Bohndesliga Saison 2022/23

Interessanter Blickwinkel und Perspektive. Auch wenn ich es gestern anstrengend empfand, hast du schon gute Punke :+1:

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Ich bin hin- und hergerissen, weil ich Etiennes Frust da durchaus nachvollziehen kann. Natürlich fehlt Nils insofern, als dass er ihn wieder hätte „einfangen“ können, aber es gibt nunmal ein grundsätzliches Problem mit dem VAR und wir reden wirklich jede Woche darüber, obwohl es ursprünglich eigentlich eher weniger Diskussionen geben sollte. Auch an diesem Wochenende hat man wieder gesehen, dass das ein strukturelles Problem sein muss und die beiden Extrembeispiele sind die Spiele Frankfurt - Dortmund und Bayern München - Mainz:

  • Beim glasklaren Foulspiel von Adeyemi an Lindström passiert gar nichts
  • Beim vermeintlichen Foul von Ulreich greift der VAR ein, obschon Ulreich höchstwahrscheinlich den Ball gespielt hat → keine klare Fehlentscheidung, keinen Elfmeter zu geben, warum also greift der VAR ein? Und warum muss er eingreifen, als Mané im Strafraum umgesenst wird, obwohl der Schiedsrichter sehr gut stand?

Mittlerweile präsentiert der VAR Woche für Woche eine gefährliche Mischung. Einerseits produziert er selbst haarsträubende Entscheidungen, andererseits muss er inkompetente Schiedsrichter und deren miserable Spielführung kompensieren.

Ich fand’ die Folge zuweilen auch anstrengend, aber ich sehe das ähnlich wie @ixolius: In welcher Fußballsendung hat man denn bitte derartige Auseinandersetzungen mit konträren Meinungen? Oder eine Balance aus „Stammtisch“ und Sachlichkeit? Da fällt mir nur Bohndesliga ein. Tobi hat das sehr gut gemacht, Etienne allerdings auch, weil er damit eben auch eine „schweigende Mehrheit“ repräsentiert, die beim Thema VAR mittlerweile eine ähnliche Krawatte haben dürfte. Jede Woche muss man über diesen Käse diskutieren und besonders im Falle von Frankfurt - Dortmund ist das Theater auch spielentscheidend und kostet Punkte, die irgendwann hätten wichtig werden können, wenn es um Fragen à la CL und EL geht. Bei Bayern München mag’s keinen Ausschlag geben, wenn sie durch die Ecke, die erst durch einen falschen Elfmeter entsteht, ein Gegentor kassieren, aber im Abstiegskampf kann so etwas durchaus einen gewaltigen Einfluss haben.

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Auch wenn ich beide Gäste sympathisch fand, würde ich mir für die Zukunft schon wünschen, dass nur noch maximal ein Gast hinzugenommen wird. Vor allem, wenn dies nur online geschieht. Man hatte das Gefühl, dass beide nicht richtig in die Sendung eingebunden wurden. Ich denke dies wäre einfacher, wenn man nur einen Gast hat. Dies wäre auch für die gäste schöner, glaube ich, da sie in einem Umfang beachtet werden, der ihnen auch zustehen sollte.

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Ich kann Eddy verstehen. Ich als großer Befürworter des VAR habe mittlerweile auch meine Probleme damit. Es wirkt mittlerweile willkürlich wie der wann eingesetzt wird und nicht nur in der Bundesliga. In LaLiga aber auch CL fallen immer wieder negativ auf. Besonders in dieser Saison bin ich so frustriert wie lange nicht mehr.

Dieses „klare Fehlentscheidung“ Ding ist halt eben der Knackpunkt an dem ganzen Theater.
Das öffnet Tür und Tor für Willkür.

Ein VAR muss immer eingreifen können, wenn er der Meinung ist, der Schiri hat eine Situation nicht gesehen, ODER falsch bewertet und dann dem Schiri nahe legen, sich die Szene nochmal anzusehen. Die finale Entscheidung trifft ja immer noch der Schiri auf dem Feld.
Aber dass einem VAR die Hände gebunden sind, weil angeblich „nicht klare Fehlentscheidung“ usw. ist ein Unding.

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Dann muss man es halt tatsächlich so kommunizieren. Und dann dem Schiedsrichter nicht nur eine Kameraperspektive in der man die Szene für 2 Sekunden sieht zeigen. Das ärgert mich ungemein. Da sieht der Schiri viele wichtige Dinge ja oft gar nicht, die der TV-Zuschauer aber kennt - Konfikt vorprogrammiert. So ließ man dem Feldschiedsrichter oft gar keine andere Wahl als auf Strafstoß oder Platzverweis zu entscheiden. Und da waren dann halt krasse Fehlentscheidungen dabei, die 90% der Menschen egal welcher Fan sie sind anders entschieden hätten. Also schreitet der VAR nunmal willkürlich ein, auch weil es von Spiel zu Spiel unterschiedlich ist.

Für mich nach wie vor abschaffen den Mist, weil den Leuten halt kaum zu erklären, wie man trotzdem ständig noch so viel verkehrt macht. Damals waren die Schiedsrichter halt schuld, aber das war dann auch oft eher menschlich und konnte man nachvollziehen.

Abseits und Tor oder nicht beibehalten und gerne die Technik noch in die Auslinien investieren, da gibt es auch immer schwerwiegende Fehlentscheidungen. Den Rest sollten die 4 Schiedsrichter auf dem Platz entscheiden. Weil es gibt nicht nur den einen. Das ist nur der, der die Entscheidungen im Endeffekt trifft. Ansonsten hat er ja ausreichend Unterstützung.

„Fußball ist Sport und alles muss darauf ausgelegt sein, dass der beste gewinnt“ prallt auf „Fußball ist Unterhaltung und alles muss darauf ausgelegt sein, dass der Zuschauer Spaß hat“.
Das ewige Thema das wie ein Damoklesschwert über dem Rasen schwebt.
Beides an sich hat seine Daseinsberechtigung und würde für sich betrachtet perfekt funktionieren (für die jeweilige Zielgruppe).
Das Problem ist aber, dass man sich vor vielen Jahrzehnten nicht für eine Seite entschieden hat, sondern eine halbgare Zwischenlösung daraus gemacht hat.
Der Sport will einerseits, dass die Besten sich unter klinischen Bedingungen messen und andererseits Stimmung, Emotionen und Ultra-Zuschauer die Verkäufe ankurbeln.
Die Folge daraus, viel zu viele Leute die mitreden und der Meinung sind, dass nur ihre Ansichten richtig sind.

Das Fußball-Regelwerk ist wie es ist, es gelten Faustregeln wie „Im Zweifel für den Angreifer“, „Der Schiri hat immer Recht“, oder andere fragwürdige Dinge (z.B. Handspiel). Alleine vom Wort „Ermessenspielraum“ haben manche Leute wahrscheinlich Albträume.
Von Kreisklasse bis Bundesliga überall dieselbe Willkür.
Die Frage nach dem „Warum?“ habe ich mir persönlich immer damit beantwortet, dass diese Regeln bewusst eingesetzt wurden, um Emotionen bzw. emotionale Bindung zu fördern.
Der VAR ist dann nur ein perfekter Folgefehler, dieselbe Diskussion auf einer anderen Ebene.
Meiner Meinung nach kann man den besten Schiedsrichter der Welt in den Keller zum VAR sperren, das Fußball-Regelwerk, auf den der VAR zurückgreifen muss, macht eine 100%ig richtige Entscheidungsfindung aber unmöglich.

Der VAR hat aus meiner Sicht das potentiell gehabt diesen Sport deutlich seriöser zu machen. Inhaltlich bin ich dahingehend ganz bei Tobi, haarsträubende Fehler abfangen. Der nicht gesehene Ellbogen im Gesicht, Tor mit der Hand, Tor durch ein Loch im Netz, oder ähnliches.
Stattdessen wurde auf Basis des mangelhaften Regelwerkes ein komplizierte Nachfolgeregelwerk umgesetzt. Zur Überraschung aller, ist es mangelhaft…

Solange das grundlegende Regelwerk nicht poliert wird finde ich Diskussionen über den VAR daher immer müßig.

Zum Eintracht / Dortmund - Spiel. Es war ja anscheinend ein Fehler vom Schiri, ein Fehler von der Bildregie im VAR-Keller und das hat zu einem Fehler vom VAR geführt.
Mir ist schon bewusst, dass in jeder Konstellation bei der Menschen beteiligt sind, Fehler passieren. Das sehe ich ehrlich gesagt auch nicht dramatisch, was mich aber immer wieder verwundert ist diese Lethargie von den zuständigen Personen. Es ist nie jemand Schuld, die Ursache ist immer schwammig und es gibt keinen Drang zur Verbesserung.
Wenn wirklich die Bildregie nur 4 Bilder abgegriffen hat und es „Pech“ war, dann müsste am Folgetag die Stellungnahme kommen, dass das ab sofort zwingend 10 Perspektiven sein müssen (willkürliche Zahl).

Ich würde den VAR auf jeden Fall beibehalten aber stark eindampfen. Nur das absolut Nötige wird geprüft. So etwas dehnbares wie Elfmeter ja/nein würde ich komplett rausstreichen, schlicht weil das Regelwerk für Elfmeter zu schlecht ist.
Mit dieser Regelung dann sehen wie es läuft und auf Basis von Fehlern, die von Feldschiedsrichtern gemacht werden, langsam und in Ruhe erweitern.

Zur Sendung, es war schon ein bisschen anstrengend anzuschauen. Diskussion ist immer gut solange sie sachlich ist. Wenn jemand aber so emotional und laut wird, hat es schon einen Hang zum Unangenehmen (speziell bei Gästen).

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Aber dann muss der VAR auch diese 10 Perspektiven alle ansehen und analysieren und die Zeitverzögerung bis zum Ergebnis wird immer länger. Es wird dadurch natürlich immer fairer, aber das Spiel dadurch nicht besser schaubar.

Nö, du brauchst einfach einen Spielraum, um ein Spiel pfeifen zu können. Man schaue sich nur Fouls an, die kann man nicht alle durchkategorisieren und Strafen festlegen. 1-4 Mal am Shirt festhalten-> Foul, aber keine Gelbe Karte
5. Mal-> Gelbe Karte
So kann doch kein Spiel gepfiifen werden.

Richtig, würde sicher länger dauern. Müsste man abwegen. Gibt sicher auch alternative Ansätzen. Aber totschweigen ist worst case.

Auch da stimme ich zu. Spielraum wird und muss es immer geben.
Aber Spielraum haben ist ja nicht gleichzusetzten mit „Schiri pfeift wie er will und wir verbuchen alles unter Ermessenspielraum“.
Nach all den Jahren ohne wirkliche Änderungen obwohl man sieht, dass es ruckelt, verbuche ich als bewusste Entscheidung.

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Sehr interessante Punkte.
Wie immer ist also nicht alles gut oder doof- verschiedene Leute empfinden es unterschiedlich.

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Da stimme ich dir vollauf zu. Tatsächlich war ein ganz anderer Gast für Dienstag vorgesehen. Der hat uns jedoch einen Tag vorher abgesagt. Da Etienne und ich zu zweit waren, wollte ich unbedingt noch einen Gast. Da habe ich mehrere Leute angeschrieben, die auf der Bohndesliga-Gästeliste stehen. Sascha und Deniz haben gleichzeitig zugesagt, sodass ich jetzt auch keinem absagen wollte. War nett genug von Beiden, so kurzfristig einzuspringen!

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Also ich gucke NBA und dort ist beides vereint. Es geht schon.

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Stimmung und Leistung können ja auch gemeinsam existieren, wenn man das aber will, muss man das gut umsetzen.

Ist schon ein paar Jahre her, dass ich bei einem NBA Match war, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass es viele „Ultras“ in den Hallen gibt.
Meinte mit meinem Kommentar die klassischen Bengalo-Zünder mit Plakaten und co… Die werden ja von Vereinsbossen häufig als Alleinstellungsmerkmal vom Fußball herangezogen.
An genau dieser gelebten Extreme scheitert es aus meiner Sicht dann aber auch.

Einige Leute würden über die NBA/NFL und co. auch sagen, dass es primär auf Entertainment ausgelegt ist und nicht auf Leistung. Der Draft ist ja eines der größten TV Ereignisse jedes Jahr. Heißt dann aber im Umkehrschluss, dass jeder Spieler, der nicht bei einem entsprechenden College landet oder beim Draft übersehen wird, niemals Profi werden kann.

Nö, man kann auch ungedraftet nen Vertrag bekommen. Den Weg wählt man nur nicht, weil es darüber eigentlich weniger Geld gibt.

Vertrag bekommen - ja kann man.
Aber „der Weg wird wegen Geld nicht gewählt“ klingt höchstens nach NFL, dort gibt es durchaus Scouts die nach günstigen Free Agents suchen. Aus denen wird dann teilweise auch was.
NBA ist da schon was anderes, dort sucht man primär Lückenfüller, keine Starspieler und nur sehr selten Starter.
In der Hall of Fame gibt’s z.B. auch nur einen Spieler überhaupt der undraftet war.

Aber alles völlig egal, ist ja der Bohndesliga Thread und schon weit weg von der Sendung… sonst verteilt Tobi noch Schellen wegen US-Sport :slight_smile:

Gibt es eigentlich mittlerweile eine Entscheidung wie hinsichtlich der WM in Katar verfahren wird?

Sind ja nur noch 17 Tage mittlerweile… :grimacing:

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Ja, am Montag werden wir über das Thema kurz sprechen.

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Darf man Bayern jetzt endlich zur Meisterschaft gratulieren :beanlurk:

Erst wenn Freiburg heute verliert. :kappa:

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Du darfst leise Mia san Mia ins Maß murmeln :beannotsure:

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