Man muss aber auch hinterfragen wieso sie das tun. Nur aus dem einen Grund, weil Newcastle United dadurch wieder oben mitmischen kann. Ich gehe jede Wette ein, wenn im System Fußball nicht diese horrenden Summen wären, gerade im englischen Fußball, dann würden die Fans das auch nicht feiern, weil es nicht nötig wäre um oben mitzumachen.
Kann mir vorstellen dass es auch 10k Schalker gibt die mit tönnies und Konsorten am liebsten wieder Platz 1-3 angreifen würden.
Ja, aber theoretisch müsste man es in Berlin ja dann auch feiern, dass Windhorst da viel Kohle reinpumpt, den Eindruck habe ich aber nun wahrlich nicht.
Ich stimme dir ja zu. Nur muss man ja vom Ist-Zustand ausgehen und nicht von einer Welt, die davon meilenweit entfernt ist. Klar kann ich mir das alles schön ausmalen, aber die Überlegung muss ja so geführt werden, dass man mit kleinen Steps die Kurve bekommt und nicht die ganze Straße sofort einreißt und dann einen Feldweg baut ohne zu wissen, wo dieser endet.
Klar gibt es die, aber halt auch 100.000e, die dagegen wären. Und diese Stimmen gab es in Newcastle halt auch nicht wirklich in dem Maße, dass sie wirklich gehört wurden.
Es würde vermutlich vieles einfacher machen, wenn man ein Beispiel aus einem x-beliebigen Lebensbereich hätte, der darauf übertragbar ist und wo so etwas bereits funktioniert.
Mir ist allerdings keiner bekannt und das hat eben seine Gründe. Es ist eine schöne Utopie aber sobald Menschen beteiligt sind funktioniert es nicht.
Vielleicht sollten diese Menschen nicht gehört werden. Ka
Finde so einen Auftritt von Frau Schermer überhaupt nicht zielführend. Das ist eine Fußballsendung bei der es darum gehen sollte, wie man den Fußball wieder spannend machen kann. Wenn sie dann den Kapitalismus als übergreifendes Problem sieht (wo ich ihr gar nicht widersprechen möchte), dann kommt man auf eine Grundsatzdebatte, die a) nichts mehr mit einer Fußballsendung zu tun hat, sondern viel mehr Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft treffen und b) auch immer die Frage mit sich bringt, wie realistisch es ist, da überhaupt nochmal hinzukommen. Denn den Fußball vom Kapitalismus zu entkoppeln als Blase, ist nunmal auch nicht durchführbar und ebenfalls reine Utopie.
Da ist es doch erheblich sinnvoller, Vorschläge und Diskussionsansätze zu bringen, die im bestehenden System Aussichten auf Erfolg haben und nicht das komplette Haus einzureißen (und damit ist bei ihr ja nicht nur der Fußball gemeint) und was ganz Neues aufzubauen, was teilweise mit dem Sport dann nicht mal mehr übereinstimmt.
Ich hab die Sendung auch abgebrochen leider.
Und das liegt nicht daran, dass ich die Positionen von Alina grundsätzlich ablehne, auch wenn sie in manchen Bereichen sicherlich deutlich radikalere Ideen hat als mir so im Kopf rumschwirren.
Aber wie viele hier schon gesagt haben, wurden einfach zwei völlig unterschiedliche Diskussionen geführt, weshalb es auch überhaupt keinen sinnvollen Austausch irgendwie gab.
Am Ende ist es halt immer auf „wenn man das Ändern will, muss man den Kapitalismus abschaffen“ hinausgelaufen, was mir als Zuschauer halt nach dem 5. Mal einfach auch irgendwann langweilig wurde.
Bohndesliga bleibt für mich halt eine Fussballsendung und keine Sendung in der man die Grundpfeiler des politischen Weltsystems neu verhandelt.
Von daher bin ich da eher bei den kritischen Stimmen. Auch wenn der Versuch dieser Diskussion interessant war. Funktioniert hat sie für mich überhaupt nicht.
Also ich bin ehrlich und ich finde es gut dass ein Gast da ist der kontroverse Meinungen hat und auch mal anders denkt.
Andererseits war es extrem unangenehm immer wieder jedes Problem auf so eine Ebene zu heben die unlösbar ist. Und vor allem auch auf eine Ebene zu heben für die dann, weil diese so komplex ist, die Expertise fehlt. Wo ist denn bitte bei dem Thema Ökonomie die Expertise der Frau. Ich finde man erkennt es immer gut daran, ob man ein Problem erkennt, durchleuchtet und von allen Seiten betrachten kann. Das war bei dem Gast überhaupt nicht gegeben. Damit möchte ich sie nicht persönlich angreifen aber ich glaube durch ihr moralverständnis schien es so als ob sie sich über die Expertise erhebt. So als sei es wichtiger eine Lösung zu finden die sie für moralisch hält, als eine die auch nur im Ansatz funktioniert.
Ich möchte hier einige Sachen herausarbeiten an denen man irgendwie zumindest mal differenzierter drüber reden kann.
- Geld nicht für Leistung sondern soziales Engagement oder Klimaschutz.
Ja das klingt erstmal ganz nett, aber wenn man darüber nachdenkt, ist es für mich eher eine kapitalistische Perversion. Nehmen wir an Werder spendet 1 Mio an eine Stiftung für sozialen Wohnungsbau um dann von Verband dafür belohnt zu werden mit vielleicht 1,2 Mio. Was ist daran sozial? Aus finanziellen Interesse sich sozial zu engagieren ist halt eigentlich Kapitalismus.
Das Problem mit Geld für öknomisches Arbeiten und genau das was sie sagt mit recyclebaren Trikots, ist eben woher soll das Geld kommen? Soll jetzt Karl Heinz 50€ mehr für das Trikot blechen, weil es regional und recyclebar ist? Das sind halt Dinge die spielen da einfach naturgemäß mit rein.
Mag alles ein gutes Motiv haben aber genau damit ist der Weg zur Hölle ja bekanntlich auch gepflastert.
- Spieler kaufen Villen, Pools und Schuhe.
Auch hier sehe ich einfach, dass Frau Schwermer zu kurz denkt. Ja es hat auch dekadente Züge angenommen, aber es hat eben wieder zwei Seiten. Auch diese Produkte werden produziert, gebaut, vermarktet und damit werden Arbeitsplätze geschaffen und auch Steuereinnahmen generiert. Wieso sucht man immer bei den reichen nach Dingen die sie nicht bräuchten und kritisiert das. Theoretisch brauche ich auch keine PS4 oder meine Freundin keinen Schmuck. Aber wer legt denn fest welches Luxusgut jetzt in Ordnung ist und welches nicht?
Das hat halt ein sehr schlimmen Beigeschmack.
- Gesetz gegen ökologische und ökonomische Gewalt.
Frau Schwermer unterschätzt massiv wie schwer es ist Gesetze zu verfassen, die genau die Leute treffen die es treffen soll. Sie sagt da sollte es ein Gesetz geben, aber bleibt schuldig wie das denn aussehen soll, abseits der jetzigen Regelungen. Wie soll das Gesetz denn aussehen? Das ist genau dieses typische Denke, dass man weil man sich moralisch auf der richtigen Seite wähnt muss die Lösung jetzt nicht wirklich durchdacht sein. Reicht ja wenn man es gut meint.
Welche Funktion soll das Gesetz erfüllen? Gibt es den überhaupt objektivierbare Beweise, um das Gesetz anzuwenden? (Stichwort früher sterben.) Ist das Gesetz in sich schlüssig und schließt es am Ende aus, dass es nicht missbraucht werden kann?
Da reicht auch so eine Aussage nicht wie: " Da kann man noch mal drüber diskutieren wie das dann genau aussehen kann. "
Also das klingt einfach so polemisch und naiv zugleich.
- Afrika als Top Liga
Ja wir haben diesen Ländern viel Unrecht getan in der Vergangenheit aber um dort eine top Liga zu haben müsste man das komplette Wirtschaftssystem umbauen. Uganda hätte halt nicht die infrastruktur dafür und leider auch nicht das Personal. Das heißt die Architekten und die Vermarktung machen dann alles andere und nicht regionale Leute, weil dafür dann eben die Länder nicht ausgelegt sind.
Außerdem finde ich ehrlich gewahr respektlos so mit den Problemen der Menschen dort umzugehen. Ja auch heute beuten wir diese Länder auch noch aus, aber so zu reden als wären die dann genau so wie wir wenn wir Afrika komplett in Ruhe lassen würden, ist halt einfach realitätsfern. Erstens weil es auch andere Probleme gibt und zweitens weil es unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen Zielen, Nöten und Ängsten sind.
Ich finde das klingt eher nach einem imperialistischem Gedanken da eine top Liga hochzuziehen.
Und da war ich jetzt noch nicht bei Themen wie Fußballtheater, Galaxien, Bewerbung von
Sport, „nationaltreue Sch***e“, „Weltklasse ist subjektiv“. Da könnte die Liste noch einmal 5 Punkte bekommen.
Das ist alles ein Denkanstoß, mehr aber auch nicht und ich bin auch nur ein Typ der in einem internetforum einen Beitrag schreibt, aber wenn man es mit so viel Polemik präsentiert, dann muss da auch mehr Inhalt hinter sein, auch wenn das sicher alles gut gemeint ist.
Für mich war es einfach schwer zu ertragen, weil ich Frau Schwermers Ansichten als sehr undifferenziert bezeichnen möchte und so etwas kann ich egal von welcher Seite/Person nicht ertragen. Das soll hingegen keine Kritik an ihrer Person sein.
Einfach Salary Cap für die Liga einführen, und wenn Bayern nen 800M Kader für die CL will, gut, dürfen halt nicht alle davon in der BL spielen. Die selbstverstärkende Macht des Geldes wirst du ohne äußere Regeln nie aufhalten können. Wer einmal gewinnt, wird immer gewinnen. Ist wie ein klebriger Würfel, den man auf Sand wirft, das erste Ergebnis und alle anderen Ergebnisse zeigen große Korrelation dann, einfach weil diese Seite viel schwerer ist als alle anderen.
Es wird ja nicht alles gleich machen, denn ein Salary Cap von vllt 100M wird ja nicht jeder Bundesligist ausfüllen können, aber es schrumpft die Ungleichheit zusammen.
Man hat ja auch andere Regeln, um den Wettbewerb zu erhalten, wie zB, dass nur so und so viele zweite Mannschaften in der Dritten Liga sein dürfen. Auch ein Eingriff in die rein sportliche Leistung, aber man muss eben auch die kleinen und das Antlitz des gesamten Fußballs schützen vor der Macht der Großen.
Man muss eben auch sagen, dass „Kapitalismus abschaffen“ die einfachste und gleichzeitig komplizierteste Antwort gleichzeitig ist. Denn logisch, wenn ich das komplette System auf links ziehe (pun intended), dann sind alle Probleme und Auswüchse des jetzigen Systems erstmal weggefallen.
Aber das sich dann ggf. neue Probleme auftun können und vor allen Dingen erstmal dahin zu kommen, ein bestehendes System abzuschaffen und etwas Neues zu etablieren, wovon wir sehr, sehr weit weg sind. Was da für Probleme aufkommen werden. Das wird dann immer so ein wenig weggewischt.
Wenn es bei Kino+ darum gehen soll, wie man das Blockbuster-Kino wieder auf ein qualitativ höheres Niveau bringen möchte, dann lautet die simpelste Antwort: Kapitalismus abschaffen. Wenn es wieder mehr um die Kunst und nicht mehr um die Einnahmen der Studios geht, dann werden wieder bessere Filme gedreht. Ja, richtig. Diskussion vorbei. Aber: kommt man da realistisch hin? Wohl eher nicht.
Von daher macht man es sich auch immer relativ einfach, wenn man wie Frau Schermer argumentiert.
Naja das kann man jetzt so und so sehen. Mir haben die Denkanstöße zugesagt und ich bin mir durchaus bewusst dass so gut wie nichts umgesetzt wird. Trotzdem tut ein frischer Blickwinkel mal gut in dem extrem festgefahrenen Geschäft
Das ist zwar grundsätzlich richtig.
Aber spannender hätte ich ehrlich gesagt auch einigermaßen realistische Denkansätze gefunden. Die Forderungen gestern waren halt alle schon sehr wolkig.
Von daher kann ich dir Zustimmen, das ich die grundsätzliche Denkrichtung durchaus interessant finde. Wirklich viel Gehaltvolles (abseits von einer Neuauflage von „Macht kaputt was euch kaputt macht“) war da halt nicht bei, was mich zum dranbleiben bewegt hätte.
Wird ihr nicht ganz gerecht. Man merkt schon dass sie ihre Sichtweise auch begründen kann.
Wie gesagt als special fand ich Es top. Eine wöchentliche Rubrik bräuchte ich zb auch nicht
Ich will keinen Hehl daraus machen, dass wir auch nicht zu 100% zufrieden waren mit der Sendung. Die Versäumnisse lagen auf meiner Seite. Ich hätte vorher einen stärkeren Fokus legen müssen, was in der Sendung vorkommen soll und was nicht. Außerdem hätten wir die Sendung noch stärker moderieren müssen und an manchen Punkten einfach sagen sollen: „Lass uns doch mal konkret über Problem X oder Y reden“. Ich finde, immer wenn Nils das getan hat, kam auch eine fruchtbare Diskussion zustande, etwa warum das US-System nicht als Vorbild taugt oder wie Playoffs sich auf die Liga auswirken würden. Da haben dann unsere Experten auch absolut weiterhelfen können, weil sie wirklich im Thema drin sind und mehr wissen als wir; siehe Alinas Verweis auf die belgischen Playoffs, die nichts an der Frage geändert haben, wie oft jemand Meister wird.
Leider fehlte der Sendung beizeiten etwas der Fokus. Ich habe aber dennoch viel mitnehmen können für mich und hoffe, ihr habt das auch. Ich kann aber zugleich jeden verstehen, der sagt: „Ich stelle mir Bohndesliga anders vor.“ Ich sage ganz offen, dass diese Art der Sendung bei der Katar-Folge wesentlich besser funktioniert hat als hier.
Hilft alles nix. Mund abwischen und weitermachen! Nächste Woche geht es dann „richtig“ los mit der neuen Saison.
Wer mit so einer Keule schwingt wie Frau Schwermer, muss auch die Kraft haben diese zu heben und das war überhaupt nicht der Fall Was schade ist, denn jemand der inhaltlich hinter diese Denkanstößen etwas mehr Substanz gebracht hätte, hätte wirklich zu sehr interessanten Diskussionen führen können.
Und wie gesagt, dass soll keine Kritik an ihrer Person sein, aber sie hat sich halt ein wenig überhonen oder konnte es nicht so rüberbringen wie in ihrem Buch, wo es vielleicht besser argumentiert ist.
Habe die Sendung ja wie weiter oben geschrieben nicht zu Ende geguckt.
Aber ich persönlich fand tatsächlich nicht, dass die Argumentationstiefe über grundlegende Gedanken von nem klassischen Studenten-Seminar zu Critical Theory an der Uni hinaus ging. Da hätte ich tatsächlich den Anspruch, dass man da konkreter / handfester wird mit solch einem Auftritt.
Ich habe mich halt an sehr anstrengende Diskussionen aus dem Studium erinnert gefühlt, die nie über einen gewissen Punkt hinaus gekommen sind. Vielleicht ist das zum Ende hin besser geworden. Das kann ich natürlich nicht beurteilen.
War zu Beginn auch meine Befürchtung. Bzw hatte ich ähnliche bedenken
Ich hoffe trotz meiner und anderer Kritik habt ihr Frau Schwermer ein bisschen aufgefangen. Kritik muss sein und sicher werde ich kein Fan von ihren Ansichten werden, aber ich hoffe sie macht sich jetzt auch nicht zu fertig bei dem was man dann auch auf persönlicher Ebene liest.
Gerade wenn es so ein Fehler in der Absprache war, worum es geht und bis wohin beleuchtet man das Thema hat sie wahrscheinlich gedacht, das wäre das richtige Forum. Also hoffentlich macht sie sich nicht zu fertig.
Das fände ich auch einen interessanten Ansatz, der aber auch in der Sendung recht schnell als unpraktikabel bezeichnet wurde. Verstehe da aber wirklich nicht ganz wieso denn. Für ein Salary Cap braucht man keinen Collage-Unterbau wie in den US-Ligen, das würde auch hier funktionieren. Diverse Bonuszahlungen müssten natürlich auch irgendwie eingerechnet werden, sonst bekommt jeder Spieler auf dem Papier nur den Mindestlohn von 12€/Std. und dann halt einen Bonus von 500k pro Spiel der dann sonst wegfallen würde. Aber das bekommt die NFL usw. ja auch hin.
Scheitert Barcelona nicht gerade an der Salary Cap der La Liga?