaft) sich verändern, um strukturellen Rassismus zu unterbinden? Welche Maßnahmen sind dafür genau erforderlich?

Oh fuck @Truchsess is da. Freu mich auf die nächste Doktorarbeit und wie ich mich daraufhin wie ein Vollidiot fühle.

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:joy:
Was denn! Habe doch gar nichts gesagt! Lese nur! :sweat_smile:

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Das is die Ruhe vor dem Sturm.

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Ehrlich gesagt, diesmal nicht.
Habe nichts neues Beizutragen, und alles was ich zu sagen hätte wird im Moment schon sehr gut von anderen verteidigt.
Muss ja nicht immer meinen Senf dazu geben, wenn ich nichts neues beizutragen habe!

Mit anderen Worten: Proceed :grin:

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Jetzt kommen wir der Sache schon näher. In welchen Punkten müsste Deutschland (Regierung und Bürgerschaft) sich verändern, um strukturellen Rassismus zu unterbinden? Welche Maßnahmen sind dafür genau erforderlich?

Anerkennen, dass es Rassismus gibt (da haben schon in diesem Thread einige Schwierigkeiten mit), Anerkennen der Opferperspektive, Anerkennen der deutschen Gesellschaft als Migrationsgesellschaft, Abkehr vom “Abstammungsprinzip” bei Definierung des Deutschseins, Anerkennung von Diversität als Normalität, Akzeptanz einer gesellschaftlichen kulturellen Heterogenität, Akzeptanz einer individuellen kulturellen Identität (was doppelte Staatsbürgerschaften, mehrere Muttersprachen u.ä. angeht), Schaffung eines Gesellschaftsbildes, das Menschen mit Zuwanderungsgeschichte einbindet und nicht über mehrere Generationen hinweg als “anders” definiert.

So für den Anfang.

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So, schaun wir mal…

Ja, da sind wir uns einige. So wie wohl der größte Teil der Bevölkerung in Deutschland. Check!

Sicher … so lange man eine Spur Skepsis behalten und kritisch hinterfragen darf, ist es in Deutschland durchaus üblich, dem Opfer eines potentiellen rassistischen Übergriffs erst einmal zu glauben. Check!

Ich habe zwar keine Ahnung, warum noch mehr Migranten, die Probleme, die durch Migration verursachtet werden und die dadurch rassistischen Vorurteile in Teilen der Bevölkerung verursachen, lösen sollten…? Aber da wir in Deutschland eine ausgeprägte „Willkommenskultur“ haben und jeden, der in den letzten zehn 10 Jahren an unsere Tür geklopft hat, eingelassen, aufgenommen und versorgt habe, kann man wohl sagen: Ja doch … Check!

Da wäre es vielleicht hilfreich, zu erklären, was wir stattdessen als Merkmal fürs Deutschsein benutzen können. Die Sprache? Einbürgerung? Die verbrachte Zeit in Deutschland? Die persönliche Leistung für die deutsche Gesellschaft? Was definiert einen Deutschen? Bin auf die Antwort gespannt. Bis dahin, klammer ich den Punkt mal aus.

Oh das ist einfach. Deutschland war schon immer eine Vielvölkernation. Check!

Ich muss gestehen, dass ich absolut keine Ahnung habe, was du damit meinst. Aber ich möchte auch nicht falsches sagen, darum klammer ich den Punkt aus.

Doppelte Staatsbürgerschaft ist schwierig. Hat Vor- und Nachteile. Ich sehe nur keinen Zusammenhang mit strukturellem Rassismus. Jeder der die Voraussetzungen erfüllt, bekommt doch eine zweite Staatsbürgerschaft.

Das ist wiederum einfach. Menschen, die mehrere Sprachen beherrschen, genießen allgemein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Check!

Das Gesellschaftsbild haben wir, auch wenn es noch nicht bei allen Teilen der Bevölkerung angekommen ist. Check!

Also ich stelle fest, bis auf zwei Ausklammerungen, erfüllt die deutsche Gesellschaft alle Kriterien für ein Land ohne strukturellen Rassismus! Buh, ich bin froh, dass wir das noch vor dem Wochenende klären konnten.

Machts gut Freunde, schönes Wochenende und frohe Pfingsten.

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Verschiedenartigkeit in Lebenskonzepten, von der konservativen Kleinfamilie mit Haus, Hausfrau, zwei Kindern und Kirche über die Patchworkfamilie bis zur Dorfkommune ohne das Konzept Kernfamilie.
Jeder darf so leben wie er es will, solange er andere nicht Ausgrenzt oder sein Lebenskonzept aufdrängt.

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Danke!

Ansonsten stehen da oben einige steile Thesen zum aktuellen Zustand der deutschen Gesellschaft…

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Ich bin ja geneigt, das alles für Trollerei zu nehmen, aber damit dieses Irrsinnsposting nicht unwidersprochen bleibt…

Ich habe zwar keine Ahnung, warum noch mehr Migranten, die Probleme, die durch Migration verursachtet werden und die dadurch rassistischen Vorurteile in Teilen der Bevölkerung verursachen, lösen sollten…?

Migration löst rassistische Vorurteile aus. Eine Umkehrung des Täter-Opfer-Prinzips wie aus dem Bilderbuch.

Aber da wir in Deutschland eine ausgeprägte „Willkommenskultur“ haben und jeden, der in den letzten zehn 10 Jahren an unsere Tür geklopft hat, eingelassen, aufgenommen und versorgt habe, kann man wohl sagen: Ja doch … Check!

Check am Arsch. Die Quote positiv beschiedener Asylanträge beträgt aktuell 37 Prozent.
(Quelle: https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/flucht/265711/entscheidungen-und-klagen). Nicht mal 2015 konnte von “jedem” die Rede sein.

Da wäre es vielleicht hilfreich, zu erklären, was wir stattdessen als Merkmal fürs Deutschsein benutzen können. Die Sprache? Einbürgerung? Die verbrachte Zeit in Deutschland? Die persönliche Leistung für die deutsche Gesellschaft? Was definiert einen Deutschen? Bin auf die Antwort gespannt.

Simpel. Staatsbürgerschaft. Fertig.

Oh das ist einfach. Deutschland war schon immer eine Vielvölkernation. Check!

Oh, ist es nicht. Selbst wenn das “schon immer” stimmen würde, ist Anerkennung dieser Tatsache immer noch was anderes.

Doppelte Staatsbürgerschaft ist schwierig. Hat Vor- und Nachteile. Ich sehe nur keinen Zusammenhang mit strukturellem Rassismus. Jeder der die Voraussetzungen erfüllt, bekommt doch eine zweite Staatsbürgerschaft.

Solange Leute mit zwei Pässen potenziell als “halbe Deutsche” bewertet werden oder man ihnen Loyalitätsprobleme unterstellt oder die Ablehnungsquote (Quelle) für Doppelstaatler sich noch in den aktuellen Dimensionen bewegt, besteht im Gegenteil eine klare Verbindung zu strukturellem Rassismus.

Das ist wiederum einfach. Menschen, die mehrere Sprachen beherrschen, genießen allgemein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Check!

Nicht wenn man, wie oft genug geschehen, unterstellt, dass Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache von vornherein schlechter in der Schule sind. Und über das generelle Ansehen von Sprachen wie Türkisch, Arabisch oder Russisch gegenüber Französisch oder Spanisch reden wir dabei noch gar nicht.

Das Gesellschaftsbild haben wir, auch wenn es noch nicht bei allen Teilen der Bevölkerung angekommen ist. Check!

Wenn es nicht in allen Teilen der Bevölkerung angekommen ist, haben wir auch kein Gesellschaftsbild. Und bei über 20 Prozent AfD-Ergebnissen in Ostdeutschland reden wir auch nicht von einer kleinen Minderheit.

Aber gut, gleich kommt wieder einer um die Ecke, denkt, es gelte die Formel “Meinung = Fakt” und dann geht die nächste Runde im Karussell los. Und ich Idiot befeuer das noch.

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Das, was Walter schreibt ist nicht nur falsch und eine Umkehrung der Täter-Opfer-Rolle, sondern es ist genau umgekehrt.

Gerade in den Gebieten bzw. Landesteilen, in denen es die wenigsten Menschen mit Migrationshintergrund, Asylbewerber oder Flüchtlinge gibt, sind die Vorurteile und Ressentiments am größten. In Sachsen z.B., wo Pegida entstanden ist und die AfD bei Wahlen egal ob kommunal oder landesweit +20% bekommt, gibt es einen Ausländeranteil von unter 5%.
In NRW sind es 15% und in absoluten Zahlen erheblich mehr, weil NRW mehr als viermal so viele Einwohner hat wie Sachsen: AfD in NRW; 9% und keinen einzigen Landkreis gewonnen.

Erklärt ist es auch ganz einfach: Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ist vor allem eine Form von Xenophobie: Angst vor Fremden. Ich kann nur vor etwas Angst haben, was ich nicht kenne.
Wenn das „Volk“ in Sachsen nicht so homogen wäre bzw. (Vorsicht Triggerwort!) bunter, dann wäre die AfD und die Ausländerfeindlichkeit schnell nicht mehr so groß.

Neulich gab es im Spiegel auch eine schöne Karte, bei der die Stimmenanteile auf der einen Seite, die rechtspopulistische und rechte Parteien bei den letzten nationalen Wahlen erzielt haben, mit einer Karte der Asylanträge in den europäischen Ländern verglich. Desto mehr desto dunkler. Beide Karten waren genau diametral entgegengesetzt: Da wo es die wenigsten Asylanträge gab u.A. Polen und Ungarn, gab es die meisten Stimmen für Anti-Asylpolitik und Politik, die Ressentiments gegen Ausländer schürt.

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Soviel ich weiss ist das so ziemlich eine allgemeine Regel…
Ist glaub in den meisten Ländern so. Aber ich denke bei deiner Erklärung kommt noch etwas anderes dazu:

Ich denke, etwas anderes spielt auch noch eine Rolle.
In deinem Alltag kommst du immer mit verschiedenen Leuten in Kontakt, viele sind anständige, nette Leute, manche aber auch nicht. Und darum ist das auch den Eindruck den du von der Gesellschaft erhältst: Leute sind unterschiedlich, manche sind anständig, andere nicht.
Das Problem ist, was passiert, wenn du fast nur negative Eindrücke von einer demographischen Gruppe erhältst? Nun… dann wirst du Menschen dieser Gruppe mit der Zeit negativer eingestellt sein.

Wenn du in einer Region wohnst wo es kaum Asylanten und Immigranten gibt, wo ist dann dein Kontaktpunkt mit Asylanten und Immigranten?
Nun… in den Medien. Und wann kommen Asylanten und Immigranten primär in den Medien? Nun… wenn einer Scheisse gebaut hat.
Das heisst, wenn du an einem Ort wohnst wo du kaum persönlichen Kontakt mit diesen Menschen hast, dann siehst du sie fast immer nur im negativen (Medien-)Kontext und das baut negative Vorurteile auf.

Und darum denke ich, dass ist auch ein Grund, warum Leute in Regionen wo es viele Ausländer, Migranten und Asylanten gibt generell toleranter diesen Gegenüber sind. Nicht, weil sie weniger NEGATIVE Kontakte mit diesen Menschen haben (die Medien-Landschaft sieht ja überall ähnlich aus, daher werden auch in diesen Gebieten die Medien-Eindrücke nicht positiver sein), sondern weil sie auch genug POSITIVE Kontakte haben, welche die Waage wieder etwas ausbalanciert, und die Ansicht die wir auf BEWUSSTER Ebene alle haben („Diese Leute sind auch Menschen, und da gibt es gute und schlechte Beispiele für diese Gruppe“) viel mehr verinnerlichen konnten.

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Tendenziell würde ich dir da ja zustimmen, aber: Korrelation ist nicht gleich Kausalität.

Was trifft wohl eher zu?

  1. Fremdenfeindlichkeit führt zu geringerer Aufnahme von Flüchtlingen
  2. Geringere Aufnahme von Flüchtlingen führt zu Fremdenfeindlichkeit
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Da liegt der fehler. Du kannst dir eben nicht mehr sicher sein ob es nur einfach normaler Körperkontakt ist, oder Belästigung. Und dann ist der Weg auch nicht weit daraus eine Sexuelle Belästigung zu machen. Eben nicht mehr jede Berührung am Körper ist “erlaubt“ sondern wird tabuisiert. Die Konsequenz daraus wäre also einfach jede Berührung des Körpers zu minimieren, sei es noch so harmlos für dich.

Im Übrigen zu der Adam Sandler-Video: Claire Foy hatte darüber ein Statement abgeben lassen. Ja, kann man nun wieder sagen, dass sagt sie nur um den armen Kollegen nicht auflaufen zu lassen… Und nun? Lügt Foy und wir alle können das Video besser anhand allem interpretieren. :thinking:

Ich weiß nicht so recht, ob diese panischen Befürchtungen wirklich die letztliche Konsequenz bei der ganzen Debatte sind. Und wenn ich so etwas lese, wie dass Männer sich jetzt nicht mehr trauen, Frauen wiederzubeleben, dann kann ich persönlich nicht umhin, als den Fehler bei den jeweiligen Männern zu suchen, die offensichtlich noch eine Menge aufzuarbeiten haben, weil sie nach meinem Verständnis ganz klar das Thema nicht verstanden haben.
Ich finde es eh völlig abstrus, dass man dann immer direkt den großen Wurf zur gerichtlichen Absicherung macht und sich in völlig irrationale Zukunftsängste begibt, dass wir bald alle nur noch ungerechtfertigten Verfahren ausgesetzt sein werden. Ich frage mich dann immer, wie diese Leben aussehen mögen, da ich diese Paranoia nicht spüre und immer noch völlig angstfrei Frauen und Männer berühre.
Wovor sollte ich jetzt genau Angst haben?

Vor allem, was ist das überhaupt für ein allgemeines Frauenbild, dass man Angst haben muss, weil ja jede eine potentielle Klatsche haben könnte und einem für eine normale Berührung einen Klage wegen sexuellem Übergriff an den Hals wirft.
Das sind dann eher die Entwicklungen, die mir Angst machen.

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Ich sehe das nicht als panische Befürchtung, sondern als normale Verschiebung im Umgang mit Körper und Berührungen.

Ich versteh jetzt auch nicht, warum eine Lebensnotwendige Berührung mit einem Knie tätscheln in einen Topf geworfen wird.

Und ich versteh auch nicht, warum ähnlich wie beim ungefragten Ansprechen, nun darüber Diskutiert wird, ob man nun eine Person die man im zweifel nicht kennt einfach berühren darf. Ich finde nicht und man macht das außer bei einer Begrüßung/Abschied in der Regel auch nicht.

Aber ich weiß auch aus dem Sozialen Bereich das es da einige Leute die das nicht interessiert und die schon nach kurzer Zeit Distanz völlig vergessen und auch nicht auf nonverbale Reaktionen, wie wegtreten, reagieren.

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