Wundert mich, dass der Axel-Springer-Verlag so hinter Artikel 11 steht. Letztes Mal gab’s nen User-Einbruch jenseits von Gut und Böse, da Bild Zeitungsartikel nicht mehr bei Google News kamen.
Aber ey, probieren wir’s halt nochmal auf EU-Ebene.
Um bei der Analogie zu bleiben:
Mit Artikel 13 müsste man es der Schule aber nicht mehr nachweisen, sondern sie wäre einfach pauschal für alles verantwortlich (außer vllt. bei Extremfällen, Artikel 13 ist sehr schwammig formuliert). Die Schule wäre daher gezwungen am Eingang Personenkontrollen einzurichten und die Kinder den ganzen Tag auf ihren Stuhl zu fesseln, damit möglichst nichts passiert.
Das ist im Grunde auch das Bild, das bzgl. YouTube befürchtet wird. Nur noch kooperierende Unternehmen könnten dann YouTube als Plattform nutzen. So behauptet es zumindest YouTube.
Die Medien von Axel Springer und Bertelsmann machen jetzt im Grunde das, was sie sonst der AfD vorwerfen: Populismus mit Fake News und Halbwahrheiten, Desinformation und so tun als ob es quasi keine Gegenargumente gebe.
Das Problem mit Filtern ist doch folgendes: Niemand, der sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt bestreitet, dass dieser Filter bei der großen Uploadmenge ein Algorithmus sein wird und kein Mensch.
Ein Algorithmus kann aber keinen Kontext erkennen. Das ist bei Fällen der Kinderpornographie oder Terrorpropaganda auch garnicht nötig, da sie in jedem fall strafbar sind. Kunst ist aber immer kontextbezogen. Es muss genau abgewogen werden: Handelt es sich hierbei um eine Parodie, will der Verwender eines GIFs eine bestimmte Meinung oder Emotion darstellen, wird lediglich zitiert oder handelt es sich um eine plumpe Urheberrechtsverletzung ohne Rechtfertigung und schützenswertes Interesse.
Wir geben also die Entscheidung, ob etwas noch Kunst ist oder eine Verletzung in die Hände der Algorithmusersteller: mäßig-sympathische Großkonzerne wie Facebook oder YT, die im Zweifel nicht für den Upload entscheiden werden sondern möglichst alle Probleme mit den anderen mäßig-sympathischen Großkonzernen iFv Warner,Universal, GEMA vermeiden wollen. Dies gilt besonders soweit, als dass YT und Co nicht mehr das Providerprivileg hätten, wonach sie erst nach Meldung von möglichen Verletzungen aktiv werden müssen um Strafen zu entgehen(Störerhaftung), sondern unmittelbar für die Inhalte haften (Täterhaftung).
Ich meine irgendwo als Folgediskussion daraus ergab sich, dass man Google trotzdem weiter verpflichten will, diese Snippets anzeigen zu müssen, während sie Kostenpflichtig sind, weil sie ja sonst ihre Monopolstellung missbrauchen würden.
Kann mich aber nicht mehr ganz genau dran erinnern, ob das wirklich eine Ernsthafte Diskussion war, oder irgendwo nur ein Brainfart.
Google hatte den Newsdienst für Deutschland und Spanien nach dem Leistungschutzrecht für Presseverleger massiv eingeschränkt. Dadurch sind die Aufrufzahlen massiv gedroppt. Springer und Co wollten dann Google vor Gericht verpflichten, sie bei Google-News weiter aufzuführen und gleichzeitig dafür zu bezahlen. Das wurde aber vor Gericht abgelehnt. Ergebnis: Google hat von den Verlagen eine gratis Lizenz erhalten damit sie wieder veröffentlicht werden und musste mehrere Millionen Euro Gerichtskosten tragen. War also für sie ein totaler Reinfall.
am besten YouTube , Facebook , Google , twitter und Instagramm schalten ihren dienst in der EU einfach ab , wenns zu bunt wird.
Den dann würde es endlich auch der letzte mitbekommen.
Es wird ja im Tv und Zeitung wirklich nirgendwo darüber berichtet wirklich garnichts.
Hab mal meine Eltern gefragt ( die gucken normale TV nachrichten jeden Tag ) und die haben noch absolut garnichts von artikel 13 mitbekommen.
Das thema wird , trotz einer sehr grossen petition , einfach tot geschwiegen.
Mal ne Frage zwecks dem Part „Google muss den News-Seiten Geld bezahlen, um deren News in der Suche anzuzeigen.“
Sind die News-Seiten nicht viel mehr von Google abhängig, als umgekehrt?
Vor allem auf kleinere Portale klickt doch ohne Google keine Sau.
Das haben die Verlagsseiten erst nach dem Gesetz in De gemerkt. So wie @nordlurch schon geschrieben hat
Das ist ja die Krux.
Auf der einen Seite beschweren sich die großen Verlage und Zeitungen, dass die Leute nur die Newsüberschriften und die winzige Zusammenfassung auf Google News lesen und den Websiten dadurch Gewinne entgehen da die Leute gar nicht auf den Artikel klicken um zb auf TAZ oder ZEIT weitergeleitet zu werden, auf der anderen Seite würden viele Leute ohne Google gar nicht auf diese Artikel aufmerksam werden
Hier ist mal ein sehr schön strukturiertes Video, was das Thema einigermaßen neutral behandelt und den Fokus auf die rechtlichen Aspekte legt.
https://www.youtube.com/watch?v=IUr0mAX2leY
Hier könnt ihr den Herren der CDU Axel Voss nach der Abstimmung selber mal hören
Könnten sie jetzt am besten schon machen. Nur 10 Minuten abends mit einem Hinweis auf Artikel 11 und 13. Zack Rennen millionen von Kindern und Jugendlichen nach brüssel und die Französische Revolution würde wie ein Erholungsurlaub dagegen wirken. ^^
Genau das denke ich mir auch. Spätestens wenn dieser Artikel 13 wirklich in Kraft treten und YouTube & Co ihre Dienste in Europa einstellen würden, hätte die Meisten echt ein Problem damit und wahrscheinlich würde alles wieder rückgängig gemacht werden. Kommt nur wirklich darauf an, ob YouTube, Twitter, Facebook wirklich soweit gehen würden. Ich sehe die ganze Sache jedenfalls gelassen, da ich einfach nicht denke, dass dieses Gesetz lange bestehen bleibt, weil es einfach nicht umsetzbar ist.
Merkwürdig finde ich dagegen, dass Niemand davon berichtet. Möglicherweise sind die alten Medien die größten vorantreiber von einem solchen Beschluss.
In Anbetracht der Kooperationen mit autokratischen Regimen (z.B. Russland) wäre das doch sehr heuchlerisch, zumal die Gefahr besteht, damit die Nutzer an andere Plattformen zu verlieren.
Mich würde auch mal interessieren, wir eurer Meinung nach das Urheberrecht im Internet umgesetzt werden sollte? Die aktuelle Rechtslage, bei der man als Rechteinhaber jeden Einzelfall anmahnen ist ja gerade für kleinere Unternehmen/Einzelkünster sehr nachteilig, wie man z.B. an den Facebook rip-offs verschiedener GameTwo Videos sehen konnte.
Das würde eher Youtube, Facebook etc… auf die Füße fallen. Leute, die gerade ihre allabendlichen Videos schauen oder Facebook ckecken würde das eher nerven.
Ich habe es hier schon öfter geschrieben: Das ist momentan alles nur gedeale von zwei verschiedenen Interessen her. Die europäischen Rechteinhaber wollen mehr Geld von Youtube und deswegen wird mit den Uploadfiltern erst einmal mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Bis zur Abstimmung des Parlaments, das im übrigen Uploadfilter bereits einmal abgelehnt hat ist das nur eine Drohung. Es wird gepokert.
Wenn wirklich alle Videoplattformen und sozialen Medien in Deutschland abgeschaltet werden müssten, verstöße das nicht nur gegen zahlreiche Grundrechte und würde Gerichtsverfahren vor dem EUGH und nationalen Verfassungsgerichten nach sich ziehen, sondern es gäbe die Französische Revolution 2.0. Die Parteien, die mehrheitlich für den Beschluss waren, hätten auf Jahrzehnte ihr Wählerpotenzial verloren,
Im Übrigen wird im Parlament nur über eine EU-Richtlinie abgestimmt, die noch kein nationales Gesetz ist.
Es gibt jetzt fernab der Panikmache der Youtuber folgende Möglichkeiten:
- Das EU-Parlament lehnt ab, Das halte ich für möglich, weil es eine seichtere Fassung der Richtlinie schon abgelehnt hat.
- Wenn es annimmt wird die Richtlinie bereits vor das EUGH gehen, weil es meiner Meinung nach gegen diverse Grundrechte verstößt (wie oben erwähnt: Meinungs-. Informations-. Kunst-, Unternehmer- und Berufsfreiheit) und Gegner sicher klagen werden.
- Wenn es da durch kommt muss die Richtlinie auch erst einmal in nationales Recht umgesetzt werden, in jedem einzelnen EU-Land. Das vergessen viele. Das ist ein langer Prozess, denn da geht es dann von vorne los.
- Die nationalen Parlamente müssen über Ausformung und Annahme des Gesetzes auch wieder abstimmen.
- Kommt es durch, wird es auch in den Ländern vor Verfassungsgerichten landen.
Ergo: Falls es kommt, wird es noch Jahre dauern. Wenn es das alles übersteht, werden die Gesetze so gestaltet sein, dass das Internet nicht viel anders funktioniert, wie es heute schon der Fall ist. Youtube, Facebook und Co. sind zu etabliert, ohne Aufstand nimmt uns das keiner mehr weg.
Und wenn wirklich alle stricke reißen, gibt es da noch sowas schönes wie VPN.
Ich rege mich jedenfalls nicht so auf.
Also meine Naziregierung in Ö holt sich jetzt schon einen darauf runter…
Sehr interessant was hier geschrieben wird. Vielen Dank für die Beiträge.
Ich verstehe nun das Thema viel besser.
Die wilde “#NiemehrCDU” Meute, die angetrieben von Youtubern die um ihr Geschäftsmodel bangen, schien sich größtenteils nicht auszukennen und eine helle Freude an einer Hetzjagd und dem Clickbait zu haben.
Der Koalitionsbruch der CDU ist für mich nicht gut zu verstehen und wenn er konsequenzlos bleibt ist die SPD mal wieder in ihrer Rolle.
Das Internet zu “retten” ist mMn nicht notwendig weil es viel zu groß/mächtig und global ist um es von Herr Voss zu “zerstören”.
Mich wundert aber, das besagte Rechteinhaber, die den Vorschlag befürworten, in meinem Sichtfeld nicht auftauchen. Ich suche noch Informationen, wem das ganze hilft bzw. wessen Probleme es löst.
„Hey las mal raus aus der Internet Komfortzone“ aber erstmal kurz Twittern …
Als ob jemand von dehnen ne Demo anmelden würde, vlt. Lefloid noch, aber dann hörts auch schon auf.
Ja, ich hasse es selbst, dass ich den Newstime hier teilen muss, aber das Interview ist leider echt interessant
Vor allem, dass es den (kleinen) Urhebern, also denen, die vom ersten Gesamtentwurf noch profitiert hätten, mittlerweile gar nicht mehr hilft, wusste ich nicht.
Ich bin ein wenig enttäuscht (wenn es das richtige Wort ist), dass Pietsmiet scheinbar gar nichts dazu gemacht haben?
Zumindest beim Thema Sendelizenz waren die ja relativ aktiv und haben da in ihrer Rolle als Youtuber durchaus ein ganz gutes Bild abgegeben.
Oder ist mir das einfach komplett unterm Radar durchgegangen?