Almost Daily #325 - Was darf Comedy? Mit Ralf Kabelka als Gast

Joa. Nazis oder hässliche Sprache sind so die gängigen Klischees die vor allem in amerikanischen Medien / im Umgang immer ausgeschlachtet werden.
Auch in Sendungen / Filmen. Deutsche sind sehr oft Nazis oder etwas wie Nazis, werden selten von Muttersprachlern gesprochen, sogar immer noch selten von Menschen die mal kurz gegoogelt haben wie man das eine Wort betont und teilweise von Leuten die nicht mal ein Script in Deutsch haben und nur möglichst hässlich klingende Laute machen, weil so das Klischee zur Deutschen Sprache ist.

Bei Videospielen auch teilweise. Overwatch z.B. hat mit “Reinhardt” einen deutschen Charakter der nicht eine einzige deutsche Voiceline hat während sie zB für den chinesischen Charakter “Mei” extra in China gecastet haben. Er ist aber niemand mit Nazivergangenheit, aber kann dafür kein Deutsch

Du hast sicherlich recht das Wort oder war falsch. Es ging uns wohl mehr darum welcher Punkt überwiegt. Das eine schließt das ander nicht aus.

Bei Deinem zweiten Punkt bin ich selber hin und her gerissen. Jede rassistische Aussage oder Handlung ist zu verurteilen, egal ob wegen Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, Abstammung oder was auch immer.

Wenn ich die Qualität der Diskriminierung zu einander in ein Verhältnis stelle gieße ich Wasser auf die Leute die Rassismus relativiere.

Wenn der erste mit den Tod von 6 Millionen Menschen argumentiert behauptet der zweite Schwarze sind kriminell. Und verteidigt dies mit einer Statistik laut der x%der Verhaftungen schwarze sind.

Man muss unterscheiden. Gesamtgesellschaftlich muss sich Deutschland natürlich seiner historischen Verantwortung stellen. Erinnerungskultur, diplomatischer Umgang uvm.

Dies kann aber keine Entschuldigung sein für einzelne rassistische Taten oder Aussagen gegenüber einzelner Personen.

Beispiel 2: Auch wenn die Statistik stimmt. Gesamtgesellschaftlich ist es wichtig sich mit den Gründen für diese Statistik auseinanderzusetzen. Warum kommen mehr schwarze aus den eher unteren Gesellschaftsschichten, wie groß sind die Vorurteile in der Polizei und ist die Anzeigebereitschaft höher.

Auch wenn die Statistik stimmt. Diese darf dies nie eine Rechtfertigung dafür seine einen einzelnen Schwarzen direkt als Kriminellen zu sehen.

Punkt 2 kann man auch eins zu eins auf Flüchtlinge in Deutschland anwenden.

Wenn ein schwarzer Deutscher in Deutschland schwieriger eine Wohnung oder einen Job bekommt, einfach weil ein Herr Gauland ihn nicht in der Nachbarschaft haben möchte, dann wird er aktiv in seinen Möglichkeiten eingeschränkt.

Wenn ich als weißer Deutscher in Israel Urlaub mache und mich dort einige Israelis wegen meiner Herkunft nicht mögen und deswegen nicht mit mir reden, dann bin ich schlimmstenfalls ein bisschen geknickt und schreibe einen traurigen Tagebucheintrag.

Natürlich gibt es unterschiedliche Qualitäten.

Warum? Wenn ich weiß, dass Schwarze häufiger Kriminelle sind, würde es doch zum Beispiel logisch sein, sie eher zu meiden, weil ich dadurch meine Chancen auf ein Überfall verringere. Außer das Risiko ist so klein, dass durch Nichtmeidung entstehende Freundschaften meine Lebensqualität steigert.

Weil es extrem Scheiße ist für die 99,x %, die nicht kriminell sind.

Wenn dir wichtiger ist, dass du dein Risiko, dass vielleicht irgendwas passiert, um ein paar Prozentpunkte reduzierst, als dass ein anderer Mensch definitiv und unwiderbringlich benachteiligt wird und das aufgrund seiner Hautfarbe, dann biste halt ein krasser rücksichtsloser Egoist.

Übrigens: X ist häufiger kriminell als Y ist auch der Fall, wenn X zu 0,0000002% kriminell ist und Y nur zu 0,0000001%. Ist das eine gute Rechtfertigung, alle X als kriminell zu betrachten, die es erwiesenermaßen zu 99,99999% nicht sind?

Die meisten Leute sind nicht kriminell, fertig. Völlig unabhängig davon, wie die aussehen. Wenn du irgendwas anhand von Statistiken meiden willst, dann meide einfach generell junge Männer. Oh, du bist selber ein junger Mann? Blöd gelaufen.

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Da hast du Recht natürlich gibt es unterschiedliche Qualitäten in den Folgen, und diese sind auch zu verurteilen.

Mir ging es darum das unterschiedliche Qualität in der Begründung keinen Unterschied ausmachen darf. Die unterschiedliche Qualität in den Folgen muss natürlich berücksichtigt werden.

Hätte dies in meiner Antwort klarer machen müssen.

Um bei Deinem Beispiel zu bleiben. Wenn ein deutscher nach Israel auswandern möchte und dort schwieriger eine Wohnung oder einen Job bekommt ist dies genau so zu Verurteilen wie bei dem Schwarzen in Deutschland. Ein Satz wie " Ihr habt auch 6 Millionen Juden vergast" kann dann keine Rechtfertigung sein.

Eine Erklärung ja aber keine Rechtfertigung.

Wer behauptet denn, dass das eine Rechtfertigung wäre? Warum wird dieses Thema diskutiert?

Wei wenn ich in der U-Bahn sage setzt dich nicht zu den schwarzen der beklaut dich nur, ist das rassistisch Punkt.

Wenn ich sage setzt dich nicht neben Herzer13 das ist ein mann der vergewaltigt dich nur. Ist diese Aussage dir gegenüber auch nicht fair . Zwar eher sexistisch aber egal. Auch wenn die Statistik diese Aussage unterstreicht, es gibt mehr männliche als weibliche sexualstraftäter.

Ich habe schon in meinem ersten Beitrag an dich…

…geschrieben.

Wir sollten also nicht anfangen uns im Kreis zu drehen :wink:

Ja, ist nicht fair, aber logisch und sinnvoll. Jeder checkt doch nachts in der U-Bahn alle Passanten ab und stellt sich dann zu den am voraussichtlich wenigsten Gefährlichen.

Sind wir hier jetzt bei „Herzer13 erklärt warum Rassismus das Leben sicherer macht?“ :neutral_face:

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Hier wird die Begründung für den Rassismus quasi als Legitimation gesehen.

Ich habe das Thema rein gebracht, So ging die Diskussion etwas OT

Verständnis und Legitimierung sind 2 verschiedene Dinge.

Richtig! Für mich klingt das mehr nach Legitimation als nach Verständnis. Aber passt lass uns den Thread nicht weiter zuspamen.

Um das mal klar zu trennen; Rassismus (bzw jede Form von Diskriminierung) ist klar trennbar von Vorurteilen.

Vorurteile sind im Grundsatz erst mal gut. Die sind nämlich das oben beschriebene. Der Grundsatz: „Wenn mich der Löwe das letzte Mal gebissen hat dann vermutlich auch jetzt, schmeiß ich diesmal besser keinen Stein nach ihm“

Vorurteile helfen uns orte, Situationen, Menschen und Tiere schneller und zuverlässiger zu lesen und sind sozusagen ein Überlebensinstinkt. Sie heißen aber auch VORurteile, weil wir sie ggf revidieren, wenn wir mehr Informationen zu einer Situation / einem Menschen / … haben.

Diskriminierung ist das was passiert, wenn wir sie eben nicht anpassen.

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Klingt gut, stimmt aber nicht, da Diskriminierung eben auch unterbewusst und unreflektiert passieren kann. Es muss keine ignorierte Reflexion stattgefunden haben, damit es eine Diskriminierung ist.

Diskriminierung ist eine Handlung zum Nachteil eines Menschen. Das kann aufgrund von Vorurteilen passieren, aber auch weil man sich einen eigenen Vorteil erhofft oder aus politischen Überzeugungen.

Ein Vorurteil resultiert außerdem nicht zwangläufig in diskriminierenden Handlungen und ist nicht in sich schlecht. Man sollte da schon differenzieren wenn man auf einer soliden Basis diskutieren will. Hier verschwimmen Vorurteil udn Diskriminierung schon recht häufig und dadurch diskutieren Partein hier ziemlich parallel aneinander vorbei, was ja wohl kaum im Sinne von irgendwem sein kann.

Das war überhaupt nicht mein Punkt. Deine Abgrenzung zur Diskriminierung war nur falsch.

Nein, ich habe nirgendwo geschrieben dass Diskriminierung reflektiert ist

Doch genau hier. Wir haben neue Infos und passen unser Bild trotzdem nicht an:

Oder wie meintest du das?