Ich wollte auch mal meine Meinung zum Format Bohndesliga aufschreiben. Und direkt eines vorwegschicken: Die Show steht doch gut da. So wie ich das beobachte, haben Nils und Co. Spaß an der Sache, das Team im Hintergrund kann die Sendung in der Vorbereitung planen und handhaben und die Zuschauer und -hörer glucksen vor Zufriedenheit. Insofern würde ich sagen, am Status quo muss sich rein gar nichts ändern. Und dazu kommt ja noch, dass Bohndesliga im Senderkosmos (Gaming/Events) als kleiner Zwergplanet existiert und sich die Zuschauer vermutlich stark für einen Club und nicht so stark für die 17 anderen Vereine interessieren. Also das alles unter einen Hut zu bringen, ist doch aller Ehren wert.
Ich will trotzdem ein paar Dinge nennen, die können euch ja als Anregungen dienen oder auch als Negativabgrenzung („genau so wollen wir es nicht“), um den eigenen Standpunkt bewusster zu machen. Bei mir ist es so, dass ich immer weniger die Liga als Ganzes verfolge. Die Spieltagsanalyse mit allen einzelnen Partien nimmt daher für mich zu viel Raum ein. Dafür würde mir locker 75% der Sendezeit langen.
Woran sparen? Die grauen Bundesligamäuse raus nehmen aus dem wöchentlichen Turnus. Dafür könnte man dann nach Bedarf einen kleinen Block zu einem Verein machen, in dem man dann allgemeiner über Verein XY in den letzten drei bis fünf Spielen redet.
Was stattdessen? Ein Segment, in dem zum Beispiel allgemeiner über Themen gesprochen werden kann, die irgendwie rumschweben, aber keine eigene Sondersendung tragen (z. B. Lage der Liga, taktische Trends, Entwicklung im Ausland oder anderen Sportarten, Nationalmannschaft [Heim-EM 2024!]). Ich könnte mir auch ab und zu gut ein Retroelement vorstellen – und da HSV, Bremen und Eintracht nun einmal hoch im Kurs stehen – wie die Bremer Meistersaison 2004, Hamburger Gewinn Pokal der Landesmeister 1983, WM Rückblick 2006, usw. Oder jemand der vier stellt mal die eigene Fußballlaufbahn dar (meist hat man ja doch irgendein „Jahrhundertspiel“ selbst mitgemacht), schildert sein Verhältnis zum Sport durch die Zeit (wie ist man z. B. Fan geworden, gab es da Konkurrenzen (anderer Verein in der Nähe), Verlockung durch FC Bayern usw.
Als eine mögliche Sondersendung könnte ich mir ganz gut Katar – ein Jahr danach (oder 1/2 Jahr, wenns noch im Sommer sein soll) vorstellen. Wie ist es nun vor Ort? Was bleibt sportlich in Erinnerung? Wie blicken diejenigen, die boykottiert haben, im Nachhinein auf die Entscheidung? Haben sie die Inhalte irgendwie nachgeholt oder ist da einfach ein weißer Fleck als Sportereignis? Wie denken sie in Zukunft über solche Ereignisse und das eigene Verhältnis dazu (Pläne für eine WM in Saudi Arabien könnten irgendwann auf dem Tapet liegen)?