Es war mehr eine rhetorische Frage Und ein Wink mit dem Zaunpfahl
Achso sorry. War nur froh das ich mein Berufliches Fachwissen mal als hilfreich im alltag erweist
@adderheart kennt mich glaube ich gut genug um zu wissen das ich das nicht böse meine, also kein Aufregung oder “wink mim Zaunpfahl”
Ich hab dir auch kein böses Blut unterstellt
Ist eigentlich relativ unkompliziert: ab dem Moment, wo die dein Betreuer (Psychotherapeut, Psychiater, Arzt, oder an wen du dich gewand hast) die Bestätigung ausfüllt, dass du Transgender bist (und deswegen dein „Rufname“ und Geschlechtsidentität von der „offiziellen“, im Pass eingetragenen abweicht) - hast du (zumindest bei uns in Österreich seit gut 10 Jahren) das Recht mit deinem richtigen Namen angesprochen zu werden. Sollte es hart auf hart gehen, hab ich halt immer die schriftliche Bestätigung (Vordruck vom Bundesministerium) dabei - wo das Bundesministerium das Gegenüber über meine Rechte informiert.
Finde ich auch gut so, weil gerade die körperlichen Änderungen (allein die Haare und ein möglicher passender Haarschnitt, Bartschatten, und dann die Änderungen durch die Hormone wenn du eine Hormonbehandlung durchmachst, eventuell den Adamsapfel zurückoperieren lässt, …) halt das Passfoto wirklich nicht so ausschauen lassen, wie du dich 10 Jahre lang anschauen willst.
Aber warum ich eigentlich hier wieder was schreiben wollte:
Hab ja letzte Woche weitere Transgender-Personen kennengelernt, welche einfach weiter wie ich bin, aber allein ihr herzhaftes Lachen „Ohja, das kennen wir und mach dir keinen Kopf“ - das hat einfach einen Knopf bei mir gelöst. Hab es dann am nächsten Tag zuerst bei den Arbeitskolleg*innen richtiggestellt, dass ich bitte nur mehr und besonders auch öffentlich mit meinen richtigen Namen angesprochen werden will (cc an meine „Chefs“).
Am nächsten Tag dann erstmal in der Arbeit alles auf den richtigen Namen umgestellt (insbesondere so Sachen wie Zugangsdaten und Signaturen).
Wochenende wie gesagt auf einem Konzert, wo sie zwar cool agierten, aber es mich doch irgendwie wurmte.
Am Montag kamen eben wie gesagt meine „Brüste“ und auch wenn sie aus Silikon sind. Ich hätte nie zu träumen gewagt, wie richtig sich das anfühlt. Das war einfach so ein Gefühl: Hallo, Hallo du.
Seitdem schwebe ich ein wenig auf Wolke 7. Der zweite BH ist mir viel zu groß, dafür kam heute abend der dritte mit einem Korsettunterbau (keine Ahnung wie das heißt) und der ist nicht nur figurbetonter - er ist auch deutlich angenehmer zu tragen.
Auf der anderen Seite bemerkt transfrau, wieviel Luft zwischen Punkt A und B ist (wo früher alles flach war) und auch daran musste ich mich gewöhnen . Ab morgen wird dann die Pflege von BHs gepaukt, weil einfach in die Waschmaschine - bin mit zwei Schwestern aufgewachsen, ich weiß, dass das nicht das richtige ist.
Gibt jedenfalls verdammt viel zu entdecken - und alleine wenn meine Kleidung mir dann noch gefällt, umso besser.
Was sonst noch: Ja, heute Sitzung mit meinem neuen Chef und er meinte, wir müssen anstoßen, wenn ich mich dann zur Namensänderung beschlossen habe - hallo ich bin Dora. Und es ist einfach toll, dass er und mein Umfeld es einfach nicht nur akzeptieren - sondern es unterstützen. Ja er ist inzwischen in einem Alter und entschuldigte sich vorab, wenn er den alten Namen benutzt - aber er hat mich seitdem immer richtig angesprochen.
PS: und gerade hat mir ein Arbeitskollege für meinen „mutigen“ Schritt gratuliert und ja - wir werden nicht nur akzeptiert, wir sind angekommen. Das ist einfach wichtig. Danke an euch alle.
Ich hau meine BHs im Wäschenetz einfach in die Maschine. Mir war nicht bewusst, dass die besondere Pflege brauchen. Da kann ich ja noch was lernen hier
Mir ist bewusst, dass man sie eigentlich nicht in der Maschine waschen soll, aber ich hab das trortdem immer schon so gemacht und bisher keine Probleme gehabt
Was mehr ausmacht als der ganze feinwäsche/handwäsche-hokuspokus ist meiner Meinung nach einfach ne Menge BHs haben. Früher hatte ich nur zwei oder drei.
Wenn man aber mal wirklich hingeht und sich so 10 Stück leistet kann man die super rotieren und immer nur einen Tag lang tragen und dann halten die fast für immer, weil man sie weniger ausleiert, weniger oft waschen muss und generell weniger gedöns damit hat.
Seit ich so viele BHs habe (2 Jahre) habe ich nicht einen einzigen mehr wegschmeißen müssen (vorher hielten die maximal ein halbes Jahr)
Genau, das ist der Trick. Ich hab mal gelesen - einen Tag tragen, dann braucht der BH zwei Tage Pause um die Form zu halten. Und das funktioniert echt gut.
Das klingt so niedlich. Stelle mir gerade so einen BH mit Augen und Ärmchen vor der einen Tag hart arbeitet um die Brüste an Ort und Stelle zu halten, mega angestrengt und dann zwei Tage Pause braucht.
Ah. ich war schon verwundert warum das bei dir mit Name, Personenstandsänderung,… anders verläuft In Deutschland ist das leider wesentlich nerviger mit Gerichtsanhörung, Gutachtern (und deren Bezahlung in teils vierstelliger Höhe,…),… -.-
Gutachten vorweisen haben wir noch immer, soll aber eben sehr bald fallen, dass die Stellungnahme/Zusammenfassung/unterschriebenes Formular reicht. Und bin gerade mitten drin zu entscheiden, ob ich es lieber heute machen mag, oder bis morgen warte.
Wobei es bei uns auch in der Diskussion ist, dass die Gutachten wegfallen sollen. Würde nur noch die Behandlung und der Alltagstest sein.
Würde mich stark für die Leute, die noch durch müssen, freuen.
Wenn ich denke wie mit der §45b Geschichte umgegangen ist, glaube ich nicht, dass die Gutachten so schnell fallen. Diese Sache wäre für viele eine ungeheure Erleichterung gewesen (bzw war es, mehrere sind ja den Weg gegangen). Leider war mein Standesamt eines der ersten, die da dem “Anschiss” von oben nachgekommen sind und keine Personenstandsänderung nach 45b mehr vorgenommen haben…
Ich hab keine Ahnung, was da lief
Hab das mal gegoogelt und der erste Link war, dass die AfD in Bayern aufrief, Menschen, die sich darauf beriefen anzuzeigen wegen (keine Ahnung was bei denen falsch ist).
Da bin ich doch froh Österreicherin zu sein, weil zumindest was LGTBQ+ Sachen angeht, die Rechten halbwegs moderat sind (± christliche Werte!, aber das geht mehr von der bürgerlichen Partei aus, als von den rechten).
Ich hab jetzt nur gefunden, dass man mit der „Einführung“ von divers auf Dokumenten auch mit einer ärztlichen Bescheinigung zum Standesamt gehen und da alles ändern lassen konnte ohne unter das TSG zu fallen. Unter Umständen macht das Standesamt da eben nen Dickmove und stellt sich quer.
Ist dann halt bissl die Frage: im Notfall es erstreiten oder eben den Ärztemarathon machen? Optimal ist es defo noch nicht.
Vor einem Jahr als ich zu den ersten Treffen meiner Gruppe ging war das gerade relativ beschlossen. Eigentlich war es wohl dafür gedacht, dass InterPersonen mit wenig Aufwand ihren gewünschten Personenstand wählen können, inklusive gewünschter Geschlechtsidentität (zumindest im Spektrum F/M/D). Ein mittlerweile verstorbener LGBTI-Aktivist, der auch am Bundesgerichtshof war, hatte in dem Gesetz aber massive Lücken deutlich gemacht, nachdenen jede Person diesen Weg nutzen kann.
Einzige Voraussetzung: Ein Arzt muss eine " Variante der Geschlechtsentwicklung" feststellen. Keine weitere Definition nötig und der Arzt konnte strenggenommen wohl auch ein Zahnarzt sein. Mit dem entsprechenden Nachweis war es möglich zum Standesamt zu gehen und gegen eine kleine Gebür (für Neuausstellung der Geburtsurkunde usw) den Personenstand anzupassen. Nachdem sich das rumgesprochen hatte und paar hundert Betroffene diesen Weg gegangen sind, kam dann vom Innenministerium ein Schreiben an die Standesämter dies zu unterlassen, da Trans*Personen ja nicht vorgesehen waren. Da das Gesetz aber eben falsch formuliert wurde und auch die Einmischung des Innenministeriums soweit ich mitbekommen habe juristisch heikel ist, gibt es auch Leute die gerichtlich dagegen vorgehen können. Die meisten Standesämter halten sich mittlerweile wohl an diese Weisung, einzelne wenige sollen es aber noch durchführen.
Ich hoffe, dass sich dieser Weg wieder öffnet, da er für sehr viele eine unglaubliche Erleichterung darstellen würde und vieles Entwürdigendes erspart. Der medizinische Teil (je nachdem ob und wie weit die betroffene Person den anstrebt) bleibt ja unangetastet - die Konservativen denken da ja sofort, dass mit so einer Sache Hormone free 4 all werden…
Aaaah krass, das ist völlig an mir vorbei. Bei mir (vor so 3 Jahren) gabs das alles noch nicht.
Aber bin da voll bei dir, es wäre schöner, wenn der Weg etwas einfacher wäre und das eher der Weg werden würde.