Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Ekel ist trotzdem ein super harte Wort, man ekel sich in der Regel vor Ausscheidungen oder Verdorbenen, das möchte eben niemand in einem Kontext lesen den er auf sich beziehen kann.

Ist es Wortklauberei, evtl. Trotzdem gibt es sicher genug Leute die Mobbing Erfahrungen o.ä. gemacht haben, wo Leute ihnen gesagt haben, das die Person selbst oder etwas an der Person eklig ist. Diese Personen werden dann auch getriggert, es geht also in beide Richtungen.
Die beste Lösung wäre, Ekeln nicht leichtfertig als Umschreibung zu benutzen wenn man etwas verwirrt, befremdlich, abschreckend ect. findet.
Und wenn man wirklich echten Ekel empfindet und der Situation nicht aus dem weg gehen kann, es genauso behutsame Ansprechen wie man möchte das auf das Problem regiert wird. Leute die sich wirklich vor irrationalen Sachen ekeln oder gar Phobien haben, empfinden das auch oft als Problem.

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Hab grad einen sehr interessanten Podcast zum Thema „Ambiguitätstoleranz“ also dem Aushalten von Widersprüchen, gehört.

Ich glaub da können alle (und ich natürlich) sich wiederfinden, fand es wirklich erhellend.
Die Folge hat nicht den Fokus auf individuelle Psychoanalyse, also auch für Leute wie mich interessant, die eher rationalistisch und weniger individualistisch denken. Und sie dauert auch gar nicht mal lange und ist klar und verständlich (dadurch nicht weniger klug!) ausgedrückt.
Da passt Vieles auf unsere Diskussionskultur im Internet, aber auch sonst… sogar auf den aktuellen Krieg und vor allem auf unsere inneren Widersprüche.

und für die soziologisch Interessierten noch etwas:

Eine Sitzung einer Vorlesung, von Wolfgang Eßbach, ein großartiger Soziologe und Erzähler der Uni Freiburg. Hab das grad rausgekramt, weil ich nochmal nach was grundsätzlichem zu den aktuellen Radikalisierungen gesucht hab, sowohl in Bezug auf Diskurse, als auch Krieg. Wenn man genau hinhört, findet man unglaublich viel, das aktuell relevant ist.

Zum Inhalt:
Es geht ganz grob gesagt in der Vorlesung um eine Auseinandersetzung mit rechts- und linksradikalen Theoretikern Anfang des 20. Jhd. (wobei ich mich selber als linksradikal bezeichne, whatever) - und diese Theoretiker haben ein Unbehagen gegenüber der „Moderne“. Auf der rechten Seite eine Entwicklung die wieder rückgängig gemacht werden soll, auf der linken Seite die Forderung, dass es weitergehen muss, dass das Versprechen der Revolutionen von 1789 - 1848 endlich eingelöst wird. Also die einen wollen die alte muffige (Stände-)Ordnung zurück, und die anderen wollen nach der bürgerlichen Revolution die Revolution des Proletariats als Fortführung.

Aber, so die These von Eßbach - beide haben die theoretische Ähnlichkeit oder eine Grundlage eines Misstrauens/Ablehnung der Moderne (und den Begriff muss man natürlich auch erstmal entschlüsseln) wie sie sich zum Jahrhundertwechsel um 1900 entwickelt hat - und in die Katastrophe des 1. Weltkriegs.

Nun, ich bin gar kein Freund der sog. Hufeisentheorie, links- und rechtsradikalismus nähern sich an ihren Rändern eben nicht an. Zumindest nicht in ihren heutigen Ausprägungen. Aber was Eßbach da ausbreitet ist wirklich sehr erstaunlich!

(es ist fucking amazing)

edit: wobei ich grad merk, dass es mir etwas schwerfällt, diese 10. Vorlesung genau zu verstehen, ohne dass ich die 7. nochmal gehört hab. Trotzdem alles hörenswert und sehr inspirierend, irgendwas nimmt man immer mit^^
wer sich also dafür interessiert, hör vielleicht mal kurz in diese Folge rein:

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Natürlich ist Ekel natürlich und man kann sich in den meisten Fällen auch nicht aussuchen was man eklig findet. Aber man sollte genug Selbstkontrolle haben seinen ekel zu verbergen um andere nicht zu verletzen.

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Wenn ich als trans Frau ehrlich bin, find ich viel ekliger, dass manche Männer diese Tropes aus Film und Fernsehen glauben, dass wir unsere Sexualpartner*innen erst heiß machen und erst dann uns offenbaren. Also intim werden wollen, wo es ihnen gar nicht klar ist, dass wir trans sind. Aber ja, es liegt noch viel Arbeit vor uns, diese Vorurteile abzubauen.

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Das Verfahren gegen den Leipziger Hotelmitarbeiter wurde eingestellt.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat den Musiker und Schauspieler Gil Ofarim wegen des Vorwurfs der falschen Verdächtigung und Verleumdung angeklagt.

Die Staatsanwaltschaft kam zu der Überzeugung, dass sich der betreffende Vorfall vergangenen Herbst nicht so zugetragen habe, wie von Ofarim geschildert.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2022-03/gil-ofarim-wegen-falscher-verdaechtigung-angeklagt

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Ganz schlimm.So eine Scheiße sorgt nur dafür, dass wenn jemandem das wirklich widerfährt, ihm kein Glauben geschenkt wird.
Richtig traurig.

nur wenn es wirklich so war wie Ofarim sagt. für mich ist der Fall auch alles andere als klar.

Ähm, ich glaube das „Ganz schlimm“ bezieht sich eher darauf, dass es vermutlich eben gerade NICHT so war, wie Ofarim behauptet hat

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Achsoooo das klingt auch logisch, hatte es anders gelesen :sweat_smile:

Schön bunt ist die Welt. Geh ich mit. Nimmt das nicht Züge an die jetzt über die Identifikation zum eigenen Geschlecht hier auf das nächste level gehen.

Rassistisch oder transracial? Der Fall Oli London | Arte TRACKS

Meinungen dazu würden mich schon interessieren.

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Ich finde das Thema durchaus sehr spannend. Allerdings verstehe ich nicht, warum man deinen Beitrag jetzt in den Diskriminierungs-Thread verschoben hat. Ist diese Identifikation diskriminierend? Wenn ja, gegenüber wem? Koreanern? Wenn ja, warum ist es dann Frauen nicht diskriminierend gegenüber, wenn sich ein Mann als Frau identifiziert?

Warum ist es eigentlich immer der Körper, die Nationalität oder gar die Spezies die falsch ist und nie die Wahrnehmung jener, die sich anders identifizieren?

Naja der Titel des Videos ist „Rassistisch oder transracial? Der Fall Oli London“. Also anscheinend ja ein Thema, welches irgendwie mit Rassismus zu tun hat. Und Rassismus ist eine Art der Diskriminierung. Von daher passt es schon in diesen Thread mMn.

Er sagt am Ende, dass der Militärdienst in Korea ihm gut tun würde, da er dann in der Zeit keine Schönheits-OPs mehr machen kann. Sagt das nicht schon viel darüber aus, wie er selbst über sich denkt?

Ansonsten hatten wir ihn hier in diesem Thread schon letztes Jahr mal thematisiert, falls das jemand nachholen möchte:

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Nur warum soll sowas dann rassistisch bzw. diskriminierend sein? Sich mit einer anderen Nationalität zu identifizieren ist diskriminierend und mit einem anderen Geschlecht nicht? Warum?

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Ich habe mir das Video nicht angeschaut. Wenn ich es nachgeholt habe, könnte ich evtl. meine Meinung dazu geben. Aber jetzt gerade kann ich dir keine Antwort geben.

Edit: Der Link von @anon11905255 zu den alten Beiträgen ist gut. Einiges wurde damals schon diskutiert.

Du musst ja auch nicht sofort antworten :wink:

Habe ich schon gesehen. Allerdings finde ich da noch keine Antwort auf meine Frage. Ich finde es aber sehr interessant, dass man sich in dem Thread daran stört, dass der Mensch aus dem Video sich mit etwas identifiziert und seinen Körper operieren, bzw. anpassen lässt. Da wird offenbar mit zweierlei Maß gemessen. Denn das machen Transgender doch auch. Aber wenn man das dann offen hinterfragt, bekommt man oft sofort eine auf die Mappe. Da verstehe ich die Sonderstellung nicht.

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Wer genau misst denn mit zweierlei Maß?

Von wem hast du denn „auf die Mappe“ bekommen?

Meiner Meinung nach jene, die sich am Verhalten des Menschen aus dem Video stören aber Transgender und ähnliche Gruppen dabei offenbar ausblenden, die sich genau so verhalten.

Es tut mir sehr Leid aber das kommentieren und diskutieren der Moderation ist in diesem Forum leider untersagt. Aber ich denke, das dürfte als Antwort genügen :wink:

Ja ok, und wo sind diese Leute? Es klang so als seien die hier mit uns ein einem Thread.