Bohndesliga Saison 2022/23

Aber war da nicht das Argument, das die NFL halt einfach auch ein Monopol hat?

Es gibt für die Spieler de Facto keine andere Möglichkeit außer in der NFL zu spielen. Also müssen sie sich da auch an die Gegebenheiten anpassen.

Dazu hast du ja noch ganz andere Probleme in der NFL. Die Stadt spielt z.B. überhaupt keine Rolle mehr, weil das ganze System so nicht aufgebaut ist. Das wäre dann als würde Bremen irgendwann dann einfach nach Wolfsburg umziehen, weil lohnt sich halt spontan.

Ist halt schwierig nur diesen einen Aspekt rauszupicken, wenn alles darum herum komplett anders funktioniert als in Deutschland / Europa.

Und das jetzt retrospektiv einzuführen ist halt auch schwierig. Die Dinge in Europa sind so wie sie sind, weil sie so gewachsen sind. Ebenso wie in den USA. Das bekommt man ja nicht einfach „auf Knopfdruck“ geändert.

Das die Bundesliga und die NFL anders gewachsen sind, sehe ich nun nicht als wirklich etwas das eine Änderung verhindert. Ja, sind zwei unterschiedliche Dinge, aber eingreifen kann man doch trotzdem. Dein Argument liest sich für mich vereinfacht, es ist so gewachsen, daran darf man nichts ändern. Aber wir wissen doch, jeder Garten hat einen Gärtner und der schneidet auch mal ein paar Dinge weg, die nicht so schön gewachsen sind.

Die Liga vergibt doch nun schon Spielberechtigungen an Spieler und an Vereine. Man kann daran einfach die Bedingung knüpfen, dass die Ausgaben in der vorletzten Saison für Spieler nicht die Grenze von… überschritten hat. Zusammen mit schnelleren Sanktionsmöglichkeiten, wie sie es beim finanziellen Ausfallrisiko genauso gibt, in Form von Punktabzügen. Oder wie es auch bei der Local Player Klausel ist, da gibt es doch Mittel und Wege.

Nein, das ist nicht mein Argument.

Mein Argument ist, nur weil die Palme im warmen Klima wächst und ich die schön finde, ist es nicht damit getan mir ne Palme in den Keller zu stellen.

Aber man redet doch gar nicht von der Palme in den Keller zu stellen. Niemand will die NFL 1:1 kopieren. Es geht darum, dem Apfelbaum im Garten auch mal die Äste zu schneiden, damit der Baum weiter schön leben kann.

Irgendwie schon, aber das spanische System ist für mich da undurchschaubar, vielleicht hat jemand da einen besseren Durchblick wie das dort funktioniert. Soweit ich aber glaube zu wissen ist der Cap dort für jeden Verein anders und Umsatzabhängig o.ä. das ist am Ende des Tages dann auch keine gute Lösung, weil so die Großen doch auch immer größer werden, nur halt nicht so schnell bzw. irgendwie leicht gedeckelt.

Ein anderer Ansatz den es aber in Spanien (und auch sowohl in den europäischen Wettbewerben als auch einigen weiteren nationalen Ligen und unterschiedlicher Form) gibt ist die Kaderbegrenzung auf 25 Spieler (+Nachwuchsspieler). Das in Verbindung mit der Begrenzung an maximal verliehenen Spielern durch die UEFA, was ja zu dieser(?) Saison eingeführt wurde, sorgt zumindest dafür dass ein großer Club keine 50 Spieler anhäufen kann und so quasi seinen eigenen „Draft“ jede Saison neu machen kann. Das Problem ist zwar in Deutschland noch nicht so groß, aber eine Spielerbegrenzung würde ich hier auch absolut befürworten.

Klar, aber wenn das Cap ausreichend hoch ist (sofern sich die Ligen nicht weltweit einigen, wovon auszugehen ist :smiley: ). Bleibt die Liga dennoch ausreichend attraktiv. Das Problem sehe ich da nicht so.

Richtig, man will nur einen Teil des Ökosystems den man für gut befindet übernehmen, ohne die umgebenden Bedingungen zu betrachten in welchem dieser Teil überhaupt sprießen konnte.

Genau das Thema war gestern zu Anfang doch Thema der Sendung, warum es nicht funktioniert einfach 1:1 Elemente aus einem geschlossenen System in ein offenes System zu überführen

Dann bleibt natürlich die Frage ob sich überhaupt was am Status Quo ändert, wenn die Änderung so gering ausfällt, dass sie niemandem so richtig weh tut^^

Du überdramatisierst echt leicht. Und für mich klingt es halt wieder wie ein Todschlagargument, warum nichts ändern darf, weil man ja nicht weiß, was passiert, wenn man es nicht so laufen lässt wie es ist. Man weiß auch nicht wie es ausgehen wird, wenn man es so lässt.

Es gibt so viele ähnliche Regeln, die schon hier in der Anwendung sind, ich sehe nicht, wieso das überhaupt in Frage steht, dass das das Importieren von Prinzipien aus der NFL sein soll. Baumschneiden ist Baumschneiden auf der ganzen Welt.

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Darum ja auch die Frage wie genau das in Spanien funktioniert. Vielleicht kann hier wirklich mal jemand aufklären? Aber klar einfach so hinknallen kann man das nicht.

So gering darf sie natürlich auch nicht ausfallen. Aber ich denke das wäre ohnehin eher etwas, was langfristig was bringt. Anfangs müsste man sich beispielsweise am Personaletat der Bayern orientieren. Den erreichen die anderen zwar nicht. Aber wenn man den über die Jahre nicht oder nur moderat im Vergleich zu den gesamten Einnahmen den Liga steigert kommt der Rest nach und nach näher ran.

Das klingt so ein wenig wie: Ja gut Playoffs kommen nicht, weil KH Rummenigge dagegen ist. Wenn man den Bayern nicht weh tun will, dann wird es nie eine Lösung im Sinne aller anderen geben.

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Naja aber man wird es alleine schon rechtlich in der EU nicht durchbekommen, dass die Bayern Spieler abgeben müssen, weil sie plötzlich zu viel verdienen. Wenn man es aber so macht, dass sie keine Neuen mehr verpflichten können, oder nur bis zu einem Gehalt, welches abgegebene Spieler zuvor hatten halte ich das für machbarer.

Wieso denn abgeben? Sie spielen halt dann nur CL und DFB Pokal oder Super League wenn die kommen wird. Der Vertrag enthält in der Regel auch kein Spielrecht, sondern nur die Pflicht im Training und falls aufgestellt, zum Spiel zu erscheinen gegen ein Gehalt. Dass man das auch noch mit Leistungen auffüllt, dazu gibts ja dann Boni und Prämien. Sehe nun nicht, dass da die DFL in die Verträge reingrätscht und deren Vertragsbruch erzwingt. Aber klar, wahrscheinlich würde man sich auch ne Übergangsfrist machen, um die Lizenzverträge anzupassen, wenn sie geschlossen sind.

Ach wusste ich gar nicht, dass der Liga zur Spielerzulassung den Arbeitsvertrag vorliegen muss, dann sollte der Einblick in die Ausgaben ja auch recht einfach sein.

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Auch wieder wahr. Dennoch glaube ich, wenn so etwas kommen sollte (wovon ich eigentlich eh nicht ausgehe), wird man sich mit der Grenze eher nach weit oben als nach dem Mittelfeld orientieren.

Klar, wenn man auf 200M ginge, dann wäre der FCB immer noch halbiert in seinen Möglichkeiten.

Hier die Tabelle der Personalausgaben für die Saison 2020/21 oder das Jahr 2021 für die Bundesligisten der kommenden Saison.

So komplett im Detail habe ich nichts gefunden.

Aber jeder Club scheint da eine individuelle Gehaltsdeckelung zu bekommen. Der letzte Artikel dazu war aus dem Herbst 2021.

Da hieß es Real hat ca. 732 Millionen als Salary Cap bekommen und Barcelona 72 Millionen, wegen ihrer ganzen Schulden.

Das klingt irgendwie auf den ersten Blick auch nicht nach einem richtig spitzenmäßigen System :smiley:

Aber keine Ahnung wie das im Detail aussieht.

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Da ist der Fokus halt auf den Finanzen, nicht auf dem Wettbewerb. Sie wollen halt Barcelona zum Sparen zwingen, und Barcelona denkt sich, ich komm nur raus, wenn ich all-in gehe :smiley:

Das die Spieler die fehlende Kohle dann einfach anderweitig bekommen? Stimmt.

Dann würde halt Bayern sagen „Herr Mane, wir können ihnen nur 5 Millionen im Jahr zahlen wegen des Salary Caps“, dafür bekommt er dann aber Werbedeals mit den Sponsoren Audi, Gilette und Allianz, die ihm dann einfach die fehlenden 20 Millionen zahlen. Gibt es reichlich im US-Sport diese Beispiele.

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Mir fällt keins ein, denn die Werbedeals erhalten sie so und so.

Bin ja selbst Barca Fan und habe das mit der Gehaltsobergrenze noch nicht ganz umrissen :sweat_smile:

Das gab es auch schon in der Bundesliga, als Adidas die Ablöse von pizarro bezahlt hat.

Nein, wenn er bei Barcelona unterschreibt bekommt er eben nicht den Deal mit Adidas und Audi.

Das ist ja schon Thema bei den Vertragsverhandlungen. Da werden schon Werbeverträge mit ausgehandelt. Das kann man auch so machen, dass Audi ganz einfach keine 100 Millionen im Jahr an Bayern zahlt, sondern nur 80. Dafür gibt es halt den lukrativen Deal mit dem Neuzugang, der aber nie in den Bilanzen des FCB auftaucht. (ich nutze Bayern hier nur als Beispiel, weil das wohl das realistischste Szenario wäre und Bochum eher weniger Deals in der Größenordnung machen wird).
Wahlweise zahlen sie auch das Handgeld, was dann höher ausfällt.