Ich warte ja derzeit auch auf meine neue Bewertung.
Zuletzt (und das kam bei der ersten Beantragung gar nicht vor) wurde meine Hausärztin/Therapeutin von einem Prüfer des Sozialamtes angeschrieben und sie hat sich ordentlich die Finger für mich wund getippt. Ich hoffe diesmal kommt da ein angemessener grad bei rum. Allein die Endometriose müsste laut Richtlinien mit 50 bewertet werden und das ist bei mir ja nur eine von vielen Erkrankungen. Dass ich dann gerade mal 20 hab ist ein Witz. Aber andere Menschen sind ebenfalls enorm in ihrem Alltag eingeschränkt und haben gar keinen Grad der Behinderung oder ziehen nicht in Erwägung überhaupt einen zu bekommen, angesichts des Papierkrieges, was ich leider total nachvollziehen kann.
Der Grad hätte mir sicher schon vor 10 Jahren vieles vereinfacht und ich hätte nun vielleicht eine abgeschlossene Ausbildung, aber so völlig ohne Unterstützung oder dem Hauch einer aufgezeigten Option das überhaupt beantragen zu dürfen…
Bin wieder sehr erleichtert darüber endlich eine Therapeutin und Hausärztin wie meine jetzige zu haben.
Ja das macht viel aus. Auch wenn ich aktuell viel über meinen fluche
Ja, das hilft schon viel. Vor meiner letzten Kur hat man mir (hatte vorher 30) nur 40 gegeben. Auch nach Widerspruch nicht mehr. Als ich aus der Kur mit den neuen Diagnosen kam, hab ich dann direkt 50 bekommen. Laut den Ärzten in der Kur stehe mir zwar auch bis zu 70 zu. Aber 50 „reicht“ mir, weshalb ich das dann akzeptiert habe.
Da bin ich froh das ich schon per Default auf Hardmode spiele und nicht erst noch per DLC nachpatchen musste
Ich stehe aktuell in der Diagnose ob mein Hypermobilitatssydrom vllt ein Ehlers Dahnlers Syndrom hypermobiler Typ ist. Bei selber Symptomatik würde das HMS keinen Behinderungsgrad geben und das EDS würde mir einen Behinderungsgrad von mindestens 50 geben.
Es ist halt alles auch ein wenig panne am Ende
Ich find das eh manchmal quatschig. Mir ging es nach der Kur ja nicht besser oder schlechter als vor der Kur. Der Arzt hat es nur anders genannt. Jetzt hab ich 3 Diagnosen, die im Kern aber alle das gleiche behaupten. Nur sind die wohl für so offizielle Stellen unterschiedlich im Bewerten.
Das sieht ziemlich fies aus
Willkommen in Bürokratiestan
Stimmt wohl. Wobei ich zumindest die dritte Diagnose durchaus verstanden haben. Während Diagnose 1 und 2 einen Zustand beschreiben, der durch Behandlung geändert werden kann, ist Diagnose 3 ein Zustand, der immer bleiben wird, auch mit Behandlung. Und das macht dann wohl den (sogar nachvollziehbaren) Unterschied.
Ah okay ja das macht tatsächlich einen Unterschied
Ja, aber eben nur für die offiziellen Stellen. Für mich selbst nicht. Weil es die selben Symptome und die selben Probleme sind, wie bei den anderen Diagnosen.
Das fieseste ist eigentlich dass Ärzte beweglichkeit immer mit gut verknüpfen und dann davon ausgehen dass man beschwerdefrei ist weil man sich ja bewegen kann. Der Name HYPERmobilitätsSYNDROM hätte ja darauf hinweisen können dass die Beweglichkeit nicht Beschwerdefrei ist, aber was weiß ich schon
Man sieht halt nicht krank aus und was man nicht sieht kann nicht so schlimm sein.
Als nicht Betroffener traue ich mich das kaum zu fragen, aber wenn ich mir die letzten Posts hier so ansehe, dann frage ich mich warum das eigentlich „erstrebenswert“ ist einen bestimmten Behinderungsgrad attestiert zu bekommen. Warum ist das wichtig ob man 30, 40 oder 50 auf einem Zettel stehen hat?
Das man richtig diagnostiziert werden möchte, damit einem gezielt(er) geholfen werden kann ist klar, aber das ist ja nicht an den GdB gebunden.
Ich weiß ja nicht wie sich das bei dir zeigt aber die Bilder die ich dazu grade gesehen habe sahen definitiv nicht gesund aus
Weil der Gdb für viele Sachen der Gradmesser ist ob dir etwas zusteht oder eben nicht
Ich denke es ist einfach wichtig, dass man mit Respekt an die Sache rangeht und schaut was die Menschen mit denen man es zu tun hat möchten.
In einem Heim in dem ich Leute kenne, nennen sich die einen Leute selbst zb „Spastis“ (weil sie Spastiker sind)
Die Mitarbeiter sagen das Wort so aber höchstens, wenn sie mit den Bewohnern scherzen und die Bewohner das auch in dem Gespräch zuerst verwendet haben.
Plus nur wenn keine auswärtigen Leute dabei sind die das evtl falsch wahrnehmen könnten.
Je höher der GdB, desto mehr z.B. steuerliche Vorteile und mehr Schutz und Maßnahmen auf der Arbeit.
https://www.familienratgeber.de/schwerbehinderung/nachteilsausgleiche.php
https://www.familienratgeber.de/schwerbehinderung/nachteilsausgleiche/nachteilsausgleiche.php
Wobei dann eben auch teilweise eventuell mehr Vorbehalte des AGs einen überhaupt einzustellen, oder?
Hab zumindest mal in der Zeit einen ARtikel gesehen von jemand der eine bestimmte Behinderung hatte die man so nicht sah, der sagte, dass er lieber keinen GdB kriegt weil er dann wohl nirgends mehr eingestellt werden würde in seinem Bereich.
Bei mir wären Hilfen an den Grad der Behinderung geknüpft. Zum Beispiel versuchen wir für mich einen Kurplatz zu bekommen, das ist aber ohne Behinderungsgrad deutlich schwieriger als mit.
Außerdem hilft es dabei von Ärzten ernst genommen zu werden, weil mir auch schlicht oft nicht geglaubt wird dass ich etwas habe. Ich würde mir von einem Behinderungsgrad erhoffen dass ich dann bös gesagt ein Zettelchen hab mit dem ich winken kann damit man mir zuhört.
Das überdehnen der Gelenke und so sieht auch bei mir so aus, ja. Aber wenn Ärte mobilität überprüfen überprüfen sie die normale Beweglichkeit und sagen dann „klappt doch“ weil sie verknüpft haben dass eingeschränkte Bewegung = kaputte Gelenke ist. Wenn man mal einen Arzt erwischt der HMS kennt, reicht das oft immer noch nicht.
Nicht jeder hypermobile Mensch entwickelt ein Schmerzsyndrom oder bekommt instabile Gelenke. Das ganze wird im Englischen inzwischen auch „Spektrum Disorder“ genannt, weil man von „cool gelenkig!“ bis „ich kann nicht länger als 10 minuten am Stück stehen“ relativ viel hat. Und viele Ärzte haben nur „cool gelenkig!“ im Kopf