Hab mich da noch nicht drangetraut, obwohl ich schon seit dem ersten Trailer extreme Lust drauf hatte, mir aber die NĂ€he zur eigenen Arbeit oft schwerfĂ€llt. Darstellung von (vorallem zeitgenössischer) Kunst, KĂŒnstlern und der Szene lösen bei mir oft Unbehagen aus - aber nicht unbedingt (immer) weil so authentisch bzw gekonnt zynisch und entlarvend mit dem Finger draufgezeigt wird.
Muss ich mir aber echt mal anschauen.
Ein SchlĂŒsselwerk Velazquezâ.
Das ist in Wahrheit eigentlich schon Konzeptkunst.
Auch wenn im Spiegel das scheinbare Motiv(PortrĂ€t) zu sehen ist, so erweitert Velazquez den Bildraum ĂŒber die Leinwand hinaus und macht Betrachter zum Motiv des Malers und somit (auch) zum Inhalt des Bildes.
Picasso hat sich ĂŒbrigens auch krass an dem Bild abgearbeitet. Ich glaub er hat fast 50 Versionen von dem Bild gemalt.
Ja das wurde in dem Video am Ende auch gesagt.
Echt interessant weil mir das GemÀlde vollkommen unbekannt war. Die Portraits der Habsburgern Könige sind ja ziemlich bekannt
Ja, die Infantinnen kennt man ansich auch.
Auf Velazquez wird und wurde sich ja klarer Weise immer viel bezogen.
Mir fÀllt beispielsweise auch noch Bacon ein, der sich mit seinen schreienden PÀpsten ganz drekt auf Velazquez bezieht.
Hatten wir in Kunst. Ist ein bisschen wie, wenn Mozart seine SpĂ€Ăe mit vulgĂ€ren Wörtern gemacht hat.
Wahrlich eines der am meisten diskutierten Werke ĂŒberhaupt. Ich hatte wĂ€hrend meines Kunststudiums ein Kurs-Seminar-Hybrid zu diesem Werk angeboten und mit den Studierenden nach einem kunstgeschichtlichen theoretischen Block und der Betrachtung in Hinblick auf Foucaults Heterotopien eigene Varianten des Bildes erarbeitet.
Leider darf ich diese hier nicht zeigen, aber es sind ein paar sehr interessante Zitate bzw. Varianten entstanden. Ich kann es auch fĂŒr den Kunstunterricht in den Stufen 7-13 empfehlen. Gerade heute ist eine Verbindung mit digitalen Medien und auch sozialen Medien ein interessanter Einstieg in die Einheit. Beispielsweise lĂ€sst sich das typische Twitch-Streaming-Setup und das daraus resultierende Bild hervorragend mit Velazquezâ Werk vergleichen.
Haha stimmt, du hast absolut recht.
Da fĂ€llt mir ein, ich hab auch vor garnicht allzulanger Zeit eine Kritik zu Rear Window von Hitchcock gehört oder gelesen, in der die Fenster als Instagram OberflĂ€che und der Blick durch die Kamera in die anderen Wohnungen, als der voyeuristische Blick ĂŒber die InstagramoberflĂ€che in die heutige Zeit ĂŒbersetzt worden ist.(ist das ein funktionierender Satz? Am Handy unterwegs ist so mĂŒhsam ha!)
Ja, diese Analogie kenne ich. Gerade die Pandemie und das damit verbundene âeingeschlossenâ sein wĂ€hrend man per Smartphone ins private Leben anderer, fremder Menschen blickt, laden zu dieser Lesart ein.
Eine sehr passende und spannende Analogie, wenn man bedenkt, wie sehr sich momentan die Gesellschaft und ihr Umgang mit Privatem und Abschirmung wandelt.
Ist nicht sogar der aktuelle Soderbergh eine Art Hybrid aus Rear Window und Blow Up/Out vor Corona Kontext?
Ich hab den noch nicht gesehen.
Ja, Kimi heiĂt der Film. Nur fehlt hier mWn der visuelle Aspekt des Voyeurismus, sondern es wird sich auf die auditiven Bereiche bezogen, da der Einblick ins private Umfeld fremder Personen das Abhören diverser Kimi-Streams (Siri/Alexa) ist. Also mehr in Richtung Blow Out, der ja ebenfalls eine Variante des Themas darstellt.
Ich bin gerade zu mĂŒde und faul, um zu erklĂ€ren, dass es mehr braucht, als ein halbwegs hĂŒbsches Bild, um tatsĂ€chlich Kunst zu sein.
Die Aktion, ja, der wĂŒrde ich vielleicht sogar einen performativen bzw aktionistischen und ganz witzigen Gestus zusprechen.
Das Bild selbst find ich wahnsinnig schnarchig. Eine mehr als generische Illustration, die auf jedem durchschnittlichen Fantasy oder Sci-Fi Roman das Cover zieren könnte.
Da will ich mir garnicht vorstellen, was da sonst noch eingereicht wurde, wenn die Jury das zum Gewinner kĂŒrt.
Dass das Potential der KI-Art durchaus auch neue Fragen an die Autroenschaft stellt(bzw stellen kann) ist auch klar.
Schönes Bild, sieht aber auch generiert aus finde ich. Viele Details sind schwammig und laufen irgendwie aus und die Architektur ist sehr random und wirkt eher wie gestempelt als konstruktiv ĂŒberlegt.
Habe kein Problem damit, dass er damit gewonnen hat, auf der anderen Seite spricht es nicht fĂŒr die anderen Teilnehmer, weil ich das Bild jetzt nicht herausragend finde. Ist eher in einem schöneren Entwurfsstadium als tatsĂ€chlich fertig.
Ich sehe kein Problem damit, dass KI âbessereâ Kunst entwickeln kann, es ist halt ein Werkzeug, damit auch Laien etwas erstellen können. So wie Portraits frĂŒher nur fĂŒr reiche Leute waren, kann das jeder nun mit einer Kamera.
Finde es generell vermessen KI pauschal als Kunstlos anzusehen, dass nur von Menschen (oder der Natur) erstellt werden kann.
Interassantes ThemaâŠich finde es schwierig zu beantworten.
Als Tool ja mit menschlischem, kĂŒnstlerischem Input evt noch ok.
Aber hab schon mitbekommen wie KI genutzt wird um unvollendete Kunstwerke zu vollenden.
Genau die meine ich auch!
Echt krass was es da geht, aber zum Thema oben schwierig zu beantworten.
Ich frage mich nur wie die KI auf die zwei Figuren links am Rand kommt
Steht im Artikel:
Einer der MĂ€nner, die auf dem Rembrandt-Bild dargestellt sind, hatte fĂŒr seine Privat-Galerie eine Kopie anfertigen lassen. Das war im Jahr 1653, rund 60 Jahre, bevor das Bild beschnitten wurde.
Auf dem Bild des Kopisten, des Malers Gerrit Lundens, kann man erkennen, wie Rembrandts GemÀlde im Original ausgesehen haben muss.