Automatisierung. Das große für und wider

Welche durch den Preis kompensiert werden.

Ein Produkt X welches also vorher in DE €10 gekostet hat, kostet nach der Abwanderung dann zum Beispiel €15. Dem Unternehmen ist das aber wurscht. Denn die produzieren munter weiter… halt primär für ein anderes Land als DE… aber das ist ja auch gut für das andere Land

Wenn wir hier über knappe Güter reden tut das DE schon weh, denke ich.

Wobei die Entwicklungsländer aber auch aufholen und dann den Vorteil haben, dass deren Infrastruktur neu ist und vllt solche Traumgebilde wie den Hyperloop schon eingeplant sind.

Ein Beispiel welches etwas OT ist aber ganz gut passt wie ich finde.

Vor Jahren gabs in meinem Heimatdorf noch unzählige Bauern mit Kühen, Schweinen und allem pi pa po.
Dann kam die EU und es wurde ein Gesetz nach dem anderen verabschiedet. Irgendwann wurde das Ganze so uninteressant für die Bauern, dass viele davon auf Raps Monokultur umgestiegen sind, weil sich mit dem Raps für Sprit noch ganz gut Kohle machen lies.
Aber auch das wurde Sanktioniert und es blieb ihnen garnix mehr.

Am Ende haben bis auf ein, zwei Großbauern die einfach nur durch übernahme der Aufträge anderer Bauern überlebt haben alle aufgehört. Aus meiner Familie waren es 2 Bauern.

Und wenn es für die wenigen die jetzt noch über sind auch zu teuer wird, werden auch die aufhören, alles verkaufen und halt in die IT gehen…

Jetzt denkt mal weiter wo das hin führt

Es gibt kein Produkt im B2C Bereich, das ein Monopol in Deutschland innehat und dadurch die absolute Preishoheit hat.

Das Unternehmen steht in Konkurrenz zu anderen Firmen und wenn die in Deutschland die gleichen Produktionskosten haben, aber weniger Zollkosten, ist das ein Wettbewerbsvorteil und ein Nachteil für das Unternehmen im Ausland.

Ich habe meine Diskussion nicht auf knappe Güter bezogen, sondern generell das produzierende Gewerbe.

Aktuell sehe ich kein Land, dass hier auf einem guten Weg wäre. Neben den Straßen etc. meine ich auch die politische Infrastruktur, welche oft sehr wackelig ist und man wenig Verlass auf Behörden hat.

1 „Gefällt mir“

Automatisierung gehört auf jeden Fall gestoppt. Nieder mit den mechanische Webstühlen!

(kein automatischer Post)

Für mich persönlich ist das Thema immer etwas schwierig. Auf der einen Seite kann es das Arbeiten enorm erleichtern, auf der anderen Seite weiß ich bereits jetzt, und auch in meiner Ausbildung wurde mir das schon mehrfach mitgeteilt, das es meinen Job dadurch wohl bald nicht mehr geben wird.
Ich habe einen Laborberuf gelernt und empfand es als ein sehr schönes arbeiten, doch bereits jetzt gibt es viele Arbeitsschritte nicht mehr die man noch vor einigen Jahren mühsam erlernen musste. Durch die stetige Automatisierung bemerkt man schon länger das deutlich weniger Personal in Laboratorien benötigt wird. Natürlich fallen dadurch viele lästige Routineabläufe weg, aber dafür bekommt man immer schwerer einen Job. Hat also alles Vor- und Nachteile.

Aufzuhalten geht das ganze natürlich nicht und das wäre auch falsch. Jedoch bedeutet es für viele in Zukunft einen anderen Weg im Berufsleben einzuschlagen.

1 „Gefällt mir“

Ach ja das schöne Titrieren um Säure- und Basenkapazität zu bestimmen. Wie ich geguckt habe, als ich gesehen habe, dass es im Labor ne Maschine gibt, die das schneller und genauer macht, als ich jemals könnte :smiley:
Naja durfte es dann im Praktikum trotzdem circa 500 Mal händisch machen, weil ich im Außendienst unterwegs war.

1 „Gefällt mir“

Ja das dachte ich mir und sie die die letzten 20 Jahre abgewandert? Nein und warum weil sie woanders nicht die Arbeitskräfte finden die sie brauchen. Wie hier schon geschrieben wurde, diese Firmen sind oft schon stark automatisiert, sie brauchen also dementsprechend hoch qualifizierte Leute für ihre Anlagen und die findet man eben nicht überall.
Dann fehlt woanders oft die Infrastruktur, wir meckern nämlich schon auf hohen Niveau was unsere Straßen und zu bewältigende Wege angeht.

Und wie soll den eine Firma wie Müller seine Herstellung von Joghurt ins Ausland verlagern? Es rechnend sich ja nicht mal für die in die ösltichen EU Länder zu gehen.

Hm… was ist eigentlich das Ziel der Automation? Das Menschen nicht mehr arbeiten müssen oder das “Firmenbesitzer” noch reicher werden weil sie den Gewinn mit noch weniger Menschen teilen müssen?

Da zweiter aktuell das Sagen haben - gehe ich nicht davon aus dass ersteres passiert.

Aber in der Realität wird es vermutlich eine zwischen Lösung geben.

Oh ja das kenne ich nur zu gut. Die Augen fingen anfangs bei mir immer an zu leuchten wenn die Pipettierautomaten gesehen habe. In der Ausbildung Stundenlang lästiges pipettieren von Mikrotitterplatten und da steht da einfach ein kleiner Automat und der arbeitet 20 Platten vollkommen selbstständig ab, hach das war ein Traum. Dafür brauchte die Abteilung aber auch nurnoch eine Vollzeitkraft, früher waren dort bis zu 10 Leute angestellt.

Btw titrieren konnte ich immer nur komplett händisch (also mit der Hand schwenkend), der Magnetrührer irritierte mich da immer nur :smiley:.

Na ja, wird wohl nicht mehr großartig vorkommen das ich das nochmal machen muss, aber für den Fall weiß ich es immerhin noch ^^.

1 „Gefällt mir“

Muss es wohl, denn wenn alles automatisiert wäre und Menschen keine Mittel zum Leben haben, gäbe es auch keinen der sich die Produkte der Konzerne kaufen könnte.

Also ich hab in meiner Hausarbeit 2 Studien untersucht und hab danach noch kurz das Unternehmen Bosch dargestellt und wie es mit Industrie 4.0 umgeht. Konkrete Praxisprojekte wie autonomes Fahren wurden jetzt nicht einzeln besprochen. Das wäre zu viel für so ne Hausarbeit :smiley:

Einmal die bereits oben verlinkte von Frey/Osborne:

ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/Kurzexpertise_BMAS_ZEW2015.pdf

Fazit bei genauem Tätigkeitsvergleich war:

Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil der Arbeitsplätze mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit in Deutschland bei 12% sowie in den USA lediglich 9% beträgt. Jedoch zeigen sich auch hier die Unterschiede zwischen Einkommens- und Qualifikationsklassen. Beschäftigte mit Bildung im Elementar- und Primärbereich weisen eine Automatisierungswahrscheinlichkeit von 80% auf, wohingegen der Wert für Personen mit Universitäts- und Hochschulabschluss nur noch rund 27% annimmt. Bei Beschäftigten mit den 10% geringsten Einkommen liegt der Wert bei 61%, bei den 10% der Beschäftigten mit den höchsten Einkommen bei 20%.

Und einmal eine Studie des Frauenhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation:

Fazit war:
Nach Auswertung dieser Befragung kam heraus, dass die menschliche Arbeit weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Produktion sein wird. Die kurzfristige, zielgerichtete Flexibilität ist in den nächsten Jahren der Schlüsselfaktor für die Produktionsarbeit in Deutschland. Die Techniken der Industrie 4.0 haben zwar schon viele Möglichkeiten, jedoch ist eine vollständige Autonomie dezentraler, sich selbst steuernder Objekte auf absehbare Zeit nicht möglich. Zusätzlich muss das Thema Arbeitssicherheit schon beim Design von Neuentwicklungen berücksichtigt werden. Bei der Qualifizierung von Produktionsmitarbeitern muss in Zukunft beachtet werden, dass sie vermehrt Aufgaben der Produktentwicklung übernehmen müssen.

Fazit für die Zukunft der Arbeit:

Es wird eine Automatisierung von bestimmten Tätigkeiten geben. In welchem Ausmaß dies stattfindet und welche genauen Auswirkungen diese hat, lässt sich nur grob einschätzen. Jedoch ist wahrscheinlich, dass wie auch bei vorherigen industriellen Revolutionen, eine Veränderung der Anforderungen an die Menschen stattfinden wird. Leichte, wiederholbare Tätigkeiten werden automatisiert und schaffen damit Freiräume für andere, nicht automatisierbare Tätigkeiten. Diese neuen Aufgaben erfordern eine bestimmte Ausbildung bzw. Qualifizierung der Arbeiter, welche in naher Zukunft geschaffen und gefördert werden muss. Menschen, die in diesen Bereichen arbeiten, müssen eine betriebliche, praxisbezogene Weiterbildung erhalten um den neuen Herausforderungen gewachsen zu sein. Es muss eine Evolution anstatt einer Revolution der Arbeit erreicht werden.
Quelle:

Schlüsselstein des Ganzen ist also ausreichende gute Bildung. Wie oben schon gesagt, ist jeder, der beruflich in Bereichen arbeitet, die nur das wiederholen der selben Tätigkeiten verlangt (auch z.B. die Buchführung oder ähnliches) muss sich auf kurz oder lang Gedanken machen, wie man sich am besten weiterbilden kann um nicht auf der Strecke zu bleiben.

Strom und Umweltkosten sind ein ganz gewaltiger Faktor.

Vergleich mal die Stromkosten und Umweltauflagen zb eines Stahlwerks in China, mit Deutschland

Welcher Studie darf man denn nun mehr glauben? :thinking:
Die Arbeitgeber reiben sich doch die Hände, wenn sie die Belegschaft um die Hälfte reduzieren können. Das die freien Kapazitäten an anderer Stelle eingesetzt werden, halte ich für sehr optimistisch gedacht.

Hmmm ich weiß ja nicht.
Arbeitslose sind keine guten Konsumenten. Unternehmern sollte also eigentlich daran gelegen sein, dass es viele gut bezahlte Arbeitnehmer gibt.

In einem kleinem mittelständischen Unternehmen ist es vielleicht so, aber in den großen Bank -und Versicherungskonzernen, sowie Elektro, Automobil - und Chemieindustrie welche die Automatisierung in erster Linie treffen wird, ist es den Vorständen denke ich ziemlich egal, ob die allein erziehende Mutter noch die Miete am Ende des Monats zahlen kann.
Vielmehr ist ihnen daran gelegen, die Ziele der Aktionäre zu erfüllen und eine gute Dividendenausschüttung zu gewährleisten. Da Computer/Roboter (noch?) nicht unter Personalkosten laufen, ist dies für die Unternehmer eine Win-Win Situation, da sie diese im jährlichen Rechenschaftsbericht als Sachkosten und nicht als Personalkosten aufführen können und somit - soweit ich weiss - steuerlich geltend machen können, was den Gewinn nach Steuern ziemlich in die Höhe schnellen lässt.

1 „Gefällt mir“

Klar interessiert die Konzerne nicht, ob jemand seine Miete zahlen kann, aber wodurch erreichen Konzerne denn eine hohe Dividende? Durch Gewinn?
Wie machst du Gewinn? In dem du Leute dazu bringst, dein Produkt zu kaufen.
Welche Leute kaufen „Dinge“? Leute die Geld haben.
Welche Leute haben Geld (meistens :joy:)? Leute die arbeiten.
Was bringt es denn Konzernen, wenn sie fast 0 Personalkosten mehr haben, weil alle durch Maschinen ersetzt wurden, wenn keiner mehr genug Geld hat um ihre Produkte zu kaufen?

Gut, mir ist klar, dass das ist eine sehr utopische Vorstellung ist, aber das berühmte Oxfam Institut hat erst im Januar eine Studie rausgebracht wonach 1 % der wohlhabendsten der Weltbevölkerung 2017 82 % des erwirtschafteten Vermögens einsammelten. Nach einem guten Trend für eine gesunde Mittelschicht sieht das nicht aus.

1 „Gefällt mir“

Nur haben wir eben einen weltweiten Markt, sprich wenn Audi morgen 99% seiner Mitarbeiter einsparen könnte, wären übermorgen sehr viele Leute ohne Job. (würde in der Realität natürlich etwas länger dauern, aber ihr wisst was ich meine)
Jede Firma sagt schließlich das Ihre Mitarbeiter Ihnen wichtig sind, aber ich hab noch nie gesehen das eine Firma zur Handarbeit zurückgegangen ist, wenn es nicht technische Gründe dafür gab.

1 „Gefällt mir“

Das ist ja auch ein weltweites Problem. Das Problem des Schwunds einer kaufkräftigen Mittelschicht gibt es nicht nur in Deutschland.

Ich möchte mich auch nicht vor Modernisierung verschließen. Ich glaube nur, dass das System der kapitalistischen Marktwirtschaft wie es jetzt läuft nicht mehr lange so funktionieren wird.

Meiner Meinung nach wäre es am besten, wenn wir “Geld” überhaupt abschaffen würden und jeder nur noch dafür leben würde sich selbst zu verbessern und der Gemeinschaft zu dienen. Aber bevor das passiert, wird die Menschheit an ihrer grenzenlosen Konsumgeilheit und ihrem Hedonismus ersticken und zu Grunde gehen.

1 „Gefällt mir“

Da landest eben wieder bei dem Problem der Ressourcen und Konsumgüterverteilung.