Automatisierung am Arbeitsplatz - Wegfall von Arbeitsplätzen oder Chancen?

Hallo,

wir haben einen Thread erstellt, da im Auskotzthread eine ausführliche Diskussion zu dem Thema entstand.
Das Thema ist seit paar Jahren in den Medien aufgrund einer Studie der Oxford Universität aus dem Jahre 2013, dass die Hälfte der Arbeitsplätze in den nächsten zwanzig Jahren in den USA bedroht seien:

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Dir ist schon bewusst, dass durch die Industrielle Revolution massenhaft Jobs generiert wurden. Durch die Automatisierung passiert allerdings eher das Gegenteil, es werden vielleicht einige Jobs geschaffen, aber ein wesentlich größerer Haufen Jobs wird beseitigt.

Du meinst also die Erfindung der Dampfmaschine und die daraus resultierende automatisierung von Handwerk hat niemanden seinen Job gekostet? Ich glaube die Weber von damals die durch Webmaschinen ersetzt wurden würden dir da widersprechen.

Natürlich sind viele Jobs verloren gegangen, gleichzeitig aber wurden genügend wieder generiert. Das ist in der aktuellen Situation nicht so. Ich wüsste zumindest aktuell nicht, wo die durch die Automatisierung verloren gegangenen Posten “aufgefangen” werden.

Das wussten die Arbeiter damals sicher auch nicht. :wink:

Im übrigen bin ich eh der Meinung dass man sich mal davon verabschieden sollte dass es das höchste Ziel zu sein hat dass alle arbeiten. Ein viel besseres Ziel wäre es wenn niemand mehr arbeiten muss.

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Da geb ich dir grundlegend Recht! Ein BGE wäre da womöglich ein guter Schritt in die richtige Richtung, solang dieser Schritt aber noch nicht getan ist, halte ich es für sehr bedenklich weiter auf Automatisierung zu setzen.

Ein Problem, das ich mit den SB-Kassas hab ist, bislang war die Automatisierung/Technisierung eher darauf aus Arbeitsschritte leichter/effizienter/billiger zu machen. Bei den SB-Kassas wird allerdings nur eins gemacht, die Arbeit der KassiererInnen auf die KundInnen abgewälzt.

Nur sind jetzt auch so viele Menschen wie noch nie auf der Welt

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BGE und das mit einer Steuer auf Automatisierung finanzieren. Der Bürger mit viel Freizeit trägt das Geld dann wieder zum Unternehmer. Könnte das funktionieren? :thinking:

Eigentlich nicht, weil schon Unternehmer fair besteuern zu viel verlangt zu sein scheint.

Auch hier wird die Arbeit der Kassierer vereinfacht. Sie müssen dann nicht mehr da sitzen und stupide 8 Stunden lange Waren über nen Scanner ziehen sondern sie müssen überwachen dass keiner durch die Kasse geht ohne seine Waren zu scannen und Kunden helfen die Probleme beim Scannen haben.

Und? Ist doch sogar nur noch ein Grund mehr dafür zu sorgen dass nicht mehr jeder arbeiten muss.

In der Theorie bestimmt. Ich glaube sogar dass es, wenn man mal an nem Punkt ist an dem jede Produktion und Wertsteigerung vollautomatisiert abläuft, gar kein Geld mehr bräuchte. Dort hin zu kommen ist nur schwierig.

Was es nicht unbedingt weniger stupide macht und auch nicht einfacher. Ob ich jetzt 8h selber scanne oder andern beim scannen zusehe, macht eigentlich keinen Unterschied in der Hinsicht. Eigentlich erschwert es sogar den Job, weil du dann eben nicht nur für eine Kassa sondern für 4 (zb) verantwortlich bist und dementsprechend auch ein größerer Druck besteht.

Ein verantwortungsvollerer Job ist jetzt nicht unbedingt was ich unter nem Abstieg verstehe.

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Ich hab auch nix von Abstieg gesagt, nur dass er den Arbeitsalltag nicht erleichtert, ihn eher sogar erschwert.

Wenn es kein Abstieg ist, wo ist dann das Problem?

Das Problem ist, dass du den vierfachen Aufwand zur Kundenkontrolle aufwenden musst und mir kann keineR erzählen, dass er/sie gleichzeitig immer 4 Kassas im Blick hat

Ich würde nicht behaupten dass es viermal so viel Aufwand ist vier Scanner zu beobachten als an einer Kasse zu arbeiten.

Dein Argument war ja dass in der Industrialisierung das Ziel war die Arbeit einfacher, effizienter und billiger zu machen. Ich sehe in der Hinsicht einfach keinen Unterschied zwischen dem Kassierer der jetzt 4 Scanner überwacht und dem Weber der jetzt ne Maschine bedient. Der Weber an der Maschine hat auch ne größere Verantwortung bei gleichzeitig stupiderer Arbeit.

Der Unterschied ist der, dass hier aktuell Jobs abgebaut aber kaum neue generiert werden. Damals bei der Industriellen Revolution war das nicht so. Der Unterschied liegt denk ich auch am Arbeitssektor. In der produktiven Wirtschaft lässt sich halt immer mehr oroduzieren. Im Dienstleistungssektor ist es einfach nicht so ohne weiteres möglich, mehr Arbeit zu verrichten und dadurch zu rechtfertigen, dass trotz Automatisierung die Jobzahl erhalten bleibt.

Und damit sind wir wieder genau am Anfang der Diskussion angekommen. Ich denke damit können wir die Diskussion jetzt abschließen. :slight_smile:

Eine Frage habe ich noch: Es ist ja offensichtlich, dass durch die SB-Kassas Jobs abgebaut werden sollen. Was sollen die KassiererInnen stattdessen arbeiten?

Ist es das? Wir haben doch oben schon festgestellt dass eigentlich sogar in etwa gleich viele Mitarbeiter gebraucht werden, nur dass man mit gleicher Anzahl von Angestellten und gleichem Platzbedarf mehr Kunden abfertigen kann.

Edit: Aber um deine Frage zu beantworten: Ich weiß es nicht. So wie damals wahrscheinlich auch niemand wusste welchen Job dann die Weber machen die nicht mehr gebraucht wurden.

Nur kann man nicht mehr KundInnen generieren. Ergo braucht man insgesamt weniger Angestellte für diese Art der Arbeit, nicht unbedingt in den einzelnen Läden, aber insgesamt.