Naja finde ja, dass es keine wirklichen Anti-Kriegsfilme gibt. Sieht man alleine daran, dass diese Filme unter Soldaten meist sehr beliebt sind.
Was ist denn das für eine verquere Schlussfolgerung ?
Weil Soldaten gerne Kriegsfilme gucken können es keine Anti Kriegsfilme sein ?
Also nach deiner These ist nicht die Intention des Autors oder des Regisseurs Ausschlaggebend, sondern wer es guckt .
Das würde nach deiner Theorie bedeuten ,das wenn überdurchschnittlich viele Erwachsene sehr gerne “Die Sendung mit der Maus “gucken, kann es ja keine Kinder Sendung mehr sein .
Naja jedenfalls muss dann mal stark überlegt werden, ob die Intention denn auch wirklich so ankommt. Wenn Soldaten solche Filme abfeiern, können solche Filme wohl kaum für alle Rezipienten abschreckend wirken. Dann ist am Ende “Antikriegsfilm” nur ein Label, um auch den überzeugten Pazifisten mit guten Gewissen ins Kino zu locken.[quote=“bladerunner, post:8590, topic:2256”]
Das würde nach deiner Theorie bedeuten ,das wenn überdurchschnittlich viele Erwachsene sehr gerne “Die Sendung mit der Maus “gucken, kann es ja keine Kinder Sendung mehr sein .
[/quote]
Würde man dann wahrscheinlich als Familienshow bezeichnen.
500 Days of Summer berichtet auch von den negativen Aspekten der Liebe und ist trotzdem kein Anti-Liebesfilm.
Ne weil es nur auf die Intention ankommt ,was danach draus gemacht wird kann man ja nicht beeinflussen.
Nur weil einige vielleicht nicht die subtile Botschaft erkennen oder es Falsch verstehen könnten, das kann und darf doch den Künstler nicht beschäftigen.
Du benutzt die gleiche Rhetorik von Leuten die die Ballerspiele verbieten wollen
Also wenn ein Typ glaubt nachdem er Batman gesehen hat ,ins Kino Stürmen
Zu müssen und anfängt Leute abzuknallen ( weil er es im Film gesehen hat ) ,würdest du doch auch nicht sagen na ja soviel weit Sicht hätten die Macher doch haben müssen das so was passieren kann …
Die Intention ist Fundamental für den Künstler ,Regisseur, Autor . Alles was danach aus seinem Werk gemacht wird obliegt nicht mehr in seiner Macht.
Und ein Anti Kriegsfilm muss seine Message/Intention nicht einem um die Ohren hauen und mit dem Holzhammer in jeder Einstellung ins Gedächtnis prügeln ,um eben als solcher zu gelten .
Muss es ja auch nicht. Der Film ist dann trotzdem ein Kriegsfilm.
Deinen Vergleich zu Amokläufen muss ich jetzt nicht verstehen.
Ok ich versuch es nochmal etwas einfacher …
Beispiel;
Wenn ich dir die Hand geben will um dich Freundlich zu begrüßen …was in diesem Fall meine Intention wäre …du aber diese Geste aus welchen gründen auch immer nicht erwidern willst ( vielleicht weil du glaubst das ich es nicht ernst meine ,oder weil du aus einem anderen Kulturkreis kommst und es dort eine Beleidigung ist ,oder what ever ) ,bleibt doch meine Intention die Selbe . Der Unterschied hier ist nur wir könnten das Missverständnis im besten Fall aufklären ,…was bei einem Film der wenn er einmal raus ist ,nicht möglich ist . Man müsste dann bei allen Menschen die den Film geguckt haben nochmal ein persönliches Treffen mit dem Künstler vereinbaren der jeden Fragt ; “haben sie meinen Film auch richtig verstanden ?
Du schreibst ausserdem das Soldaten die Filme abfeiern würden …hmm
Habe einige Freunde aus der Schulzeit die heute Beruf Soldaten sind …und es stimmt sogar das sie gerne Kriegsfilme gucken ,aber sie Feiern sie doch nicht ab und denken dabei “ohh wie geil “ würde jetzt auch gerne meuchelnt durch Afghanistan ziehen …Nein es ist einfach nur weil sie Berufsbedingt sehr nah am Thema sind .Meistens bewerten sie die Filme auch einfach nur nach Realismus ,und machen sich über Fehler lustig .Aber eigentlich bewerten die Soldaten die Filme nicht anders als der Durchschnitt ,denn seien wir mal ehrlich 95% der Jungs und Mädels
haben ein bisschen boyscout Atmo und das war’s, vom Geschehen sind die genau so weit entfernt wie wir.
Zwei von meinen Kumpels waren in Afghanistan und glaub mir das letzte was die sehen wollen wenn sie wieder hier sind ,ist ein Kriegsfilm oder einen Anti-Kriegsfilm .
Die Freuen sich auf Dirty Dancing mit der Freundin auf der Couch
Hab die besprechung jz auch nachgeholt und finds auch etwas dürftig. Dass sie den film nicht “verstanden“ haben find ich nicht. Kann die kritikpunkte iwie nachvollziehen. Muss auch andy widersprechen, der sagt dass der film ohne pathos auskommt. Das ende ist nur pathos und patriotismus. Aber funktioniert weil er einem von der stunde terror vorher erlöst.
Ich lass eddy und andy auch ihre meinung. Ist ein experimentalfilm, der funktioniert bei einem beim anderen nicht. Bei mir hats voll funktioniert. Aber schröcks meinung hat mir zb komplett gefehlt (hat wahrsch die zeit gefehlt wegen dem savoy beitrag, der ganz interessant war). Vll kommt noch was mit anderen leuten. der film könnt ein gamechanger sein, in 5 min abfrühstücken wär da schade
Na ja, ich will den Jungs jetzt auch nicht fies unterstellen, dass sie Dunkirk nicht kapiert haben, aber manchmal habe ich mich doch etwas gewundert, was da von Eddie und Andi kam. Auf mich wirkte es so, als wären die Jungs da mit ganz anderen Erwartungen rein gegangen und dann waren sie hinterher überrascht, dass der Film nicht auf Unterhaltung und ein klassisches “Anfang, Höhepunkt, Ende”-Muster setzt. Außerdem wurde in der Besprechung herzlich wenig zum Thema Schauspiel, einzelne mitreißende Momente (von denen es viele im Film gab), Spannung, emotionale Wirkung, Dialoge, etc. gesagt. Schröcks Meinung kam letztlich leider überhaupt nicht richtig heraus. Ich fand die gestrige Kino+ Folge wirklich schön, aber die Dunkirk-Besprechung war leider etwas lahm für den Gesprächsstoff, den dieser Film eigentlich bietet.
Dass das Ende “nur Pathos und Patriotismus” sein soll, kann ich wiederum nicht unterschreiben. Wo hast du da bitteschön Pathos und Patriotismus heraus gelesen? o.ô
Noch eine kleine Ergänzung ,die wirklichen Kriegsfilme sind meist auf den ersten Blick gar nicht als solche auszumachen.
Ein gutes Beispiel ist Transformers ,ein als Actionfilm getarnter US Propaganda Kriegsfilm der übelsten Sorte ,wo alles hipp cool bunt wirkt und die unterschwellige Botschaft nur sehr schwer zu entdecken ist.
Bevor man mir den Alu Hut aufsetzt …
Hier eine Quelle …gibt aber unzählige wenn man Google bemüht .
Aber ich kann mit gutem gewissen zb Apocalypse Now oder Platoon und viele andere als Anti Kriegsfilm sehen oder betiteln.
Edit: Dein Vergleich mit 500 Days oft Summer ,hinkt aber auf beiden Beinen , da du ja selber schreibst das er Aspekte von Liebe kritisch aufarbeitet und eben nicht in Gänze die Liebe verteufelt , was wiederum ein Antikriegsfilm als seine Prämisse ( hab gerade kein Kleingeld ) versteht.
wie kommst du auf die aussage?
Also Schröck hat mir gestern schon die Lust auf Dunkirk gemacht, weswegen ich ihn mir nächste Woche wohl in 70mm ansehen werde.
Und obwohl ich beide Filme sehr mag (den einen sogar deutlich mehr als den anderen), halte ich diese Aussage eben auch für streitbar bis vielleicht sogar irrtümlich. Der Begriff „Antikriegsfilm“ wird meiner Ansicht nach zu inflationär oder sogar falsch verwendet.
Was ist denn die Absicht eines Antikriegsfilms? Ich gehe davon aus, dass das Hauptanliegen darin besteht, uns die Schrecken, Grausamkeiten und den Irrsinn eines Krieges vor Augen zu führen. Das machen Filme wie AN, Platoon oder SPR, keine Frage. Aber sie unterhalten auch. Und genau darin liegt die Krux. Ich kenne kaum jemand, der aus Private Ryan, Apocalypse Now, Platoon, Hacksaw Ridge rauskam und bis an sein Lebensende verstört war. Oder den Film mittendrin abgebrochen hat, weil er sich angewidert abwenden musste.
Es gibt diese herausragende Szene in Jarhead. Da ziehen sich die Soldaten den „Walkürenritt“ aus Apocalypse Now rein und feiern es richtig ab. Die zeigt eigentlich wunderbar, wie das Thema „Antikriegsfilm“ ad absurdum geführt wird. Und es ist selbst von „Jarhead“ schon fast verfehlt, dass diese Szene so heraussticht und in Erinnerung bleibt, weil er im Rest der Zeit eigentlich eine Sache sehr richtig vermittelt, die Antikriegsfilme eigentlich vermitteln sollten: Langeweile.
Ein Antikriegsfilm dürfte den Zuschauer eigentlich nicht abholen, nicht faszinieren, nicht mitnehmen, nicht unterhalten. Rein von der Definition her müsste er den Zuschauer langweilen, verschrecken, bis aufs Mark verstören, anekeln und dafür sorgen, dass man nie wieder solch einen Film oder Krieg sehen will. Das gelingt meiner Ansicht nach den wenigsten Filmen. „Come and see“ ist für mich ein gutes Beispiel wie es eigentlich richtig laufen müsste. Aber das ist ein Thema über dass Andi und ich zum Beispiel schon ewig streiten…
Na ja na ja …
Natürlich machen die auch Spass
Habe mal in einem Altenheim ausgeholfen
Es ist depressiv as hell und nichts war desolater und trauriger als die abgeschobenen Leute in dem Heim.
Trotzdem hatten wir Spass mit Kollegen mit den Älteren Bewohnern …der spass ist für uns Menschen nur das Vehikel um das Gesehene zu bewerten und uns erstmal überhaupt dafür zu öffnen .
Fraglich wird es erst wenn jemand der einen Anti Kriegsfilm guckt und die Abstraktion von Spass und Botschaft nicht mehr unterscheiden kann …
Aber die Aufgabe obliegt nicht dem Künstler sondern bei jedem selbst oder seinem Umfeld ,Familie .
Edit: Der ausgangs Post der zu dieser Diskussion geführt hat war aber auch auf mehreren Ebenen falsch.
Was du als Krux beschreibst ,würde ja im Umkehr Schluss bedeuten alles was ‚auch‘ Spass macht …wäre persé ein Grund dem Autor/Regisseur seine anfängliche Intention abzustreiten .
…hmmm kann man machen sollte man aber nicht
Nur noch eine kurze Ergänzung, versteh mich nicht Falsch ,ich kann deine Kritik Punkte nachvollziehen und will auch meine Argumente nicht als Gesetzt erklären die unverrückbar wären…Aber deine Kritik ist Meilenweit weit weg vom eigentlichen Post der den Stein zum rollen gebracht hat …
Eigentlich alles eine Definitionssache, jedoch könnte man den Begriff Antikriegsfilm dann gleich restlos streichen. Um eine Unterscheidung zu treffen könnte man dann ja noch „kritisch“ anhängen
Dir ist bewusst, dass erat das halbe Jahr vorbei ist?
Für Amerikanische Verhältnisse waren diese Filme schon sehr Anti-Krieg. Wenn man bedenkt wie sehr Militär und Krieg in Amerika gefeiert wurden und werden, dann sind diese Filme schon ein krasser Gegensatz. Ein europäischer oder insbesondere deutscher Anti-Kriegsfilm hat hier durch unsere historische Vergangenheit eine ganz andere Ausgangslage.
Ob und wenn ja wie stark ein Antikriegsfilm abseits der Anti-Krieg Thematik auch unterhalten darf, ist glaube ich Ansichtssache. In Deutschland würde man das sicherlich eher verneinen als in den USA.
Aber ich finde, dass man das Antikriegsfilmen kaum vorwerfen kann, die unterhalten bzw. an den Bildschirm fesseln.
Die Menschen sind nun mal verschieden, mit unterschiedlichen Schmerzgrenzen. Ich kann mir bei deinen Beispielen gut vorstellen, dass viele die Filme nicht zu Ende schauen konnten oder danach einfach fix und fertig waren. Und ehrlich gesagt erreichen die Regisseure auch nichts, wenn sie die Zuschauer komplett verstören, aufrütteln finde ich da besser.
Ich denke, so Filme wie Platoon, Full Metal Jacket, AN oder The Deer Hunter machen das ganz gut, James Ryan mal mehr mal weniger und Pearl Habor ist einfach der beste Antikriegsfilm ever
Aber du hast schon Recht, es ist ein strittiges Thema, bei dem die einzige Wahrheit wohl nie gefunden wird und vllt. auch gar nicht existiert
PS: Und ich werde mir mal Come & See anschauen, vllt. kann ich dann deinen Punkt mehr nachvollziehen.
Habe vom Forum keine Benachrichtigung erhalten, daher jetzt erst meine Antwort: Den Rest den ihr beschrieben habt fand ich gut und hat mir eigentlich Lust auf den Film gemacht. Bei „Mad Max“ habe ich halt das Problem dass ich die Bilder und Action alleine jetzt nicht so stark fand, um mir den Film reinziehen zu können. Habe den in 3 Etappen geschaut und mich doch sehr gelangweilt. Vielleicht hätte der im Kino aber für mich besser gewirkt. Wer weiß. Deinen „Vergleich“ hatte ich nur am Rande mitbekommen, da ich mit dem Kopf nicht ganz bei Kino+ war gestern - vielleicht sehe ich es mir noch mal an und höre genauer zu
Aber nimm dir danach sonst nix anderes mehr vor, weil du sehr deprimiert sein wirst
Der war halt einfach schlecht. Gut war dort natürlich die Kameraarbeit und die Stunts, etc, weil es halt nicht CGI-Gedöns war. Reicht aber für mich jetzt nicht, um dafür Geld für Kino auszugeben. Da möchte ich einen Film, der mich irgendwie mitnimmt oder unterhält oder… irgendwas. Aber wie ich schon gerade schrieb werde ich noch mal den genauen Vergleich anhören.