dass dieses Prinzip den in Europa gängigen Grundsatz der Beweislast komplett umkehrt und einen generalverdacht erzeugt, lässt du dabei gerne hinten runter fallen, stimmts?
Auch ignorierst du, dass eine solche Nachprüfung Tage dauern kann und damit einklagfähige einnahmeverluste erzeugt. Ist aber ja kein Problem, unsere Gerichte haben ja bekanntlich unbegrenzt freie Kapazitäten.
Die technische Unzulänglichkeit dieser Reform erzeugt ein rechtliches Chaos, das ist Fakt.
Weil deren umsätze im Hobbybereich oder jetzt schon nur gerade im Bereich der lebenkosten liegen und dementsprechend gar kein Geld dafür da ist, eine verwertungsgesellschaft zu bezahlen, die sie aufgrund der Art ihrer Arbeit eigentlich gar nicht nutzen müssen, da sie keine urheberrechtsrelevanten Inhalte erstellen.
Es ist nichts schlechtes, wenn sie pro forma Geld bekommen, was ihnen rechtlich in keinster Weise zu steht?
Hab ich dir oben erklärt. Kannst dich gerne damit beschäftigen und dann wieder kommen.
Nein eben nicht. Es werden nützliche vorschaufunktionen verboten, Inhalte blockiert, die nicht Urheberrechtsrelevant sind etc.
Soweit ich weiß haben sich mitlerweile einige SPD Abgeordnete zu Wort gemeldet die damals dafür gestimmt haben und jetzt davon überzeugt wurden dagegen zu stimmen.
Mal sehen ob man es schafft alle zu überzeugen. Ich hoffe es.
Das gleiche gilt übrigens für die Grünen. Dort haben sich auch einige überzeugen lassen.
Irgendjemand hat letztens ne bearbeitete Grafik dazu auf Twitter gepostet, ich finde sie aber nichtmehr.
Edit:
Hier die, die in den letzten Tagen unterschrieben haben dagegen zu stimmen. Dort sind einige dabei die bei der letzten Abstimmung dafür waren.
Hab leider die Befürchtung das man denen dann eine zukünftige Wahlliste zeigen wird und ihnen sagen das ganz ganz ganz unten dann ihr Platz ist, worauf sie sich auf einmal wundersamerweise anders entscheiden werden
Die Listen für die Europawahl stehen schon seit Dezember. Zumindest bei der SPD.
Der Druck geht sogar soweit ich das mitbekommen habe in die andere Richtung. Ich weiß, dass unsere SPD im Saarland und noch viel stärker die Jusos versuchen unseren EU-Abgeordneten umzustimmen damit er dagegen stimmt.
Es wird kein „generalverdacht“ erzeugt, sondern den Plattformen die Pflicht übertragen dafür zu sorgen, dass sie keine illegalen Angebot öffentlich machen und es werden verbindliche Richtlinien für den Einsatz von Filtersystemen geschaffen, damit diese nicht mehr so wie heute nur dem Profit der Großkonzerne dienen. Es ist doch interessant, dass Frau Wojcicki durch die Welt tingelt und den Werbekunden erzählt, wie toll ContentID eine deutlich schwerere Aufgabe (brand safety) lösen kann, aber jetzt, wenn es dem Gewinn von YouTube nicht dient, Filtersoftware zum Ende des Internets führen soll.
Bei dieser Behauptung sollten wir etwas genauer hinschauen. Wenn die Nachprüfung tatsächlich Tage dauern würde, wäre es ein Verstoß gegen Absatz 8 der einen " effective
and expeditious complaint and redress mechanism" vorsieht. Allerdings ist zum einen davon auszugehen, dass YouTube diesen Vorgang zum Vorteil der Kreativen deutlich beschleunigen würde - weil sie dann potentiell für diese Schäden haften müssten im Gegensatz zur heutigen Situation, in der YouTube tun und lassen können was ihnen beliebt. Hier wird die Stellung von Kreativen auf Plattformen wie YouTube also deutlich gestärkt.
Nein, dass ist eine Behauptung. Da die Richtlinie noch nicht erlassen ist und die nationale Legislation noch nicht einmal angefangen hat, ist es absurd, so etwas als Fakt darzustellen.
Als Hobbykünstler, der keine kommerziellen Ziele mit seiner Kunst verfolgt (not acting on a commercial basis or their activity does not generate
significant revenues.), profitiert man immense von der Reform, da die Lizenzverträge, die YouTube abschließt diese Künstler automatisch einschließen.
Inwiefern sich die Situation für kleine, freie Künstler, die von ihren Werken leben aber nicht von der GEMA und co. vertreten werden ändert, kann ich nicht so ganz nachvollziehen - ihnen entstehen keine Kosten.
Wenn sie die Urheberrechte für Inhalte haben stehen ihnen Einnahmen, aus der Verwertung dieser Inhalte nicht zu? Diese Logik erschließt sich mir nicht.
dreht nicht jedes gesetz die beweislastumkehr um? Das macht doch eine verordnung?
So ab jetzt haltet ihr euch dran, sonst gibts strafe!
Die unzähligen urheberrechtsverletzungen erzeugen genauso einklagfähige einnahmeverluste und beschäftigen die gerichte
Warum sollte hemand geld bekommen, das ihm rechtlich nicht zusteht? Die richtlinie versucht genau das gegenteil zu adressieren. Ab jetzt gibt es kein geld mehr für unerlaubte dinge, ansonsten müsst ihr dafür haften
Hm? Hier steh ich total daneben ^^ welche vorschaufunktion meinst du? Artikel 11?
Jep, Definition von generalverdacht. Du unterstellst den Betreibern solcher Plattformen und den erstellern der Inhalte prinzipiell systematische Urheberrechtsverletzungen. Du kehrst damit das gängige Rechtssystem um, welches von der Unschuld bis zum Beweis der Schuld ausgeht.
Aber du kannst mir sicher sagen, was die urheber daran hindert, Urheberrechtsverletzungen selbst zu verfolgen.
Hiermit zeigst du übrigens wunderbar dein fehlendes technisches Wissen. Du kannst nicht zwischen marketingsprech und Realität in diesem Fall unterscheiden oder willst es vermutlich auch nicht. Jeder der mit content Id oder generellen werbealgorithmen zu tun hatte, wird dir bezeugen können, wie ungenau diese immer noch arbeiten. Dein Argument ist also eigentlich eins für mich, danke dafür.
Übrigens brauchst du nicht übertreiben um meine Position künstlich lächerlich zu machen, ich habe nie davon gesprochen, dass dies der Untergang des Internets sei.
Zum einem zeigt das wiederum dein Unwissen über die Masse der Inhalte sowie die Tiefe des Urheberrechts, zum anderen ergibt sich hier wieder die Frage: Wenn es doch so schnell und einfach realisierbar ist, warum dann nicht beim gängigen europäischen rechtsverfahren bleiben und die urheber selbst suchen lassen?
Nein es ist Fakt, dass diese Reform auf technisch und rechtlich unausgereifte Funktionen zurückgreift.
Nein eben nicht, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Youtube die Lizenzkosten nicht 1:1 an die jeweiligen Ersteller weiter gibt? Deswegen ist auch folgende Aussage schlichtweg falsch und zu kurz gedacht:
Es geht darum, dass sie Einnahmen aus Beiträgen generieren, für die das Urheberrecht schlichtweg nicht gilt.
Aber der künstler hat auch gar nichts mit artikel 13 zu tun? Oder versteh ich da was falsch? Welchen mehraufwand hab ich als künstler durch artikel 13?
die inhalte des künstlers können durch artikel 13 grundlos gesperrt werden, bis eine nachprüfung ergibt, dass ein urheberrechtsverstoß nicht vorliegt. wie gesagt, einfach dadurch bedingt, dass die angedachten filter absolut unzuverlässig arbeiten.
Die inhalte des künstlers können auch jetzt von youtube ohne angaben von gründen gesperrt werde .
Wenn es ein künstler ohne label ist, wird er eh die songs auch auf seiner homepage veröffentlichen. Dann kann er auch die woche abwarten bis sein video auf youtube freigeschalten wird.
Das Game of thrones ding der bohnen wurde damals auf twitch gesperrt. Weißt du warum? Weil die großen rechteinhaber bereits die urheberrechte konsequent umsetzen. Und das obwohl die bohnen die erlaubniss hatten die folge zu streamen.
Oder auch die Fifa und Uefa.
Nur der kleine künstler kann unmöglich alle urheberrechtsverstöße seiner werke nachvollziehen und abmahnen/einklagen
nur passiert das nicht automatisch und aufgrund einer mangelhaften rechtslage. nur weil es das unrecht in anderen art auch gibt, wird es nicht auf einmal zu recht
erstens: wenn das wörtchen wenn nicht wäre.
zweitens: schon mal was von dem reichweiteproblem gehört?
Ganz starkes argument wenn du selbst vorhin mit einem konjunktiv ankommst, da es einfach noch keine klare sachlage gibt. Was auch logisch ist, da das gesez noch nicht existiert.
Bei mir aber phrasen zum wenn raushauen
Ja, aber was hat es in einer urheberrechtsreform zu suchen?
es existiert aber die sachlage, dass die technischen mittel, die sich der gesetzgeber in diesem fall vorstellt schlichtweg nicht zuverlässig funktionieren. also ganz und gar nicht ein fall von wenn
siehe oben: du schaffst einklagbare einnahmeverluste und gibst den urhebern die lizenz zum rechtsbruch. sollte so eine vernünftige gesetzesreglung aussehen?
Du hantierst hier mit Rechtsbegriffen, die in ihrer Totalität wie du sie beschreibst nicht existieren. Es ist ein ganz normales vorgehen, dass wirschaftlichen Akteuren gewisse Prüfungspflichten aufgelegt werden - von Sicherheitskontrollen am Flughafen (Generalverdacht, dass jeder Fluggast ein Terrorist ist?) über die Pflichten die sich aus der GoBD für Kassiersystem ergeben (Generalverdacht, dass jeder Kaufmann Umsatzsteuer betrügt?) bis hin zur Aufzeichnung von Fahrtzeiten bei LKWs (Generalverdacht, dass jede Spedition gegen die Arbeitszeitgesetze verstößt?) sind solche Auflagen absolut üblich und legitim.
Da sie nicht in der Lage sind, den gesamten Content von YouTube - und allen anderen relevanten Plattformen - per Hand zu durchforsten. Wir wissen zum Beispiel von RBTV, dass es für sie wirtschaftlich nicht machbar ist, gegen illegale uploads von Material auf Facebook vorzugehen, insbesondere auch in Fällen, die Logo etc. entfernen.
Wenn du mein Posting aufmerksam gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich brand safety als schwerere Aufgabe heraus gestellt habe.
Warum ist dem so? Nun, brand safety bedeutet, dass die YouTube Videos auf kritische Inhalte geprüft werden müssen, also eine semantische Prüfung (z.B. rechtsradikale Inhalte, Pornographie, Gewalt etc.).
Dem Gegenüber ist die Prüfung auf eine Urheberrechtsverletzung deutlich einfacher, da hier nur ein Abgleich mit schon vorhandenen Daten stattfindet. Hinzu kommt die Tatsache, dass durch Artikel 13 die false-negatives und false-positives gleich schwer wiegen - im Gegensatz zu brand safety Fällen, bei denen YouTube aus wirtschaftlichen Gründen natürlich lieber einmal mehr als einmal zu wenig blockt.
Es ging um die Position von Frau Wojcicki, die in ihrem Brief ausdrücklich den Hashtag #saveyourinternet beworben hat.
Weil die Discovery von Urheberrechtsverstößen ohne Mithilfe der Plattformen nicht möglich ist und genau hier liegt die Motivation von Artikel 13.
Nunja, selbst wenn YouTube die Kosten an die Kreativen weitergeben würde, wären diese Kosten sicherlich aufgrund der Marktmacht von YouTube immer noch niedriger als eine entsprechende Lizenz heute - oder willst du sagen, dass man gegen das Urheberrecht verstoßen darf und das geistige Eigentum dritter klauen darf nur weil es im Internet passiert? Ich denke nicht.
Hä?
Was denn nun. Entweder ihre Werke verletzen Urheberrechte, dann müssen diese lizenziert werden (=> Kosten für YouTube oder Kreative), was aber auch heute der Fall ist. Oder sie verletzen keine Urheberrechte, dann entstehen auch keine Kosten.
1.) Wenn Google es angeblich nicht schafft einen uploadfilter zu entwickeln, der urheberrechtsverstöße erkennt, wie sollen dann z.b. Die rocketbeans es schaffen einen crawler zu entwickeln der ihre Inhalte erkennt?
2.) Und selbst wenn sie es schaffen und dann zu Platform Xy gehen und z.b. sagen: hey YouTube, der Tojan hat meine Inhalte, gib mir deine Kontaktdaten ich möchte ihn auf schadenersatz klagen, sagt YouTube einfach: „hier: [email protected] … mehr haben wir nicht“
Für mich gehört das einfach in eine Kathegorie wie „Produkthaftung“… YouTube soll gefälligst verantworten was auf youtube passiert.
Wir sagen doch auch nicht zu Saturn: oh ja, ihr verkauft 40.000 Artikel täglich, ganz klar dass es für Menschen unmöglich ist diese zu kontrollieren ob die in Ordnung sind.
Nein … Saturn muss für jedes einzelne Produkt, das sie anbieten und verkaufen, haften! Wenn durch den Toaster der in China produziert und durch Saturn vertrieben wurde, aufgrund eines produktfehlers (z.b. Erdung vergessen) jemand stirbt, muss auch Saturn dafür gerade stehen
Ist das ein Generalverdacht gegen alle händler? Nein, es soll nur sicherstellen, dass sie auch überprüfen, was sie da eigentlich anbieten und darüberhinaus soll es Schadenersatz für geschädigte bieten.