Bohnen gegen Rassismus

Ich freu mich, dass du Jane Elliott erwähnt hast!
Ihr Blue Eyes Experiment ist eigentlich sehr bekannt, aber irgendwie in Vergessenheit geraten?

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Das hat noch nie gereicht, egal womit “der Raum” anteilig gefüllt war.
Es ist diese Faulheit, dieses Zurückziehen auf eigene negative Erfahrungen und die Angst selbst als “Schuldiger” dazustehen, die Menschen wie mir (weiß, männlich, durch und durch privilegiert) immer den Ausweg ermöglicht hat, mich möglichst wenig damit zu befassen bzw. mich für das Thema zu engagieren. Das gilt auch für Diskriminierung in anderen Bereichen und ist auch keine Eigenschaft, die privilegierten Menschen wie mir exklusiv zuzuschreiben ist, aber für mich persönlich ist sie gänzlich folgenlos.
Es ist in so vielen Lebensbereichen so, dass man erst Missstände hinterfragt, sobald es einen selbst betrifft.
Ich werde arbeitslos, wie wird man als Arbeitsloser eigentlich behandelt? Ich werde Vater, wie geht es eigentlich den Hebammen in Deutschland? Ich brauche medizinische Versorgung bzw. Pflege, wie sieht es denn da aus? Ich werde Vater einer Tochter, wie unterscheiden sich ihre Chancen im Leben zu denen eines Jungen?

Meine Hautfarbe wird sich allerdings nie ändern, ich könnte höchstens in ein Umfeld kommen, in dem meine Hautfarbe im Verhältnis zu allen Umstehenden und meine damit verbundene gesellschaftliche Position eine andere ist, als die, welche ich gewohnt bin. Die meisten von uns hier im Forum dürften (statistisch gesehen), dieses Gefühl nicht kennen, bzw. dauerhaft erlebt haben.

Wir müssen verstehen, dass wir nicht warten sollten, bis wir selbst betroffen sind, um Missstände anzugehen. Vor allem dann, wenn wir nicht wollen, uns eingestehen zu müssen, dass wir den Grundgedanken der gleichen Behandlung aller Menschen, der bspw. in unserem Grundgesetz festgehalten ist, ablehnen.

@Sam_Jones Das erste Video sollte schon genügen, um die meisten von uns ins Grübeln zu versetzen. Danke, dass Du die Beispielvideos ergänzt hast.
Edit: Das zweite Video sollte man sich dennoch ansehen, in Ruhe und aufgeschlossen etwas zu lernen. Es ist teilweise schwer zu ertragen, aber wenn man sich dabei so fühlt, wird man verstehen, dass es so unglaublich wichtig ist, sich genau mit diesem Thema auseinander zu setzen.

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Hallo.

Ich hab mir vorletzte Nacht den im Blog verlinkten Artikel der ZEIT zum Thema Diskriminierung durch Sprache durchgelesen.
Während des Lesens hab ich mich mehrfach dabei erwischt, wie ich manche diskriminierende Aussagen hinterfragt habe und nicht nachvollziehen konnte.
Nach einem Blick in die Kommentarsektion habe ich gesehen, dass es nicht nur mir so ergangen ist.

Was hat denn Schwarzfahren mit Rassismus zu tun?

Eine kurze Recherche zur Herkunft des Begriffs hat ergeben, dass es wohl nichts mit der Hautfarbe zu tun hat. Also kann man doch eigentlich weitermachen, oder? Nein.

Ich achte eigentlich immer sehr darauf wie ich mich ausdrücke um bloß nicht falsch verstanden zu werden.
Mehr als die Hälfte meiner verfassten Texte lösche ich sowieso wieder weil ich z.B. keinen Streit möchte.
Ich weiß dass es nicht nur darauf ankommt was ich sende, sondern was beim Empfänger ankommt.

Aber das diese Begriffe diskriminierend sind oder diskriminierend aufgefasst werden können, habe ich bis dahin nicht einmal in Betracht gezogen. Auch wie Formulierungen gedreht werden um das Handeln bereits in der Sprache zu rechtfertigen habe ich bisher nicht wahrgenommen.

Deswegen möchte ich mich bei euch bedanken.
Danke dass ihr euch klar positioniert und den Leuten hier eine Plattform gebt um sich darüber austauschen zu können.

Der Term “weiße Männer”.
Als ich den Begriff das erste mal wahrgenommen habe, hab ich mich erstmal informiert.
Ahja, hat was mit Sexismus, Rassismus und andere -Ismen zu tun die ich alle nicht bediene.
Darum fühlte ich mich (zunächst) nicht angesprochen und habe mich damit auch nicht weiter auseinandergesetzt.

Allerdings fühlte ich mich jedes mal, wenn ich den Begriff las, ein wenig unwohler.
Es war einfach unangenehm, ich fühlte mich angegriffen, zu Unrecht behandelt.
Ich hab mich gefragt was das soll.

Was habe ich mit diesen weißen Männern zu tun?
Nur weil ich auch weiß und ein Mann bin?

Und dann hat es Klick gemacht:
Wenn es mir schon unangenehm ist so genannt bzw. kategorisiert zu werden - wie müssen sich dann bitte Personen fühlen die wirklich Diskriminierung erleben?
Die täglich für Geschlecht/Hautfarbe/Herkunft beleidigt, verfolgt oder verletzt werden?

DAS war mir unangenehm und ich habe zwar keine direkte Person an die ich mich wenden kann, aber entschuldige dass ich mir anscheinend nie ernsthaft Gedanken zu dem Thema gemacht habe.
Klar wurde ich schon scheiß Deutscher o. ä. beleidigt, aber das hat mich nie richtig gekränkt.
Es ist eben etwas anderes ob man durch Individuen oder durch die Gesellschaft diskriminiert wird.
Ich denke die Ausmaße kann man sich als Weißer gar nicht ausmalen.

Zum Schluss möchte ich nochmal Aurel und Lars wiederholen (ab 32:45)
Man sollte einen Unterschied machen zwischen Rassisten die aktiv diskriminieren (wollen) und Personen die durch Alltagsrassismus auffallen.
Nicht nur in der Benennung, sondern auch im Umgang. Ich glaube das entscheidet am Ende, ob eine Person sich davon überzeugen lässt, falsch gehandelt zu haben.

Danke und ein schönes Wochenende.

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Das schwarz, weiss und race nichts mit Hautfarbe und Herkunft zu tun hat hat mich auch erst ziemlich verwirrt.

Da ist was dran. Und ich finde es wichtig das zu erwähnen. Aber es schließt nicht aus, dass die Menschen von rbtv sich selbst reflektieren, zuhören und dazu lernen wollen. Und darin gerade eine Chance ergreifen sich da weiter und zu einem besseren entwickeln zu können.

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Wer wissen möchten, wie tief verwurzelt die Unterdrück von Schwarzen im amerikanischen System verwurzelt ist und wie wenig sich eigentlich seit dem Ende der Sklaverei geändert hat, sollte sich unbedingt diese sehr aufwühlende Netflix-Dokumentation von 2016 anschauen, die es mittlerweile auch frei bei Youtube gibt:

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12 Punkte zum Nachdenken über Rassismus von Hasnain Kazim

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Hast du einen Link?

In Deutschland leben über eine Million Menschen afrikanischer Herkunft.

Punkt 1&2 kann ich in einem Rutsch Beantworten.

Bei uns in der Gegend gibt’s fast keine PoC 🤷
Es gibt in meinem Heimatdorf eine türkische Familie, ohne Kinder oder junge Erwachsene in meinem Alter.

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:+1:

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Total überzeugend, solange man nicht oben auf „Bohnen“ klickt. :smiley:

Versteh ich nicht.

RBTV ist rassistisch, weil sie keinen Quotenschwarzen haben.

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Achso, stimmt ja! Wie konnte ich das übersehen, ich Nazi!

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Man muss aber auch sagen, dass @miefpief niemanden als Nazi oder ähnliches bezeichnet hat. Er hat nur (möglicherweise) zu recht kritisiert, dass RBTV selbst bei dem Thema noch viel zu tun hat.

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Auch wenn du möglicherweise schreibst frage ich mich was. Sie können ja schlecht auf die Straße gehen und den nächsten Schwarzen den sie sehen einstellen :smiley: . Und sonst haben sie nun wirklich keine kleine Quote an PoC in der Firma (und im Umfeld) ich denke eher daran könnten sich viele andere eine Scheibe abschneiden.

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Schlimmer gehts natürlich immer. Aber auch auf die eigenen Probleme aufmerksam machen kann ja auch Ehrlichkeit uns Selbstreflexion zeigen.

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Hast du das Hello, Home Office damals mit Aurel gesehen?

Da haben Ilyass, Viet und Aurel genau das Thema angeschnitten, ja es ist ihnen bewusst und haben sie trotzdem gerade im Vergleich mit ähnlichen Firmen (ob jetzt Sendern allgemein oder Gamesredaktionen) einen doch überdurchschnittlichen Anteil an Mitarbeitern und Freunden des Hauses, welche nicht dem Klischee des weißen, männlichen (ehemaligen) Kellerkindes, der die ganze Zeit nur vorm PC hockt(e), entspricht.

Und die auch auf dem Sender zu sehen sind.

Verbesserungsfähig - Luft nach oben geht immer. Und machen Sie auf mich nicht den Eindruck, dass es ihnen nun genug ist und sie in dieser Richtung nix mehr zu tun haben.