Moin. Hier mein First-World-Problem:
Ich bin 19 Jahre alt und habe letztes Jahr mein Abitur gemacht (1,6). Dementsprechend sind auch die Erwartungen meiner Eltern an meine berufliche Karriere ala “Mach doch bitte was Vernünftiges” oder “Du wirst mal sehr viel Geld verdienen”. Gesagt, getan. Ich befinde mich im 2. Semester meines Jurastudiums.
Allerdings fühle ich mich dabei nicht wirklich wohl. Zwar kann ich mich für den Politischen Aspekt sehr begeistern, jedoch sagt mir dieses trockene Bücherwelsen absolut nicht zu, was dazu führt, dass ich bereits jetzt Stofflich hinterherhinke. Ich bin hin und her gerissen, zwischen, “stell dich nicht so an und zieh durch” und “wechsel lieber jetzt, bevor es zu spät ist”.
Meine Alternativen wären: Ein Studium von Politikwissenschaften und Kommunikationswissenschaften wäre ein Kompromiss, da es weiterhin meine Interessen abdecken würde. Einerseits könnten sich meine Eltern damit arrangieren, andererseits verspreche ich mir davon mehr Kreativität und weniger Trockenheit. Allerdings schrecken mich die beruflichen Aussichten ein wenig ab, da mir schon oft gesagt wurde: “Ein Politikwissenschaftler ist entweder ein schlechterer Jurist oder wird ein Taxifahrer.”.
Meine zweite große Leidenschaft, neben der Politik, ist das typische “Irgendwas mit Medien”. Ich konnte dieses Interesse bisher nie wirklich in Worte fassen, da ich weder Zeichnen, noch Programmieren kann und auch nicht musikalisch bin. Seit ein paar Wochen scheint sich mein Interesse aber zu konkretisieren. Kurz: Bei smoother Kameraführung, Videoschnitt auf den Beat, Perfekter Bildbearbeitung und Radioähnlicher Soundqualität werde ich Geil.
Diese Gebiete würde ich liebend gerne sowohl in der Pre- als auch Postproduktion beherrschen. Bisher bewege ich mich noch auf dem Niveau eines Einsteigers, könnte dies bei Ausbildungsbewerbungen ein Problem werden? Ich habe bisher wenig Ahnung von der Medienwelt, eine kurze Recherche ergibt, dass eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton dazu passen würde. Stimmt das? Fällt euch was passenderes ein? (Ausbildung, wenn meine Eltern dieses Wort hören werden, wird ihnen die Enttäuschung im Gesicht geschrieben stehen).
Ich bin also hin und her gerissen zwischen meinen Leidenschaften Politik und Mediengestaltung, zwischen Vernunft und Kreativität. Ich weiß, viele werden mir raten: “Verbinde doch im Beruf einfach Beides”, aber dazu müsste ich mich ja trotzdem erstmal für Ausbildung oder Studium entscheiden. (Vereinfacht ist es eine Entscheidung zwischen mehr Glück in den Medien oder mehr Geld in Jura oder PoWi. Aber Geld macht mich durchaus auch glücklich, was die Sache nicht einfacher macht.)
Natürlich gibt es in der Medienwelt auch viele Menschen, die sich ihr Können selbst angeeignet haben, von einer gezielten Ausbildung würde ich mir dann höhere Qualität erhoffen!?
Habt ihr Tipps für mich? Habt ihr Erfahrungen in den angesprochenen Berufszweigen? War eure Findungsphase nach der Schule auch schwer?