5 Bücher im SP veröffentlicht (und ungefähr genau so viele verkauft, aber mir ging es auch nie um Geld, sondern einfach ums ausprobieren). Das kann schon sehr gut funktionieren, aber dafür muss man ne Menge Zeit und Geld auch fürs Marketing aufwenden. Und es ist natürlich fast unmöglich, da mit nem Gewinn rauszugehen
Dass im SP viel Schrott veröffentlicht wird, ist zwar richtig, aber es gibt auch zahlreiche SP-Bücher, die mit dem Verlags-Einheitsbrei den Boden aufwischen.
Da muss man natürlich selektieren, aber wenn du in einen Buchladen gehst, hast du auch keine Garantie darauf, ein gutes Buch zu bekommen. Verlag heißt nicht gleich Qualität. Wenn ich dir alle Verlagsbücher aufzählen würde, in denen ich noch zahlreiche Fehler gefunden habe, säßen wir morgen noch hier. Der Unterschied ist nur, dass der Verlag weiß, was sich verkauft und was nicht.
Beim SP muss man allerdings ein wenig selbst arbeiten, um dem Schrott zu entgehen. Immer ins Impressum schauen, ob es Lektorat und Korrektorat gibt und das von professionellen Leuten kommt und nicht vom Schwippschwager dritten Grades bspw.
Stimmt, ich frage mich bei Verlagsbüchern auch manchmal, wie da so viele Fehler drin sein können. Aber finde ich immer halb so wild, wenn das Buch an sich gut ist.
Ich finde es ja immer schlimm, wenn man im Buchladen steht, gefühlt eine Milliarde Bücher zur Auswahl hat und am Ende haste in Wirklichkeit die Auswahl aus gefühlt 10 Büchern, weil eigentlich alle Bücher gleich sind. Da ist SP natürlich cool, weil da nicht vorher ausgesiebt wird. Aber die Grife ins Klo häufen sich.
Aber hast du ein Lektorat/Korrektat machen lassen? Da biste ja mal 1-2 Monatlöhne los. Und wie du ja selbst schreibst, kauft fast niemand SP-Bücher. Das wäre ja schon ne Menge Kohle für ‚Nichts‘.
Und Marketing ist auch so ne Sache. Wie will man Marketing betreiben (vor allem beim Thema Buch)? Social Media als Privatperson? Funktioniert glaube nicht. Haste da mal was probiert?
Und mach doch mal Werbung für deine Werke hier. Schick mal Links, wenn wir schon drüber reden
Gibt halt auch ne Menge spezifischer Sachen. Glutenfreie Kochbücher, Ratgeber zum Umgang mit Wochenbettdepressionen, Reiseführer für Südkorea, Kinderbücher über kleine Pandas, die ins Bett müssen und wissenschaftliche Fachliteratur aus dem Fachbereich Altägyptologie sind halt von vorneherein nicht „schlecht“, aber halt auch nur für eine sehr eng umgrenzte Zielgruppe geschrieben. Aber solche Bücher kommen halt auch Jahr für Jahr massenhaft raus.
Ohne jetzt allzu tief im Thema zu sein, aber sind Verlage wirklich so verlässlich, was Marketing angeht? Wenn ich Bücher - egal aus welchem Genre - lesen möchte, habe ich immer selbst gesucht, Rezensionen gelesen etc. Aber ich kann jetzt nicht sagen, dass ich in dem Bereich viel Werbung mitbekommen hätte. Ich weiß nicht, ob SP dazu einen großen qualitativen Unterschied macht.
Ganz einfach: Lektorat und Korrektorat kosten Geld und ein Verlag ( oder sagen wir Großverlag, bei Kleinverlagen ist das weniger der Fall) arbeiten im Grunde wie am Fließband. Da müssen die Bücher halt durchgeballert werden, damit sie in den Handel kommen. Da bleibt selten Zeit, zweimal drüberzugucken. Und man kennt das ja: Es fallen niemals alle Fehler beim ersten Mal auf.
Ja, das ist halt das Problem. Generell kann man natürlich auch beim SP aussieben. Du kannst beispielsweise Selfpublisherpreise durchgehen. Was da nominiert ist, ist in der Regel kein Schrott. Birgt nur auch die Gefahr, dass da die Vielfalt wieder auf der Strecke bleibt. Es gibt da leider nicht das Beste aus allen Welten.
Habe ich damals nicht, nein. Einfach, weil es ein Spaßprojekt war und es auch ein wenig zum Konzept gehörte, dass es nicht perfekt ist. Damals hat eine befreundete Lehrerin kostenlos für mich drübergeguckt und ich habe für die Cover auch einen Freundschaftspreis von einer Coverdesignerin bekommen, die ich übers Bloggen kennengelernt hatte. Ich habe da also im Grunde mein damals bestehendes Mini-Netzwerk benutzt, um sehr günstig aus der Nummer rauszukommen, aber dadurch ist es natürlich auch alles andere als „hochwertig“. Würde ich heute nicht mehr so machen, aber das war vor 5 Jahren oder so.
Schwierig, aber da kommt es natürlich auch darauf an, was man selbst für ein Netzwerk hat und was man sich so überlegt. Gute Anlaufstelle sind bspw. Buchblogs (die tatsächlich immer noch sehr beliebt bei Lesenden sind) oder natürlich auch Vlogs mit Reichweite. Die sind meist auch an neuem Kram interessiert, haben nur natürlich auch ein begrenztes Kontingent. Aber das wäre die erste Anlaufstelle für mich. Dann gibt es Vereine wie den Selfpublisher-Verband, die einem helfen können (kostet aber meist einen Mitgliedsbeitrag). Social Media ist nicht meins, deshalb kann ich da nicht viel zu sagen, aber mit entsprechender Reichweite kann man da sicher was reißen, wenn man in der richtigen Bubble ist.
Es kommt ja beim Marketing auch darauf an, wer überhaupt meine Zielgruppe ist. Wenn ich einen Fantasy-Roman schreibe ist die Zielgruppe eine andere als bei einem Sachbuch über die Unterwasserwelt oder was weiß ich. Im Sachbereich könnte man bspw. auch entsprechende Websites mit einbeziehen. Sagen wir, ich schreibe ein Buch zum Thema Film. Dann biete ich auch Filmblogs, Vlogs usw. ein Rezensionsexemplar an, schicke das vielleicht auch nach Anfrage einem Schröck oder so und mit etwas Glück liegt das dann mal bei Kino+ aufm Tisch usw. Je nachdem, was mein Roman-Thema ist, geht das natürlich auch, ist da aber schwieriger, keine Frage.
Das beste Marketing sind übrigens Lesungen. Da hast du direkt Interessierte, die dir beim Lesen der Passagen aus deinem Buch zuhören, und das ist natürlich perfektes Marketing. Das verkaufst du dann auch gerne mal nen Stapel Bücher direkt (kannst auch noch schön im Buch signieren, das mögen die Leute immer). Die Organisation ist da eventuell etwas schwierig (da fehlt mir die Erfahrung), aber bspw. in Buchhandlungen oder Bibliotheken anfragen, ob die Interesse daran hätten, das zu veranstalten, kostet erstmal nix. Im besten Fall bezahlen die dich sogar dafür, dass du die Lesung hältst, weil es auch Leute in die Bude lockt.
Ich weiß zuverlässig, dass die meisten kleinen Autoren und Autorinnen das meiste Geld mit Lesungen verdienen (durch das Honorar und den Verkauf ihrer Bücher vor Ort). Das ist also die ultimative Buch-Marketing-Methode.
Ich glaube, Werbung ist hier nicht erlaubt. Ich schicke dir gleich mal ne PM mit nem Link.
Also im Grunde ist der Eigenanteil immer recht hoch. Auch, wenn du bei einem Verlag veröffentlichst, solltest du dich selbst ums Marketing mitkümmern, einfach weil du auch als Person hinter dem Buch stehst. Menschen mögen Personen einfach lieber als das reine Produkt und der Verlag vermarktet erstmal das Produkt Buch und nicht die Namen der Schreibenden. Außer, du bist irgendwann der neue Stephen King, aber dann brauchste dir da eh keinen Kopf mehr drum zu machen. Also zumindest auf den eigenen Kanälen irgendwie auf das eigene Buch aufmerksam machen, sollte schon sein. Ist ja auch nur sinnvoll, denn man will das ja ins Sichtfeld der Lesenden rücken.
Der Vorteil von Verlagen beim Marketing sind aber die Connections. Die können dein Buch bspw. in Literaturmagazine bringen, dir Interviews verschaffen usw. Das kriegt man als SPler nur sehr schwer hin.
Und der generell große Vorteil bei Verlagsveröffentlichung ist natürlich die Kosteneinsparung. Nur um das mal aufzudröseln, was ein Buch ungefähr kostet, wenn ich das als SPler veröffentliche (unter der Voraussetzung, dass ich eben keinen Schrott einfach so rauskotzen will, sondern ein hohes Niveau erreichen will). Wir gehen mal von einem Roman mit 300 Normseiten aus:
Lektorat und Korrektorat: 4.000 Euro
Coverdesign: 800 Euro
Buchsatz ohne Sonderwünsche: 4.500 Euro (mit Sonderwünschen wie Schmucktitelei und Illustrationen usw. auch über 6.000 Euro)
Das ist nur die Buchherstellung. Das Ding ist noch nicht gedruckt und nicht beworben und nix. Je nach Druckvariante kostet das pro Exemplar auch so 5 Euro. Und Marketing kann zwischen 1 und Unendlich Euro alles sein.
Und all diese Kosten übernimmt der Verlag. Man selbst investiert nichts und der Verlag trägt das Risiko. Deshalb ist er aber auch daran interessiert, das Buch so erfolgreich wie möglich zu machen. Der Verlag kriegt die genannten Leistungen zwar günstiger, weil sie oft in-house stattfinden, aber trotzdem hat er hohe Ausgaben und will die wieder reinholen.
Das Gegenteil davon sind Druckkostenzuschussverlage, von denen man die Finger lassen sollte. Die bieten dir an, dein Buch auf jeden Fall zu machen mit allem drum und dran, dafür musst du nur bei denen in Vorkasse gehen (eben einen Zuschuss geben). Wenn du den geleistet hast, rotzen die schnell ein Cover hin und tun so, als hätte sich jemand mit einem Lektorat beschäftigt, drucken das Ding billig und du sitzt dann da und hast den Müll im Keller stehen. Die bewerben nix, die machen sonst nix, weil ihr Geld von dir haben sie schon.
Deshalb immer der Rat von mir: Wenn ihr irgendwo sowas lest wie „Wir suchen Autoren“ oder „Wir drucken dein Buch auf jeden Fall“ einen ganz großen Bogen darum machen. Reine Abzocke.
Das ist ja mal ein superausführlich Antwort. Und damit ist eigentlich auch Alles gesagt, was ich für mich auch rausgefunden hatte zu dem Thema.
Ich sehe das riesige Problem in der Sichtbarkeit eines SP-Buches. Wie du schon geschrieben hast, haben Verlage die Verbindungen zu Zeitschriften, Blogs etc. und die widerum wissen, dass es die Zeit vermutlich wert ist, die von den Verlagen angebotenen Bücher anzuschauen. Aber wenn da Hans Wurst mit seinem Schinken ankommt, da muss das Werk schon sehr besonders wirken, damit die vermutlich zucken.
Und ja, Lesungen sind natürlich auch super, aber schauen wir der Welt ins Auge, bei mir gibt es im Umkreis von 30 km keinen Buchladen mehr. Und die, die es noch gibt, sind supermini. Selbstorganisieren ist halt auch so ne Sache, das kostet alles Zeit und Nerven und natürlich Geld.
Aus meiner Sicht kommt man an einem Verlag nicht vorbei, wenn man nicht nur zuzahlen möchte…
An diejenigen, die ein Werk fertig rumliegen haben: Bei wie vielen Verlagen hab ihr euer Buch eingereicht? Bei mir waren es 19 oder 20. Ich habe 3 Absagen erhalten (von den kleinsten Verlagen). Die anderen haben meine Einreichung einfach im Sande verlaufen lassen. Nicht mal eine formlose Absage ab es. Das hat mein Kaufverhalten auch entscheidend geprägt
sorry, falls das schon zur Sprache kam, habe die letzten Sachen (noch) nicht gelesen – aber hast du es auch bei Literaturagenturen versucht?
Ein ehem. Tutor meinte mal, dass es gar nicht mehr so üblich ist, dass man sein Manuskript direkt als Privatperon zum Verlag schickt, sondern sich bei einem Literaturagenten bewirbt, der dann die passenden Verlage kontaktiert. Und auch nicht mit dem kompletten Manuskript, sondern eher einem kurzen Exposé.
Er meinte, oft werden Manuskripte von Privatleuten ungeprüft sofort wegsortiert und man konzentriert sich auf die Agenten, die man schon kennt, und von denen man weiß, dass es grundsätzlich was taugen könnte.
Nein, das habe ich bisher noch nicht probiert. Nach der Ernüchterung mit den Verlagen war ich dann auch erstmal müde was das Thema angeht, weil man ja ständig das Exposé an die Vorstellungen der Verlagen anpassen musste. Da wollte ich das Ding erstmal nicht mehr sehen oder anfassen.
Eventuell probiere ich das irgendwann nochmal. Oder ich komme einfach aus dem Knick mit meinem zweiten Buchprojekt, das wesentlich marktkonformer ist und angefangen auf der Festplatte rumgammelt. Mal sehen.
Das steht mehr oder weniger außer Frage, aber man sollte sich auch nicht der Illusion hingeben, dass eine Verlagsveröffentlichung automatisch Erfolg bedeutet. Die Anzahl der Bücher, die einfach kein Mensch kauft, ist im Verhältnis zu den paar, die sich gut verkaufen natürlich riesig. Das Problem bleibt mit oder ohne Verlag einfach bestehen.
Selfpublishing ist aber eben auch ein guter Einstieg in das ganze System, wenn man wirklich Lust hat, sich mit den Eigenheiten vertraut zu machen. Kosten sind zwar hoch, lassen sich durch Eigeninitiative aber auch senken. Beispielsweise kann man durchaus lernen, ein Buch selbst zu setzen, ohne dass es scheiße aussieht. Coverdesign kann man ebenfalls lernen, sofern man an Grafikdesign Interesse hat. Die Kosten für Lektorat und Korrektorat sind meistens vom Aufwand abhängig. Wer eine gute Rechtschreibung hat, zahlt da bspw. auch weniger als Legastheniker (und ja, es gibt Legastheniker die Bücher schreiben und veröffentlichen und das nicht mal immer ganz unerfolgreich). Am Ende bist du immer noch mindestens einen mittleren vierstelligen Betrag los, keine Frage. Aber damit erkaufst du dir eben die Vorteile, die das SP auch hat:
Du hast die volle Kontrolle und absolute Freiheit über alles. Du entscheidest, wie dein Buch aussieht, was es kostet, wo du es verkaufst etc. und du verdienst mehr pro Buch, weil eben nicht der Verlag dazwischen sitzt, der dir nur nen Euro übriglässt.
Wenn du dich als Marke aufbauen willst, geht das über SP viel einfacher, weil du Bücher rausballern kannst, wie du lustig bist. Ich persönlich halte zwar nichts davon, den Output so hochzuschrauben, aber nicht wenige SPler bringen jährlich bis zu 12 Bücher raus und das in durchaus hoher Qualität (also im Sinne der Buchherstellung; die Geschichten sind vermutlich mehr oder weniger immer nach dem gleichen Schema geschrieben). Der Vorteil: Wenn du viele Bücher rausbringst, ziehen sich die Bücher gegenseitig in den Rankings hoch. Da kommen dann auch Algorithmen ins Spiel und sowas wie „Kunden kauften auch“ bei Amazon und Co. Wenn man also schnell schreibt, ist SP ein ziemlich sinnvoller Weg, die Bücher rauszubringen, weil der Verlag da viel zu lange braucht.
Am Ende hängt es aber ohnehin an einem selbst, was man lieber will. Für mich persönlich käme ein Verlag einfach aus mehreren Gründen nicht infrage:
a) suchen die nur nach bestimmten Genres und wenn du keinen Krimi, Thriller oder Romance schreibst, haste meistens schon mal schlechte Karten
b) wollen die vieles glattbügeln, damit es besser zu vermarkten und verkaufen ist
c) drehen sich die Räder in Verlagen so langsam, dass man in der Zeit von der Zusage bis zur Veröffentlichung schon mal drei weitere Romane schreiben kann, weil da im Hintergrund so viel Kram abläuft, der alles ausbremst. Ich kenne Schreibende, da hat die Verlagsveröffentlichung 2 Jahre gedauert. Sorry, aber da ist meine sonst durchaus große Geduld einfach am Ende.
Überrascht mich ehrlich gesagt nicht mal wirklich. Kleinverlage betreiben noch eher Kundenpflege als die großen Publikumsverlage. Bei denen ist vieles nur noch Maschinerie wie bei Massenproduktion. Die interessieren sich in erster Linie für die bereits bekannten Namen, die ihnen das Geld einbringen. Die halten sich lieber nen Sebastian Fitzek warm als sich mit nem Hans-Peter Gnöttgen zu beschäftigen.
Definitiv eine Möglichkeit und unter Umständen einfacher, als bei nem Verlag unterzukommen. Kommt aber natürlich auch auf Verlag, Buch usw. an. Wenn eine Privatperson den nächsten potenziellen Bestseller an einen Verlag sendet, wird der da natürlich auch nicht ignoriert. Nur kommt es natürlich generell selten vor, dass irgendjemand, der noch keinen Namen in der Branche hat, einen potenziellen Bestseller schreibt.
Agenturen sind auch häufig auf bestimmte Genres festgelegt und auch da ist der Andrang in der Regel hoch, also ebenfalls nicht garantiert, dass man da reinkommt. Aber einen Versuch natürlich wert, gar keine Frage.
Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass etwa 90% aller verkauften Bücher von etwa 10% der Bücher auf dem Markt generiert wird. Gilt natürlich demzufolge auch andersrum. Kurz: Ein Buch verkauft sich wie geschnitten Brot oder gar nicht. Aber das Gefühl, wenn ein eigens Buch in Buchläden steht, das muss schon cool sein, unabhängig davon, ob es sich verkauft oder nicht.
Mein Werk ist ein Mystery-Roman (kein Thriller), der aus 4 zusammenhängenden Episoden besteht. Vermutlich würden die Verlage sowas Kassengift nennen Der hat keine große Gewalt, nix mit Blut und Gedärmen, ist sozusagen Akte X ohne Ekel und Grusel. Oder in Richtung Haven (kennt aber keiner die Serie). Damit wird der vermutlich bei Verlagen immer sofort aussortiert.
Da ich ja ins SP wollte, hab ich mich auch um nen vernünftigen Satz bemüht und hab selbst das Cover entworfen. Habs dann aber doch nicht gemacht und nur für mich und Freunde und Bekannte ein paar drucken lassen.
Irgendwie ist es ja verständlich, dass die Verlage funktionierende Konzepte am liebsten nutzen, aber ich hab schon ewig keinen Roman mehr gekauft, weil ich irgendwie immer das Gefühl hab, dass ich die alle schon gelesen habe… Könnte auf lange Sicht auch das eigene Grab für die Buchwelt werden.
Ja, schwieriges Genre. Mystery schwebt immer irgendwo zwischen Thriller und Horror und die Verlage wissen damit dann wenig anzufangen, wenn es sich nicht klar in einer der Richtungen bewegt. Und auch dann ist Thriller beliebter als Horror, wobei beides bessere Chancen hat.
Was du aber mal machen kannst: Google mal explizit nach Kleinverlagen, die sich auf Genres in dem Bereich spezialisieren. Es gibt eigentlich für alle Genres Verlage, die dann auch explizit nach sowas suchen. Da könntest du zumindest die Chance haben, irgendwie dazwischen zu rutschen. Natürlich auch immer unter der Voraussetzung, dass die gerade nach neuen Büchern suchen, was bei Kleinverlagen in der Regel selten der Fall ist.
Naja, der Gedanke drängt sich zwar auf, aber sind wir mal ehrlich: Trends gab es immer und wird es immer geben. Und manche Genres sind auch einfach Dauerbrenner. Krimis sind in Deutschland seit Ewigkeiten angesagt, Thriller sind im Grunde eine Weiterentwicklung des Genres, Romance ist ohnehin nicht totzukriegen usw.
Beim Film gibt es auch seit Jahrzehnten den Abgesang, weil Hollywood immer die gleiche Scheiße produziert und sich nichts mehr traut, aber ist halt auch alles noch da. Im Grunde ist es in allen Branchen gleich: Wenn du was Ausgefallenes willst, musst du im Indie-Bereich schauen und nicht im Mainstream, denn da kriegst du immer nur das gleiche. Da ist die Buchbranche auch nicht anders als Film oder Videospiele.
Ich lese dank Kindle aktuell sehr viel Self-Published, was in Kindle Unlimited so für gratis herum liegt. Da ist tatsächlich relativ viel Mist dabei aber das meiste ist „okay“.
Das erste Buch von @ThomasTralantry war da auch dabei, leider war ich nicht überzeugt.
Habt ihr schonmal versucht wieder an einem Projekt weiterzuschreiben, dass mehrere Jahre in der Schublade lag?
Ich will endlich mal meinen zum ersten Drittel fertigen Roman weiterschreiben, aber mir fehlt schon die Motivation, das bisher Geschriebene nochmal durchzuwälzen, um den Anschluss zu finden. Habe tatsächlich schon überlegt, mir von KI eine Zusammenfassung von meinem eigenen Stuff schreiben zu lassen, aaaaber das sprengt die ChatGPT-Zeichenbegrenzung
Ich habe mein Werk 3 mal neugestartet. Da war auch immer mindestens 1 Jahr Luft dazwischen. Ich hab das Bishergeschriebene damals immer mal grob überflogen und dann dann in den Giftschrank gepackt und neu angefangen. Manche Szenen hab ich nochmal verwendet, aber eher einen geringen Teil.
Wenn du nicht mehr weißt, was genau du geschrieben hast, dann wäre ein Nustart evtl. zu empfehlen. Dann muss es für dich selbst ja auch nicht soooo prägend gewesen sein
Bei meinem aktuellen Projekt ist es so, dass ich vor X Jahren angefangen habe die Welt zu bauen und den Anfang der Geschichte skizziert.
Jetzt habe ich vor einem halben Jahr das Projekt erst wieder aufgenommen.
Mir hat es geholfen erstmal wieder die Welt zu beleben.
Also noch mehr Tiefe in den Weltenbau zu stecken. Dadurch habe ich wieder Lust auf die Welt und die Geschichte bekommen. Dann habe ich bewusst an Teilen der Geschichte gearbeitet, die noch gar nicht fertig waren. Und erst als ich wieder voll gehooked war, habe ich die „öde“ Fleißarbeit angefangen und alte Texte überarbeitet umgeschrieben, gelöscht, erweitert, etc.
Wie viele Seiten hat denn das bisher geschriebene?
Sonst gib es jemandem der es nicht kennt und für dich durchließt. Für den ist das ja noch spannend.
aaahaha, nee, Neustart wäre für mich eine Vollkatastrophe. Dass ich schon ziemlich viel geschrieben habe ist gerade eher ein Motivationsgrund, das Projekt nicht vollends zu beerdigen
Wäre dann auch mein dritter Neustart oder so. Das Problem ist auch nicht, dass das bisherige nicht so prägend war, sondern eher, dass ich durch die Male, dass ich das Projekt nochmal von vorne angefangen, oder abgeändert habe, Gefahr laufe, Dinge aus verschiedenen Versionen durcheinanderzuwerfen und dadurch noch Plottholes in die Geschichte zu reißen.
So 100 Seiten zirka. Bisschen mehr. Tatsächlich hat mein bester Freund den aktuellen Stand schon gelesen und auch gutes Feedback gegeben. Aber auch das ist schon eine Weile her. Und Außenstehende würden eventuell auch gar nicht auf Details achten, die später noch wichtig werden würden.
Ich glaube, ich nutze meinen baldigen Urlaub einfach, um die ersten Kapitel einzusprechen. Damit übe ich meine Vorlese-Stimme, was ich ja eh auch machen will, und habe dann alles „auf Band“ um bei Gelegenheit immer nachören zu können.