Bedingungsloses Grundeinkommen: Vor- und Nachteile

Es geht nicht ums verrechnen sondern warum sollten Arbeitgeber noch so hohe Löhne zahlen wenn eine Grundsicherung eh gegeben ist.

Da wird auch nichts verrechnet. Ein Arbeitgeber müsste unweigerlich weniger zahlen.

Nein, weil dann hast du das aktuelle Modell mit dem ganzen aufgeblähten Apparat dahinter.

das glaube ich eben nicht, wenn die firmen dann zb sagen „so ihr kriegt ja jetzt alle BGE, deswegen müssen wir die Löhne zurückfahren, ihr hab ja insgesamt dadurch trotzdem noch mehr als vorher“ würden die meisten eben den job nicht einfach so hinwerfen, zumindest solang es nicht alle machen :wink:

Ja, das ist das beispiel, dass Kincaid skizziert hatte.

Jeder bekommt vom Staat jedes Monat 1100 Euro.

Zusätzlich geh ich 40h arbeiten und bekomme dort z.b. 400 und bin dann wieder auf die 1500 wie zuvor.

Nur der Unternehmer spart sich plötzlich pro Arbeiter 1100.-

oder der arbeitnehmer sagt: nö, wieso sollte ich mich für 400 euro extra abarbeiten und macht in der zeit lieber was anderes :wink:

Geht natürlich auch. Damit würden die Löhne massiv steigen müssen um den Bedarf zu decken.

ich gehe eher davon aus, dass eine solche entwicklung das verschwinden einzelner jobgruppen deutlich beschleunigen würde. realistisch ist jedoch, dass es anders rum passiert, nämlich das eine fortschreitende automatisierung dafür sorgen wird, dass das sozialsystem massiv angepasst werden muss, um nicht noch mehr armutsrisiko aufzubauen, als es das ja so schon tut.

man vergisst gerne: viele jobs existieren auch heute schon nur noch, weil sie staatlich subventioniert oder direkt bei staatlichen stellen angesiedelt sind, weil der staat sonst nicht weiß, was er mit den menschen anfangen soll.

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Welche denn?

Also wenn du die Wahl hast für 1300€ Scheiße aus dem Bahnhofsklo zu wischen oder für 1100€ gar nichts zu machen, da würde ich dann aber nicht lange überlegen.

Was bedeuten würde das Arbeit auch im Niedriglohnsektor endlich mal ausreichend Entlohnt wäre.

Oder, dass die Unternehmen ins Ausland abwandern?

Obendrein fehlt noch die Finanzierung deines BGE Modells ^^

öffentlicher schienennahverkehr ist da immer ein ganz gutes beispiel, da sich jeder über die gut funktionierenden automatischen systeme schnell informieren kann. aber es geht noch weit darüber hinaus. ca ein viertel der Alg II empfänger in deutschland sind erwerbstätig, dass sind direkt subventionierte stellen. von den ganzen indirekt subventionierten stellen einfach zum joberhalt (stichwort kohleindustrie) gar nicht erst zu reden.

die stellen im niedriglohnsektor, die ausgelagert werden können, sind schon lange nicht mehr in deutschland.

Und was meinst du da konkret?

Ja die stellen die unter aktuellen Umständen umgelagert werden könnten.

Das würde aber den Markt nochmals total (ja gewollt) über den Haufen werfen.

Zudem müssten die Unternehmen ja nicht nach Bangladesch oder so sondern „nur“ nach Österreich, Polen oder Frankreich um mit dem bisherigen System grenzüberschreitend weitermachen zu können.

Außer die stellen dort auch alles um

zum beispiel die Metro Lyon oder die U-bahn in nürnberg. selbst auf kobi-strecken gibt es inzw fahrerlosen betrieb.

auch diese sind doch schon längst abgewandert? der nettolohn in Polen liegt deutlich unter dem in deutschland. manche sachen kannst du aber nunmal nur in kurzen wegen per ort machenbestes beispiel ist die kassierkraft im supermarkt oder der kellner im restaurant.

Ja bisher mussten die nicht. Wenn aber der stundenlohn sich für das Unternehmen wir sagen mal verdoppeln würde, dann sperrt das Unternehmen eben zu oder wandert ab, wenn es sich den doppelten Stundenlohn nicht leisten kann.

Oder das Unternehmen bleibt weil es sich doppelten Stundenlohn leisten kann. Dann ist alles super. Denke aber nicht, dass das auf viele Unternehmen zutrifft.

Bei den Bohnen zum Beispiel stelle ich mir das schwer vor.

Was immer noch offen ist, sind die ca. 50.000.000.000 monatlichen Kosten des Systems. Woher das Geld nehmen?

bitte, nenne mir beispiele für beschäftigungen die aktuell in deutschland bei unter 2.000 brutto im monat liegen und die NICHT ortsgebunden sind. den kassierer und kellner kannst du wie gesagt nicht nach polen auslagern.

bei den bohnen arbeiten viele momentan noch parallel, um sich den unterhalt in hamburg und umgebung leisten zu können. das würde dann schonmal entfallen und hätte btw direkt positive auswirkungen auf den output von rbtv.

das musst du die fragen, die eine allgemeine ausschüttung und eben keine verrechnung mit dem gehalt haben wollen. das senkt nämlich die kosten dramatisch.

Die Jobs gibts dann einfach nicht mehr. Der Netto sperrt einfach zu und Amazon Versand übernimmt seine Kunden.

Kein Unternehmen kann auf dauert Verlust machen.

Unternehmen die jetzt keine 15 % Umsatzrenditen schaffen würden eben in Mitleidenschaft gezogen werden

@Marah ist dem tatsächlich so?

aber klar doch. und restaurants gibts dann auch keine mehr? die felder die saisonarbeiter benötigen, werden nicht mehr bestellt? dir ist schon klar, dass die meisten neidriglohnstellen heutzutage im lokalen dienstleistungsbereich angesiedelt sind und dass diese meist ein grundbedürfniss der menschheit sicherstellen?

und hier ist dein denkfehler höhere löhne != automatisch verlust.

Kassierkräfte bräuchtest du im Supermarkt heute auch nicht mehr so viele, wenn man einfach nur noch Self-Check-Out, Bargeldlos und zwei Helfer/Aufpasser da stehen hätte. :smile:

Bei McDonalds oder anderen Fast-Food-Läden könntest du die Kasse auch zu machen, wenn du das einfach mit Selbstbestellung machst. Würde aber auch bei nicht gehobenen Restaurants funktioniere. Habe ich in Australien gesehen. Bestellung und Bezahlung über Tablet mit Angabe von Tisch und dann kommt jemand und bringt es. Würde auf jeden Fall auch Leute einsparen.